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Mittwoch, 25. Januar 2017

"Es. Ist. Nicht. Fair."

Ein Buch, das bewegt: "Es. Ist. Nicht. Fair."!

Sarah Benwell, übersetzt von Ute Mihr
Es. Ist. Nicht. Fair.
978-3-446-25296-7
Hanser Verlag
Alter: 14+

Abe Sora wird sterben! (Sora ist der Vorname, der in Japan aber hinten steht, und diese Geschichte spielt in Japan.) Er ist gerade mal 17, als der mit der Diagnose ALS konfrontiert wird, ein Schock für ihn und seine Mutter, die ihn allein großgezogen hat. ALS bekommen meist Menschen über 50, also warum er? Sora will nicht mit hellwachem Geist in einem Körper gefangen sein, der mehr und mehr verfällt, will nicht hilflos und nutzlos sein. Er kann nicht mehr Baseball spielen und findet es einfach nur peinlich, dass der Trainer ihm die Saison widmen will. Seit Sora im Rollstuhl sitzt, geht er nicht mehr in die Schule, da diese nicht auf Behinderte eingerichtet ist, und auf eine Sonderschule will er nicht. Er will einfach nur leben, vielleicht einmal Professor werden und später mit seinen Enkelkindern Eis essen, doch das wird nie geschehen, denn er hat bestenfalls noch zwei Jahre, denn die Krankheit schreitet schnell voran. Regelmäßig geht er zur Physiotherapie und zu einer Psychologin. Die bietet ihm an, sich einen „Herzenswunsch“ von einer Stiftung für todkranke Kinder erfüllen zu lassen, doch er lehnt dankend ab. Was soll er sich auch wünschen? Soras Mutter „bemuttert“ ihn ohne Ende. Er weiß, bald wird er sich nicht einmal mehr allein anziehen können. Die Kraft in seinen Händen schwindet ebenso wie die in seinen Beinen. Doch er will seiner Mutter nicht zur Last fallen. Sie ist ohnehin mit den Nerven am Ende, ständig müde und durch den kranken Sohn auch finanziell belastet. Nur im Internet kann Sora noch er selbst sein, ohne angestarrt oder bemitleidet zu werden. Seine Chat-Freunde „AffenUndNochMehrAffen“ und „Junge ohne Gesicht“ kennen seine Geschichte nicht. Im Chat ist Sora „Samurai“. Als er im dort das Thema Behinderung anspricht, angeblich für eine Hausaufgabe, sind die Reaktionen darauf recht krass. Einer meint gar, Behinderte sollen lieber sterben, als den anderen zur Last zu fallen. Soras Mutter ist besorgt, weil er so viel Zeit online verbringt, da sie dem Internet skeptisch gegenübersteht, auch weil sie in den Nachrichten von den Mails gehört hat, die Jugendliche zum Suizid auffordern. Sie ahnt nicht, dass auch Sora diese Mails bekommen hat. Außerdem will sie Soras Freunde kennenlernen. Tatsächlich sagen Mai („Affe ...“) und Kaito („Junge ...“) zu, zum Abendessen zu kommen. Natürlich sind sie überrascht, als sie Sora im Rollstuhl sehen und gehen auch recht schnell wieder. Doch später sagen sie im Chat, dass sie nur überrascht waren und selbstverständlich seine Freunde bleiben wollen. Soras Mutter fährt mit ihm für eine Weile zu den Großeltern, die auf dem Land leben. Sora genießt die kleine Auszeit vom Alltag, doch als er wieder zuhause ist, verschlechtert sich sein Zustand rapide. Seine Hände gehorchen ihm kaum noch, seine Mutter muss ihn wie ein Baby füttern, und er kann nicht mehr tippen. Seine Freunde und er treffen sich daher beinahe täglich „offline“. Seine anfangs so besorgte Mutter merkt, dass sie ihm gut tun. Sie gehen in den Park, essen Eis und denken sich Geschichten von Professor Kranich aus, die Mai dann zeichnet. Mai ist unglücklich, weil ihre Mutter sie zwingen will, Jura zu studieren, obwohl sie Künstlerin werden möchte. Sora denkt immer öfter über den Tod nach. Er hat viele Fragen zu diesem Thema, die ihm jedoch niemand beantworten kann. Statt hilflos dahinzuvegetieren, beschließt er, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen. Seine Freunde sind von diesem Plan zunächst nicht sehr angetan, doch dann sagen sie zu, ihm zu helfen … .
Beeindruckend! (Nicht nur) Fans von John Greens „Schicksal“ werden begeistert sein!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Wie ich dich sehe"

Ein Buch, das Deine Sicht auf die Welt verändern wird: "Wie ich dich sehe"!

Eric Lindstrom, übersetzt von Katharina Ganslandt
Wie ich dich sehe
978-3-551-58347-5
Carlsen Verlag
Alter: 14+

