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Mittwoch, 24. Februar 2016

"The School for Good and Evil - Es kann nur eine geben"

Auf welcher Seite stehst Du?: "The School for Good and Evil - Es kann nur eine geben"!

Soman Chainani, übersetzt von Ilse Rothfuss
The School for Good and Evil – Es kann nur eine geben (Band 1)
978-3-473-40127-7
Ravensburger Verlag
Alter: 12+

Es war einmal in einem kleinen Dorf, in einem tiefen, dunklen Wald, da lebten zwei Freundinnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Sophie ist eine echte Schönheit und träumt von einem Leben als Prinzessin, während Agatha sich einen Dreck um ihr Äußeres schert, immer nur schwarz trägt und in einem Hexenhäuschen auf dem Friedhof wohnt. Jedes Jahr entführt der Schulmeister zwei Kinder aus dem Dorf und verschleppt sie in die Schule für Gut und Böse. Sophie wünscht sich sehnlichst, auserwählt zu werden, denn wer diese Schule besucht, wird später Teil eines Märchens. In den Märchenbüchern kann man all die Kinder sehen, die im Laufe der Jahre aus dem Dorf verschwanden, als Prinzen und Prinzessinnen, Hexen und Schurken, sogar als Tiere und Pflanzen, je nachdem, wie gut sie in der Schule abgeschnitten haben. Agatha kann jedoch mit diesem ganzen Märchenzeug nichts anfangen. Tatsächlich werden ausgerechnet die beiden vom Schulmeister ausgewählt, doch irgendwie scheint diesem ein Fehler unterlaufen zu sein. Die schmuddelige Agatha findet sich in der rosa Glitzerhölle im Turm der Guten wieder, während sich das rosarote Glamour-Girl Sophie mit drei gruseligen Hexen Zimmer 66 im Turm der Bösen teilen muss. Beide wollen diesen Irrtum schnellst möglichst aufklären, stoßen jedoch bei den Lehrern auf taube Ohren, und der Schulmeister empfängt sie gar nicht erst. Da die beiden, im Gegensatz zu den anderen Schülern, keine Kinder von Märchenfiguren sind, sondern zu den „Lesern“ von draußen gehören, sind sie ohnehin schon Außenseiter. Sophie möchte einfach nur zu den Guten und tut alles, um mit Agatha die Plätze zu tauschen. Agatha möchte einfach nur nachhause, und versucht Sophie zur Flucht zu überreden. Dummerweise verknallt sich Sophie in Prinz Tedros und denkt nicht daran, die Schule je wieder zu verlassen. Wenn Tedros sich in sie verliebt, kann sie doch noch Prinzessin werden. Allerdings erhebt auch Oberzicke Beatrix von den Guten Anspruch auf Sophies Traumprinzen. Die beiden Freundinnen, Sophie und Agatha, können sich nur noch in den gemeinsamen Mittagspausen und beim Märchen-Überlebenstraining im Wald sehen, der übrige Unterricht verläuft in streng getrennten Gruppen und umfasst völlig verschiedene Fächer. Eines Tages gelingt es den beiden jedoch endlich, zum Schulmeister vorzudringen. Der bietet ihnen einen Weg zur Lösung ihrer Probleme. Dafür müssen sie jedoch ein Rätsel lösen: „Was haben die Guten, was die Bösen nie besitzen werden?“ Doch haben sie überhaupt noch eine Chance, die Schule zu verlassen? Der Storiker, die magische Schreibfeder des Schulmeisters, hat nämlich bereits begonnen, ihr Märchen niederzuschreiben. Eine Lösung könnte es geben. Dazu brauchen sie allerdings etwas Hilfe von Prinz Tedros, von dem Sophie mittlerweile regelrecht besessen ist. Bei dem großen Test im Märchenwald muss sie unbedingt mit ihm in eine Gruppe kommen. Leider sind ihre Noten nicht annähernd gut genug. Sie hat Glück, dass sie so eine tolle Freundin wie Agatha hat, die nun nicht nur ihren eigenen Schulstoff, sondern auch den der Bösen büffelt, um Sophie heimlich Nachhilfe zu geben. Leider läuft bei dem Test dann nichts wie geplant. Tedros wird beinahe getötet, weil Sophie ihm im entscheidenden Augenblick nicht hilft. Schließlich werden Prinzessinnen von Prinzen gerettet und nicht umgekehrt. Gut, dass Agatha zur Stelle ist. Doch dann nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung … .
Der märchenhafte Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe! Ich freue mich schon auf Band 2!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Kings & Fools - Verdammtes Königreich"

Frische, junge Fantasy: "Kings & Fools - Verdammtes Königreich"!

Nathalie Matt & Silas Matthes
Kings & Fools – Verdammtes Königreich (Band 1)
978-3-95882-069-2
Oetinger 34 Verlag
Alter: 14+

