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Mittwoch, 26. Oktober 2016

"Sunshine Girl – Die Heimsuchung"

Die perfekte Lektüre für Halloween: "Sunshine Girl - Die Heimsuchung"!

Paige McKenzie & Alyssa Sheinmel, übersetzt von Doris Hummel
Sunshine Girl – Die Heimsuchung
978-3-8458-1403-2
Bloomoon Verlag
Alter: 14+

Die sechzehnjährige Sunshine lebt mit ihrer Adoptivmutter Kat im sonnigen Texas. Als Kat jedoch einen neuen Job annimmt, müssen sie in das verregnete Washington umziehen. Sunshine fühlt sich in ihrem neuen Haus alles andere als wohl. Nicht nur, dass ihr Zimmer ein Alptraum in Rosa ist, irgendetwas scheint mit dem Haus nicht zu stimmen. Es ist kalt und feucht, nachts hört sie Schritte und Stimmen. Kat tut das alles als Einbildung ab. Selbst als beide nachts ein kleines Mädchen im Badezimmer um ihr Leben flehen hören und das Wasser aus der Wanne das halbe Haus überschwemmt, tut Kat am nächsten Morgen so, als sei nichts gewesen. Sunshine fotografiert ihr Zimmer, in dem jemand ständig ihre Sachen umräumt, doch Kat kann den Kinderschatten darauf nicht sehen. Sunshines ausgestopfte Eule fliegt plötzlich umher, ihre Einhornsammlung ist völlig durcheinander, und auf dem Boden stehen ihre Brettspiele aufgebaut, als warteten sie darauf, dass Sunshine mit jemandem spielt. Tatsächlich beginnt sie, mit dem Geist zu spielen, Dame und Monopoly. Der Geist muss ein kleines Mädchen sein. Kat verhält sich immer merkwürdiger, nimmt den Nebel in der Küche nicht wahr, isst ihr Hühnchen roh und verletzt sich und Sunshine scheinbar versehentlich beim Gemüse schnippeln. In der neuen Schule freundet sich Sunshine mit Nolan aus ihrem Kunstkurs an. Sie basteln mit Pfeifenreinigern wie im Kindergarten. Es gibt leider keinen Foto-Kurs und keine Dunkelkammer wie an Sunshines alter Schule, dafür eine äußerst skurrile Kunstlehrerin, die ständig vom Tod redet. Schließlich fasst sich Sunshine ein Herz und beichtet Nolan, was bei ihr zuhause vor sich geht. Er hält sie nicht für verrückt, im Gegenteil. Sein kürzlich verstorbener Großvater war ein Experte für Geister. Nolan untersucht das Haus und bittet den verschrobenen Professor Jones um Rat. In einem alten Buch stoßen Sunshine und Nolan auf den keltischen Begriff Luiseach. Luiseach bedeutet so viel wie Lichtbringer. Er führt die guten Geister ins Licht, setzt aber auch sein Licht gegen die bösen Geister ein. Er kann mit Geistern interagieren, ist jedoch vor ihren schädlichen Einflüssen geschützt. Ein Luiseach sieht zwar menschlich aus, ist aber kein Mensch. Nolan ist fest davon überzeugt, dass Sunshine ein Luiseach ist. Er glaubt auch, dass in Sunshines Haus zwei Geister existieren, ein Guter, der nur spielen will, und ein Böser, der Kat Schaden zufügt. Kats Verhalten beunruhigt Sunshine. Kat ist unhöflich zu Nolan, als der zu Besuch ist und scheint ihn loswerden zu wollen. Nolan und Sunshine setzen ihre Recherchen fort und wollen nochmal zu Jones, doch der ist offenbar schon lang verstorben. Haben sie mit einem Geist geredet? Es kommt ihnen so vor, als säßen sie vor unzähligen Puzzleteilen ohne zu wissen, was für ein Bild sie ergeben sollen. Obwohl Sunshine in Nolans Nähe Schmetterlinge im Bauch hat und er sie sichtlich auch mag, stößt sie ihn von sich. Sie fühlt sich hilflos und hat Angst um Kat. Dann erfährt sie den Namen des Geistermädchens, Anna Wilde, und googelt sie im Netz. Anna war die Tochter ihrer seltsamen Kunstlehrerin Victoria Wilde. Victoria ist auch ein Luiseach, musste aber ihre Kräfte abgeben. Anna wurde von ihrem Vater, der von einem Wasserdämon besessen war, an einem Silvesterabend ertränkt. Derselbe Dämon steckt nun in Kat. Wenn Sunshine ihn nicht an Silvester vernichtet, werden Annas Geist und Kat verloren sein. Mit einer mächtigen Waffe von Victoria und mit Unterstützung von Nolan zieht Sunshine in den Kampf … .
Diese außergewöhnliche Geistergeschichte bietet Spannung bis zur allerletzten Seite!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Survive the Night"

Das Grauen wartet auf Dich: "Survive the Night"!

Danielle Vega, übersetzt von Inge Wehrmann
Survive the Night
978-3-407-74731-0
Gulliver/Beltz Verlag
Alter: 14+