Parker ist blind, aber nicht blöd. Sie ist eine talentierte Läuferin und besucht in der Schule nur Leistungskurse. Gerade hat ein neues Schuljahr begonnen, und da die andere Highschool der Stadt aufgelöst wurde, gibt es jede Menge neue Schüler, denen Parker erst einmal ihre Regeln erklären muss: 1. Verarsche mich nicht! 2. Fass mich nicht ohne Vorwarnung an! 3. Hände weg von meinen Sachen. Alles muss bleiben, wo es ist! 4. Hilf mir nur, wenn ich Dich darum bitte, sonst stehst Du mir nur im Weg! 5. Schrei mich nicht an, ich bin nicht taub! 6. Sprich direkt mit mir, nicht mit den Leuten um mich herum! Wer sie für dumm verkaufen will, der hat nichts zu lachen, so auch ihr erster Freund Scott, der damals ihr Vertrauen missbraucht und sie bitter enttäuscht hat. Er ging mit ihr in ein „leeres“ Klassenzimmer zum Knutschen. Dass das Zimmer nicht leer war, merkte Parker, als Scotts Kumpels zu lachen anfingen. Sie sprach nie wieder ein Wort mit ihm. Dass Scott ausgerechnet jetzt wieder in Parkers Leben tritt, ist ihr zunächst gar nicht recht. Sie macht gerade eine schwere Zeit durch. Ihr Vater ist überraschend gestorben, sie hat Alpträume, und statt ihre Trauer zuzulassen, verdrängt sie lieber alles. Tante und Onkel, samt Parkers achtjährigem Cousin Petey und Cousine Sheila, die in Parkers Alter ist, ziehen zu Parker, um sie zu unterstützen. Eine Mutter hat Parker nicht mehr. Sie starb, als sie betrunken einen Autounfall baute, den Unfall, bei dem die damals siebenjährige Parker erblindete. Ihre Tante, die ihr nichts zutraut und sie ständig bevormundet, macht ihr ebenso das Leben schwer wie ihre zickige Cousine Sheila. Zum Glück hat Parker ihre beste Freundin Sarah, die sie seit dem Sandkasten kennt und die immer für sie da ist und Faith, obwohl die in letzter Zeit lieber mit der Zickenclique zusammen ist. Als „Buddy“ (Hilfe im Schulalltag) bekommt Parker in diesem Jahr die mollige Molly zugeteilt, die sie auf Anhieb sympathisch findet. Und dann ist da auch noch Jason, den Parker im Schuhgeschäft kennenlernt, und der mit ihr flirtet. Er ist im Leichtathletik-Team und ermutigt sie, ebenfalls beizutreten. Es ist jedoch nicht leicht, einen Laufpartner für sie zu finden, denn Parker ist wirklich schnell. Beim Probetraining stürzt sie auf dem unbekannten Terrain, aber sie lässt sich nicht entmutigen. Sie hat ein Date mit Jason, der ihr die Speisekarte des italienischen Restaurants vorsingt, bevor sie sich schließlich für Gnocci entscheidet. Danach knutschen sie in seinem Auto. Als sie erfährt, dass Jason und Scott befreundet sind, ist sie nicht begeistert. Scott versucht indes, wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen und schickt ihr Nachrichten. Er erwartet nicht, dass sie ihm vergibt, aber es ist offensichtlich, dass er sie immer noch liebt. Er läuft jeden Tag, bevor sie läuft, ihre Strecke ab, damit keine ungewohnten Hindernisse sie erwarten, er rannte bei ihrem Sturz zuerst zu ihr, er kam ihr noch vor Jason zu Hilfe, als sie von ein paar Idioten angepöbelt wurde. Parker hat Zoff mit Sheila, die ihr vorwirft, immer nur an sich zu denken. Auch mit Sarah gibt es Streit. Wegen eines Missverständnisses hat sie sich ihr gegenüber fies benommen, doch dann vertragen sie sich wieder. Am Geburtstag ihres Vaters bricht Parker zusammen. Sie hat sich drei Monate lang zusammengerissen und für jeden Tag ohne Tränen ein goldenes Sternchen gegeben, doch nun bricht es aus ihr heraus. Ihre Freundinnen Sarah, Faith und Molly fangen sie auf und sind für sie da. Doch was wird nun mit Parker und Jason? Oder gibt es eher ein Happy End für sie und Scott?
Eine tolle Geschichte mit einer sympathische Heldin mit harter Schale und weichem Kern.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Ich gebe dir die Sonne"

Ein Buch, das leuchtet: "Ich gebe dir die Sonne"!

Jandy Nelson, übersetzt von Catrin Fritscher
Ich gebe dir die Sonne
978-3-570-16459-4
cbt Verlag
Alter: 14+

Noah und Jude (beide 13) sind Zwillinge, unzertrennlich. Ihr Vater ist Wissenschaftler, ihre Mutter eine abgedrehte Träumerin, die ständig mit der toten Oma redet. Noah ist ein stiller Eigenbrötler und begnadeter Künstler. Er wird von den Älteren gemobbt und gequält. Jude hingegen ist mutig. Sie springt von den Klippen, ist beliebt, hat viele Freunde. Die Jungs stehen auf sie, vor allem seit ihr über Nacht ein Busen wuchs. Die Mutter der Zwillinge will die beiden auf den Rat der toten Oma hin an einer angesehenen Kunstschule anmelden. Sie selbst hatte als Pflegekind nie diese Chance und überträgt ihren Traum auf ihre Kinder. Noah ist begeistert, Jude eher weniger. Noah schleicht sich voller Vorfreude aufs Schulgelände und nimmt sozusagen heimlich durch Fenster am Sommerkurs für Aktzeichnen teil. So lernt er Oscar kennen, ein Aktmodell mit Alkoholproblem. Dann verliebt sich Noah zum ersten Mal. Der neue Nachbarjunge Brian bringt sein Herz zum Hüpfen. Brian strahlt eine ungeheure Ruhe aus, sammelt mit Begeisterung Meteoriten und weiß alles über die Sterne und das Weltall. Außerdem ist er an seinem Internat einer der besten Baseballspieler. Es kommt zwischen den beiden zu mehr oder weniger zufälligen Berührungen, sie „halten Händchen“, doch der von Noah ersehnte Kuss bleibt aus. Dafür muss er beim Partyspiel „7 Minuten im Himmel“ ein Mädchen küssen, und Brian verschwindet im Laufe dieses Spiels ausgerechnet mit Jude im Schrank. Als Brian in den Winterferien aus dem Internat zurückkehrt, bekommt Noah endlich seinen Kuss. Dummerweise erwischt Noahs Mutter die beiden beim Fummeln. Brian, der seine Sportkarriere nicht gefährden will, macht Schluss und knutscht lieber mit einem Mädchen. Noah tobt vor Wut und outet ihn. Nachher tut es ihm leid, doch es ist zu spät. Die Beziehung der Eltern geht in die Brüche. Die Mutter hat eine Affäre. Jude verkracht sich total mit ihrer Mutter, und tut etwas, dass Noahs Leben zerstören wird. Als dann auch noch die Mutter bei einem Unfall stirbt, springt der verzweifelte Noah von der Klippe, doch Jude kann ihn aus dem Meer ziehen und wiederbeleben … .
3 Jahre später: Nicht Noah wurde an der Kunstschule aufgenommen, sondern Jude. Sie hat ihre sexy Kleider gegen Kapuzenpullis getauscht, meidet Jungs, redet dafür mit Geistern. Nicht nur, dass ihre tote Oma immer bei ihr ist, sie glaubt, der wütende Geist ihrer Mutter zerstöre ihre Kunstwerke. Daher will sie mit Stein arbeiten, eine Skulptur der Mutter herstellen, die unzerstörbar ist. Sie wird von ihrem Lehrer an den exzentrischen, kolumbianischen Bildhauer Garcia verwiesen. Der nimmt eigentlich keine Schüler, macht aber bei Jude eine Ausnahme. Sie schüttet ihm ihr Herz aus, und er kritisiert schonungslos ihre bisherigen Werke. Durch Garcia lernt sie Oscar kennen und verliebt sich in ihn. Leider ist er ein ziemlicher Casanova, der viele Eisen im Feuer hat. Doch er hat diese besondere Fotoserie von Jude gemacht, und beteuert, dass es ihm ernst mit ihr ist. Jude macht sich Sorgen um Noah. Er hat sich verändert, macht nichts mehr mit Kunst. Er ist nun Sportler und so beliebt wie sie früher war, doch sie will den alten Noah zurück. Sie erkennt, dass die Skulptur, die sie machen muss, nicht ihre Mutter darstellen wird, sondern Noah und sie. Doch um alles wieder hinzubiegen, muss sie Noah gestehen, was sie damals getan hat. Doch ehe sie dazu kommt, erfährt sie, dass Noah auf der höchsten Klippe steht und springen will. Kann sie ihn retten wie damals?
Noah und Jude erzählen abwechselnd. Absolut genial! Hat das Zeug zum Lieblingsbuch!
Viel Spaß beim Lesen!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783570164594