Im Reich Lavis, wo der Brennende König herrscht, muss jeder etwas beitragen. Wer seinen Soll nicht erfüllt, bekommt seine Rationen gekürzt. Die einzelnen Berufsgruppen leben in getrennten Dörfern und wissen kaum etwas voneinander. Lucas lebt im Dorf der Kräutersammler. Eines Tages markieren die Zeichner die Tür der Hütte seiner Familie. Das bedeutet, dass der älteste Sohn oder auch die älteste Tochter bald von den verhüllten Männern abgeholt werden wird. Lucas geht anstelle seines älteren Bruders Tom, weil sein Vater es befiehlt. Er wird von den verhüllten Männern in das Internat Favilla, das unter einem Friedhof liegt, gebracht und freundet sich dort mit Noel an, der aus den Minen stammt. Beide wissen nicht, was für eine Art von Ausbildung sie hier erhalten sollen. Es gibt Unterricht in Lesen und Schreiben, in Meditation und Alchemie sowie in Schwertkampf und Bogenschießen. Im Schwertkampf erweist sich Lucas als sehr begabt. Angeblich hat er damit sogar schon den Internatsleiter beeindruckt, den allerdings noch nie jemand hier wirklich gesehen hat. Lucas fühlt sich unwohl unter der Erde bei den Toten. Der Geruch nach Tod ist überall. Er und Noel hören nachts Geräusche, als würde sich jemand oder etwas in den Wänden bewegen. Er verspürt den Drang wegzulaufen, will in sein Dorf zurück, auch um Tom vor dem brutalem Vater zu schützen. Doch dann verliebt er sich die hübsche Sam mit den Weizenhaaren und freundet sich außerdem mit Melvin an. Er hat jedoch auch einen Feind: Aron, der auch aus seinem Dorf stammt. In der Freizeit spielen die Freunde im Gemeinschaftsraum das Würfelspiel „Könige und Narren“. Der verliebte Lucas versucht erfolglos, mit Sam ins Gespräch zu kommen und macht sich dann total zum Affen, als er sie beim Schwertkampftraining als Gegnerin wählt. Wer hätte gedacht, dass sie so gut ist. Er wacht auf der Krankenstation auf. Der nette Krankenpfleger Jon, der Lucas schon zu Anfang bei seiner Eingangsuntersuchung geraten hatte, niemandem zu trauen, gibt ihm Ratschläge, weil Lucas Angst hat zu versagen. Er will gut sein. Er will der Beste sein. Nur so wird er eines Tages hier raus kommen. Wie viel weiß Jon über das, was in Favilla vorgeht? Mitschüler Swen, der auch schon im Bogenschießunterricht unangenehm aufgefallen ist, verunstaltet eine Phönix-Statue und ist danach spurlos verschwunden. Er taucht nie wieder auf. Weil er sich mit Kräutern auskennt, hat Lucas ein Talent für Alchemie und hilft Noel dabei. Dafür hilft der ihm beim Schreiben, was Lucas nicht so liegt. Im Schwertkampf wird er immer besser. Durch einen Zweikampf soll entschieden werden, ob er oder Aron in die nächste Liga aufsteigen darf, doch Aron will nicht warten. Er fordert Lucas im Gemeinschaftsraum heraus, und sie kämpfen heftig. Lucas folgt einem von Jons weisen Ratschlägen und tut was er tun muss, um zu gewinnen. Er schafft es tatsächlich, und Aron hat zwei gebrochene Rippen. Damit scheidet er aus und Lucas kommt in die erste Liga. Als Lucas und Noel nachts wieder Geräusche hören, schleichen sie aus dem Zimmer und folgen ihnen. Im Dunkeln werden sie getrennt. Lucas hört heimlich ein Gespräch mit. In welche Verschwörung ist er da geraten? Später lügt er Noel an. Er erzählt ihm nicht, was sie wirklich gesagt haben. Ohnehin hat er nicht verstanden, worum es wirklich geht, nur dass bald etwas geschehen wird. Erst als er eine Einladung zu einem nächtlichen Treffen annimmt, glaubt er, die Zusammenhänge verstanden zu haben, doch nichts ist so wie es scheint … !
Der spannende Auftakt einer neuen Fantasy- und Mystery-Reihe! Macht total süchtig!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Splitterlicht"

Spürst Du den Tod?: "Splitterlicht"!

Megan Miranda, übersetzt von Ingrid Ickler
Splitterlicht
978-3-473-58481-9
Ravensburger Verlag
Alter: 14+

Auf einem zugefrorenen See in Maine bricht Delaney im dünnen Eis ein. Elf Minuten ist sie unter Wasser, bevor ihr bester Freund Decker sie raus zieht und mit Wiederbelebungs-Maßnahmen beginnt. Sie kommt ins Krankenhaus, liegt im Koma, es gibt kaum Hoffnung. Doch nach 6 Tagen wacht sie auf, und es geht ihr überraschend gut. Ein Wunder, denn eigentlich müsste sie schwer hirngeschädigt sein. Der Gehirn-Scan zeigt auch Schäden, doch sie kann denken, reden und sich erinnern wie zuvor. Haben sich neue Nervenbahnen gebildet, als die alten zerstört wurden? Auch körperlich ist sie bald wieder fit, bleibt jedoch zunächst im Krankenhaus. Als sie schläft, kommt ein Mann und verletzt sie mit einem Messer. Alle glauben, sie war es selbst, und hätte ihn sich nur eingebildet. Manchmal zittern ihre Hände. Es passiert, wenn jemand in der Nähe sterben wird, doch sie erkennt den Zusammenhang zunächst noch nicht. Endlich darf sie nachhause, und all ihre Freunde kommen sie besuchen, ihre beste Freundin Janna und deren Bruder Carson, mit dem Delaney was hatte, obwohl er außerdem der beste Freund ihres besten Freundes Decker ist. Blöde Situation. Tara ist auch da, obwohl sie sie eigentlich nicht wirklich mag. Delaney kotzt sie versehentlich voll. Nachts zieht sie das Zittern in den Händen zum Haus der älteren Nachbarin Mrs. Merkowitz. Sie sieht einen Schatten. Ihr Vater glaubt ihr nicht. Am nächsten Tag ist die alte Frau tot, und die Polizei da, weil das Fenster offen war. Ihre Eltern denken, Delaney hätte etwas damit zu tun, und sie soll der Polizei ja nichts von dem Schatten sagen. Delaney will wieder zur Schule gehen, weil bald die Abschlussprüfungen anstehen, doch ihre Eltern lassen sie nicht. Ihre Mutter ist übervorsichtig, will sie in Watte packen und gibt ihr aus Angst vor einem weiteren „Vorfall“ Schlaftabletten, die Delaney jedoch nicht nimmt. Beim Lernen in der Bibliothek trifft sie den mysteriösen Troy Varga. Er sagt, er kennt sie und ihr Schicksal aus der Zeitung, doch Janna meint später, es stand nie in der Zeitung, weil Delaneys Eltern dagegen waren. Wer ist Troy, und woher kennt er sie dann? Sie trifft ihn erneut, als sie mit ihrem Vater im Einkaufszentrum ist. Da ist wieder dieses Ziehen. Es führt sie zu einem alten Mann mit auffälligem Spazierstock. Trotz des Protests ihrer Eltern geht Delaney auf eine Party, sieht wie Decker Tara küsst und regt sich tierisch auf. Warum eigentlich? Schließlich hat sie ja auch Carson geküsst, und Decker ist nur ein guter Freund, also kein Grund zur Eifersucht. Als sie wegrennt, sieht sie ein Haus, das in Flammen steht, und sie sieht einen Spazierstock. Der alte Mann aus dem Einkaufszentrum ist tot. Troy ist auch da. Sie recherchiert über Troy. Seine ganze Familie starb bei einem Unfall. Er überlebte und lag wie sie im Koma. Beim nächsten Treffen bestätigt er ihre Vermutung. Sie spüren den Tod. Troy sieht seine Gabe als Fluch, hat Schuldgefühle, weil er überlebt hat. Er arbeitet im Altersheim und sagt, er könne Menschen nicht leiden sehen. Sie küssen sich, und es ist anders als mit Carson, doch dann erfährt sie, was er tut. Er leistet überaus aktive Sterbehilfe. Er hat Feuer im Haus des alten Mannes gelegt, er hat Mrs. Merkowitz Fenster geöffnet, und er wollte im Krankenhaus auch ihrem Leiden ein Ende setzen, dabei wollte sie doch leben und nicht sterben. Ist er ein barmherziger Engel oder einer eiskalter Mörder? Als Delaney Janna und Carson in der Pizzeria trifft ist da wieder das Ziehen. Carson! Und Troy lungert bereits in der Nähe herum. Sie will Carson retten, muss ihn retten. Doch kann sie es auch?
Eine total spannende Mystery-Story! Ist übrigens ein einzelner Band, mal keine Reihe!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 17. Februar 2016

"Weltenspringer"

Greif nie in die Geschichte ein: "Weltenspringer"!