Nachdem sie beim Fußball eine schwere Knieverletzung davongetragen hat, bekommt Casey ein Problem mit Schmerzmitteln, und ihre besorgten Eltern weisen sie in eine Entzugsklinik ein. Nach ihrer Entlassung lädt ihre ehemals beste Freundin Madison sie zu einer Pyjama-Party ein, doch Casey zieht lieber mit der durchgeknallten Shana und deren Freundinnen Julie und Aya um die Häuser. Shana raucht, trinkt, nimmt alle möglichen Drogen und genießt das Leben, für Caseys Eltern eindeutig die „falsche“ Freundin für ihre Tochter. Shana fährt wie eine Irre, es ist ein Wunder, dass sie nicht alle draufgehen. Sie gehen in einen Club, wo ausgerechnet Caseys Ex-Freund Sam und seine Indie-Band spielen. Ein gruseliger Typ mit Clowns-Makeup packt Casey brutal am Arm und verkündet, es sei Zeit für die 2. „Survive the Night“ Party. Caseys Panik verfliegt. Es ist nur ein blöder Werbegag für eine Underground-Rave-Party! Natürlich will Shana dort hin. Und weil auch Sam, den Casey insgeheim noch immer liebt, und sein Kumpel Woody mitgehen, ist auch Casey an Bord. Die sechs Jugendlichen streifen durch das nächtliche Manhattan, vorbei an alten Lagerhäusern, und ein Penner weist ihnen den Weg zu einer stillgelegten U-Bahn-Station, aus der Techno-Musik zu hören ist. Sie steigen hinab in die Tunnel und sind sofort mitten im Geschehen. Alle haben gute Laune, tanzen, trinken, feiern und spielen „Twister“ auf noch feuchten Farbflecken auf den Boden. Auch Sam und Casey spielen mit. Casey wünschte sich, es könnte mit Sam wieder so sein wie früher, bevor er wegen ihrer Sucht mit ihr Schluss machte. Da sein Bruder ein Meth-Junkie ist, ist er beim Thema Drogen etwas empfindlich. Dass Sam während ihres Entzuges dann ausgerechnet was mit Shana hatte, ahnt Casey zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Niemand darf die Party verlassen, bis sie vorbei ist. Dafür sorgt ein bulliger Security-Typ. Obwohl Casey nichts genommen hat, wird sie völlig high, und ihr wird klar, dass Shana ihr was in die Fanta getan hat. Eine schöne Freundin, also wirklich! Shana macht immer alles kaputt. Shana IST kaputt! Das wird Casey jetzt klar. In einem der Tunnel nahe der Station entdeckt Casey Julies schrecklich zugerichtete Leiche. Als sie Sam davon erzählt, meint der, das sei nur eine Halluzination gewesen. Doch sie können Julie nicht finden. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und verlaufen sich dabei in den Tunneln. Die Party wurde mittlerweile von der Polizei aufgelöst. Die Musik ist verstummt. Shana, Casey, Aya, Woody und Sam sind gereizt, streiten, die Stimmung ist äußerst negativ. Als sie dann tatsächlich Julies Leiche finden, aufgehängt und ausgeweidet, bricht Panik aus. Vor allem Aya dreht total durch. „Wir werden alle sterben!“, schreit sie ununterbrochen. Bald darauf finden sie die verweste Leiche eines unbekannten Jungen auf dem Gleis. Es ist also etwas dran an dem Gerücht, dass bei der letzten Party dieser Art jemand spurlos verschwunden ist. Sie irren in den Tunneln umher, doch kein Ausgang ist in Sicht. Die Tunnel sind teilweise überflutet. Casey fällt in die Ekelbrühe, und plötzlich fallen hunderte panische Ratten über sie und die anderen her. Wovor fliehen sie? Irgendetwas ist hier unten! Ein Serienkiller? Ein Monster? Aya wird von den anderen getrennt und taucht wenig später als Leiche wieder auf, die in zwei Hälften geteilt im Kanal schwimmt. Kurz darauf ist auch Woody tot. Die Überlebenden haben nur noch ein einziges Handy als Lichtquelle zur Verfügung. Im Halbdunkel meinen sie, Tentakel im Wasser zu sehen. Was für ein Wesen ist das?
Ein genialer Psycho-Thriller! Packend, gruselig und nichts für schwache Nerven!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Pelle von Pimpernell – Der Geisterhund"

Eine tierische Geistergeschichte: "Pelle von Pimpernell - Der Geisterhund"!

Claire Barker, übersetzt von Manuela Knetsch
Pelle von Pimpernell – Der Geisterhund
978-3-440-14875-4
Kosmos Verlag
Alter: 9+

Pelle ist tot. Eben war er noch ein alter, kranker Hund, und nun fühlt er sich wieder so fit wie ein Welpe. Wie kann das sein? Pelle ist ein Geist. Leider können seine Menschen ihn jetzt nicht mehr sehen und hören. Er vermisst vor allem sein Mädchen Winnie und leidet, weil sie seit seinem Tod so traurig ist. Dabei ist Winnie normalerweise ein Sonnenschein und gewinnt jeder Situation etwas Positives ab. Die beiden waren beste Freunde seit Pelle ein Welpe und Winnie ein Baby war. Auch nach seinem Tod begleitet Pelle Winnie jeden Morgen zum Schulbus und holt sie später wieder ab, doch sie weiß nicht, dass er da ist. Er will sie trösten, aber kann nichts tun. Es ist blöd, ein Geist zu sein! Pelle versteckt sich im Wandschrank und bekommt einen Brief unter der Tür durchgeschoben. Er wundert sich nur kurz, warum er plötzlich lesen kann. Pelle wird eingeladen, sich den anderen Geistern anzuschließen. Trotz anfänglicher Zweifel geht er zu dem Treffen in der Scheune. Die anderen Geister sind auch alles Tiere. Kaninchen Valentin, Hamster Martin, Affe Orlando und Gans Gabriel, sie alle waren einst Haustiere und Lieblinge der Familie von Pimpernell, die bereits seit dem Mittelalter hier lebt. Leider sind die Treffen und das Leben der Geister nicht sonderlich aufregend. Statt Bösewichter zu jagen und Abenteuer zu erleben, betätigen sie sich hin und wieder als hilfsbereite Hausgeister und reden ansonsten über Bücher und essen Kekse. Das ist nichts für Pelle. Ein Hund braucht eine richtige Aufgabe! Er bittet die anderen, ihm zu helfen, Kontakt mit Winnie aufzunehmen, was sie strikt ablehnen. Dafür erklären sie ihm die Phasen der Trauer, die er durchmacht und trösten ihn. Sie haben das auch alles durchgemacht, Leugnen, Trauer und Wut. Pelle beobachtet eine seltsame Frau, die in der Hecke hockt, das Haus beobachtet und sich Notizen macht. Er bellt, doch er kann sie nicht verjagen. Winnies Vater zu alarmieren gelingt ihm auch nicht. Vielleicht hat es ja nichts Schlimmes zu bedeuten, dass diese Frau hier herumschleicht. Doch dann bekommt die Familie einen Brief vom Gemeinderat: ein Vorfahre der von Pimpernells hat sich im Jahre 1720 12 Pence aus der Gemeindekasse geliehen, und durch die Zinsen sind die Schulden auf eine Million Pfund angewachsen! So viel Geld haben Winnies Eltern nicht, also soll das Haus zwangsversteigert werden. Pelle findet, dass die Sache stinkt. Da es auch sein Zuhause ist, an das er als Geist gebunden ist, muss er etwas unternehmen. Es gelingt ihm, seine neuen Geisterfreunde zu motivieren, die zunächst gar nichts tun wollen, weil angeblich schon alles wieder werden wird. Doch schließlich sehen sie ein, dass sie helfen müssen. Niemand darf das Haus kaufen, daher trainieren sie wie verrückt, um die Interessenten mit Spuk zu vertreiben. Es läuft gut. Sie werfen Blumentöpfe herunter, rasseln mit Ketten, zwicken in Hintern, und niemand will das verfluchte Haus haben. Dafür wird die Presse aufmerksam, und der Geisterjäger Krispin O'Mystery taucht auf. Der heißt eigentlich Kevin Sockpuppet und ist der Bruder von Nora Sockpuppet. Das ist die Heckenspionin, die nebenbei beim Gemeinderat arbeitet und gemeinsam mit Kevin/Krispin einen fiesen Plan verfolgt. Obwohl es zunächst so wirkt, als sei Krispin ein Angeber und ein Scharlatan, weiß er doch ganz genau über die Geistertiere Bescheid, und es gelingt ihm sogar, Valentin und Orlando in seinem Seelenkästchen gefangen zu nehmen. Jetzt kann nur noch Winnie helfen. Wenn sie die Geister doch bloß sehen könnte … .
Eine spannende Geschichte mit dem besten Geisterhund der Welt! Band 2 ist in Planung!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 19. Oktober 2016