Mittwoch, 18. Januar 2017

"Die Weltenfabrik – Jan Lux und der Schatten der Herrin"

Nur mal kurz die Welt retten?: "Die Weltenfabrik – Jan Lux und der Schatten der Herrin"

Christoph Dolge
Die Weltenfabrik – Jan Lux und der Schatten der Herrin
978-3-7412-9785-4
BOD Verlag
Alter: 12+

Bis auf die Tatsache, dass er mit vollem Namen eigentlich Johannes Luchs von Bravenstein heißt und auf einer echten Burg wohnt, ist Jan Lux ein ganz normaler Junge. Mit seinen besten Freunden Nadir und Clara zockt er Videospiele, skatet im Park und schlägt sich mit Schulhoftyrann Lukas und seinen Kumpels herum, die ihn permanent piesacken. Jan ahnt nichts von den Schatten, die ihn belauern oder der schweren Aufgabe, die ihm bevorsteht. Doch dann verwandelt sich Claras Vater vom engagierten Wissenschaftler plötzlich in einen antriebslosen Zombie, Nadir bekommt Besuch von einer Echse, die seine Hausaufgaben frisst, und Jan kann auf einmal in die Zukunft sehen. Die Echse, eigentlich ein Drache namens Fang, sucht die Freunde auf. Nur Nadir, den Fang den „Seneschall“ nennt, kann ihn verstehen. Fang meint, der „Seneschall“ und der „Rakelor“, damit meint er Jan, müssen diese Welt verlassen. Die Realität zerfließt, und die drei Freunde landen in einer seltsamen Fabrik. Clara, die eigentlich gar nicht mitkommen sollte, aber nicht davon abzubringen war ihre Freunde zu begleiten, übersteht den Übergang nicht besonders gut. Sie ist blind. In der Fabrik, es handelt sich hier um die Weltenfabrik, den Ursprung aller Welten, treffen die Freunde auf Kinder aus allen möglichen Ländern der Erde, die alle besondere Gaben haben. Moéma und Apuá kommen aus Südamerika. Moéma kann Pflanzen beeinflussen und Apuá mit Tieren sprechen. Außerdem ist er immun gegen Gedankenkontrolle. Paddy aus Australien ist Telekinet und die chinesischen Zwillinge Yue und Shu können Gegenstände aus anderen Welten „greifen“. Fang und Oteiron, einer der „Erbauer“, erklären das Prinzip der Fabrik. Jan macht sich große Sorgen um die Erde. Er hat in einer Zukunftsvision gesehen, wie die Menschen immer teilnahmsloser werden und die Erde zugrunde geht. Im Garten der Fabrik lernen die Kinder sich, ihre Gaben und die Pflanzenfrau Âvia kennen, bevor sie zu einer Trainingsmission in die Welt Zhanhar aufbrechen. Währenddessen ist die immer noch blinde Clara in der Mnemothek, einer Bibliothek ohne Bücher, die aus Gedanken und Erinnerungen besteht. Dort zeigt ihr Sarrigan alles, und Clara lernt die Lesegeister kennen, Symbionten, die Informationen direkt an ihre Wirte übermitteln können. Auf Zhanhar treffen die anderen derweil die mechanische Rasse der Tak-Tak. Dann wird Paddy von einem Schatten entführt, und Jan macht sich große Vorwürfe, weil er nicht besser auf ihn aufgepasst hat. Zurück in der Fabrik besuchen die Freunde den Basar, freunden sich mit dem Zwergenvolk der Krasspari an und werden von Craawn im Umgang mit den Schwebeschuhen „Plane Skaters“ geschult. Plötzlich taucht ein Schatten-Paddy in der Farbrik auf, der sich zunächst in Lukas und dann in Jans gruselige Sportlehrerin verwandelt und Jan angreift. Der Schatten nennt sich „Herrin“. Vor Millionen von Jahren erschuf die Herrin die Fabrik und die Erbauer, doch die rebellierten und vertrieben sie. Seitdem sinnt sie auf Rache. Jan gelingt es, die Herrin mit Licht zu vertreiben. Nach einer weiteren Trainingsmission auf dem Planetoid Ix, der keine Atmosphäre besitzt, finden die Kinder Craawn ermordet auf, und Fang fällt in die Hände der Herrin. Sie folgen ihr zu einer Welt, die aus dem Körper eines Riesen besteht. In dessen Inneren hat sich die Herrin eingenistet. Jan beschließt, sich zu opfern, um seine Freunde und die Erde zu retten, doch dann kommt alles anders … .
Genial! Eine super spannende, originelle Fantasy-Geschichte, die Lust auf mehr macht!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Die Unsichtbare"

Flaschenpost aus Syrien: "Die Unsichtbare"!

Cora Gofferjé & Christina Groth
Die Unsichtbare
978-3-86357-166-5
fe-Medienverlag
Alter: 12+