James Riley, übersetzt von Gabriele Haefs
Weltenspringer
978-3-522-50497-3
Planet! Verlag
Alter: 10+

Alles beginnt an einem ganz normalen Schultag. Owen langweilt sich im Mathematikunterricht bei der Bruchrechnung fast zu Tode. Klassenkameraden Bethany hat ihren Kopf wie immer hinter einem Buch, das sie hinter dem Mathebuch versteckt hat, vergraben. Später sieht Owen wie Bethany in der Bücherei aus dem Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ heraus steigt und traut seinen Augen nicht. Ihre Finger sind noch voller Schokolade! Sie nimmt ihn mit in „Krieg der Welten“ und „Alice im Wunderland“, um ihm zu beweisen, dass er nicht träumt und erklärt im die Regeln und Risiken. Man darf sich nicht in die Handlung einmischen und sollte den Hauptfiguren besser aus dem Weg gehen. Bethanys Mutter will eigentlich nicht, dass sie Kontakt mit Büchern hat, seit der Katastrophe mit einem Märchenbuch an ihrem 4. Geburtstag. Bethanys Vater ist eine Figur aus einem Buch, die sich in ihre Mutter verliebte und herausstieg, daher kommt auch Bethanys Gabe, in Bücher hineinzusteigen. Leider ist ihr Vater spurlos in einem Buch verschwunden, und Bethany sucht ihn seither. Owen überredet Bethany zu einem Trip in sein Lieblingsbuch, eine unglaublich populäre Fantasy-Reihe namens „Kiel Gnomenfuß“, von der demnächst ein neuer Band erscheint. Er will dort eine Buch-Figur retten, Kiels Lehrmeister, den Magister. Dann wäre er Teil der Handlung und ein Held. Alle würden von seinen Abenteuern lesen. Er hat wohl nicht richtig zugehört, als Bethany ihm die Regeln erklärte. Natürlich gerät durch sein Eingreifen alles aus den Fugen. Er schlägt nicht nur Bösewicht Dr. Verity k.o., sondern sagt dem geretteten Magister auch noch, dass er eine Figur in einem Buch ist. Der Magister nimmt Owen gefangen und zwingt Bethany, ihn in die Realität zu bringen, wo er den Buchautor Jonathan Porterhouse aufsucht. Zutiefst schockiert, dass sein Jahrtausende währendes Leben nur Inhalt einer sechsbändigen Abenteuerserie für Kinder ist, will er, dass Bethany alle Romanfiguren aus allen Büchern befreit, da sie offensichtlich von den Autoren versklavt werden und keinen freien Willen haben. Porterhouse gesteht Bethany, dass sich der Magister im 7. Band als böse entpuppen wird. Owen wird währenddessen von „Niemand“, der von Buch zu Buch reist, aus seinem Gefängnis befreit, doch statt in die Realität zurückzukehren nimmt er den Platz von Kiel ein, der ja mit dem Magister und Bethany bei Porterhouse ist, obwohl er doch in der Geschichte gebraucht wird. Zusammen mit Robotermädchen Charm kämpft er, verkleidet als Kiel, gegen ihre Feinde und findet erst einmal alles „abgefahren“. Als Zauberlehrling stellt er sich jedoch nicht sehr geschickt an. Er kennt zwar die Bücher in und auswendig, aber in der Praxis hapert es. Charm merkt, dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein und stellt ihn zur Rede. Der echte Kiel stellt sich indes auf die Seite von Bethany, da er den Wahnsinn seines Meisters erkennt. Bethany findet jedoch, dass der Held Kiel ein ziemlicher Trottel ist. Dass er mitbekommt, wie er in der Realität verehrt wird (Riesen-Poster in der Buchhandlung, geplante Verfilmung etc.) tut ihm auch nicht gerade gut. Der Turm des Magisters und Figuren aus diversen Büchern (Drachen!) tauchen in der Stadt auf, und Kiel muss einen Vergessenszauber bei den Menschen wirken. Owen und Charm suchen derweil im Buch den Urcomputer, ein gefährliches Unterfangen. Owen klammert sich an die Hoffnung, dass er das Ganze als Held der Geschichte schon überleben wird. Was soll schon passieren? Es sind doch „nur“ Kinderbücher … .
Genial! Ein bisschen wie Tintenherz, nur besser! Ein Muss für alle, die Bücher lieben!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783522504973

"Krasshüpfer"

Kampf um den Keller: "Krasshüpfer"!

Simon van der Geest, übersetzt von Mirjam Pressler
Krasshüpfer
978-3-522-18425-0
Thienemann Verlag
Alter: 11+

