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Mittwoch, 27. April 2016

"Virus - Wer aufgibt, hat verloren"

Hochspannung: "Virus - Wer aufgibt, hat verloren"!

Mirjam Mous, übersetzt von Verena Kiefer
Virus – Wer aufgibt, hat verloren
978-3-401-60217-2
Arena Verlag
Alter: 12+

Als der sechzehnjährige Kris, der unter dem Tourette-Syndrom leidet, und sein älterer Cousin Hopper bei ihrem Spanien-Trip von einem Platzregen überrascht werden, überfahren sie einen Mann und begehen danach panisch Fahrerflucht. Nur wenig später kommen sie in einer Kurve von der Straße ab und landen in einem Entwässerungsgraben. Kein Handyempfang, kein Mensch in Sicht! Sie schlagen sich bis in das verschlafene Nest Odrin durch. Dort suchen sie jemanden, der das Auto abschleppt und schwarz repariert. Europcar muss ja nicht erfahren, dass es von einem Minderjährigen mit Tourette in den Graben gefahren wurde. Sie nehmen sich Zimmer und lernen die hübsche Ana kennen, in die sich beide ein bisschen verknallen. Sonst ist Hopper immer der Frauenmagnet, doch Ana scheint Kris vorzuziehen, obwohl der bellt, muht, zuckt und ihr an die Brüste fasst. Gut, dass sie kein Holländisch versteht, wenn Kris laut „Spitzentitten“ etc. schreit. Dafür spricht Kris fließend Spanisch, da seine Mutter aus Argentinien stammt, und Hopper kann sich zumindest einigermaßen verständigen. Ana leiht Kris trockene Sachen von ihrem Bruder und geht mit ihm zu der Ärztin Montana, da Kris von dem Unfall Schmerzen in Kopf und Nacken hat. Die Ärztin bekommt gerade eine Leiche angeliefert, bei der sie eine Autopsie machen soll, den Mann, den Hopper und Kris überfahren haben. Hopper bekommt die Panik, weil er zu viel CSI gesehen hat. Er sieht sich und Kris schon hinter Gittern und drängt zum baldigen Aufbruch. Doch dann ruft der Bürgermeister eine Versammlung in der Dorfkneipe ein. Der Tote war mit einer Art Vogelgrippe-Virus infiziert, und ganz Odrin steht nun unter Quarantäne. Hopper und Kris versuchen zu türmen, doch sie kommen nicht an den Straßensperren vorbei. Notgedrungen kehren sie in ihre Zimmer über der Kneipe zurück. Kris findet einen Briefumschlag, den jemand dort unter eine Schublade geklemmt hat. Darin ist eine SD Karte, doch die beiden haben weder PC noch einen Fotoapparat zur Verfügung, um die Bilder anzusehen. In dem Umschlag ist auch noch eine handgezeichnete Karte, die die beiden zur Cannabisplantage von Crazy Gonzo führt. Sie wollen Anas Computer benutzen, um die SD Karte anzusehen und finden Ana bei einer Gruppe Jugendlicher, die Hühner lebendig verbrennen. Es hieß zwar, dass sämtliches Federvieh aus Sicherheitsgründen beseitigt werden solle, doch das ist Tierquälerei. Die Schule wurde mittlerweile in ein provisorisches Krankenhaus umgewandelt, denn viele sind schon krank, auch Anas Bruder Manuel. Anas Computer ist alt und langsam und die Jungs haben die SD Karte im Zimmer liegengelassen, also googeln sie Odrin, finden aber keinerlei Informationen über das Virus. Anscheinend soll die Krankheit vertuscht werden, um keine Panik auszulösen. Außerdem sagt Google, dass Montana nach einem Vorfall in einer Forschungseinrichtung in Madrid gar nicht mehr als Ärztin praktizieren darf. Die abergläubische Heilerin Inez meint, der Fluch der Hexe Sorgina, die damals an der Pest schuld war, sei zurück, und Kris sei offensichtlich vom Teufel besessen. Die Hexenjagd auf Kris beginnt. Kris entdeckt auf der Plantage (von der übrigens alle wissen, da das Dorf auf diese Art seine Schulden begleicht) einen unterirdischen Bunker mit Versuchstieren in Käfigen. Er wird von hinten niedergeschlagen und erwacht in der Puppe, die Sorgina darstellen soll, und die jährlich bei der Fiesta Sorgina verbrannt wird. In einigen Stunden ist es wieder so weit … .
Mirjam Mous hat es einfach drauf! Virus ist Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783401602172

"Ich bin Princess X"

Lebenszeichen von Libby?: "Ich bin Princess X"!

Cherie Priest, übersetzt von Doris Hummel
Ich bin Princess X
978-3-8458-1229-8
Bloomoon Verlag
Alter: 14+