2014: Eine Woche Ferien in der Türkei, zusammen mit Mama, Mamas bester Freundin Marlene und deren nerviger Tochter Johanna, das kann ja heiter werden, findet die dreizehnjährige Carlotta. Johanna ist eine eingebildete Mode-Zicke mit eigenem You-Tube-Kanal, während sich Carlotta mehr für Fußball interessiert und später einmal Pilotin werden will. Carlotta ist besorgt über die Wahl ihres Urlaubsortes, denn im Nachbarland Syrien herrscht Krieg. Ihre Mutter hat mehr Angst vor dem Flug. Als Carlotta am Urlaubsstrand schwimmen geht, entdeckt sie eine Flaschenpost. Sie stammt von Benazir aus Damaskus und enthält einen Wunschzettel an den Nikolaus. Carlotta entdeckt Benazir auf Facebook, und die beiden Mädchen beginnen sich regelmäßig zu schreiben. Benazir, ihr Name bedeutet „Die Unsichtbare“, ist mittlerweile vierzehn Jahre alt. Den Brief an den Nikolaus hat sie vor über vier Jahren geschrieben. Ihre Mutter lebte als Kind in Berlin, daher kann sie fast fließend Deutsch. Sie erzählt Carlotta von ihrer Familie, die Christen sind, ihrem Leben und auch vom Krieg. 2016: Seit etwa einem Jahr hat Carlotta nichts mehr von ihrer „Brieffreundin“ gehört. Plötzlich steht Benazirs älterer Bruder Jamal vor der Tür und gibt ihr ein Paket voller Briefe. Die Enttäuschung ist zunächst groß. Die Briefe sind in Arabisch geschrieben. Doch dann entdeckt sie eine geheime Nachricht. Voller Sorge um Benazir sucht Carlotta das Flüchtlingszentrum auf. Der nette Herr Bausch hilft ihr, Kontakt mit Benazirs Bruder Jamal aufzunehmen, der als Übersetzer arbeitet. Jamal weiß jedoch auch nicht, wo seine Schwester ist. Im Zentrum trifft Carlotta Leo, den sie vom Segelflugplatz kennt, wo sie heimlich Stunden nimmt, während ihre Eltern glauben, sie sei beim Schwimmkurs. Leo ist hier ehrenamtlich tätig, was sie ihm gar nicht zugetraut hätte, denn er ist von Typ her eher wie Johanna. Vom Segelfliegen kennt sie auch Bela. Der ist ziemlich verknallt in sie, und sie mag ihn auch. Sie erzählt ihm von Benazir und Jamal, und er will ihr bei ihrer Suche helfen. Auch Carlottas Mutter engagiert sich, nachdem sie Jamal kennengelernt hat. Im Zentrum will sie bei der Essensausgabe und in der Kleiderkammer mitarbeiten. Jamal zieht in die Einliegerwohnung in Carlottas Elternhaus und bekommt einen Job in der Gärtnerei ihres Vaters. So oft es geht, liest Jamal Carlotta aus Benazirs Briefen vor, und Carlotta erfährt, was ihre Freundin erlebt hat: Benazirs Eltern haben ihr Internet und Handy verboten, lassen sie aus Angst kaum noch aus dem Haus. Sie kann nur noch heimlich Briefe schreiben. Benazir sorgt sich um Jamal, der verschwunden ist und hat sich in Jamals besten Freund Amir verknallt, der ihr einen USB-Stick anvertraut. Jamal berichtet Carlotta beim Vorlesen, in welchen Schwierigkeiten er und Amir waren und welch brisante Fotos der Stick enthält. Carlotta denkt ununterbrochen an Benazir. Wo sie jetzt wohl ist? Sie schreibt von Amir, vom Tod ihrer Mutter, von der Flucht in den Libanon. Ihre eigenen Sorgen, Jungs-Probleme mit Bela und Leo, und die pubertätsbedingten Streitereien mit den überängstlichen Eltern kommen Carlotta da ganz unbedeutend vor. Jamal wird mehr und mehr wie ein großer Bruder für Carlotta. Sie findet es ätzend, wie intolerant viele darauf reagieren, dass er bei ihnen wohnt. Vor allem die fiese Nele verletzt sie mit ihren Kommentaren. Carlotta klebt ihr eine, doch Nele rächt sich. Mit Johanna versteht sich Carlotta hingegen plötzlich besser. Irgendwann sind Carlotta und Jamal bei Benazirs letztem Brief angekommen … .
Eine wunderbare Freundschaftsgeschichte der ganz besonderen Art!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Luisas Chance"

Hin und her gerissen zwischen Theaterbühne und Pferdestall: "Luisas Chance"!

Carola Wegerle
Luisas Chance
978-3-7375-7541-6
epubli Verlag
Alter: 12+

Die dreizehnjährige Luisa ist sehr enttäuscht, als der Theaterkurs an ihrer Schule mangels Interessenten nicht zustande kommt, weil sie für ihr Leben gern Theater spielt. Ihre beste Freundin Verena, sie sich nur für schnelle Autos begeistert, kann ihre Enttäuschung nicht wirklich nachvollziehen.Trost sucht und findet Luisa nur bei ihrem Pferd Racker. Eigentlich ist Racker nicht wirklich ihr Pferd, aber sie hat einen Deal mit seinem Besitzer. Sie darf Racker reiten, wenn sie dafür den Stall ausmistet. Daniel, Sohn des Reitstallbesitzers, lässt ihr Herz höher schlagen. Er ist schon sechzehn, doch er liebt Pferde und die Natur genauso wie Luisa. Als im Stadttheater ein offenes Vorsprechen für das Stück „Heimat ist kein Ort“ stattfindet, macht Luisa mit. Die anderen Bewerberinnen sind alle schon älter und sexy gekleidet. Luisa macht sich nicht allzu große Hoffnungen auf die Rolle. In dem Stück geht es um einen jungen Juden namens Sebastian, der 1913 nach Amerika auswandert, und der seine Schwester Antonia über alles liebt. Luisa soll beim Vorsprechen diese Schwester spielen und muss dafür mit dem überheblichen Schauspieler Konstantin „kuscheln“, der sie abwertend als kleines Kind bezeichnet. Sie fällt aus allen Wolken, als sie die Rolle der jungen Antonia (in späteren Szenen wird die Rolle dann von einer erwachsenen Schauspielerin verkörpert) tatsächlich bekommt. Ihre Eltern machen sich Sorgen, dass die Proben zu viel für Luisa sind und die Schule zu kurz kommt, doch nachdem Luisa ihnen versichert hat, sie würde das schaffen, unterschreiben sie den Vertrag. Die Proben sind an drei Nachmittagen in der Woche. Luisa macht die Hausaufgaben einfach in der Schule, doch für Racker bleibt leider kaum noch Zeit. Die Proben machen Spaß, obwohl der Schnösel Konstantin, der den Sebastian spielt, Luisa wie ein Stück Holz behandelt. Als Sebastian wegen einer Verletzung im Krankenhaus landet, springt Leonard für ihn ein. Der ist ganz anders. Zwischen ihm und Luisa stimmt die Chemie, wenn sie gemeinsam proben. Für Luisa ist es sogar noch mehr. Sie hat sich bis über beide Ohren verliebt. Da Leonard noch Schwierigkeiten mit dem Text hat, trifft sie sich heimlich abends mit ihm zum Lernen. Als ihre Eltern mitbekommen, dass sie sich weggeschlichen hat, gibt es ein riesiges Donnerwetter. Doch Luisa hat noch ganz andere Sorgen. Sie hat gesehen, wie „ihr“ Leonard hinter der Bühne leidenschaftlich die erwachsene „Antonia-Version“ geküsst hat und fühlt sich ganz furchtbar. Ihr Herz ist gebrochen. Als sie bei Racker Trost suchen will, schmeißt sie der Reitstallbesitzer kurzerhand raus, denn wer sein Pferd dermaßen vernachlässigt, hat hier nichts zu suchen. Luisa fühlt sich einsam. Sie hat Leonard, Racker und auch Daniel verloren. Erst überlegt sie, das Theater einfach hinzuschmeißen, doch dann entscheidet sie sich, weiterzumachen. Bei den Proben sperrt sie ihre Gefühle aus und spielt ganz professionell. Die Aufführung rückt immer näher. Luisa hat einige Probleme in der Schule und überredet Verena, mit ihr Physik und Mathe zu lernen. Doch dann findet eine Spezial-Probe statt, und sie lässt Verena, die extra für sie ein Spiel ihrer Lieblingseishockeymannschaft hat sausen lassen, hängen. Verena redet in der Schule kein Wort mehr mit ihr. Um es wieder gut zu machen, lädt Luisa Verena zur Generalprobe ein. Wird sie kommen? Werden die beiden wieder Freundinnen? Wird die Aufführung gelingen? Und was wird jetzt aus Racker und vor allem aus Daniel, der bei Luisa noch immer Schmetterlinge im Bauch verursacht?
In diesem dünnen Buch steckt eine Menge drin! Eine spannende und lebensnahe Story!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 11. Januar 2017

"Tigerherz – Der Prinz des Dschungels"

Dschungelabenteuer mit Action und Herz: "Tigerherz – Der Prinz des Dschungels"!