Hidde liebt Insekten über alles. Die anderen Kinder in der Schule nennen ihn Spinnerling. Im Keller hat er sich ein geheimes Insekten-Forschungslabor eingerichtet. Als sein älterer Bruder Jeppe verkündet, dass Hidde den Keller räumen muss, weil er da demnächst sein neues Schlagzeug aufstellen will, ist er natürlich alles andere als begeistert. Die beiden Brüder leben allein mit ihrer Mutter, seit ihr Vater die Familie verließ und ihr älterer Bruder Ward, der Epileptiker war, starb. Ihre Mutter arbeitet den ganzen Tag. Die Jungs bekommen sie kaum zu Gesicht. Das Essen steht immer schon vorgekocht im Kühlschrank. Die Mutter weiß nichts von dem Keller, da der Zugang dazu im Schuppen, der direkt an das Haus grenzt, gut versteckt ist. Hidde will aus dem Keller einen Bunker machen und Jeppe und sein Schlagzeug mit Schneckenschleim und Stolperdrähten fern halten. Dann kommt er auf die Idee, ein Mädchen mit in den Keller zu nehmen. Die Anwesenheit eines Mädchens würde seinen Bruder ganz sicher verschrecken. Er nimmt seinen ganzen Mut zusammen und lädt Lieke ein. Die mag Schmetterlinge und alles, was rosa ist, aber keine „Ekeltiere“. Daher gibt er ein paar Kohlweißling-Raupen eine Mischung aus Weißkohl und Rotkohl zu fressen. Das Experiment glückt, die Flügel der geschlüpften Schmetterlinge werden rosa. Als Lieke tatsächlich zusagt und vorbeikommt, bleibt Jeppe unbeeindruckt. Er unterhält sich sogar ganz nett mit Lieke und lädt sie ein, Sängerin in seiner neuen Band zu werden. Hibbe fühlt sich verraten, weil er ein bisschen in Lieke verknallt ist. Er ist der Meinung, Jeppe habe sie ihm weggenommen. Das Schlagzeug wird geliefert, und der Krieg beginnt. Hidde will den Keller nicht räumen, und Jeppe fängt an ihn zu tyrannisieren. Er zerquetscht Hiddes Käfer und setzt das Terrarium der Heuschrecken mit dem Gartenschlauch unter Wasser. Da sein Zimmer direkt über dem Keller liegt, bombardiert er Hibbe und seine Insekten förmlich mit dem Krach seines Schlagzeug. Der Lärm und die Vibrationen gefallen den Insekten gar nicht. Hibbes Gegenmaßnahmen scheitern kläglich. Die Wespen und Ameisen tun einfach nicht, was er von ihnen verlangt. Dann entdeckt Jeppe Hiddes Tagebuch, in dem Hidde den Krieg dokumentiert und ankündigt, dem Leser sein und Jeppes größtes Geheimnis zu verraten. Jeppe droht, es zu verbrennen, doch Hidde versteckt das Buch und kauft ein besseres Schloss für die Falltür. Im Haus gehen sich die Brüder aus dem Weg, essen sogar zu verschiedenen Zeiten. Ihre Mutter bekommt kaum etwas mit. Sie ist depressiv. Als es ihr dann so richtig schlecht geht, beschließt sie, für ein paar Tage zu Tante Fenna zu fahren. Die Jungs sind ja schon groß und sehr selbstständig. Kaum ist sie fort, eskaliert der Krieg. Jeppe sperrt Hidde im Keller ein und stellt etwas Schweres auf die Falltür. Hidde kann nicht raus. Außer einem schrumpeligem Apfel hat er nichts zu essen. Er ruft um Hilfe, doch der neue Nachbarjunge Bor hält das für einen üblen Scherz. Erst viel später begreift er den Ernst der Lage. Als er versucht, Hidde zu befreien, wird er ebenfalls von Jeppe in den Keller gesperrt. Gemeinsam entwickeln sie einen Plan, wie sie Jeppe außer Gefecht setzen und fliehen können, doch ihre Handlungen haben ungeahnte Konsequenzen … . Erst ganz am Schluss offenbart Hidde dann dem Leser das dunkle Geheimnis, das die beiden Brüder seit Jahren hüten und das schwer auf ihnen lastet.
Der liebenswerte Außenseiter Hidde spricht den Leser direkt an und schreibt sich alles von der Seele. Ein wirklich außergewöhnliches Buch und bis zum Ende spannend!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der Ruf des Henkers"

Er legt nicht nur gewöhnlichen Verbrechern die Schlinge um: "Der Ruf des Henkers"!

Björn Spingorum
Der Ruf des Henkers
978-3-522-20216-9
Thienemann Verlag
Alter: 12+

England, Mitte des 19. Jahrhunderts: William Calcraft zieht als Henker durchs Land, an seiner Seite sein fünfzehnjähriger Lehrling Richard. Richard hatte sich ihm angeschlossen, damit der Henker seine große Liebe Liz verschont. Calcraft ist jedoch nicht nur ein einfacher Henker. Seine eigentliche Mission ist es, Wechselbälgern, dämonisch bösen Kreaturen, den Garaus zu machen. Es dauert jedoch eine ganze Weile, bis er Richard in dieses Geheimnis einweiht. Die beiden reisen von Dorf zu Dorf und werden meist alles andere als freundlich empfangen. Calcraft wird entweder gefürchtet oder von seinen „Fans“ verehrt. Auf jeden Fall besitzt er den Ruf, unnötig grausam zu sein. Doch in den Fällen, bei denen es sich bei den Verurteilten um Wechselbälger handelt, sind nun mal drastische Maßnahmen vonnöten. Auf einem Jahrmarkt macht Richard erstmals Bekanntschaft mit einem Wechselbalg und geht nur wenig später seinem Meister zur Hand, als sie es gleich mit zwei dieser bösartigen Kreaturen zu tun bekommen. Als Calcraft ihm offenbart, dass sie schon bald nach London gehen werden, ist Richard ganz aus dem Häuschen. Mit dem Lärm und der Gestank der Großstadt hat er jedoch nicht gerechnet. Sie kehren in einem kleinen Gasthof in Whitechapel ein, der dem Juden Benjamin Goldberg gehört. Er gehört zu den wenigen Eingeweihten, die über die Wechselbälger Bescheid wissen. Goldbergs Nichte, die hübsche Rose, findet Gefallen an Richard. Der kann jedoch nach wie vor nur an seine Liz denken, obwohl sie ihm bislang auf keinen seiner Briefe geantwortet hat. Die Hinrichtung vor dem Newgate-Gefängnis wird ein riesiges Spektakel. Danach hat sich Richard einen freien Tag verdient und lässt sich durch die Stadt treiben. Auf dem Markt in Covent Garden steht plötzlich Liz vor ihm. Diese Begegnung erwähnt er gegenüber seinem Meister nicht. Abends trifft er sich heimlich mit Liz. Sie wohnt auf er der anderen Seite der Themse im Angel Inn, das sich als ziemlich üble Spelunke mit fragwürdigem Publikum entpuppt. Liz scheint diese Gesellschaft jedoch nicht zu stören. Als Calcraft London für ein paar Tage verlässt, trifft sich Richard so oft es geht mit Liz. Dass Rose total eifersüchtig ist, bemerkt er nicht. Rose mag ihn wirklich und vertraut ihre Gedanken und Gefühle ihrem Tagebuch an. Sie macht sich auch große Sorgen, als Richard krank wird und tagelang mit hohem Fieber das Bett hüten muss. Einer der Verbrecher, die Calcraft und Richard in den nächsten Tagen hängen müssen, ein Wechselbalg, ist ein Bekannter von Liz aus dem Angel Inn. Richard meint, Liz bei der Hinrichtung im Publikum gesehen zu haben und ist besorgt. Was hat Liz mit einem Wechselbalg zu schaffen? Als er einen Ring für Liz kauft, löst das eine weitere Eifersuchtswelle bei Rose aus und sie beginnt, ihm nachzuspionieren. Liz will den Ring jedoch gar nicht haben. Sie mag keinen Schmuck. Calcraft macht sich indes Sorgen um seinen Schüler. Rose berichtet ihm, dass er sich mit einem dunkelhaarigen Mädchen im Angel Inn trifft, und Calcraft weiß sofort, dass es sich dabei nur um Liz handeln kann. Als Richard Liz fragt, warum sie nie seine Briefe beantwortet hat, reagiert sie verwundert. Sie hat ihm geantwortet. Richard durchsucht Calcrafts Zimmer, findet, was er sucht und stellt Calcraft zur Rede. Der setzt ihn kurzerhand vor die Tür. Richard weiß nur einen Ort, an den er jetzt gehen kann und läuft direkt in sein Verderben … .
Super spannend! Eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Fantasy!
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Calcraft und Richard (und Roses Tagebuch).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783522202169

Mittwoch, 10. Februar 2016

"Die Welt wär besser ohne dich"

Cyber-Mobbing: "Die Welt wär besser ohne dich"!