THEMENSPECIAL: "NO more WAR"


Terror und Flucht, beides sind (leider) sehr aktuelle Themen, denen ich mich heute in einem "Special" widmen möchte. Da sehr viele neue Bücher zu diesen Themen erschienen sind, gibt es heute ausnahmsweise mal 5 (statt der üblichen 3) Buchtipps. "Die Attentäter", "Dschihad Online" und "Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten" handeln von jungen Menschen, die auf unterschiedliche Weise in extremistische Kreise abrutschen. "Kein Weg zu weit" und "Djadi, Flüchtlingsjunge" erzählen von den Schicksalen junger Flüchtlinge, von Azmera aus Eritrea und Djadi aus Syrien.

Auf meinem Blog findet Ihr auch noch weitere Bücher zu diesen Themen. Damit Ihr diese (und für die interessierten Lehrer unter meinen Lesern auch die dazu passenden Unterrichtsmaterialien) schneller findet, hier die Links:

Dschihad und Co.

„Dschihad Calling“
Unterrichtsmatialien dazu gibt es hier:

„Nächster Halt Dschihad“
Unterrichtsmaterialen dazu gibt es hier:
http://www.loewe-verlag.de/_files_media/lehrerhandreichungen/7695.pdf

„Djihad Paradise“
Unterrichtsmaterialien dazu gibt es hier:
https://www.beltz.de/produkt_produktdetails/30912-djihad_paradise_im_unterricht.html

Auf der Flucht

„Exit Sugartown“
(leider gibt es zu diesem Titel noch keine Unterrichtsmaterialien)

„Train Kids“
Unterrichtsmaterialien dazu gibt es hier:
https://www.gerstenberg-verlag.de/fileadmin/Mediathek/PR/Train_Kids_Unterrichtmaterial_politisch-gesellschaftlich.pdf

„Als mein Vater ein Busch wurde“
Unterrichtsmaterialien dazu gibt es hier:
http://www.vgo-schule.de/fileadmin/verlagsgruppe-oetinger.de/pdf/dokumente/schule/3280306/Unterrichtsmaterial_Als%20mein%20Vater%20ein%20Busch%20wurde.pdf

Abschließend noch ein Zitat aus einem Song, der mir vor einigen Tagen als "Ohrwurm" im Kopf herumschwirrte:

"Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.
Das Schlachtfeld bleibt leer, und alle gewinnen."
(©Nikitaman)

Viel Spaß beim Lesen!!!

Eure Very

"Die Attentäter"

Anschlag auf Berlin: "Die Attentäter"!

Antonia Michaelis
Die Attentäter
978-3-7891-0456-5
Oetinger Verlag
Alter: 16+

2000: Der vierjährige Alain zieht mit seinen Eltern nach Berlin. Im neuen Haus wohnt auch der gleichaltrige Cliff mit seinem Vater, der wie ein Pirat aussieht und immer nach Bier riecht. Cliff und sein Vater schreien sich ständig an. Cliff hat das Dunkle in sich. Er wirft mit Steinen. Er hat jedoch auch ein fotografisches Gedächtnis und ein großes künstlerisches Talent. Cliffs Mutter studiert noch, und er darf nur selten zu ihr, aber auch als sie dann später als Mikrobiologin in Hamburg arbeitet, scheint sie sich auch nicht groß um ihren Sohn zu scheren. Ebenfalls im Haus wohnt Margarete. Im Laufe der nächsten Jahre gerät Cliff an die falschen Freunde. Alain versucht ihm zu helfen. Alain ist Cliffs Schutzengel, sein Licht, mit dem ihn eine Art Hassliebe verbindet. Um frei zu sein, muss er Alain zerstören. Margarete ist die, die die beiden im Gleichgewicht hält. Cliff fliegt in der 5. Klasse von der Schule, sprayt Graffiti, klaut ein Mofa und braust damit mit Alain auf der Autobahn Richtung Hamburg, bevor die Polizei den Ausflug beendet. Mit 15 gerät er in Neonazi-Kreise. Er ist jedoch nicht mit dem Herzen dabei. Er braucht nur einen Feind, ein Ventil, um seine Aggressionen loszuwerden. Bei einer Demo prallen er und Alain aufeinander, Cliff bei der NPD, Alain auf Seiten der Antifa. Cliff verletzt Alain mit dem Messer. Er will dem Engel, den er gegen seinen Willen liebt, die Flügel stutzen. Die Konsequenz: Psychiatrie, Medikamente, Sozialdienst. Nach dem Absturz scheint Cliff sich gefangen zu haben. Er macht eine Malerlehre und hilft im muslimischen Gemeindezentrum. Cliff sehnt sich nach Regeln, die ihm Halt geben. Eines Tages konvertiert Cliff zum Islam, hört auf zu rauchen, verbrennt seine Bilder, verabschiedet sich von Alain und Margarete - und verschwindet in Richtung Syrien … .
Herbst 2015: Cliff ist zurück in Berlin. Alain sieht ihn zufällig und folgt ihm. Cliff wandert durch die Stadt wie ein Tourist, scheint sich alles einzuprägen, sieht sich immer wieder hektisch um, als fühlte er sich verfolgt. Irgendwann sucht Cliff Margarete auf, die immer noch in dem alten Haus wohnt. Cliffs Vater wohnt nicht mehr dort. Seit er sich fast tot gesoffen hat, ist er in einer betreuten Wohngruppe. Cliff lädt Margarete überraschenderweise in die Philharmonie ein. Auch dort scheint er sich alle Details einzuprägen. Er nimmt die Menschen und die Orte in sich auf, und in seinem Kopf entstehen die Bilder eines zukünftigen Infernos. Alain folgt Cliff einmal in seine WG, wo er mit Stefan und Farouk lebt. Cliff ist nicht erfreut, Alain hier zu sehen. Wenig später muss Cliff aus der WG ausziehen, angeblich weil dieser Stefan sich Ärger wegen Waffenbesitz eingehandelt hat. Cliff kommt bei Alain unter, der immer noch zuhause wohnt. Alains Eltern sind von dieser Idee nicht angetan. Sie nahmen damals gerne den vernachlässigten und halb erfrorenen, vierjährigen Cliff auf, doch sie misstrauen dem neunzehnjährigen Cliff. Lange bleibt Cliff nicht. Dann kommen die Anschläge von Paris. Die Menschen haben Angst, auch in Berlin. Moslems, vor allem den Konvertierten, wird mit Misstrauen begegnet. Alain und Margarete fragen sich, ob Cliff wirklich in Syrien war, um sich zum Gotteskrieger ausbilden zu lassen? Was hat er vor? Auf welcher Seite steht er wirklich? Alain folgt Cliff nun rund um die Uhr. Doch kann er verhindern, dass der Krieg nach Berlin kommt? Es ist Weihnachten, und die Stadt pulsiert vor Leben. Noch. Berlin wird bluten!
Erschreckend realistisch und hochaktuell! Spannend und sprachlich brillant geschrieben, aber die Geschichte „springt“, wird nicht chronologisch erzählt, was etwas verwirren kann.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783789104565

"Dschihad online"

Die Gefahr lauert nicht nur im Netz: "Dschihad online"!