Die beiden besten Freundinnen May und Libby erfinden in der 5. Klasse die coole, Schwert-schwingende Prinzessin X. Sie zeichnen Comics über sie ohne Ende. May macht den Text und Libby die Bilder. Jahre später kommen Libby und ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben. Sie stürzen von einer Brücke und ertrinken. Mit Libby verschwindet auch Prinzessin X aus Mays Leben, bis sie eines Tages einen Sticker sieht, der eindeutig Prinzessin X darstellt. May beginnt nachzuforschen. Ist Libby noch am Leben? Immerhin wurde ihre Leiche damals nur aufgrund ihrer Kleidung und ihres Ausweises identifiziert, da sie tagelang im Wasser lag. Weitere Sticker und ein Aufnäher führen May zu einer Website. Die Geschichte dort hat nicht viel mit den Geschichten zu tun, die sie sich früher ausdachten, doch die Figur ist eindeutig ihre Prinzessin X. Mays Vater gibt schließlich zu, man habe ihr damals nicht sagen wollen, dass Libbys Mutter vor dem Sturz von der Brücke erschossen wurde, und genau das geschieht in dem Comic! Die Geschichte dort beginnt mit dem Nadelmann, der seine todkranke Tochter retten will. Nur Prinzessin X passt als Spenderin, doch König und Königin verweigern ihre Zustimmung. Der Nadelmann erschießt die Königin, die fortan als Geisterkönigin agiert, und entführt Prinzessin X. Doch es ist zu spät. Seine Tochter ist tot, und er wirft ihre Leiche ins Wasser. Er versucht, die Zuneigung seiner neuen „Tochter“ zu erzwingen, doch die denkt nur an die Flucht, die ihr schließlich auch gelingt. Nun muss sie vier Schlüssel finden … . May erzählt ihrem Vater von ihren Vermutungen, doch der scheint ihre „Verschwörungstheorie“ nicht wirklich ernst zu nehmen. Dann lernt sie den Hacker Trick kennen. Er hilft ihr bei Problemen mit ihrem Laptop, und sie weiht ihn ein. Er glaubt ihr. Um ihr zu helfen, wagt er sich sogar tief ins Darknet vor und begibt sich in Gefahr, denn jemand scheint nicht zu wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der Nadelmann? Trick und May finden heraus, dass Libbys Vater kurz nach ihrem Tod/Verschwinden ermordet wurde, so wie der König im Comic. May macht sich auf die Suche nach den „Schlüsseln“. Sie ist fest überzeugt, dass Libby eine Spur gelegt hat, die nur sie sieht. Ihr altes Lieblingscafé, das mittlerweile nur noch eine Ruine ist, liefert ihr den ersten Schlüssel, eine gelbe OP-Maske mit Zahlencodes. Trick findet einen der Codes in einer alten Patientenakte. Ist es die Akte der „ersten Prinzessin“, die an Krebs starb? Nach dem Öffnen der pdf, die nicht nicht auf dem Server des Krankenhauses sondern auf einem externen lag, ist Tricks Rechner mit Spyware infiziert. Auf der Suche nach dem 2. Schlüssel, der sich als rotes iPad älteren Baujahrs herausstellt, werden die beiden von einem Geländewagen verfolgt und beinahe überfahren. Doch auch ein Retter ist auf ihrer Seite, ein Junge in Schwarz, den Trick bereits online als Blackbirdwhite kennen gelernt hat. Er entspricht der Dohle, die der Prinzessin im Comic bei ihrer Suche beisteht. Er warnt die beiden, dass sie in größter Gefahr sind. Sie finden das Urnengrab der „1. Prinzessin“/Christina, doch der Staub in der Urne ist eine Fälschung. In der Urne ist auch ein altes iPhone und sie bekommen eine SMS von der „Dohle“, der sie warnt, keinesfalls nachhause zu gehen, denn dort wurde eingebrochen, der Freund von Tricks Mutter verletzt und sein Computer beschädigt. Die Dohle, auch Jackdaw oder Blackbirdwhite genannt, verspricht, May und Trick zu Libby zu führen. Doch der Nadelmann ist nah und gefährlicher denn je … !
Eine geniales Buch, das mich bis zum Schluss gefesselt hat! Comics sind auch drin ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Verdammt schönes Leben"

 
Können Vespas fliegen?: "Verdammt schönes Leben"! 

Christian Klippel
Verdammt schönes Leben
978-3-522-20222-0
Thienemann Verlag
Alter: 14+

Das Leben der fünfzehnjährigen Laura läuft gerade so richtig scheiße. Freund weg, (Patrick ist jetzt mit Lauras bester Freundin Katja zusammen), Eltern getrennt, Vaters neue Freundin in Italien schwanger … . Laura erleidet einen psychischen Zusammenbruch und kommt in die Klinik. Als sie entlassen wird, sagt sie ihrer Mutter, sie wolle den Vater besuchen und dem Vater, dass sie bei der Mutter bleibt. Die beiden reden ja sowieso nicht miteinander. Laura kauft ein Zugticket, einfache Fahrt, denn sie hat nicht vor, zurückzukommen. Sie will sich umbringen. Gerade noch beim Trampen einem durchgeknallten LKW-Fahrer im Teufelskostüm entkommen, pennt Laura in einer Kapelle, wo eine Vespa mit Flügeln an die Wand gemalt ist. Oder existiert die nur in ihrer Einbildung? Nur wenig später taucht die himmelblaue Vespa tatsächlich auf, und Laura lernt Guido und Walter kennen. Die Vespa führt ein Eigenleben. Sie kommt, wenn man sie ruft (meistens jedenfalls) und kann angeblich sogar fliegen. Die drei leben fortan in einer kleinen Hütte in den Tag hinein und klauen das, was sie zum Leben brauchen. Guido war schon im Knast. Walter heißt eigentlich Spent und ist vor dem Krieg im Kosovo geflohen. Irgendwann küssen sich alle drei. Laura fährt dann doch wieder mit dem Zug nachhause und fragt sich, ob alles nur ein Traum war. Dann ereignet sich in ihrem Waggon ein ziemlich verrückter Vorfall, in dem ein Pfarrer, eine Wespe und eine Notbremse verwickelt sind. Jedenfalls steigt Laura wieder aus, und die Jungs und die Vespa warten schon auf sie. Die drei bereiten sich auf ein Wettrennen mit der Vespa vor, bei dem es um alles geht, doch dann wird Laura nach einem Bad im Meer krank und bricht zusammen. Guido nutzt seine Knastkontakte um einen Arzt (o.k., einen Tierarzt ;-)) aufzutreiben, da Laura hohes Fieber hat, und sie kommen illegal in einem Hotel unter, das zur Zeit geschlossen hat. Laura kommt wieder auf die Beine, dafür ist die Vespa hinüber. Walter erzählt Laura die Geschichte der Vespa, die recht abenteuerlich klingt. Sie suchen eine Werkstatt und landen bei Riìna. Diagnose: Kolbenfresser. Das wird teuer. Eigentlich ist die Vespa reif für den Schrottplatz. Sie haben kein Geld. Laura will in der Kirche Geld klauen und trifft zufällig den Pfarrer wieder, den sie im Zug kennenlernte, und der gibt ihnen zu essen und ein Bett für die Nacht. Mechanikerin Riìna, deren gewalttätiger Mann ständig besoffen ist, mag Laura und fragt, warum sie mit zwei solchen Losern herum hängt. Sie schlägt einen Deal vor. Sie repariert die Vespa, und Laura bleibt dafür bei ihr. Die beiden knutschen ein bisschen herum, doch Laura macht ihr klar, dass sie die Jungs liebt, und zwar alle beide. Laura hilft, in Rom auf einem Schrottplatz Ersatzteile zu organisieren, und die Jungs gehen singen, um das Geld aufzutreiben, doch 3000 Euro sind kein Pappenstiel. Das große Rennen rückt näher, doch es läuft zunächst nicht wie erhofft. Erst Laura schafft es, die Vespa buchstäblich zum Fliegen zu bringen. Dann laufen die drei dem fiesen Dorfpolizisten geradewegs in die Falle. Der konfrontiert Laura mit einigen unschönen Wahrheiten über ihre zwei Freunde. Dann eskaliert die Situation vollkommen!
Hier ist nichts so wie es scheint! Das gilt nicht nur für die Vespa, sondern auch für so gut wie jede der Figuren: Guido und Walter, Riìna, der Lastwagenfahrer … . Nicht nur Laura hat Schwierigkeiten, den Durchblick zu bewahren. Ich war beim Lesen oft recht irritiert, ständig springt die Story in der Zeit spazieren, die Helden haben allesamt einen an der Klatsche, und das Ende ist einfach nur so richtig übel! Aber macht Euch selbst ein Bild!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 20. April 2016

"Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance"

Man ist nie so allein wie man denkt: "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance"!