Sarah Darer Littman, übersetzt von Franziska Jaekel
Die Welt wär besser ohne dich
978-3-473-40135-2
Ravensburger Verlag
Alter: 14+

Lara wurde früher in der Schule gemobbt und wegen ihres Übergewichts Specki genannt, doch nun, auf der Highschool, ist sie 15 Kilo leichter, und alles läuft gut für sie. Darum kann sich auch niemand erklären, warum sie sich plötzlich im Bad eingeschlossen und eine Überdosis Tabletten geschluckt hat. Die Eltern sind ratlos, die jüngere Schwester Sydney ebenfalls. Nachbarjunge Liam war früher mit Sydney befreundet, doch dann kamen sie in die Pubertät, alles wurde schwierig, und ihre großen Schwestern gingen plötzlich getrennte Wege. Liams Schwester Bree war lange Zeit Laras allerbeste Freundin, doch sie konnte Laras Gejammere, als sie noch fett und unglücklich war, irgendwann nicht mehr ertragen, und suchte sich dann in der Highschool neue Freundinnen. Als Lara im Krankenhaus aufwacht, sagt sie nur ein Wort: Christian. Man findet heraus, dass dieser Christian sie auf Facebook übel gemobbt und so beinahe in den Tod getrieben hat. Niemand ahnt, dass es Bree ist, die sich hinter dem Namen Christian verbirgt. Sie hat Lara als Christian auf Facebook erst Freundschaft und Liebe vorgegaukelt und ihr dann das Leben zur Hölle gemacht. Alles begann damit, dass Bree zunächst einfach nur sauer war, dass sie nicht ins Cheerleading-Team aufgenommen wurde, Lara aber schon. Als kleine Racheaktion ruft Bree Christian ins Leben und flirtet mit der ahnungslosen Lara über Facebook. Christians Profil-Foto stammt von einem Abercrombie-Model, und sie freundet ihn erst mal mit ein paar Leuten von der Schule und sich selbst an, damit Lara keinen Verdacht schöpft. Lara fällt voll auf die Geschichte rein und verknallt sich bis über beide Ohren in Christian. Brees Freundin Marci wird eingeweiht und macht begeistert mit wenn Bree Lara verarscht. Sogar Brees Mutter, die zufällig Wind von der Sache bekommt, macht sich einen Spaß daraus, einmal den Christian zu spielen und kann dann gar nicht mehr genug davon bekommen. Früher waren die beiden Familien befreundet, aber jetzt sind die Mütter voll im Zickenmodus. Brees Mutter amüsiert sich herrlich über die naive Lara, die so ungeschickt zurück flirtet und deren doofe Politiker-Mutter, die sich für was Besseres hält. Christian lädt Lara zum Ball ein, und die kann es kaum glauben. Sie sucht Kleider im Internet aus, und Bree und Co lachen sich schlapp über ihre Auswahl und über ihre Leichtgläubigkeit. Nach dem misslungenen Selbstmordversuch ist Lara schockiert, dass es Christian gar nicht gibt. Die Polizei findet die IP-Adresse des falschen Christian heraus, stößt so auf das Nachbarhaus und befragt Brees Familie. Brees Mutter meint, sie solle ja den Mund halten, doch Bree gibt schließlich alles zu. Nun ist sie es, die in der Schule gemobbt wird. Sie bekommt sogar Todesdrohungen. Ihre Mutter verliert ihre Kunden, denn niemand will „Monster-Mom“ als Immobilienmaklerin, Liam wird in der Schule zusammengeschlagen, Laras Vater geht im Schlafanzug auf die Nachbarn los, der Presserummel geht los, und bald weiß jeder Bescheid. Laras Mutter macht sich Sorgen um ihre Wahlkampagne, doch sie nutzt die Situation, um ein neues Gesetzt durchzubringen, das sie „Lara-Gesetz“ nennt, obwohl Lara ihren Namen dafür nicht hergeben will. Noch gilt Cyber-Mobbing nicht als Straftat. Bree und ihre Familie werden nicht belangt, doch beide ehemals befreundete Familien drohen an der Situation zu zerbrechen. In dem ganzen Chaos verlieben sich Liam und Sydney und fühlen sich in die „Romeo-und-Julia-Rolle“ gedrängt … .
Gut geschrieben, aber beim Lesen konnte ich nur den Kopf schütteln über Laras Naivität!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der lange Weg zum Wasser"

Überlebenskampf im Südsudan: "Der lange Weg zum Wasser - Eine wahre Geschichte"!

Linda Sue Park, übersetzt von André Mumot
Der lange Weg zum Wasser – Eine wahre Geschichte
978-3-8458-1237-3
bloomoon Verlag
Alter: 12+