Morton Rhue, übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner
Dschihad Online
978-3-473-40118-5
Ravensburger Verlag
Alter: 14+

Als kleiner Junge spielte Khalils älterer Bruder Amir gern Krieg. Er war immer der Anführer und hat immer gewonnen. Khalils Eltern flohen mit dem kleinen Amir vor Khalils Geburt aus Bosnien in die USA. An das Misstrauen, mit dem die Leute Moslems dort vor allem seit dem 11.9. begegnen, hat Khalil sich schon fast gewöhnt. In der Schule ist er einfach ein normaler, sechzehnjähriger Junge, hängt mit seinem besten Kumpel Vitaly herum oder flirtet mit der süße Angie. Leider lässt er sich nicht allzu oft in der Schule sehen, obwohl er sehr intelligent ist und die besten Noten schreibt. Seine zunehmende Schwänzerei bringt ihn in Schwierigkeiten. Dass seine Eltern wieder in der alten Heimat sind, um sich um eine verwitwete Tante und deren Kinder zu kümmern, darf niemand wissen, nicht einmal Angie, der er lauter Lügen auftischt, über seine Eltern und deren angebliche Bäckerei, in der er immer helfen muss. Er und Amir kommen mehr schlecht als recht über die Runden. Amir ist 22, hat die Schule abgebrochen und arbeitet in einer Autowerkstatt, wo er nicht sonderlich üppig verdient. Er muss sich vor der Einwanderungsbehörde in Acht nehmen, da er im Gegensatz zu Khalil kein amerikanischer Staatsbürger ist. Dass Amir mit seinem zwielichtigen Freund Malak durch die Gegend zieht, Autos klaut und Geldautomaten knackt, macht es auch nicht besser. Von der letzten Aktion taucht ein Video im Netz auf. „Loser-Einbrecher nehmen den ganzen Geldautomat mit, weil sie zu doof sind, ihn aufzubekommen!“ Khalil hat Angst, dass bald die Polizei vor der Tür steht. Er selbst hat bloß ein paar Dosen Frieskies für seine geliebte Katze mitgehen lassen. Amir hat sich in letzter Zeit verändert. Früher ging er regelmäßig in die Moschee, jetzt geht er woanders hin, hat sich einen Zottelbart wachsen lassen und schaut sich im Internet extreme Videos an, islamistische Propaganda, Hasstiraden, sogar Videos von Enthauptungen etc. Auf Facebook und Twitter tauscht er sich mit anderen „Gotteskriegern“ aus, die Krieg gegen den Westen führen. Wegen seiner radikalen Ansichten wird er aus dem Gemeindezentrum geworfen. Er versucht, auch Khalil für den Dschihad zu begeistern. Wenn die Brüder mit den Eltern skypen, hängen sie einen Vorhang auf, damit die nicht sehen, in was für einem Loch die beiden nun hausen. Sie erzählen ihnen süße Lügen. Es ginge ihnen super, Schule, Job, Geld, alles bestens. Die Eltern sind ebenfalls nicht ehrlich, wenn sie erzählen, wie toll alles läuft und dass sie bald zurück kommen. Khalil fliegt von der Schule, nachdem er schon unzählige Male wegen seiner Schwänzerei verwarnt wurde. Damit könnte er noch leben, denn um Internetmilliardär zu werden, wie er und Vitaly es geplant haben, braucht man ja nicht unbedingt einen Abschluss. Vielmehr leidet er darunter, dass Angie plötzlich nichts mehr von ihm wissen will. Sie ist tief verletzt, dass Khalil sie für zu oberflächlich für die Wahrheit zu halten scheint und ihr lauter Lügen aufgetischt hat. Khalil und Amir müssen aus der Wohnung ausziehen und kommen bei Amirs neuen Freunden unter. Khalil würde lieber bei Vitaly wohnen. Dessen Familie würde ihn auch aufnehmen, obwohl sie selbst kaum Geld haben. Doch dann sollen Vitaly und seine Familie abgeschoben werden. Khalil kommen Amirs Ansichten plötzlich gar nicht mehr so dumm vor. Er stimmt zu, sich an einem Bombenanschlag auf eine Fabrik, die Kameras für Drohnen herstellt, zu beteiligen. Doch da wo man ihn mit der Bombe hinschickt, gibt es keine Fabrik, nur ein Tanzstudio, eine Zahnarztpraxis und - eine Polizeiwache!
In bester Tradition von „Die Welle“ wirft Morton Rhue einen kritischen Blick auf unsere Zeit!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten"

Kadir geht nach Syrien: "Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten"!

Benno Köpfer und Peter Mathews
Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten
978-3-423-65023-6
dtv (Reihe Hanser) Verlag
Alter: 14+