Estelle Laure, übersetzt von Sophie Zeitz
Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
978-3-7373-5326-7
Fischer KJB Verlag
Alter: 12+

Die siebzehnjährige Lucille sorgt ganz allein für ihre neunjährige Schwester Wren. Ihr Vater ist eines Nachts plötzlich durchgedreht. Er attackierte die Mutter, würgte sie und machte sie und die Kinder für sein Scheißleben verantwortlich. Ohne sie wäre er jetzt Rockstar, statt sich mit einem Bürojob zu Grunde zu richten. Er wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Lucilles Mutter brauchte danach eine Auszeit und macht seitdem „Urlaub“. Sie hat die Mädchen sich selbst überlassen. Zwar hat sie ihnen Geld geschickt, aber es reicht nicht aus, um die Stromrechnung, das Essen und neue Kleider für die ständig wachsende Wren zu bezahlen. Außerdem fällt das Haus fast auseinander. Lucille hat Angst, dass das Jungendamt Wind von der Sache bekommt und ihr Wren wegnimmt. Sie versucht, den Schein zu wahren, belügt die Nachbarn und Wrens Lehrerin und tut, als hätte sie alles unter Kontrolle, doch in Wirklichkeit hat sie keinen Plan. Sie fühlt sich einsam und allein. Einzig ihrer besten Freundin Eden vertraut sie sich an. Sie kennt Eden und ihren Zwillingsbruder Digby schon ewig, doch seit diesem Sommer ist da dieses Kribbeln, wenn sie Digby sieht. Lucille ist eindeutig verliebt. Leider ist Digby bereits vergeben. Lucille und Wren essen bei Edens Familie, da sie selbst kaum noch etwas im Kühlschrank haben. Lucille braucht dringend einen Job. Schon bald kellnert sie in Hotpants und Tanktop in Freds Restaurant. Fred ist ein exzentrischer Koch und Performance Künstler, der nicht selten als gastronomischer Freak bezeichnet wird, aber in seinem Inneren ein herzensguter Kerl. Lucille verdient nicht schlecht, muss aber viermal die Woche von 16 bis nach 22 Uhr arbeiten. Eden spielt so lange Babysitter für Wren. Während Lucille arbeitet, bricht ein anonymer Wohltäter in ihr Haus ein, füllt den Kühlschrank und bringt auch den Garten in Ordnung. Lucille rätselt, wer wohl dahinter steckt. Irgendwann kann Eden nicht mehr babysitten, weil das mit ihren Ballettstunden kollidiert. Digby springt für sie ein. Lucille bekommt Streit mit Eden, und zwischen den einst besten Freundinnen bricht das große Schweigen aus. Digby versucht Lucille von ihren Problemen abzulenken. Die beiden schwänzen die Schule und fahren nach Philadelphia, um ein Philly-Cheese-Steak zu essen. Lucille ist der Ausflug etwas unangenehm, weil Digby doch mit Elaine zusammen ist. Die beiden haben schon ihre gemeinsame Zukunft, College, Hochzeit etc. geplant. Digby würde Elaine nie verlassen. Trotzdem küsst Digby Lucille, als sie eines Abends von der Arbeit kommt und Lucille schmilzt förmlich dahin. Doch die nächsten Tage benimmt er sich wie vorher, als sei der Kuss nie passiert. An Wrens Geburtstag (Halloween) kommt es erneut zu einem Kuss. Wren ist als Regenbogen verkleidet und tanzt durchs Restaurant, während Lucille arbeiten muss. Ihre Mutter hat sich nun schon über 2 Monate nicht gemeldet, und ruft auch an Wrens Geburtstag nicht an. Dafür meldet sich plötzlich der Vater, und Lucille sagt zu, ihn im Sanatorium zu besuchen. Sie verschweigt auch ihm, dass ihre Mutter fort ist, und sagt, alles liefe bestens. Er sagt, ihm fehlt hier vor allem das Bier. Lucille spricht sich endlich mit Eden aus, als sie sich in einer kalten Winternacht an ihrem geheimen Platz, dem Felsen am Fluss, treffen. Sie reden über Ballett, über Digby und über Lucilles Vater. Manchmal ist es besser, einmal zu fallen, als ein Leben lang zu stolpern, meint Eden - kurz bevor sie ausrutscht, mit ihrem Kopf auf den Felsen schlägt und in den eiskalten Fluss fällt … .
Ich hatte mit einer netten Liebesgeschichte gerechnet – und bekam so viel mehr!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Nur ein Tag"

Uns bleibt immer noch Paris: "Nur ein Tag"!

Gayle Forman, übersetzt von Stefanie Schäfer
Nur ein Tag (Band 1 von 2)
978-3-8414-2106-7
FJB Verlag
Alter: 14+

Die brave Allyson und ihre beste Freundin Melanie sind nach dem Highschoolabschluss mit „Teen-Tours“ auf Bildungsreise quer durch Europa. Auf der letzten Station soll sich die Gruppe „Hamlet“ im Theater ansehen, doch die Freundinnen werden von ein paar jungen Schauspielern vor dem Gebäude angesprochen und zu einer gratis Freiluftaufführung von „Was ihr wollt“ eingeladen. Mit einer Ausrede stehlen sich Allyson und Melanie davon. So lernt Allyson den Schauspieler Willem kennen und trifft ihn später wieder, im Zug nach London, wo sie im Anschluss an die Rundreise noch ein paar Tage bei Melanies Verwandten verbringen wollen. Willem nennt Allyson Lulu, weil sie ihn an einen bekannten Stummfilmstar erinnert. Obwohl das so gar nicht ihre Art ist, sagt sie zu, mit Willem spontan für einen Tag nach Paris zu fahren. Sie verliebt sich sofort in die Stadt. Die beiden lassen sich einfach treiben. Willem scheint es gar nichts auszumachen, dass er nicht wie geplant nach über 2 Jahren wieder in seine Heimat Holland zurückkehren kann. Er mag Zufälle und Unfälle. Allysons Leben verlief bisher immer streng nach Plan. Auch ihre ganze Zukunft ist schon geplant, College, Medizinstudium … . Doch jetzt wedelt sie einfach mal mit ihrem 100$-Schein für Notfälle, um ein paar dänische Rentner dazu zu bewegen, sie über den Kanal zu schippern. Es ist höchste Zeit für sie, einmal etwas Verrücktes zu tun. Willem erklärt ihr beim Crêpe-essen den Unterschied zwischen Verlieben und Lieben. Verlieben ist wie Nutella, die man von der Haut abwischen kann. Liebe ist wie ein Muttermal, ein Fleck, der bleibt. Allyson wird klar, dass sie noch nie geliebt hat. Zu zweit auf einem geliehenen Fahrrad rasen sie zum Louvre, und da der leider schon geschlossen hat, bummeln sie an der Seine entlang bei den Flohmarktständen. Allyson hat jetzt schon mehr erlebt und gesehen als bei der anstrengenden, und in vielerlei Hinsicht enttäuschenden, Bildungsreise. Die beiden verlaufen sich absichtlich, indem sie aufs Geratewohl in die Metro ein- und wieder aussteigen und landen in einem Viertel, das gar nicht wie das Paris ist, das Allyson aus Filmen kennt. Hier trifft Asien auf Afrika, Moscheen auf Tempel, und Menschen aus allen möglichen Kulturen wandern durch die bunten Straßen. Nach einer Auseinandersetzung mit ein paar Skins, bei der Allyson leicht verletzt wird, würde Willem sie am liebsten sofort nachhause schicken. Doch dann landen die beiden in einem leerstehenden Haus und schlafen miteinander. Am nächsten Morgen ist Willem weg. Allyson wartet, doch er kommt nicht zurück. Verzweifelt ruft Allyson die Betreuerin ihrer Gruppenreise an, die ihr hilft, nach England zu Melanie zurückzukehren. Allyson ist am Ende. Wie konnte sie sich nur so in Willem täuschen? Im Herbst geht Allyson in Boston aufs College. Es läuft nicht wie erwartet. Sie ist eine Außenseiterin und schreibt schlechte Noten. Doch dann wechselt sie die Kurse, sagt ihren Eltern aber nicht, dass sie die medizinischen Vorbereitungskurse geschmissen und stattdessen „Keramik“ und „Shakespeare lautstark“ gewählt hat. Sie freundet sich mit dem schwulen Dee an und erzählt ihm schließlich ihre Geschichte, und sie fängt an, aktiv nach Willem zu suchen. Ihre Eltern sind schockiert, als sie ihnen schließlich doch von ihren neuen Zukunftsplänen berichtet. Sie sucht sich einen Job in einem Café und besucht einen Französischkurs, um im Sommer nach Paris zurückzukehren und Antworten zu suchen … .
Der erste Band des Zweiteilers (weiter geht es mit „Und ein ganzes Jahr“) verliert leider nach dem ersten Drittel etwas an Tempo und Spannung, doch das Ende ist der Hammer!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Crazy in Love - Vier Katastrophen und ein Liebesfall"