Südlicher Sudan, 1985: Der elfjährige Salva ist in der Schule, als draußen Schüsse fallen. Sein Lehrer sagt den Kindern, sie sollen in den Busch fliehen, nicht nachhause in die Dörfer. Es herrscht schon länger Bürgerkrieg. Wie in beinahe jedem Krieg geht es um Religion, Land und Öl. Salva kommt eine Weile bei einer alten Frau unter, bevor er sich einer Gruppe von Flüchtlingen anschließt. Er hofft immer, jemand von seiner Familie zu treffen, doch es ist keiner dabei. Dafür findet er in dem gleichaltrigen Marial einen guten Freund. Bisher hatte Salva nie Hunger leiden müssen, denn seine Familie ist reich und hat eine große Viehherde. Seine Gruppe zieht in Richtung Äthiopien, wo es Flüchtlingslager geben soll. Als sich die Gruppe einmal mehr vergrößert, trifft Salva auf seinen Onkel, den er jahrelang nicht gesehen hat. Er hat im Krieg gekämpft und hat noch immer sein Gewehr. Schnell wird er zum Anführer der Gruppe, und jeder hat Respekt vor ihm. Sie erreichen nach langem Marsch den Nil und überqueren ihn, doch nun kommt die Wüste und der Durst. Sie finden Männer, die schon halb tot sind, und Salva will ihnen Wasser geben, doch sein Onkel hält ihn zurück. Er würde sein Wasser noch für sich selbst brauchen. Das Essen ist schnell aufgebraucht, das Wasser wird knapp. Marial fällt einem hungrigen Löwen zum Opfer und bewaffnete Männer überfallen die Gruppe. Sie nehmen ihnen das Wenige, was sie noch haben und ermorden den Onkel. Von da an hat es Salva schwer. Er ist für die Erwachsenen eine Last, nur widerwillig geben sie ihm von ihren Vorräten ab. Als sie schließlich das Lager in Äthiopien erreichen, ist wieder niemand da den Salva kennt. Er lebt dort viele Jahre, bis das Lager geschlossen wird. Zurück in den Sudan kann er nicht. Hier herrscht noch immer Krieg, und als mittlerweile junger Mann könnten beide Seiten versuchen, ihn da mit reinzuziehen. Salva geht zunächst nach Kenia. Von Michael, einem irischen Helfer in einem dortigen Lager, lernt er Englisch. Er kann es kaum glauben, als er eines Tages im Rahmen eines Hilfsprogramms ausgewählt wird, nach Amerika zu gehen. Dort wird er dann von einer Familie adoptiert. Der Kulturschock und die Kälte des Winters treffen ihn wie ein Schlag, als er in New York landet. Doch er geht zur Schule und schließlich aufs College und studiert BWL, doch seine Wurzeln hat er nicht vergessen. Er engagiert sich in Hilfsorganisationen … .
Südlicher Sudan, 2008: Nya geht nicht zur Schule. Jeden Tag muss sie stundenlang barfuß zur Wasserstelle laufen, Wasser holen und den schweren Kanister auf dem Kopf nachhause tragen. Sie muss die Strecke mehrmals gehen und ist 8 Stunden täglich unterwegs. Das schlammige Wasser ist alles andere als sauber. Nyas kleine Schwester Akeer wird davon sehr krank, doch im Krankenhaus kann man ihr helfen. Die Krankenschwester rät der Mutter der Mädchen, das Wasser immer abzukochen und dabei bis 200 zu zählen. Doch gerade das können sich viele Familien nicht leisten, da so zu viel von dem kostbaren Nass verdampft. Eines Tage kommen Männer ins Dorf, die Bäume fällen und ein Loch graben. Dort soll ein Brunnen entstehen. Nya kann es nicht fassen. Nach langer Arbeit, bei der alle im Dorf mit anpacken, sprudelt tatsächlich klares Wasser aus dem Boden. Doch das ist noch nicht alles. Die Männer wollen außerdem eine Schule im Dorf bauen. Alle, auch die Mädchen, dürfen sie besuchen. Nya freut sich sehr. Dann lernt sie den jungen Mann kennen, der all das veranlasst hat, Salva … .
Zwei Geschichten, die zu einer werden, spannend und realistisch erzählt!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Nächster Halt: Dschihad"

Terror im Regionalexpress: "Nächster Halt: Dschihad"!

Agnes Hammer
Nächster Halt: Dschihad
978-3-7855-8304-3
Loewe Taschenbuch Verlag
Alter: 14+

Adil wird im Zug von Neo-Nazis angepöbelt, und Max hilft ihm. Die beiden gehen zum Burger-King, unterhalten sich lange und werden Freunde. Adil macht Max neugierig auf den Islam. Früher glaubte Max an einen Gott, doch als seine Mutter depressiv wurde, änderte sich alles. Sie kam zwar aus Psychiatrie zurück, war aber von da an von den Engeln „erleuchtet“ und veranstaltet nun gemeinsam mit dem Vater Energie-Workshops. Max Eltern geben ihm keinen Halt. Er hält seinen Vater für ein unmännliches Weichei, das vegane Ayurveda-Küche kocht, putzt und die Wäsche macht, während Mutter eifrig mit den Engeln channelt. Max hat noch eine jüngere Schwester namens Paula, die gern reitet und lieber eine Ausbildung im Reitstall machen würde statt Abi. Max versteht sich nicht immer gut mit ihr. Adil hat es zuhause auch nicht leicht. Sein Vater trinkt und verspielt das Geld, das seine Mutter und er mit ihrem kleinen Kiosk verdienen. Adil nimmt den Islam viel ernster als seine Eltern, hält sich streng an alle Regeln. Er ist ein netter, unauffälliger Typ Anfang Zwanzig und gut in der Schule. Bisher hat er nur den Hauptschulabschluss, macht aber gerade sein Abi nach. In der Moschee bei Imam Mohammad findet Max den Sinn des Lebens. Er konvertiert, lernt arabisch und gerät zusammen mit Adil immer tiefer in fundamentalistische Kreise. Die beiden freunden sich mit den Brüdern Karim und Yusuf an. Yusuf geht bald darauf nach Syrien. Paula verknallt sich indes in Adil, doch der kann nicht mit einer Nichtmuslimin zusammen sein, obwohl er sie auch mag. Paula bemerkt, dass Adil und Max sich immer mehr verändern und ist besorgt. Ebenso besorgt ist Adils Onkel Burak. Die beiden treffen sich einmal zufällig im Kiosk, und Burak gibt Paula seine Nummer. Sie soll ihn anrufen, wenn was ist. Der Prediger Mohammad wird von Herrn Kemper vom Verfassungsschutz überwacht. Kemper fehlt der Sinn des Lebens, seit seine Frau Uta bei einem Verkehrsunfall starb. Seine Schwester Svenja und sein behinderter Neffe Tom ziehen bei ihm ein. Tom zertrampelt die Blumen, die Uta noch gepflanzt hatte, und Kemper bricht in Tränen aus. Doch gemeinsam mit Tom findet er ein Hobby, das ihm Spaß macht, Model-Eisenbahnen. Kemper kennt Adils Onkel Burak vom Studium her und bittet ihn, bei der Überwachung von Mohammad zu helfen, weil er immer Freitags in der gleichen Moschee betet. Mohammad wird verdächtigt, Kontakt mit Terroristen, unter anderem in Syrien, zu haben. Kemper hört seine Telefongespräche ab und liest seine SMS. Trotzdem entgeht ihm, dass Yusuf über die Türkei nach Syrien zieht, und er bekommt einen Anschiss von seinem Chef. Max und Adil wollen derweil hier in Deutschland ihren eigenen Heiligen Krieg führen. In zwei Regionalzügen sollen gleichzeitig Bomben explodieren. Sie testen den Sprengstoff an dem Hund von Paulas Reitlehrer und merken, dass sie einen besseren Zünder brauchen. Eines Morgens verlässt Max das Haus in aller Frühe mit einem Rollkoffer. Paula hat sofort einen schrecklichen Verdacht. Was soll sie jetzt tun? Kann die Katastrophe noch gestoppt werden … ?
Mit wechselnder Perspektive (Max, Adil, Paula, Kemper) wird die Geschichte spannend bis zum Schluss erzählt. Das Buch war bereits 2012 unter dem Titel „Regionalexpress“ erschienen und wurde nun neu überarbeitet, da das Thema so aktuell wie noch nie ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 3. Februar 2016

"Anders frei als du"

Schluss mit den Vorurteilen: "Anders frei als du"!