Der sechzehnjährige Kadir steht mit einem Sprengsatz am Eingang des Fußballstadions St. Pauli und schreit: Allahu Akbar! Verzweifelt rennt sein bester Freund Mark auf ihn zu, um ihn zu stoppen. Dabei zieht die gemeinsame Vergangenheit wie ein Film vor Marks Augen vorbei: Mark und Kadir lernen sich beim Kicken auf dem Spielplatz kennen als sie fünf Jahre alt sind. Beide lieben Fußball und spielen bald gemeinsam im Verein. Nach der neunten Klasse geht Kadir von der Schule ab. Lieber jobbt er für seine diversen Onkel im Gemüseladen oder an der Tankstelle. Als Kadir zu einem wichtigen Spiel seines Fußballvereins nicht erscheint, ist der Trainer wütend und Mark besorgt. Er macht sich auf die Suche nach seinem Freund, der sich in letzter Zeit verändert hat und immer mehr Zeit mit seinen neuen Freunden vom türkischen Kulturverein verbringt. Einer von Kadirs Freunden sagt zu Mark: „Kadir ist Dschihad.“ Mark recherchiert im Netz, was das eigentlich bedeutet und sucht besorgt Kadirs Familie auf. Kadirs Onkel nimmt Mark mit in die Moschee und zeigt ihm, dass der Islam an sich eine friedliche Religion ist. Er kann nicht glauben, dass sich Kadir tatsächlich diesen „Idioten“ angeschlossen hat. Kadirs ältere Schwester Meral macht sich ebenfalls Sorgen. In letzter Zeit sei Kadir sehr krass drauf gewesen, habe sie zwingen wollen, ein Kopftuch zu tragen und brav zuhause zu bleiben. Meral und Mark durchsuchen Kadirs Computer und sein Zimmer und stoßen auf Briefe eines gewissen Faruk und beunruhigende Reiseunterlagen. Ist Kadir tatsächlich nach Syrien gereist? Kadirs jüngere Schwester Nermin, die kleine Nervensäge, droht zu petzen, dass Meral und Mark allein in Kadirs Zimmer waren, wo sie sich angeblich geküsst hätten. Damit sie Ruhe gibt, gibt Meral ihr das Passwort für Kadirs PC, in der Annahme, sie würde dort nur ihre geliebten Pferdefilme ansehen. Sie nimmt nicht wahr, dass Nermin, die mit strenger Religionstreue gegen die doch recht liberale Familie rebelliert, in Gefahr schwebt, in die selben Kreise wie Kadir abzurutschen. Die naive Nermin knüpft im Netz gefährliche Kontakte, z.B. zu dem „tapferen“ Tarik, der für Allah kämpft und ihr ein Pferd schenken will. Gemeinsam mit Kadirs Mutter gehen Meral und Mark zur Polizei, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben, denn Kadir ist nun schon zwei Wochen fort. Die Polizei stellt Fragen, ob er in Gefahr sei oder eine Gefahr darstelle. Später taucht die Polizei bei Mark auf und stellt Fragen zu den Videos auf Kadirs Computer. Die hat sich Mark kopiert und sucht nach Hinweisen über Kadirs Verbleib. Doch wie soll er die zwischen Rambo-Filmen, Musik-Clips und unzähligen Katzen-Videos nur finden? Zusammen mit Yannick, mit dem er gerade an einem Referat arbeitet, und Kadirs Familie stellt Mark ein Video auf YouTube und Facebook, um Kadirs Aufmerksamkeit zu erregen oder die von jemandem, der weiß, wo er ist. Und das passiert inzwischen bei Kadir: Mit dem Bus reist er in die Türkei und von dort nach Syrien, mit seinen neuen „Brüdern“, einem deutschen Friseur mit marokkanischen Wurzeln, der ununterbrochen redet und einem Holländer, der alles mit seinem Handy filmt. Der Alltag besteht aus Beten und Warten, Fitness-Training und Schießübungen. Kadir rettet eine Baby-Katze aus einer Mülltonne und erhält so den Namen Abu Hureira, Vater des Kätzchens. Er sieht, wie ein Mann hingerichtet wird und wie ein Freund einen Tag vor seiner Hochzeit von einer Mine zerfetzt wird. Dann bekommt er seinen ersten Auftrag, ein Auto – und eine Menge Sprengstoff … .
Warum Dschihad? Aus der Sicht von Mark versucht man als Leser, Kadir zu verstehen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Die Hintergründe zum Buch Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten

Von der Idee zum Buch. Wie viel Wirklichkeit steckt in der Figur Kadirs? In diesem Video sprechen die Autoren über das Buch!

 

"Kein Weg zu weit"

Reise in ein besseres Leben?: "Kein Weg zu weit"!

Brigitte Blobel
Kein Weg zu weit
978-3-401-60220-2
Arena Verlag
Alter: 14+

Die siebzehnjährige Azmera hat in ihrer Heimat Eritrea keine Zukunft. Ihr Vater hat das Land bereits verlassen und lebt nun in Schweden. Er saß jahrelang als Staatsfeind im Gefängnis und wurde brutal gefoltert. Die Miliz hat seit seiner Flucht ein Auge auf die Familie, und Azmera kann nicht mehr zur Schule gehen und lebt in Angst. Sie beschließt, ihrem Vater zu folgen. Der junge Pater Umberto treibt einen Schlepper auf, der sie zunächst bis in den Sudan bringen soll. Schweren Herzens lässt Azmera ihre Mutter und ihren kleinen Bruder Hawi zurück. Mit dem VW-Bus geht die Reise los. Außer Azmera sind nur Männer an Bord. Vor der Grenze zum Sudan geraten sie in Schwierigkeiten und müssen zu Fuß weiter. Azmera erwacht bei der freundlichen Näherin Fatima im Sudan, die sie bei sich aufgenommen und gepflegt hat. Da Azmera auf der langen Fahrt aus Scham nicht die Büsche pinkeln wollte und es zu lange zurückhielt, bekam sie Nierenprobleme und wurde sehr krank. Sie erinnert sich nicht, wie sie hierher kam, all ihre Sachen sind weg. Sie besitzt nur noch das, was sie am Leibe trägt, zum Glück auch noch ihr ganzes Geld. Als es ihr besser geht, ruft sie den Schlepper Tayeb an, damit er sie abholt. Diesmal reist sie in einem alten Militärlaster mit einer sehr gemischten Gruppe. Die Fahrt ist lang und beschwerlich. Schließlich erreichen sie Libyen. Azmera ist entsetzt. Sie wollte doch nach Ägypten! Tayeb lacht sie nur aus. Libyen quillt über von Flüchtlingen aus ganz Afrika. Es gibt keine funktionierende Regierung, kein Gesetz. Für Azmera beginnt eine quälende Zeit des Wartens. Sie ruft ihre Mutter an, damit die sich keine Sorgen macht. Schlepper John macht Azmera mit Petros bekannt, der wie sie aus Eritrea kommt. Sie soll mit ihm, mit den Papieren seiner toten Schwester, weiterreisen nach Europa. Obwohl nur als Zweckgemeinschaft gedacht, wird daraus für beide bald mehr. Azmera ist froh, nicht mehr allein zu sein. Sie fühlt sich bei Petros geborgen und beschützt. Sein kleiner Affe Abu bringt sie zum Lachen. Leider ist Petros total pleite, so dass Azmeras schon stark dezimiertes Erspartes für beide reichen muss. Als sie endlich ihre Reise fortsetzen können, geraten sie in einen heftigen Sandsturm. Petros rettet Azmera, als ein Typ aus Uganda sie vergewaltigen will. Endlich erreichen sie das Meer. Azmera kann nun nicht mehr leugnen, dass sie sich in Petros verliebt hat. Doch er will nach England, sie nach Schweden. Eine gemeinsame Zukunft scheint unmöglich. Petros macht sich Sorgen um sie. Der Strand ist voller Leichen, und dass Azmera nicht schwimmen kann, beunruhigt ihn. Stundenlang steht er an, um Wolldecken zu bekommen und ist nicht erfreut, als Azmera aus christlicher Nächstenliebe ihre einer Frau schenkt, die gerade ihr Baby auf der nackten Erde geboren hat. Die Überfahrt soll 2000 Dollar kosten. So viel hat Azmera nicht mehr, Petros verliert den Mut, doch es gibt kein Zurück. Wieder nach Eritrea können sie nicht mehr. Doch sie finden jemanden, der ihnen helfen will. Der Bruder eines Freundes sei Fischer und mache die Überfahrt für nur 100 Dollar. Die Freude weicht schnell Enttäuschung, als Azmera und Petros das sogenannte Schiff sehen. Das Schiff ist ein Witz, ein Schlauchboot, auf dem kaum zwanzig Menschen Platz haben, aber hundert mit wollen. Vielleicht bringt das Boot sie ja zu dem richtigen Schiff? Irrtum. Mit der Nussschale fahren sie aufs offene Meer. Der Diesel reicht nicht. Das Boot leckt und läuft voll Wasser. In der Ferne sieht man einen winzigen, schwarzen Punkt. Das ist Sizilien … .
Die spannende und bewegende Geschichte einer Flucht! Realistisch und brandaktuell!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Djadi, Flüchtlingsjunge"