Versteh einer die Jungs ;-): "Crazy in Love - Vier Katastrophen und ein Liebesfall"!

Candy Harper, übersetzt von Ilse Rothfuss
Crazy in Love – Vier Katastrophen und ein Liebesfall
978-3-473-58487-1
Ravensburger Verlag
Alter: 12+

Willkommen im chaotischen Teenie-Leben der rothaarigen und rotzfrechen Faith, die von ihren Eltern, Lehrern und dem Rest der Welt leider komplett missverstanden wird. Wegen diverser Vorfälle in der Schule wird sie von ihrer besten Freundin Megs getrennt und in die Parallelklasse 9d zu den Strebern versetzt. Am liebsten würde sie gar nicht mehr zur Schule gehen, doch dann tritt sie mit Megs in den Chor ein, obwohl sie überhaupt nicht singen kann. Grund sind die süßen Jungs von der Jungenschule, die ebenfalls an diesem Projekt teilnehmen. Faith hat nämlich das zweifelhafte Vergnügen, eine reine Mädchenschule zu besuchen, noch dazu in einer hässlichen Schuluniform in Dunkelgrün. Sie freundet sich in ihrer neuen Klasse wieder mit Grundschulfreundin Lily an. Das löst gewaltige Eifersucht bei Megs aus. Megs mag Lily zwar, aber nicht übermäßig und hat keine Lust darauf, ihre beste Freundin mit ihr zu teilen. Faith leidet allerdings ebenfalls an beste-Freundin-Entzugserscheinungen und fürchtet, ohne Megs einzugehen wie eine Primel. Bei den Chorproben nervt leider Vicky, genannt Icky, eine echte Tussi mit künstlichen Fingernägeln, die sich bei jeder Gelegenheit wie eine Napfschnecke an ihrem Freund Dan festsaugt, wenn sie nicht gerade mit anderen Jungs flirtet. Faith sieht überall knutschende Pärchen. Sogar ihre Oma hat haufenweise Verehrer, da fragt sich Faith natürlich, warum sie selbst noch Single ist. Im Chor sind zwei süße Jungs, Ethan und Cameron, doch dann taucht Finn auf und stellt alle in den Schatten. Finn ist einfach perfekt. Megs verknallt sich total in Cameron, aber Faith kann sich nicht zwischen Ethan und Finn entscheiden. Ethan spielt ihr Streiche, und sie revanchiert sich. Sie liebt Streiche, fast so sehr wie Süßigkeiten, und macht dauernd Blödsinn, daher auch der ständige Ärger in Schule. Lehrerin Ramsbottom (übersetzt: Bockshintern) hasst sie, genau wie Rektorin Mrs. Pee. Es dauert nicht lang und Faith fliegt aus dem Chor. Nach einer coolen Party mit den Jungs verarscht jemand Faith und lädt sie per SMS in Finns Namen ins Kino ein. Sie freut sich vergebens auf ihr erstes Date und den möglichen ersten Kuss. Als sie dann dort Finn mit Icky sieht, ist die Enttäuschung groß. So einen Streich findet Faith nicht witzig. Sie hingegen plant einen großen Streich, mit dem sie Ramsbottom und die verhasste Direktorin Pee gegeneinander ausspielen will. Der Plan: Ramsbottoms Wagen auf dem heiligen Direktorenparkplatz parken. Der Streich geht leider schief. Faith fährt das Auto in die Büsche, und es bekommt einen fetten Kratzer. Dann verliert sie auch noch ihr Handy am Tatort. Ethan hilft ihr. Er ist witzig und schlagkräftig, Finn hingegen ruhig und gutaussehend. Wer von den beiden soll nun Faiths Traumprinz werden? Zunächst muss sie jedoch Cameron und Megs zusammenbringen. Jungs verstehen leider keine Untertöne, was den Umgang mit ihnen sehr erschwert. Vor Weihnachten engagiert sich Faith widerwillig für ein soziales Projekt: Geschenke in Schuhkartons packen für alte, einsame Menschen. Keiner will bei ihrer Aktion mitmachen, bis sie ihnen die Treffen als Flirt-Gelegenheit verkauft. Ihre Oma ist leider auch dabei und benimmt sich super peinlich, weil sie Twist tanzt. Mit Ethan versteht sich Faith immer besser, weil sie in Sachen Humor auf der selben Wellenlänge sind. Aber will sie nicht eigentlich Finn … ?
Ein super witziges Tagebuch! Eins hat mich jedoch etwas genervt. Faith hat rote Haare. Auf dem Cover sind sie jedoch braun, und bei dem, was sie im Buch alles an Süßkram und ungesunden Snacks vertilgt, wäre sie wohl kaum so dünn wie dieses Covergirl.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 13. April 2016

"Alles, was ich sehe"

Ob mit den Augen oder mit dem Herzen: "Alles, was ich sehe"!