Christine Feher
Anders frei als du
978-3-570-30900-1
cbt Verlag
Alter: 14+

Malina flirtet gern, trägt kurze Röcke und Hotpants. Dann verliebt sich in den Türken Tarik. Die beiden kommen zusammen, und sie bewundert den Zusammenhalt und die Harmonie in seiner Familie. Mit ihrer Mutter hat Malina oft Zoff. Malina und ihr älterer Bruder Lasse sind frei, vaterlos und gottlos aufgewachsen, und bisher war das o.k. für sie. Malina freundet sich mit Nesrin an, nachdem die sagte, jemand wie Malina würde nicht zu Tarik passen und beweist ihr das Gegenteil. Malina hat es satt, nur eine Hülle zu sein, ein Körper, der von den Jungs begehrt wird. Sie bewundert Nesrin, die mehr ist und sieht deren Kopftuch nun mit anderen Augen. Nesrin bringt ihr die positiven Seiten des Islams nahe und Malina erkennt was ihr bisher fehlte: Glaube. Sie mailt oft mit ihrer Cousine Hanna, die streng katholisch ist und offenbar glücklich damit. Ihre besten Freunde Nele und Luca fühlen sich vernachlässigt. Sie werfen Malina vor, dass sie nur noch mit Türken rumhängt. Auch Lasse macht abschätzige Bemerkungen. Malina besucht Hanna in Passau und geht mit ihr zur Pfingstmesse. Sie versteht, was Hanna fühlt, aber ihr fehlt noch etwas. Sie kann nicht an einen grausamen Gott glauben, der seinen Sohn am Kreuz für sie sterben lässt. Dabei fühlt sie sich schuldig statt glücklich. Dann besichtigt ihre Klasse im Ethikunterricht eine Moschee und plötzlich ist alles perfekt. Sie spürt, dass sie dort hin gehört. Sie fragt Nesrin, wie man Moslem wird, und Nesrin kauft mit ihr einen Koran. Irgendwann trennt sie sich von Tarik, weil die beiden doch nicht so gut zusammenpassen und sie keine gemeinsame Zukunft sieht. Schließlich konvertiert sie. Die Reaktion ihrer Mitmenschen ist pures Entsetzen, keinerlei Verständnis. Sie wird mit radikalen Islamisten in einen Topf geworfen, als wolle sie gleich nach Syrien ziehen und einen Märtyrer heiraten, dabei bedeutet für sie der Islam das, was er ursprünglich bedeutete, bevor er von IS und Co in den Dreck gezogen wurden, nämlich Frieden und Toleranz. Als Nele sie auf dem Gebetsteppich erwischt, will sie ihr helfen „auszusteigen“ und kündigt ihr die Freundschaft, als sie ablehnt. Malinas Mutter fällt aus allen Wolken. Kurz vorher sagte sie noch, wie erwachsen Malina geworden wäre, doch nun glaubt sie, ihr neuer Glaube sei eine Protesthandlung und fragt sich, was sie nur falsch gemacht hat. Sie kocht weiterhin eifrig Schweineschnitzel etc. und nimmt null Rücksicht, und Lasse reagiert ähnlich. Malina wird plötzlich von ihren ganzen Freunden abgelehnt. Auch sie kennen und sehen nur die „Terror-Seite“ des Islam. Malina hat nur noch Nesrin als Freundin und deren Freundinnen aus der Moschee. Hanna ist auch geschockt. Warum der Islam? Sie versucht ihr weiter das Christentum schmackhaft zu machen, aber das ist nicht Malinas Ding. Im Sommer trägt sie lange Sachen und geht nicht mehr ins Freibad. Mit Kopftuch wird sie nicht mehr als Stück Fleisch betrachtet und angeglotzt wie früher. Sie fühlt sich frei, anders frei, aber frei. Im Urlaub an der Ostsee ist ihre Mutter entsetzt, dass Malina auch dort Kopftuch trägt und betet, anstatt sich mal „normal“ zu benehmen. Am Strand erntet sich mitleidige Blicke, weil sie so verhüllt ist bei der Hitze, aber auch fiese Kommentare. Da reicht es ihrer Mutter und sie verteidigt ihre muslimische Tochter und deren Anspruch auf Religionsfreiheit. Malina ist stolz auf sie.
Ein Plädoyer für Toleranz, das mit Vorurteilen aufräumt, auch mit meinen, denn ich fürchtete beim Lesen gleich, Malina könnte in die Fänge von Extremisten geraten. Der Islam ist nicht bedrohlich! Es gibt hier eine klare Abgrenzung vom IS und Hasspredigern!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Dschihad Calling"

Im Bann des IS: "Dschihad Calling"!