Allein in der Fremde: "Djadi, Flüchtlingsjunge"!

Peter Härtling
Djadi, Flüchtlingsjunge
978-3-407-82164-5
Beltz Verlag
Alter: 10+

Der elfjährige Flüchtlingsjunge Djadi aus Homs in Syrien landet in einer Senioren-WG in Frankfurt am Main. Er kam ganz ohne seine Familie ins Land und wird von dem älteren Sozialarbeiter Jan, der bei der Jugendhilfe mitarbeitet, und seinen Freunden herzlich aufgenommen. Die WG besteht aus Jan und seiner Frau Dorothea, dem pensionierten Lehrer Wladi (eigentlich Wladimir) und seiner Frau Kordula und dem Steuerberater-Ehepaar Detlef und Gisela. Das Jugendamt ist zunächst skeptisch und die Nachbarn tuscheln, doch da Djadi gesund ist, wenn auch etwas klein für sein Alter, und in der WG gut untergebracht ist, darf er bleiben. Anfangs ist er stumm und verkriecht sich bei jedem Klingeln an der Tür unter dem Sofa, doch dank Wladi taut er auf und lernt in einem Wahnsinnstempo Deutsch. Schwierig findet er Sprichwörter, und dass viele Wörter mehrere Bedeutungen haben, doch er liebt Wladis Nonsens-Reim „Hopse, Popse, Pipse ...“, das ist das Erste, das er wiederholt. Obwohl Wladi bereits stolze fünfundsiebzig Jahre alt ist, hat er eine Menge mit Djadi gemeinsam. Wladi wird wie ein Onkel für Djadi. Staunend hört Djadi zu, als Wladi erzählt, wie er als Fünfjähriger selbst auf der Flucht war, auf der Flucht aus Ostpreußen. Von seiner eigenen Flucht mag Djadi nicht erzählen. Er sagt, er erinnert sich nicht. Der kluge Djadi soll nach den Ferien in der Schule anfangen, erst einmal in der dritten Klasse. Zunächst wollen Jan und Doro jedoch mit ihm Ferien machen. Sie staunen, als Djadi sein komplettes Hab und Gut in einen kleinen Rollkoffer zwängt. Sie versichern ihm, dass sie ganz sicher zurück kämen. Auch die vielen Leute am Bahnhof ängstigen Djadi. Er macht sich Sorgen, sie können keinen Sitzplatz mehr bekommen, weil er nicht weiß, was eine Reservierung ist. Am schlimmsten ist es jedoch, als sie an der Nordsee ankommen. Um auf die Insel Juist zu gelangen, müssen sie ein Schiff nehmen. Bei Djadi kommen schlimme Erinnerungen hoch. Er kann nicht schwimmen, wäre beinahe im Mittelmeer ertrunken. Jan lenkt in ab, indem er ihm das Krabbenpulen beibringt. Doch auch später, als sie schon eine Weile auf der Insel sind, weigert sich Djadi, Schwimmen zu lernen oder auch nur ins Wasser zu gehen. Als Wladi und Kordula später nachkommen, schwimmt Wladi weit aufs Meer hinaus. Djadi wird vor Sorge um ihn ohnmächtig. In der Pension, wo man sich immer die Schuhe ausziehen muss, bevor man eintritt, freundet sich Djadi mit Lina an. Später kommt es jedoch zu einem dummen Streit. Viele Touristen äußern sich beim Essen recht abfällig über Flüchtlinge. Djadi zeigt Mut, indem er einfach zu ihnen hingeht und sagt: Hallo, ich bin einer. Als Djadi nach den Ferien in die Schule kommt, wird er auch dort mit Intoleranz konfrontiert. David, der ihm eigentlich helfen soll sich einzugewöhnen, nennt ihn einen krummen Hund, und es kommt zu einer Prügelei. Am nächsten Tag schwänzt Djadi. Der Schuldirektor ist enttäuscht, allerdings von der Klasse, nicht von Djadi. Doch dann wird alles besser. Die Zeit vergeht. Djadi lebt nun schon einige Jahre in Deutschland. Mit etwas Nachhilfe des gesamten WG-Teams hat er es aufs Gymnasium geschafft. Dann ein Schicksalsschlag: Djadi verliert einen geliebten Menschen. In seiner Trauer gelingt es ihm auch endlich, um seine Eltern zu trauern und sie sozusagen symbolisch zu beerdigen.
Wer könnte besser über ein Kind in einer Ausnahmesituation schreiben, als Peter Härtling. Ihm ist eine wunderbare Geschichte gelungen, die ein schwieriges Thema schon für die jüngeren Leser sensibel angeht.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 12. Oktober 2016

"Hedvig! Der Sommer mit Specki"

Sommer-Feeling für kalte Herbsttage: "Hedvig! Der Sommer mit Specki"!