Robin Dix
Tigerherz – Der Prinz des Dschungels
978-3-8339-0391-5
Baumhaus Verlag
Alter: 10+

Der Monsun kommt wie ein Drache über den Dschungel, und in den Ruinen der einstigen Menschenstadt wird ein Königssohn geboren: Raja. Sein Vater Eisfell ist der König des Dschungels, ein weißer Tiger, seine Mutter ist Tigerin Cinta. Eisenkralle, der böse Bruder von Eisfell, lässt diesen von einer Königskobra ermorden, um selbst den Thron besteigen zu können. Er verletzt den kleinen Raja mit seiner Kralle am Ohr, doch Cinta kann mit dem neugeborenen Prinzen fliehen. Sie verstecken sich die nächsten Jahre im Dschungel, zusammen mit Biru, einem Gecko, der früher ein Ratgeber des Königs war und nun den Prinzen unterrichtet und zum Jäger ausbildet. Raja wartet, bis seine Zeit gekommen ist und er den Thron von seinem verräterischen Onkel zurück erobern kann, doch Eisenkralle will nicht warten, bis Raja ihm gefährlich werden kann. Seine Spione spüren ihn und seine Mutter auf. Cinta opfert sich, damit Raja und Biru entkommen können. Die beiden schlagen sich zum Meer durch. Auf einer Insel vor der Küste soll Raja seine Ausbildung beenden. Er vermisst seine Mutter und macht erste Beute. Leider ist er verwöhnt und hochnäsig, hält sich für etwas Besseres, weil er ein Prinz ist und erwartet Respekt, ohne eine Gegenleistung bringen zu müssen. Diese Haltung bringt ihn in Schwierigkeiten. Er wird von einer Python beinahe erwürgt und ertrinkt fast in Sumpfloch. Biru, der Maki Luku und der Malaienbär Makan retten ihn. Raja verabschiedet sich von Biru und schwimmt zur Insel, verfolgt von einem Hai, und tritt völlig erschöpft vor den Panther Senjata. Doch da er dessen Frage nicht richtig beantworten kann, muss er wieder gehen. Er verbringt die nächste Zeit bei Luku und Makan, die im Revier des alten, einäugigen Tigers Ayah leben. Ayah ist für Raja nur ein bemitleidenswerter Tattergreis, den die anderen mit Beute versorgen, doch dieses friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Tiere, die sich die Verlorenen nennen, weil sie sonst keiner will, funktioniert. Raja lernt, dass Jagen auch Spaß machen kann und albert mit den anderen herum. Seine neuen Freunde erwarten nichts von ihm wie Biru oder wollen Versprechungen wie seine Mutter. Für sie ist er einfach ein Kumpel, mit dem man durch den Dschungel tollen kann. Im Reich von Eisenkralle regiert indes der Terror. Mit seiner Affenarmee hält er seine Untertanen unter Kontrolle. Jeder muss ihm Tribut zollen. Wer kein Opfer bringt, dessen Art wird gnadenlos gejagt. Alle fügen sich. Obwohl Raja die Zeit bei seinen neuen Freunden genießt, findet er dieses lockere Leben und die mickrige (aber schmackhafte) Beute insgeheim unwürdig für sich. Er will das Krokodil Menganga aufsuchen, das angeblich in die Zukunft sehen kann, um die Lösung für Senjatas Rätsel zu erfahren, um so doch noch als Schattenkrieger ausgebildet werden zu können. Doch Menganga lockt ihn in eine Falle und will ihn fressen. Der vorlaute Vogel Mata verrät Eisenkralle, wo Raja ist. Raja wurde zum Glück von seinen Freunden inzwischen aus der Höhle des Krokodils befreit. Eisenkralle kämpft mit Ayah, der ihn tatsächlich vertreiben kann. Raja empfindet plötzlich Respekt für den alten Tiger. Doch Eisenkralle gibt nicht so schnell auf und rückt bald mit seiner Armee an. Er kämpft nicht fair und nimmt Ayah gefangen. Wenn sich Raja ihm nicht freiwillig stellt, wird er Ayah töten. Raja muss gegen ihn kämpfen, doch er sieht ein, dass er allein keine Chance hat. Zum Glück hat er Freunde, und er hat eingesehen, wie wichtig das ist. Viele Pfoten bilden eine Klaue! Gemeinsam können sie es schaffen!
Genial!!! „Dschungelbuch“ meets „Warrior Cats“! Mit coolem Sammelkartenspiel im Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783833903915

"Woodwalkers – Carags Verwandlung"

Mal Mensch - mal Puma: "Woodwalkers – Carags Verwandlung"!

Katja Brandis
Woodwalkers – Carags Verwandlung
978-3-401-60196-0
Arena Verlag
Alter: 10+