Christian Linker
Dschihad Calling
978-3-423-74015-9
dtv
Alter:14+

Die Geschichte beginnt damit, dass Jakob/ Ya'qub im Gefängnis sitzt und dort das Tagebuch des verstorbenen Adil erhält, der in den heiligen Krieg zog und in seinen Aufzeichnungen von der Reise nach Syrien, der Ausbildung, dem Kampf, dem Leben und dem Sterben berichtet. Doch wie kam Jakob überhaupt in diese Situation?
Der achtzehnjährige Jakob studiert VWL in Bonn, jobbt nebenher, lebt mit seiner Freundin Liz in einer WG, doch er ist nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Eines Tages sieht er, wie eine junge Frau mit Kopftuch in der Unterführung von zwei Typen angepöbelt wird und „rettet“ sie, indem er die beiden in ein Gespräch verwickelt und sie entkommen kann. Fasziniert von ihren blauen Augen, will er das Kopftuchmädchen unbedingt wiedersehen, doch wie soll er sie finden? Dann sieht er ein Foto von ihr in der Zeitung. Samira gehört einem Salafistenverein an. Er ruft sie unter der angegebenen Kontaktnummer an. Sie ist zwar eigentlich nur für die Frauen zuständig, lädt ihn aber zur nächsten Versammlung ein. Jakob googelt sich vorher schlau. Er findet ja auch, dass die westliche Welt oberflächlich, konsumorientiert und sexgeil ist, doch vieles findet er auch sehr extrem. Obwohl er es eigentlich nicht vorhatte, geht er zu dem Treffen und lernt dort Samiras Bruder Adil kennen. Der ist dankbar, dass er seiner Schwester geholfen hat. Jakob telefoniert nun regelmäßig mit Samira, obwohl sich das eigentlich nicht gehört, kauft einen Koran und trennt sich von Liz. Dann besäuft er sich hemmungslos und wird nach seinem Total-Absturz von Adil aufgenommen. Er zieht bei ihm ein und lässt sich einen Bart wachsen. Als er Weihnachten bei seiner Familie ist, verweigert er den Schweinebraten. Sie machen Witze über seinen Bart und meinen, er sei wohl unter die Salafisten gegangen. Plötzlich kommt er sich vor wie in „Matrix“, um ihn herum nichts als leere Hüllen. Er bemerkt, dass die sogenannten Christen nur noch Konsumgüter statt des Jesuskinds anbeten. Bald darauf wird er offiziell Muslim und von Adil und der Gemeinde herzlich aufgenommen. Er erfährt, dass Samira früher Imke und Adil Peer hieß und ändert seinen Namen in Ya'qub. Seinen neuen Freunden auf Facebook gefällt das. Seine alte Freunde halten ihn für verrückt und sind besorgt über seine Radikalisierung, doch er will keinen „weichgespülten“ Islam. Da könnte er ja gleich in die Kirche gehen. Er will den „echten“ Islam. Er schmeißt seinen Job, als sein Boss ihm helfen will und ihn mit einem Flüchtlingshelfer zusammen bringt, um ihn „umzudrehen“. Einen neuen Job findet er bei Ibn Ibrahim, Adils Boss und Vermieter. Der rekrutiert auch Kämpfer für den IS und schafft sie nach Syrien. Er bringt zeitweise einen jungen Mann namens Max, auch Moritz oder Walid genannt, bei ihnen unter. Adil will auch nach Syrien gehen, doch Jakob zögert. Samira findet ihren Bruder zu radikal und hat Angst um ihn. Jakob hat inzwischen alle alten Freunde auf Facebook entfreundet und ist nur noch mit den gleichgesinnten zusammen. Er hat sich ein neues, ziemlich krasses Outfit zugelegt, hält sich an sämtliche Regeln und betet regelmäßig. Nachts zieht er mit Adil los und sprayt „Allah ist groß“ an die Wände. Ihre Graffiti signieren die beiden mit © Dschihad Basterds. Nachdem der verliebte Jakob beinahe Sex mit Samira hatte, heiraten die beiden auf Adils Rat hin. Jakob gesteht ihr, dass er mit Adil nach Syrien in den Dschihad ziehen will. Sie ist entsetzt und droht, die Polizei einzuschalten … .
Jakobs Geschichte wechselt sich mit Adils Tagebuchpassagen ab und ist bis zum Ende spannend und unglaublich realistisch erzählt, dass ich das Buch nicht weglegen konnte!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Takla Makan - Das blaue Licht"

Multikulti trifft Fantasy: "Takla Makan - Das blaue Licht"!

Petra Nouns
Takla Makan – Das blaue Licht
978-3-86327-108-4
Divan Verlag
Alter: 13+

Ella besucht die 8. Klasse einer Gesamtschule in Berlin Kreuzberg, weil ihr Vater Wert auf „Multikulti“ legt. Er selbst ist Lehrer an einem Wilmersdorfer Edel-Gymnasium. Ihre Mutter ist zurzeit als Ethnologin in China. Seit der 1. Klasse schlägt sich Ella mit dem Angeber Orkan herum. Er ist gutaussehend, beliebt und zudem Klassensprecher, kann aber auch ein ziemlicher Idiot sein. Seine Tante, die Weißmagierin Leila, empfängt in der Wüste eine Prophezeiung, dass Orkan ihr Nachfolger werden soll. Schwarzmagier Arda verfolgt Leila, als die der Prophezeiung der dreibeinigen einsilbigen Katze zur Adresse von Orkans zukünftiger Braut folgt. Ella hat unterdessen ein merkwürdiges Erlebnis nach dem anderen. Eine Statue zwinkert ihr zu, auf ihrem iPod ist ein türkisches Lied, das vorher nicht da war, und sie hört Orkans Stimme vor ihrer Tür. All das wird von einem seltsamen, blauen Licht begleitet. Ellas beste Freundin Sofia meint, Ella sei wohl in Orkan verknallt. Dummerweise bekommen alle diese Bemerkung mit und ziehen sie damit auf. Orkan selbst ist seit neuestem eigentlich ganz nett zu ihr. Ella findet heraus, dass die Statue, deren Blick sie immer verfolgt, Borak darstellt, ein magisches Pferd aus der türkischen Mythologie, doch sie ahnt noch nicht, was Borak mithilfe des blauen Lichtes vermag. Dann plötzlich, während sie ihre Mathehausaufgaben macht, wird Ella in die Zukunft versetzt. Auf einmal ist sie älter, hat deutlich mehr Busen und deutlich weniger Probleme mit Mathe. Dann taucht ein ebenfalls älterer und viel reiferer Orkan bei ihr auf und bringt ihr ein Buch zurück. Als sie seine Hand berührt, verspürt sie einen heftigen Schmerz, und der ganze Spuk ist vorbei. Leila hat sich inzwischen als neue Kioskfrau an Ellas Schule eingeschlichen, wo sie Ella immer Börek mit einer „Geheimzutat“ gibt. Dafür muss sie sich von Malle und seiner Neonazi-Clique als Warzennase mit Kopftuch beschimpfen lassen. An der Schule gibt es ständig Spannungen zwischen den DADs (Deutscher als Deutschen) und den TATs (Türkischer als Türken). Orkan schreitet ein und verteidigt Leila. Leila erkennt, dass Ella Orkan tief in ihrem Inneren liebt, und die Adresse stimmt auch, dennoch hat sie Zweifel an der Prophezeiung. Kann Ella wirklich Orkans Braut sein? Die dreibeinige einsilbige Katze schweigt. Leila weiß, Ella soll aus Orkan den Helden herauslocken, den sie in der Zukunft sieht, doch das klappt nicht, solange sie ihm ausweicht, anstatt ihm zu zeigen, was in ihm steckt. Der Zauber der verschobenen Zeiten wurde schon früher bei Helden und Mädchen angewendet, doch seit Arda das 4. Bein der dreibeinigen einsilbigen Katze fraß, ist er gefährlich geworden. Ella darf Orkan in der Zukunft nicht berühren. Das könnte tödlich enden. Daher auch der heftige Schmerz, als sie seine Hand nur leicht streifte. Orkan wird indessen langsam weicher und reifer, meldet sich sogar im Unterricht, um etwas zu einem Fontane-Gedicht zu sagen. Ella wird klar, dass das blaue Licht die Zukunft zeigt. In etwa einem Jahr wird sie Orkans Freundin sein und ihm in der Küche Kakao machen. Dank ihr wird er die Versetzung schaffen und sogar die Liebe zum Lesen entdecken. Als sie sich in der Gegenwart näher kommen und sich verlieben, erzählt Ella ihm von ihren Visionen. Wie können sie in der Zukunft zusammen sein mit dem Fluch der tödlichen Berührung? Währenddessen schmiedet Arda finstere Pläne. Als Bettler getarnt, hetzt er Deutsche und Türken gegeneinander auf … .
Eine faszinierende und außergewöhnliche Geschichte! Leider wird es keine Fortsetzung davon geben wie geplant, da die Autorin vor kurzem überraschend gestorben ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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