Marci Lyn Curtis, übersetzt von Nadine Püschel
Alles, was ich sehe
978-3-551-56022-3
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Die siebzehnjährige Maggie ist vor sechs Monaten aufgrund einer bakteriellen Hirnhautentzündung erblindet. Vorher war sie eine leidenschaftliche Fußballerin, wie ihre Mutter, die jedoch nach einer gerissenen Achillessehne ihre Profikarriere aufgeben musste und nun als Trainerin arbeitet. Maggie hasst ihre neue Schule und das Leben mit Blindenstock und Brailleschrift, vor allem aber das Alltagstraining mit Hilda. Ihre früheren Freunde lassen nicht mehr von sich hören. Sogar ihre Eltern sind zu ihr anders als früher. Der Einzige, der sie nicht wie einen Pflegefall behandelt, ist ihr Opa. Wegen eines Schulstreiches auf ihrer alten Schule muss Maggie regelmäßig zum Bewährungshelfer. Einer Tages rutscht sie dort im Flur auf Pistazieneis aus und schlägt sie heftig den Kopf an. Dann sieht sie plötzlich einen Jungen mit Krücken vor sich, nur ihn, und vielleicht ein kleines bisschen von der Umgebung, wie ein Sichtfenster aus der Dunkelheit. Der Junge ist keine Halluzination, sondern wirklich da. Ein Wunder? Ben ist erst zehn Jahre alt, was ihn jedoch nicht daran hindert, mit allem zu flirten, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Er lädt sie zu sich nachhause zum Essen ein und nennt sie Thera, nach seiner Lieblingsfigur aus einem Computerspiel. Ben ist ein echter Nerd, der das Lexikon auswendig kann. Da er mit einem offenen Rücken zur Welt kam und viel Zeit im Krankenhaus verbrachte, hatte er jede Menge Zeit zum Lesen. Maggie ist keine große Leserin, zumindest nicht mehr. Ben fragt sie, was denn ihr Ding sei. (Der Originaltitel des Buches lautet daher auch „The One Thing“.) Früher war das für Maggie Fußball. Ben findet, dass jeder etwas braucht, das ihn ausfüllt und das Leben lebenswert macht. Beim Essen lernt Maggie Bens älteren und äußerst attraktiven Bruder Mason kennen. Erst später erfährt sie, dass er der Sänger ihrer Lieblingsband ist. Ben muss ihr versprechen, niemanden zu verraten, dass sie ihn sehen kann, ehe sie nicht weiß warum. Sie fragt sich, ob ihr Sehvermögen vollständig zurückkehrt und sie vielleicht sogar wieder Fußball spielen kann. Das Internet sagt: Nein. Aus Angst, verrückt zu sein, erzählt sie nicht mal ihren Eltern, dass sie einen kleinen Teil ihrer Sehkraft wieder hat sobald Ben in der Nähe ist. Ben lädt sie zu seinem Schwimmwettkampf ein. Schwimmen ist sein Ding, und man merkt ihm seine Behinderung im Wasser nicht an. Mason ist auch da. Maggie vermutet ganz richtig, dass er sie für einen durchgeknallten Fan hält, der seine Blindheit nur vorspielt, womit er teilweise ja sogar Recht hat. Dass sie sich versehentlich in sein Zimmer verläuft, macht es auch nicht besser. Doch als er und seine Freunde sie zu einem Konzert mitnehmen, scheint sich das Blatt zu wenden, bis Maggie, die zum ersten Mal (und das auch nur versehentlich) Alkohol getrunken hat, Mason ins Auto kotzt. Zudem ist Ben beleidigt, weil er glaubt, Maggie würde seinen Bruder ihm vorziehen. Ein Lichtblick ist Maggies neue Mitschülerin Clarissa, die sie zunächst nicht sonderlich leiden kann, bis sie entdeckt, dass Clarissa dieselbe Musik mag und auch sonst ganz cool ist. Die beiden werden Freundinnen. Auch beim sonst so grausamen Mobilitätstraining mit der nervigen Hilda verzeichnet Maggie erste Erfolgserlebnisse. Als sie auch andere Menschen als Ben sieht, einen uralten Mann in einem Restaurant und eine Freundin ihrer Mutter, die an Brustkrebs erkrankt ist, entwickelt Maggie eine gewagte Theorie. Sie vertraut sich Mason an, der zunächst skeptisch und dann besorgt ist. Denn, wenn Maggie recht hat, bedeutet das das Todesurteil für Ben!
Ein wirklich besonderes, wunderbares Buch, das mich bis zum Ende begeistert hat!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der Geruch von Häusern anderer Leute"

Schicksalhafte Begegnungen: "Der Geruch von Häusern anderer Leute"!