Carag ist ein Woodwalker, ein Gestaltwandler. Seine Kindheit verbrachte er mit seiner Familie in Puma-Gestalt in den Wäldern der Rocky Mountains. Da er jedoch von den Menschen fasziniert war, entschied er eines Tages, lieber in Menschengestalt bei ihnen zu leben und verließ seine Familie. Nun lebt er als Jay, der Junge, der sein Gedächtnis verlor, bei einer Pflegefamilie. Er hat es nicht leicht. Trotz menschlichem Äußeren ist er in der Schule ein Außenseiter und wird von Fiesling Kevin und seinen Freunden gemobbt. Er selbst hat keine Freunde und sehnt sich insgeheim nach seinem alten Leben. Dass er eines Nachts dann wirklich als Puma auf die Jagd geht, versetzt die Menschen auf dem nahen Campingplatz in Aufregung. Doch das führt dazu, dass er Lissa Clearwater kennenlernt, die auch ein Woodwalker ist. Er hat vorher noch nie jemanden von seiner Art getroffen. Sie macht ihm ein verlockendes Angebot, bevor sie sich in einen Weißkopfseeadler verwandelt und davonfliegt, denn sie leitet die Clearwater-High, ein Internat für Woodwalker. Dort lernen sie, in beiden Welten zu leben. Carag kann seine Pflegeeltern überreden, ihn die Schule wechseln zu lassen, nicht zuletzt weil es zwischen ihm und Pflegebruder Marlon immer mehr Spannungen gibt. Außerdem wird Carag von dem reichen und prominenten Andrew Milling, der auch ein Puma-Woodwalker ist, unterstützt. Der ist Carag jedoch nicht so ganz geheuer, denn er scheint seine ganz eignen Ziele zu verfolgen. Hausmeister Theo bringt Carag zur Schule, und er lernt seine neuen Mitschüler kennen. Von Maus (Nell) bis Grizzly (Berta) sind alle Tiere vertreten. Auch alle Lehrer sind Woodwalker. Die Schule riecht für Carag wie ein Zoo. Hase Nimble riecht lecker, Ziege Viola riecht eher streng, und von Stinktier Leroy wollen wir gar nicht erst reden. Carag freundet sich mit Holly, einem Rothörnchen, an und mit seinem Zimmerkumpel Brandon, einem scheuen Bison, der aber gerne mal schlafwandelt und die Möbel zertrampelt. Auch an der Clearwater-High ist man vor Mobbing nicht sicher. Jeffrey und sein Wolfsrudel terrorisieren die schwächeren Schüler. Sie halten sich nicht an die Regel, dass die Raubtier-Woodwalker die Beutetier-Woodwalker akzeptieren und respektieren sollen. Bevor man Beute macht, muss man sich außerdem immer überzeugen, dass es kein Woodwalker ist. Woodwalker leben im Verborgenen. Als Carags Pflegeeltern ihn besuchen, müssen alle tierisch aufpassen, trotzdem gibt es ein paar Pannen. Holly kann ihre Pfoten nicht von einem Portmonee lassen und Brandon steht plötzlich als Bison im Flur. Jeffrey fordert Carag zum Duell um Mitternacht heraus, wo er gegen zwei Wölfe kämpfen soll. Jeffrey kämpft nicht fair, doch Carag gewinnt, mit etwas Unterstützung seiner Freunde. Er erwirbt sich so Respekt, sogar von Lou, Lehrertochter und Wapiti mit „Puma-Trauma“ (Mutter wurde von einem verletzt). Milling ruft an und gratuliert Carag. Wie hat er von dem Duell erfahren? Hat er einen Spion in der Schule? Bei einem Treffen erzählt Milling, wie seine Frau und seine Tochter von Jägern ermordet wurden. Er hasst die Menschen. Außerdem hat er keine hohe Meinung von Beutetieren. Carag solle sich nicht mit ihnen einlassen. Währenddessen schmieden Jeffrey und die Wölfe Rachepläne. Bei Carags Zwischenprüfungen taucht dann Millings plötzlich auf. Carag muss sich entscheiden. Ist er für ihn oder gegen ihn? Um den Kopf frei zu bekommen, läuft Carag als Puma in den Wald – und wird vom Jäger zum Gejagten … .
Spannung pur! Eine tierisch gute Fantasygeschichte! Ich will mehr! Wann kommt Band 2?
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Othello & Giovanni - Der große Katzenraub"

Krimispannung für große und kleine Katzenfans: "Othello & Giovanni - Der große Katzenraub"!

Thilo Krapp
Othello & Giovanni - Der große Katzenraub
978-3-943086-34-8
Südpol Verlag
Alter: 8+

Die beiden Kater Othello und Giovanni sind Zwillinge, doch Giovanni ist eher dick und gemütlich, während Othello ein flinker und geschickter Jäger ist. Bei der Jagd auf der Wiese stellt sich der dicke Giovanni, der noch dazu unter Heuschnupfen leidet, immer ziemlich ungeschickt an und vertreibt seinem Bruder die schmackhafte Beute. Beide Kater leben bei der Zweibeinerfamilie Löwenberg, nachdem sie einen Scheunen-Brand und das Tierheim überlebt haben. Die beiden halten zusammen wie Pech und Schwefel, doch eines Tages ist Othello spurlos verschwunden. Sowohl Giovanni als auch die Löwenbergs machen sich besorgt auf die Suche, als er erstmals nicht zum Frühstück erscheint. Der neue Kater von nebenan warnt Giovanni daraufhin vor einem gefährlichen Menschen, der Katzen raubt. Es handelt sich um den verrückten Wissenschaftler Dr. Waldemar Wummering, der auf der Suche nach dem 7-Leben-Gen ist. Dazu sammelt er Katzen, die ja bekanntlich sieben Leben haben. Er braucht nur noch ein paar besondere Exemplare mit verschiedenfarbigen Augen. Othello und Giovanni haben solche Augen. Von Ackergaul Abraham erfährt Giovanni, dass auch Rufus, der Kater vom Bauernhof an der Grenze von Othellos und Giovannis Revier, verschwunden ist, genau wie eine ganze Reihe anderer Katzen aus der Nachbarschaft. Abraham hat einen verdächtigen Lieferwagen beobachtet, der in den Wald gefahren ist. Giovanni nimmt die Spur auf. Der Wald ist dunkel und unheimlich, und Giovanni knurrt der Magen. Wäre er noch nur so ein guter Jäger wie sein Bruder. In einer verlassenen Grillhütte trifft er Rosella, einen entflogenen Goldzeisig mit Star-Allüren. Während Giovanni in dem nervtötenden Vögelchen nur einen leckeren Appetithappen sieht, will Rosella unbedingt mit ihm befreundet sein. Sie quatscht ihn endlos voll über Kunst, Musik und ayurvedische Ernährung. Giovanni und Rosella entkommen nur knapp einem Fuchs. Es wird immer kälter und beginnt zu schneien. In der Not frisst Giovanni Pilze und bekommt fürchterliches Bauchweh. Seinem Bruder Othello geht es derweil nicht besser. Zusammen mit unzähligen anderen Katzen in gestapelten Käfigen, erwartet er im Keller des Dr. Wummering sein Schicksal. Zu Fressen gibt es nur geschmacklosen Brei, und die Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Um sein Elixier der sieben Leben herzustellen, plant Wummering, 100 Katzen in den blubbernden, alten Heizungskessel zu werfen. Das müssen Othello, Rufus und die anderen Gefangenen unbedingt vermeiden, aber wie? Giovanni schlägt sich weiter tapfer, mit Nervensäge Rosella im Schlepptau, durch den kalten, finsteren Wald. Er folgt dem verführerischen Duft von Brathähnchen und gerät so in die Fänge einer einsamen, alten Dame, die Katzen und Nippes sammelt. Leider will die ihren neuen, flauschigen Liebling nicht mehr gehen lassen. Das passt Giovanni natürlich gar nicht. Immerhin ist er auf einer dringenden Rettungsmission. Zum Glück kann er entkommen und nimmt die Spur seines Bruders wieder auf. Leider ist er unvorsichtig, als er Wummerings Villa erreicht. Der verrückte Wissenschaftler reibt sich schon die Hände. Giovanni ist genau die Katze, die ihm noch gefehlt hat, um sein grausames Experiment zu starten. Schon bald sitzt Giovanni bei Othello und Rufus im Käfig, und die Lage ist so hoffnungslos wie nie zuvor. Wirklich? Immerhin gibt es da ja noch die vorlaute Rosella, die gerade einen Schwarm Krähen zu einer Rettungsoperation animiert. Werden sie Erfolg haben?
Ein leichter und doch spannender Kinderkrimi für alle Katzenfans! Auch zum Vorlesen toll!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 4. Januar 2017

"Pullerpause im Tal der Ahnungslosen"

Es war einmal ein Land namens DDR: "Pullerpause im Tal der Ahnungslosen"!