Frida Nilsson, übersetzt von Friederike Buchinger
Hedvig! Der Sommer mit Specki
978-3-8369-5897-4
Gerstenberg Verlag
Alter: 8+

Die neunjährige Hedvig freut sich auf die Sommerferien. Doch ihre Oma ist nach einem Schlaganfall nicht mehr dieselbe, ihre beste Freundin ist verreist, und Hedvig hat nur Bosse, den fetten Kater des fiesen Herrn Högman, zum Spielen, bis der zehnjährige Specki und sein Vater in das alte Sommerhaus im Wald ziehen. Specki heißt eigentlich Klaas, mag aber seinen Spitznamen lieber, und dem macht er alle Ehre, denn er ist richtig dick. Sie freunden sich an, wollen dem Högman Tierquälerei nachweisen und schleichen mit einer Kamera in seinen Garten. Der Plan geht leider nicht auf, aber Specki pinkelt in Högmans Gießkanne. Dummerweise vergessen sie die Kamera von Hedwigs Mama am Tatort. Obwohl Specki die tollsten Pläne schmiedet, bekommen sie sie nicht wieder. Hedwig hat einen Kloß im Bauch. Was, wenn Mama die Kamera braucht? Hedvig schreibt Oma einen Brief und malt ein Bild für sie, und tatsächlich geht es ihr bei ihrem nächsten Besuch viel besser. Sie sieht fast wieder aus wie die alte Oma, doch sie hat vergessen, dass sie Hedvig beim letzten Mal, als sie noch verwirrt war, die Zinnsoldaten versprochen hat, auf die Hedvig schon lange ein Auge geworfen hat. Hedvig ist wütend, schreit die Oma an und verschüttet Suppe aufs Tischtuch. Wenig später ist Oma wieder im Krankenhaus. Sie hat ein neues Gerinnsel im Kopf. Für Hedvig ist klar, dass das nur ihre Schuld sein kann, und sie fühlt sich deswegen furchtbar. Die Oma hat ihr jedoch ihren Wutausbruch längst verziehen, aber plötzlich sagt sie, sie würde bald sterben. Das kann und will Hedvig nicht glauben. Sie hat vielmehr die Vermutung, dass die Oma ihren Tod nur vortäuschen will, um endlich mal nach Italien reisen zu können, zu den Ruinen, wo sie schon immer hin wollte. Nur wie will Oma diesen Plan in die Tat umsetzen? Oma gibt ihr einen Zettel, auf dem steht, dass Hedvig auf jeden Fall die Zinnsoldaten bekommen soll. Hedvig und Specki schmieden weiter Pläne in Sachen Kamera. Speckis Papa müht sich derweil mit dem Ferienhaus ab, das weder Strom noch Heizung oder fließendes Wasser hat. Weil die Tür nicht aufgeht, müssen sie durchs Fenster rein und raus. Hedvig hilft, aus einem rostigen Eimer eine provisorische Dusche zu bauen, und Specki backt Kuchen ohne Ofen. Dann streiten die beiden sich furchtbar. Hedvig meint, Specki sei nicht nur dick sondern auch dumm. Später tut es ihr leid, weil sie ja weiß, dass es nicht stimmt. Nachts hört sie seltsame Geräusche von Högmans Grundstück. Es klingt, als würde es dort spuken. Dann kommt ein Anruf von Opa: Die Oma ist tot. Hedvig ist nicht wirklich traurig. Sie weiß ja, dass die Oma in Wirklichkeit in Italien ist, oder? So langsam kommen ihr Zweifel, aber wenn Oma nicht dort ist, wo sind dann ihre ganzen Sachen? Auch die Eltern wundern sich, dass Kerzenhalter, Schmuck und Co unauffindbar sind. Und auch die Zinnsoldaten sind weg. Hedvig ist schockiert. Das waren doch ihre! Unter Tränen gesteht Opa schließlich, dass er all die Sachen verkauft hat, um die Beerdigung bezahlen zu können. Für die Beerdigungsfeier sucht Mama ihre Kamera und Hedvig ist der Meinung, dass sie dringend ein schwarzes Kleid braucht. Mama organisiert schließlich eine Ersatzkamera und schwarze Sachen für Hedvig. Die andere Kamera ist immer noch bei Högman und damit so unerreichbar wie Omas Zinnsoldaten. Wird Hedvig den Mut haben, hinüber zu gehen und die Kamera zurückzufordern? Wird sie sich mit Specki wieder versöhnen? Und was ist mit der Oma? Liegt die nun im Sarg oder in Italien am Strand?
Der mittlerweile 4. Band von „Hedvig“ ist eine herrliche Sommergeschichte mit Tiefgang!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Bille Boss sorgt für Sonnenschein"

Schönes Wetter für alle: "Bille Boss sorgt für Sonnenschein"!

Marianne Efinger
Bille Boss sorgt für Sonnenschein
978-3-401-60184-7
Arena Verlag
Alter: 8+

Billes größter Wunsch ist endlich in Erfüllung gegangen: ein eigenes Zimmer. Nun muss sie es nicht mehr mit der vierjährigen Nervensäge Noah teilen. Doch das Zimmer ist winzig. Es gibt kaum Platz für Billes Bücher und Spielsachen. Ein eigenes, großes Haus müsste man haben, besser noch ein Schloss! Da passen Bücher und sogar eine Menge Haustiere rein, notfalls auch ein paar Familienmitglieder, die aber bitte in einem Extra-Flügel. Doch so ein Schloss ist teuer. Das, was Papa für Bille im Internet googelt hat, ist unbezahlbar. Nicht mit 1000 Jahren Taschengeld könnte Bille es kaufen und mit den 17,50€ aus ihrem Sparschwein erst recht nicht. Ihre Freundinnen Isobel und Charlie meinen, sie soll halt einen Prinzen heiraten um an ein Schloss zu kommen, aber das kommt gar nicht in Frage. Billes Freundin (und Ex-Babysitter) Frieda hat einen eigenen Friseursalon und kennt sich mit vielen Dingen, auch so seltsamen wie fein-stofflichen Schwingungen und unglücklicher Liebe, aber auch mit Geschäftsdingen super aus. Sie meint, Bille kann nur dann Geld verdienen, wenn sie eine Ware oder Dienstleistung anbietet, die die Leute haben wollen. Aber was kann eine Neunjährige mit magerem Startkapital da machen? Dann hat Bille die Idee. Alle Leute wollen gutes Wetter! Frieda hilft ihr, eine Anzeige in die Zeitung zu setzen, wird ihre Sekretärin und vermacht ihr einen magischen Regenschirm. Billes Freundinnen in der Schule finden die Idee toll, während Erzfeindin Viviane, die Bille bei der Mathearbeit als Schummlerin verpfiffen hat, nur den Kopf schüttelt. Doch dann macht das Wetter selbst der frisch gebackenen Geschäftsfrau Bille einen Strich durch die Rechnung. Es bleibt nämlich von allein schön, dank Hoch „Ida“. Trotzdem bekommt Bille bald ihren ersten Auftrag, und zwar von Eisdielenbesitzer Luigi, in den sich Frieda prompt verknallt und umgekehrt genauso. Erwachsene sind schon merkwürdig. Bille sorgt mit ihrem magischen Schirm dafür, dass Parys und Hochzeiten nicht ins Wasser fallen und hilft sogar einem Zirkus, wo sie Sam und den Elefanten Jambo kennenlernt. Ihre Geschäfte sorgen ganz nebenbei dafür, dass sie sich plötzlich für Zahlen interessiert und sich ihre Leistungen in Mathe merklich verbessern, sehr zur Freude ihres Lehrers Herr Segensreich. Billes Eltern bekommen nichts von ihren Geschäften mit. Nichtsahnend fährt ihre Mutter Bille und den Schirm zu einer Geburtstagsparty. Die Mutter der doofen Viviane hatte Bille gebucht, und Viviane ist gar nicht begeistert, dass Bille nun auf ihrer Party aufkreuzt, obwohl sie sie extra nicht eingeladen hatte. Dann bekommt Billes Unternehmen unerwartet Konkurrenz, ausgerechnet von ihrer besten Freundin Isobel, die plötzlich ihr eigenes Wetter verkaufen will. Nicht lange, und die halbe Klasse zieht nach. Die Schuldirektorin ist entsetzt über die „windigen“ Geschäfte ihrer Schüler und reißt die ganzen Werbezettel vom Schwarzen Brett. Mathelehrer Segensreich ist nicht ihrer Meinung, und die Schüler argumentieren so lange, bis sie aufgeben muss. Die Erwachsenen machen ja im Prinzip auch nichts anderes, als den Leuten Dinge zu verkaufen, die eigentlich von ganz allein da sind. Billes Vater arbeitet im Wasserwerk und verkauft Wasser, das er ja auch nicht selbst gemacht hat. Grundstücke sind von selbst da, Obst wächst auf Bäumen, und in der Bank kann man sogar Geld kaufen für noch mehr Geld und die Erwachsenen nennen es dann Kredit. Da wird man ja wohl auch Wetter verkaufen dürfen, oder?
Eine tolle Geschichte über eine geschäftstüchtige Neunjährige mit Schirm und Charme!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Unser Kunterboot - Sommer der Geheimnisse"