Bonnie-Sue Hitchcock, übersetzt von Sonja Finck
Der Geruch von Häusern anderer Leute
978-3-551-56021-6
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Fairbanks (Alaska), Ende der 60er, Anfang der 1970 Jahre:
Ruth hat eine glückliche Kindheit, obwohl ihre Eltern nicht reich sind. Ihr Vater schafft es als Jäger gerade so, seine Familie zu ernähren. Er setzt sich dafür ein, dass Alaska Territorium bleibt und kein Bundesstaat wird, jedoch ohne Erfolg. Als Ruth gerade fünf ist, kommt er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ruths Mutter bleibt nach der Geburt der kleinen Lily im Krankenhaus, da sie psychisch am Ende ist. Die Kinder bleiben bei ihrer strengen und sehr katholischen Großmutter, die ihnen keinerlei Spaß gönnt. Eitelkeit ist ihr ein Gräuel. Sie schneidet Ruth die Haare ab und verbietet ihr den Ballettunterricht. Jetzt ist Ruth sechzehn und mit dem reichen und beliebten Ray zusammen. Sie schämt sich vor ihm für ihre Armut. Sie treffen sich immer bei ihm, nie bei ihr. Da Verhütung eine Sünde ist, haben sie Sex ohne Kondom, und Ruth wird prompt schwanger. Ray sucht sich eine neue Freundin, und Ruth wird von ihrer Großmutter in ein kanadisches Kloster geschickt, wo sie das Kind zur Welt bringen und an Adoptiveltern abgeben soll. Im Kloster erfährt sie, dass ihre Großmutter hier aufgewachsen ist, und die Nonnen erzählen, dass die früher immer offen und fröhlich war, was Ruth sehr wundert. Bei einem Ausflug in die Stadt trifft Ruth auf die beiden Brüder Hank und Jack, ein Ereignis, das noch weitreichende Folgen haben wird. Die beiden Jungen haben vor kurzem auf einer Fähre jemanden kennen gelernt, der vor vielen Jahren ein ausgesetztes Baby fand. Dieses Baby war Selma, die heute Ruths beste Freundin ist … . Alyce ist eine leidenschaftliche Balletttänzerin. Als sie jünger war, hatte sie gemeinsame Ballettstunden mit Ruth. Sie möchte gerne Tanz studieren, hat aber keine Zeit, sich mit ihren Freundinnen auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten, da sie ihrem Vater den ganzen Sommer über auf seinem Fischerboot helfen muss. Weil sie ihren Vater nicht enttäuschen will, kommt sie ohne zu murren mit. Auf dem Meer wird Alyce Zeuge, wie ein Junge von einer Fähre fallt. Es ist Sam, der mit seinen Brüdern Hank und Jack von zuhause weggelaufen ist. Alyce rettet Sam das Leben. Er bleibt auf dem Boot und hilft ihr, ihrem Vater und ihrem Onkel. Die beiden kennen Sams Vater von früher. Sam ermutigt Alyce, ihrem Vater zu sagen wie viel ihr Tanzen bedeutet. Sams Brüder befürchten indes, Sam wäre ertrunken wie einst ihr Vater … . Dora hat Angst vor ihrem gewalttätigen Vater, der Alkoholiker ist. Auch ihre Mutter trinkt gern und viel, daher hat die Familie kaum Geld. Doras beste Freundin ist Dumpling, und sie wohnt zur Zeit bei ihr. Dora gewinnt 2000 Dollar bei der Eislotterie, da sie richtig errät, wann das Eis brechen wird. Das hat sie eigentlich dem verrückten Penner an der Straßenecke zu verdanken, der immer singt und Zahlen schreit. Doras Vater will das Geld und bedroht sie, daher verbringt Dora den Sommer mit Dumplings Familie bei deren Fischgründen. Doch dann hat Dumpling einen Unfall und fällt ins Koma, und das nur, weil sie für Ruth einen Brief an deren Mutter zustellen sollte. Dora entwickelt daher einen Hass auf Ruth und ihre Familie. Dumplings Familie ist jedoch wie ihre eigene. Man muss nicht verwandt sein, um Familie zu sein.
Am Ende laufen in Fairbanks die Geschichten aller drei Mädchen zusammen, und auch die drei Brüder werden wieder vereint. Drei Geschichten werden zu einer.
Trotz, oder gerade wegen, der wechselnden Perspektive bleibt es bis zum Schluss spannend. Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783551560216

"Im Jahr des Affen"

Außen gelb und innen weiß?: "Im Jahr des Affen"!

Que Du Luu
Im Jahr des Affen
978-3-551-56019-3
Königskinder Verlag
Alter: 14+

1992/ Jahr des Affen: Mini (so nennen sie zumindest ihre Freunde, die ihren richtigen, chinesischen Namen nicht aussprechen können) lebt in einer westfälischen Kleinstadt, im 7. Stock eines Hochhauses. Sie schämt sich für die schäbige Wohnung und geht lieber zu ihren Freundinnen statt sie einzuladen. Ihr Vater spricht kaum Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant namens „Hongkong“. Minis beste Freundin, die blonde und etwas pummelige Sarah, ist unglücklich verliebt, doch ihr Schwarm Bela mag ausgerechnet Mini lieber. Mini verliebt sich auch in ihn. Leider hat sie nicht viel Zeit für ihn, denn sie muss die ganzen Ferien im Restaurant arbeiten, damit sie und ihr Vater über die Runden kommen. Eine Mutter hat Mini nicht mehr. Mini war noch ganz klein, als ihre Familie 1976 aus Vietnam (ja es gibt auch Chinesen, die in Vietnam leben) fliehen musste. Sie erinnert sich nicht mehr an die Flucht auf dem Boot und die Zeit im Flüchtlings-Lager in Thailand. Als Minis Vater nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt, muss Mini den Laden schmeißen und sich mit den Angestellten Bao und Ling herumschlagen. Thekenkraft Ling hat keine Arbeitserlaubnis, und der mürrische Koch Bao, der sich weigert abzuspülen, wohnt im Restaurant-Keller. Ihr Vater entlässt sich selbst schon bald aus dem Krankenhaus um wieder zu arbeiten. Dann kommt auch noch Minis Onkel Wu aus Australien zu Besuch. Er liebt das deutsche Mineralwasser, aber kritisiert ansonsten beinahe alles und jeden, auch Mini. Für ihn ist sie eine Banane, außen gelb und innen weiß. Mini hat das Gefühl, nirgends hinzugehören. Sie ist nicht chinesisch genug, um Chinesin zu sein, spricht zwar halbwegs kantonesisch, aber isst lieber mit Messer und Gabel als mit Stäbchen und hat kaum Bezug zur Kultur, da sie praktisch keine anderen Chinesen kennt. Richtig deutsch ist sie aber auch nicht. Ihr fremdländisches Aussehen sorgt nicht selten für fiese und herablassende Kommentare. Ihr Onkel meint, in Australien gäbe es massenhaft Chinesen, und die bleiben unter sich. Es gibt dort auch richtiges chinesisches Essen, nicht das, was extra für die Europäer erfunden wurde. Ihr Vater arbeitet hart, damit Mini studieren kann, obwohl sie das gar nicht unbedingt will. Obwohl es nicht gut läuft im Restaurant, tut er gegenüber Wu so, als sei alles bestens. Es dauert nicht lange und Minis Vater kippt um und landet wieder im Krankenhaus. Mini und Wu müssen das Restaurant führen. Onkel Wu will den China-Imbiss am Bahnhof ausspionieren, weil dort immer so viele Gäste sind. Eines Tages taucht Bela plötzlich im Restaurant auf. Er hilft Mini, Essen aus dem Imbiss zum Testen zu beschaffen und testet auch gerne mit. Minis Onkel redet im Schlaf und Mini erfährt so einiges über die Vergangenheit ihrer Familie. Auch mit Bao kommt sie über die Vergangenheit ins Gespräch, und Mini wird klar, warum er ihr und ihrem Vater gegenüber immer so unwirsch ist. Weil Minis Vater ihn und seine Mutter um Geld betrogen hat, konnte Baos Mutter damals nicht mit auf das Boot. Sie ist noch immer in Vietnam. Bao möchte sie gern holen, doch er hat keine Wohnung, kein Geld, keinen Schulabschluss und will doch, dass sie stolz auf ihn ist. Mini erzählt Onkel Wu davon und Bao ist wütend darüber. Ihr Vater entlässt sich wieder mal selbst und zu dritt schmieden sie Pläne (Weniger Gerichte, andere Öffnungszeiten und ein Take-Away-Angebot), um das Restaurant zu retten … .
Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo ist meine Heimat? Diese und noch mehr Fragen bewegen Mini. Eine schöne Geschichte über die Suche nach sich selbst!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 6. April 2016

"Henrietta, mein Geheimnis"

Warum ist die Liebe nur so kompliziert?: "Henrietta, mein Geheimnis"!