Franziska Gehm
Pullerpause im Tal der Ahnungslosen
978-3-95470-147-6
Klett Kinderbuch Verlag
Alter: 9+

Der elfjährige Jobst und seine Mutter Susanne haben einen ganz besonderen Koffer. Wenn man eine Jahreszahl am Zahlenschloss einstellt, kann man damit durch die Zeit reisen. Gerade sind die beiden von einem Abenteuerurlaub im Mittelalter zurück und unterwegs nachhause in die Gegenwart, als Susanne ganz dringend aufs Klo muss. Also legen sie eine Pullerpause im Jahr 1987 ein, in einem seltsamen Land namens DDR. Jobst passt nur einen Moment nicht auf, weil er ein Auto aus Pappe (auch bekannt als Trabi) bewundert, und schon ist es passiert. Der Koffer ist weg. Jetzt sitzen sie hier fest. Susanne erhofft sich Hilfe von der Polizei, doch die halten sie für völlig übergeschnappt und sind kurz davor, sie festzunehmen. Theaterregisseur Frank kommt ihr zu Hilfe. Er bietet Susanne und Jobst an, in seiner Datsche zu wohnen, und Susanne soll im Theater für eine Schauspielerin einspringen, die sich in den Westen abgesetzt hat. Jobst freundet sich mit Franks Tochter Jule und deren besten Freund an, dem Bud-Spencer-Fan Torsten, den alle nur Letscho nennen, weil er verrückt nach der gleichnamigen, eingelegten Paprika ist. Mit Jule und Letscho macht sich Jobst auf die Suche nach dem Koffer. Für jemanden, der aus dem Westen von Übermorgen kommt, ist es natürlich nicht leicht, sich in der DDR zurecht zu finden. Sie suchen im „Konsum“ und in der Sammelstelle für Altstoffe und legen sich mit Patrizia und Ingo vor dem Haus der Pioniere an. Jobst fällt ein Mann mit beigefarbener Jacke und „Legomännchen-Frisur“ auf, der ihnen folgt und später auch bei der Datsche herumlungert. Während Jobst so schnell wie möglich in seine Zeit zurück möchte, fühlt sich Susanne hier sehr wohl. Sie mag dieses merkwürdige, kleine, graue Land und seine Menschen. Die Kinder folgen einer heißen Spur, die sie zu VEB Lederwaren führt. Mit einer Gruppe Pioniere von den Ferienspielen schleichen sie sich hinein. Leider finden sie den Koffer dort nicht. Dafür entdecken sie einen Koffer am Busbahnhof, der dem Zeitreisekoffer verblüffend ähnlich sieht. Nach einer halsbrecherischen Flucht in einem gestohlenen Trabi, mit Letscho am Steuer, müssen sie jedoch feststellen, dass es der falsche Koffer ist. Allmählich beginnt Jule, Jobst die Sache mit der Zeitreise zu glauben. Bei einer Grillparty in der Datsche meint Frank, es ginge das Gerücht um, dass sich „Horch und Guck“ den Koffer geschnappt hat. Jule muss den ahnungslosen Jobst erst einmal über die Stasi aufklären, damit er das versteht. Jobst will einfach zur Stasi gehen und den Koffer verlangen, doch so einfach ist das nicht. Man weiß ja nicht, wer dazu gehört und wer nicht. Jule ist sich jedoch sicher, dass Patrizias Eltern bei der Stasi sind, also quetschen sie Patrizia auf dem Spielplatz aus. Sie verlangt für Informationen eine Levis-Jeansjacke, einen Walkman und Aerobic-Stulpen in Neonfarben. Jobst hat keine Ahnung, wo er die Sachen herbekommen soll. Patrizia verrät immerhin, dass der Koffer in Berlin ist, bei Erich Honecker persönlich, der regelrecht besessen davon ist und ihn nicht aus den Augen lässt. Wie sollen sie den Koffer bloß wiederbekommen? Die Kinder schmieden einen Plan. Sie schreiben Honecker einen Brief und laden ihn zu einen exklusiven Sondervorstellung ins Theater ein. Tatsächlich kommt eine Zusage. Aber wird Honecker den Koffer auch bei sich haben? Und was hat es eigentlich mit dem kleinen Jungen auf sich, der Jobst Dominik nennt und als Verräter beschimpft?
Auf zur Kofferjagd! Eine verrückte Zeitreise in die DDR, nicht nur für Kinder. Auch die älteren Leser, die (wie ich) dieses Land noch kennen, werden sich köstlich amüsieren!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783954701476

"Caspar und der Meister des Vergessens"

Bewahre Deine Erinnerung: "Caspar und der Meister des Vergessens!"

Stefanie Taschinski
Caspar und der Meister des Vergessens
978-3-7891-0426-8
Oetinger Verlag
Alter: 10+