Ein Hausboot voller Abenteuer: "Unser Kunterboot - Sommer der Geheimnisse"!

Stephanie Schneider
Unser Kunterboot – Sommer der Geheimnisse
978-3-570-17285-8
cbj Verlag
Alter: 7+

Jonna lebt mit ihren Eltern, ihrem nervigen Bruder Tomek und ihrer dreijährigen Schwester Greta, die Blutwurst und ihren batteriebetriebenen Plüschhund Hü über alles liebt, auf einem Hausboot namens „Villa Kunterboot“ im Kanal. Dort ist es eng, aber gemütlich, vor allem wenn es regnet, und es ist so viel los, dass es Jonna gar nichts ausmacht, dass sie keinen Fernseher haben. Jonnas beste Freundin Mascha wohnt mit ihrer Mutter und Oma Gabi, die gar nicht wie eine Oma aussieht, vor allem wenn sie im rosa Jogginganzug am Kanal entlang joggt, auf dem Boot nebenan, der „Flitzpiepe“. Tomeks bester Kumpel Karl wohnt auf der „Lorella“. Die ist jedoch ziemlich marode, und Karls Vater Bodo überlegt, lieber eine stinknormale Wohnung zu mieten. Für Jonna wäre das undenkbar. Dann ist da noch die „Faule Paula“. Auf der wohnt der etwas seltsame Krösus, der Postkarten und Fotos aus der ganzen Welt an seinen Wänden hängen hat. Gerade haben die großen Ferien begonnen, Gott sei Dank, denn die neue Lehrerin Frau August, die die nette, schwangere Frau Prinz vertritt, nervt tierisch. Beim Schulfest auf der Wiese am Kanal bei den Hausbooten, zu dem Karls Vater die ganze Klasse eingeladen hat, steckt sie erst im Klo der „Lorella“ fest und geht dann auch noch wegen des morschen Geländers über Bord. Sie droht damit, diese Zustände den Behörden zu melden, weil das lebensgefährlich sei. Frau August wirft auch die ganzen coolen Bastelsachen-Reste, die sich seit der 1. Klasse im Schrank der Klasse angesammelt haben, weg und nennt das dann Feng Shui. Jonna und ihre Freundinnen Mascha, Luzie und Florentine retten die Sachen, verstecken sie unter der Laderampe der alten Fabrik und machen daraus tolle Müll-Kunstwerke. Dabei stören die Jungs nur, und auch sonst können sie echt nerven. Jonna ärgert sich, dass ihr Bruder einfach ungestraft ihr neues Taschenmesser ausleiht, und das auch noch zum Wurst schneiden. Er und Karl benutzen doch tatsächlich Blutwurst, um Blutsbrüderschaft zu schließen. Jungs sind eben kleine Feiglinge. Um sich auf dem kleinen Schiff ein wenig mehr Privatsphäre zu schaffen, baut Jonna mit Hilfe des isländischen Tischlers Matze, der fest an Elfen glaubt, ein Geheimversteck in ihre Kajütenwand ein. Hier kann sie alles aufbewahren, was Tomek nicht finden soll. Auf dem Dach der alten Fabrik findet sie noch mehr Schätze, wie z.B. einen alten Fahrradsattel. Daraus kann man die tollsten Dinge machen. Selbst Mama ist von Jonnas Kunstwerken aus Müll und Schrott begeistert. Sie ist selbst Künstlerin und gibt in der alten Fabrik Kunstkurse. Auf dem Dach trifft Jonna auch Matze, der ihr von den Elfen in seiner Heimat erzählt, die Wünsche erfüllen können. Die labile Elektrik der „Lorella“ gibt nach einem Kurzschluss mit anschließendem Brand, der zum Glück rechtzeitig gelöscht werden kann, endgültig den Geist auf. Auch nach einem Austauschmotor für das alte Boot suchen Bodo und Jonnas Papa vergeblich. Die anfangs fröhliche Ferienstimmung der Kinder trübt sich. Wenn sie keine Ersatzteile für die Lorella auftreiben können, werden Karl und sein Vater wohl oder übel wegziehen müssen. Plötzlich sind die Ferien nur noch doof. Und warum sitzt Karl auf einmal mit der blöden Liviane in der Eisdiele, und sie teilen sich den Liebesbecher? Karls Papa kauft jede Menge neue Möbel für die neue Wohnung, und die Stimmung der Kinder ist endgültig im Keller als eines Tages die „Lorella“ abgeschleppt wird. Jetzt können eigentlich nur noch Matzes Elfen helfen, oder?
Eine richtig schöne Sommerferien-Freundschafts-Geschichte! Auch zum Vorlesen toll!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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