Maja Hjetzzell, übersetzt von Stephanie Elisabeth Baur
Henrietta, mein Geheimnis
978-3-440-14912-6
Kosmos Verlag
Alter: 12+

Möwe ist schon seit Ewigkeiten in Henrietta verliebt. Das blonde Haar die hellen Augen, alles an Henrietta findet Möwe wunderbar. Möwe fällt aus allen Wolken, als Henrietta eines Tages plötzlich sagt: „Ich habe gehört, du bist in mich verliebt. Wollen wir mal einen Kaffee trinken?“ Panisch ergreift Möwe die Flucht und geht auch nicht ans Telefon als Henrietta anruft. Wer an der ganzen Misere schuld ist, ist klar. Möwes beste Freundin Rebecka konnte ihre Klappe nicht halten, als sie kürzlich mit Henrietta gesprochen hat. Außer Rebecka und dem besten Kumpel Robin hat Möwe keine Freunde. Am liebsten wäre Möwe nicht länger verliebt, doch die Liebe lässt sich nicht abschalten. Henrietta flirtet in der der Schule ein bisschen mit Möwe, doch Möwe bekommt in Henriettas Gegenwart kein vernünftiges Wort raus. Es ist zum Verzweifeln. Außer Rebecka weiß niemand von Möwes Verliebtheit. Möwe hat Angst, dass die Eltern es nicht verstehen würden, und selbst gegenüber der Lieblingstante macht Möwe nur Andeutungen. Eines Tages bekommt Möwe eine SMS von Henrietta. Sie wollen sich im Kino treffen, doch dann kommt Henrietta zu spät und setzt sich auch noch hinter Möwe statt daneben. Der Film ist grottenschlecht, und anschließend bekommt Möwe mal wieder keinen Ton heraus, so dass Henrietta lieber noch mit ihren Freundinnen, die zufällig vorbeikommen, was trinken geht und Möwe stehen lässt. Um Henrietta nicht ständig zu begegnen, beginnt Möwe, die Schule zu schwänzen, was natürlich sowohl den Eltern als auch den Lehrern irgendwann auffällt. Doch die Begegnungen in der Schule sind immer so peinlich. Und dann hängt Henrietta in letzter Zeit auffallend oft mit Fredrik herum. Sind sie etwa ein Paar? Rebecka muntert Möwe mit Gedichten auf. Sie ist ein ziemlicher Nerd, ist dauernd in der Bücherei, liest und schreibt Gedichte und war bislang nur in Romanfiguren verknallt, bis sie dann einen Tages Tomas trifft. Wäre es doch für Möwe auch so einfach. Möwe beneidet die glücklichen Pärchen, den Jungen und das Mädchen, die im Café Händchen halten. Rebecka meint, die große Party sei die letzte Chance für Möwe, Henrietta endlich näher zu kommen, doch ausgerechnet jetzt zicken Möwes Eltern, denn leider hat ausgerechnet an diesem Samstag Onkel Gunnar Geburtstag. Möwe könne ja später noch auf die Party, doch dann sind sämtliche Erwachsenen besoffen, und keiner kann Möwe mehr fahren. Onkel Gunnars Haus liegt mitten in der Pampa. Unter den zahlreichen Gästen ist auch Eva, die bestimmt schon über zwanzig ist. Von ihr bekommt Möwe an diesem Abend den ersten richtigen Kuss. Eva scheint instinktiv zu wissen, wie Möwe tickt und meint: „Nur Mut. Es wird schon werden“. Möwe wünscht sich nichts sehnsüchtiger, als von Henrietta so geküsst zu werden. Möwe redet mit Robin über das Thema Liebe, und der denkt zunächst, Möwe wäre in ihn verliebt. Möwe lässt ihn im Unklaren, wer es wirklich ist und hält die Fragen theoretisch. Schließlich fasst Möwe einen Entschluss, schreibt einen Zettel und befestigt ihn an Henriettas Fahrrad. Es ist die Einladung zu einer Party. Möwe sieht, dass Henrietta den Zettel liest. Doch auf der Party tauchen alle möglichen Leute auf, nur Henrietta nicht, aber dann kommt sie doch noch. Endlich reden die beiden Klartext, und es kommt zu einem wunderbaren ersten Kuss. Doch wie geht es nun weiter? Wie werden die anderen auf ihre Beziehung reagieren?
Eine ganz besondere Geschichte über die erste Liebe, die mit total gut gefallen hat! Was der Leser erst auf der letzten Seite erfährt, wusste ich allerdings schon auf der ersten ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783440149126

"Anna und der Schwalbenmann"

Du bist verloren, wenn Du gefunden wirst: "Anna und der Schwalbenmann"!

Gavriel Savit, übersetzt von Sophie Zeitz
Anna und der Schwalbenmann
978-3-570-16404-4
cbt Verlag
Alter: 14+/All Age