Die Geschwister Caspar, Greta und Till Winter leben mit ihren Eltern in Kopenhagen. Die Winters sind seit Generationen berühmte Puppenspieler. Gerade führen die Eltern ein neues Stück auf, und die Vorstellungen sind alle ausverkauft. Caspar ist gern im Theater und hilft Anatol, der dort die Kulissen baut. Da die Eltern nicht viel Zeit haben, muss Caspar oft den Babysitter für den sechsjährigen Till spielen. Als die beiden beim Eislaufen sind, macht sich ein Mädchen an Caspars Rucksack zu schaffen. Sie lässt eine Marionette ohne Kopf zurück. Caspar kann das Ding nicht wegwerfen und will selbst einen Kopf dafür schnitzen. Ein einäugiger Fremder kommt ins Theater und leiht Caspar sein Messer. Wie von selbst einsteht damit Tills Gesicht aus dem Holzklotz. Am nächsten Morgen ist Till weg und die Eltern tun, als hätte es ihn nie gegeben. Nur Greta und Caspar erinnern sich. Tills Zimmer ist nun eine Besenkammer, und Till ist von allen Fotos verschwunden. Anatol meint zu Caspar, es sei leichter zu vergessen als zu kämpfen, doch Caspar will seinen Bruder nicht aufgeben. Er entdeckt eine geheime Kammer im Marionetten-Lager und lateinische Wörter an der Wand. Anatol erzählt ihm von dem Vertrag, den die Winters vor Jahrhunderten mit dem Meister geschlossen haben. Sie bekamen Reichtum, Ruhm und ein langes Leben, wurden verschont von Krieg, Pest und Co., dafür müssen sie alle 50 Jahre das jüngste Kind und die Erinnerung an dieses Kind opfern. Drei Zeichen: Herz, Schwert und Krone werden Caspar zu Till führen. Greta gibt ihm einen Ring aus ihrem Haar, damit ein Teil von ihr immer bei ihm ist. Caspar gelangt zu einem Turm voller Kinder. Auch Till ist da, doch er erkennt Caspar nicht. Auch die anderen Kinder haben keine Erinnerung an ihre früheren Leben. Caspar kann Till nicht mitnehmen, denn ihm wächst ein Faden aus dem Kopf wie bei einer Marionette. Leider gerät auch Caspar in die Gewalt des Meisters und bekommt einen Faden verpasst, doch dank Gretas Ring behält er seine Erinnerung. Unermüdlich versucht er, auch Tills Erinnerungen wachzurütteln, doch ohne Erfolg. Die Kinder müssen für den Meister arbeiten und seine Seidenraupen füttern. Der Meister ist schwach, muss sich demnächst verpuppen und transformieren. Die Kinder, deren Fäden schon lang genug sind um den Turm zu verlassen, müssen ihm die kostbarsten Erinnerungen der Menschen bringen. Wer versagt, wird bestraft. Um seinen Faden wachsen zu lassen, nimmt Caspar Gretas Ring immer wieder für kurze Zeit ab, schreibt sich aber eine Nachricht, die ihn daran erinnert, ihn wieder aufzusetzen. Sobald sein Faden lang genug ist, will er mit Till fliehen. Greta schickt ihm die zahme Ester Elsa mit einer Nachricht. Ein Monat ist draußen vergangen, und Caspars Eltern sind krank vor Sorge um ihn. Caspar und Till haben sich mittlerweile mit einigen der anderen Kinder angefreundet, daher misslingt ihr erster Fluchtversuch als sie endlich raus dürfen, denn sie können ihre Freunde, die in Schwierigkeiten sind, nicht zurücklassen. Beim zweiten Mal „verlaufen“ sie sich und stehen plötzlich wieder vor dem Turm. Der Meister hat die Fäden fest in der Hand. Es gibt kein Entkommen. Caspar entdeckt eine Bibliothek im Turm und eine Menge Verträge. Die Familie Winter schloss nicht als Einzige einen Handel mit dem Meister. In einem der Schriftstücke entdeckt er eine Möglichkeit, Till zu retten. Er nimmt all seinen Mut zusammen, tritt vor den Meister und bittet Till frei. Der Meister ist bereit, Till gehen zu lassen, wenn Caspar eine Aufgabe für ihn erfüllt … .
Eine fantastische Geschichte der besonderen Art, die mich bis zum Schluss gefesselt hat!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Zirkus Mirandus"

Magie gibt es wirklich: "Zirkus Mirandus"!

Cassie Beasley, übersetzt von Wieland Freund und Andrea Wandel
Zirkus Mirandus
978-3-407-82167-6
Beltz Verlag
Alter: 10+

Der zehnjährige Micah lebt bei seinem Großvater Ephraim, da seine Eltern bei einem Bootsunfall ums Leben kamen. Seit er ein ganz kleiner Junge war, hat ihm sein Großvater Geschichten vom Zirkus Mirandus erzählt, Geschichten voller Wunder. Als Ephraim selbst ein Junge von zehn Jahren war, kämpfte sein Vater im Krieg. Eines Tages sah Ephraim den Zirkus und betrat eine magische Welt. Er lernte dort einen Magier kennen, der sich „der Mann, der das Licht krümmt“ nennt. Der erschuf für ihn und die anderen Kinder im Zirkus wundervolle Traumwelten. Weil der kleine Ephraim dem Lichtkrümmer einen tollen, neuen Knotentrick zeigte, gewährte der ihm einen Wunsch. Ephraim entschied jedoch damals, diesen Wunsch aufzusparen, bis er ihn auch wirklich brauchen kann. Im Zirkus lernte er auch Victoria, die „Vogelfrau vom Amazonas“, seine spätere Ehefrau, kennen. Jetzt liegt der Großvater im Sterben und gesteht Micah, dass seine fantastischen Geschichten über den Zirkus, die wie Märchen klingen, allesamt wahr sind. Tante Gertrudis, Großvaters schreckliche Schwester, die seit kurzem bei den beiden wohnt, meint, dass das alles gefährlicher Unsinn sei, den der ihr „dementer“ Bruder seinem Enkel da eintrichtere. Sie tut alles, um die beiden voneinander fern zu halten. Frustriert zieht sich Micah in sein halbfertiges Baumhaus zurück, wo im bald seine Freundin Jenny Gesellschaft leistet. Die beiden müssen in der Schule ein Referat über die Inka-Kultur halten. Micah erzählt ihr von dem Zirkus. Jenny ist zwar das klügste Mädchen der Schule, doch leider fehlt es ihr an Fantasie. Sie glaubt nicht an Magie. Dann trifft Papageiendame Chintzy ein, die Botin des Lichtkrümmers, um dessen baldige Ankunft zu verkünden. Micah erhält eine verschlüsselte Botschaft, er möge um Mitternacht dem Wind folgen, der wird ihn zum Zirkus führen. Er erzählt seinem Großvater davon, den dies sehr glücklich macht, nicht jedoch aber die Tatsache, dass Micah unbedingt Jenny mitnehmen will. Micah ist überzeugt, dass mit Großvaters Wunsch alles wieder gut wird. Großvater wird wieder gesund werden, und die furchtbare Tante Gertrudis wird endlich verschwinden. Micah kommt gar nicht auf die Idee zu fragen, was sich der Großvater tatsächlich wünscht. Nachts schleichen sich die Kinder heimlich davon, und Micah entdeckt den Zirkus. Jenny kann ihn zunächst gar nicht sehen, weil sie ihn nicht sucht und nicht an ihn glaubt. Als seine Begleitung darf sie das Zirkusgelände betreten, obwohl sie sich schnell bei allen unbeliebt macht. Hinter jedem Funken Magie vermutet sie einen wissenschaftlich belegbaren Trick. Zirkusdirektor Mr. Haupt ist davon nicht angetan. Als sie endlich den Lichtkrümmer treffen, erzählt der ihnen, wie Victoria damals den Zirkus verließ, und das ist keine schöne Geschichte. Micah ist enttäuscht von seiner Oma. Leider muss der Lichtbringer gestehen, dass er zwar unglaubliche Illusionen erzeugen, jedoch nicht den Tod besiegen kann. Micah verliert den Mut, doch Jenny, die langsam an Magie zu glauben beginnt, will nicht aufgeben. Der Lichtkrümmer ist uralt, und der Zirkus existiert doch angeblich schon seit 500 v.C., das klingt nach Unsterblichkeit. Kräuterfrau Rosenknospe gibt Micah einen Tee mit. Der sorgt dafür, dass Großvater aufstehen und mit Micah ins Kino gehen kann, obwohl Micah ja eigentlich von Tante Gertrudis Hausarrest aufgebrummt bekommen hat. Doch dann geht es Großvater wieder schlechter. Micah macht sich auf, um den Lichtkrümmer zu holen, doch ihm wird der Einlass zum Zirkus verwehrt … .
Eine wundervolle Geschichte voller Magie, die mich bis zur letzten Seite begeistert hat!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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