Krakau 1939: der Vater der siebenjährigen Anna, ein jüdischer Professor, kommt nicht mehr nachhause. Anna bleibt eine Weile bei einem befreundetem Apotheker, doch der kann oder will sie nicht behalten. Vor der Apotheke trifft sie einen Mann, der für sie eine Schwalbe anlockt, weil sie so traurig ist. Wie ihr Vater spricht das hochintelligente Mädchen viele Sprachen, doch die der Vögel gehört nicht dazu. Der Schwalbenmann, wie Anna ihn fortan nennt, sagt, sie solle in Deckung bleiben, und sie sieht das als Aufforderung ihm zu folgen. Sie verlassen die Stadt und ziehen gemeinsam durchs Land. Anna darf ihn alles fragen wenn sie allein sind, doch seine Antworten werfen oft nur noch mehr Fragen auf. Der Schwalbenmann ist ein Meister der Tarnung. In der Stadt kleidet er sich elegant und bittet in fließendem Deutsch und mit überheblichen Ton deutsche Soldaten um Feuer. Auf dem Land gibt er sich arm und schlicht und trägt auch seine Brille nicht. Er hat kaum Gepäck, nur eine Arzttasche, denn er darf nicht auffallen. Auch Anna lernt sich anzupassen, doch es fällt schwer passende Kleidung und Schuhe für sie zu beschaffen, da sie ständig wächst. Der Schwalbenmann hat einen Babyschuh im Gepäck, den er nur heimlich auspackt und der ihn traurig macht und Tabletten, die er nimmt wenn er meint, dass Anna nicht hinsieht. Er hat keinen Namen. Sie darf ihm auch keinen geben, und sie darf nicht mehr Anna sein. Sie reisen als Vater und Tochter, namenlos. Anna lernt als erstes, dass es in diesen Zeiten bedeutet verloren zu sein wenn man gefunden wird. Ihre Waffen sind Wissen und Achtsamkeit. Der Schwalbenmann überlegt genau, welche Fremden er anspricht und bittet nie direkt um etwas, das er braucht. Anna schweigt für gewöhnlich und macht auf schüchtern, obwohl sie von Natur aus ein naseweises Mädchen ist. Er erklärt ihr, dass die deutschen Soldaten verkleidete Wölfe und die russischen verkleidete Bären sind und wie man mit ihnen umgeht. Es gibt nie Probleme an den Grenzen. Er manipuliert die Soldaten in ihrer Muttersprache und gibt vor, aus der selben Gegend zu stammen. Niemand schaut sich seine geklauten Pässe genauer an. Anna lernt auf ihrer Reise viel über die Natur, die wissenschaftliche Bezeichnungen von Tieren und Pflanzen. Der Schwalbenmann mag am liebsten die Vögel und sagt ihr, seine Mission sei es, eine gefährdete Spezies retten, von der nur noch ein einziges Exemplar übrig sei. Ihren zweiten Winter verbringen sie in einer Höhle und wagen sich nur hinaus, um Vorräte zu besorgen. Sie sind vom Tod umgeben, hören wie Menschen erschossen werden. Eines Tages trifft Anna den fröhlich albernen Reb Hirschl, der so ganz anders ist als der Schwalbenmann. Er ist betrunken und küsst seine Klarinette, die Anna zunächst für ein Gewehr hält. Obwohl der Schwalbenmann es für keine gute Idee hält, mit einem aus dem Ghetto getürmten Juden durch die Gegend zu ziehen, darf Hirschl sich ihnen anschließen. Die Grenzposten zu passieren wird nun schwieriger. Über den Fluss geht es in die Sowjetunion, später dann wieder zurück nach Polen, vorbei an Leichen und Massengräbern. Sie nehmen von den Toten was sie brauchen, und der Schwalbenmann schreckt nicht davor zurück, ebenfalls zu töten, um Anna zu schützen. Irgendwann geht Hirschl eigene Wege, die ihn geradewegs in den Tod führen. Auch um den Schwalbenmann steht es schlecht, denn seine Pillen sind ihm ausgegangen … .
Ein absolutes Lieblingsbuch, sowohl für jugendliche als auch für erwachsene Leser! Ich war total begeistert von dieser außergewöhnlichen Geschichte!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Hass gefällt mir"

Wenn Cyber-Mobbing eskaliert: "Hass gefällt mir"!

Johanna Nilsson, übersetzt von Maike Dörries
Hass gefällt mir
978-3-407-82099-0
Beltz & Gelberg Verlag
Alter: 14+

Jonna ist etwas unscheinbar und hat nicht viele Freunde. Sie lebt mit ihrer Mutter und deren neuem Freund Abbe in einer schäbigen Wohnung in einer miesen Gegend. Ihren Vater kennt sie nicht, und sie sehnt sich nach einer richtigen Familie. Sie ist ein wenig neidisch auf ihre beste Freundin Gloria. Die ist super hübsch mit ihren blonden Locken, etwas moppelig vielleicht, dafür aber vollbusig, während Jonna flach wie ein Brett ist. Die beiden Freundinnen sind gern für sich und gehören zu keiner Clique. Gloria ist, wie viele Mädchen aus ihrer Schule, in Robin verknallt. Der spielt für seine Eltern den braven Pfarrerssohn, doch er kann ein ziemliches Ekel sein. Er nimmt Glorias Freundschaftsanfrage auf Facebook nur unter der Bedingung an, dass sie ihm Oben-Ohne-Bilder schickt und verspricht hoch und heilig, sie für sich zu behalten. Es ist Sitte, dass die Schüler ihre Lehrer am Lucia-Tag in aller Frühe wecken. Sie gehen von Haus zu Haus und nach der Aktion landen sie bei einem der Mitschüler zuhause. Trotz früher Stunde feiern sie mit reichlich Alkohol und die Jungs fangen an, die Mädchen zu begrabschen. Jonna hat bald genug und geht, doch Gloria will noch bleiben. Robin zwingt sie dazu, ihm einen zu blasen, und die anderen stehen dabei, schauen zu und filmen. Gloria will das alles eigentlich nicht, doch sie will, dass Robin sie mag. Sie fühlt sich danach schrecklich. Robin stellt das Video und die freizügigen Fotos unter „Hass die Hure“ ins Netz, und schon bald hagelt es fiese Kommentare. Ein reger Chat entsteht. Gloria ist natürlich am Ende. Jonna will ihrer besten Freundin helfen und macht ein Foto von Robins nacktem Hintern, als ihm jemand beim Fußball das Trikot runter zieht und ruft „Hass die Hure 2“ ins Leben. Beide Gruppen schaukeln sich in ihrem Hass gegenseitig hoch, übertreffen sich mit Klicks und Likes. Gloria und Robin werden beide gemobbt und beschimpft. Gloria fängt (wieder) an sich zu ritzen. Sie lebt zwar in einem wunderschönen Haus in einer scheinbar perfekten Familie, um die Jonna sie beneidet, doch sie ist und war nie wirklich glücklich. Sie hat zwei kleine Schwestern, Zwillinge, die schrecklich süß sind und an Model- und Talentwettbewerben im ganzen Land teilnehmen, doch dadurch hat ihre Mutter so gut wie nie Zeit für Gloria. Nachdem Glorias Rache-Mobbing gegen Robin immer extremer wird, bereut Jonna ihre Aktion mit dem Foto. Sie findet das, was Gloria da tut nicht richtig. Als Robin in der Schultoilette übel gequält, im Klo untergetaucht und zusammengeschlagen wird, steht Jonna ihm bei. Die anderen sehen sie zusammen, und prompt entsteht eine neue Gruppe, in der alle Jonna hassen. Das extreme Cyber-Mobbing bleibt auch der Direktorin nicht verborgen. Sie schließt den Chatroom auf der Schulwebsite. Kein Problem für die Lästermäuler. Die eröffnen einfach anderswo einen Chat. Der richtet sich jetzt auch gegen die Schule. Auch hier werden die Posts immer extremer. Irgendwer meint, man solle die Schule occupieren, die Lehrer einschließen und Forderungen stellen gegen Noten, gegen die Schulpflicht überhaupt, alles irrationale Gedanken und Wünsche. Als der verrückte Plan dann wirklich in die Tat umgesetzt wird, kommt es zur Katastrophe. In der Schule bricht ein Feuer aus, und es gibt eine Massenpanik. Die Schüler gehen auf Jonna los. Gloria gelingt es, vor dem wütenden Mob aufs Dach zu flüchten. Da steht bereits Robin - und will springen … .
Hasslawine im Netz! Schon bald weiß man nicht mehr, wer hier Täter und wer Opfer ist.
Vielleicht ein wenig zu dramatisch geschildert, jedoch auf jeden Fall spannend zu lesen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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