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Mittwoch, 25. November 2015

"Die Glückssucher"

Traumfrau trägt Kopftuch: "Die Glückssucher"!

Vera Kissel
Die Glückssucher
978-3-7915-1118-4
Dressler Verlag
Alter: 12+

Es sind Ferien, und der fünfzehnjährige Lukas hat sturmfreie Bude. Seine frisch verheiratete und schwangere Mutter ist mit ihrem neuen Mann Hannes in den Flitterwochen. Lukas findet das voll o.k. und freut sich, dass sie glücklich ist. Sein Vater hatte sie vor Jahren für einen Feuerwehrmann namens Kim verlassen und war dann bei dem Tsunami in Thailand ums Leben gekommen. (Nachzulesen in: „Was die Welle nahm“) Während der Ferien hängt Lukas viel mit seinem älteren Kumpel Birol ab, der stets neue Geschäftsideen hat, die nicht immer legal sind. Diesmal geht es um Pilze, nicht um Psycho-Pilze, sondern um ganz normale Speisepilze, die man auf dem Markt verkaufen kann. Er karrt jeden Morgen eine Gruppe Frauen in einen Wald nahe Berlin und lässt sie für sich pflücken. Darunter ist auch Gülbahar, das Mädchen mit dem gelben Kopftuch, in das sich Lukas unsterblich verliebt. Birol versucht sofort, ihm die Sache auszureden. Das seien super streng erzogene Kurden aus dem Irak. Doch so leicht gibt Lukas nicht auf. Ein Lächeln, ein paar Worte, meist auf Englisch, leider spricht Gül kaum Deutsch. Irgendwann trägt sie ein grünes Kopftuch und zeigt zur Erklärung auf Lukas Augen, die das gleiche Grün haben. Grün ist gut. Lukas fährt nun jeden Tag mit in den Wald und übt mit Birol Autofahren oder hängt am See ab, während die Frauen arbeiten. Einmal folgt er Gül heimlich nachhause, zu der Schneidere ihrer Tante und ihres Onkels, doch sie zu treffen wird schwierig. Immer ist ihr Cousin als Aufpasser in der Nähe. Lukas zerreißt seine gute Jacke, um einen Grund zu haben, die Schneiderei aufzusuchen. Einmal trifft er sie allein auf der Straße, und sie gehen ein Eis essen. Sie mag Vanille und Erdbeere. Er isst immer nur Nuss. Seine frühere Angebetete Annika ist auch in der Eisdiele, doch sie ist ihm jetzt völlig egal. Gül legt ihre Hand auf seine. Doch dann kommt ihr Aufpasser und schreit sie an. Zum Glück ist Lukas gerade dabei, Nachschub zu holen, und der Cousin sieht ihn nicht. Als Gül und ihre Schwester Dilsa ein paar Tage später Reklamezettel verteilen müssen, kommt Lukas mit und hilft. Dilsa merkt sofort, was los ist und deckt die beiden, damit sie ein bisschen Zeit zusammen verbringen können. Sie legen sich einfach nur auf den Rasen und schauen in den Himmel. Als die Mädchen Babysitten sollen, schickt Dilsa Gül und Lukas wieder weg. Diesmal gehen sie zu ihm nachhause. Es kommt zu einem ersten, zarten Kuss. Er erzählt von seinem Vater, und sie weint. Sie fühlt mit ihm und erzählt ihm, warum sie hier ist. Deutschland ist gut. No war. Safe. So „safe“ ist es hier aber doch nicht. Lukas findet heraus, dass der „Pilzwald“ ehemaliges Militärgelände ist. Hier liegen noch Sprengkörper! Lukas stellt Birol zur Rede, weil er die Frauen in Gefahr bringt. Gül sagt ihm, sie passt auf. Als die beiden bald darauf von Güls Aufpasser beim Küssen erwischt werden, scheint alles vorbei. Er beschließt, Gül eine Seidenrose zu schenken, denn ihr Name bedeutet Rose des Frühlings. Doch sie ignoriert ihn am nächsten Tag völlig. Dann geschieht ein furchtbares Unglück. Dilsa stürzt im Wald so unglücklich, dass sie sich das Genick bricht. Wahrend Gül unter Schock steht und sprachlos vor und zurück schaukelt, wirft Birol die Leiche einfach in einen alten Bunker. Lukas ist fassungslos. Er will die Polizei holen, doch Birol lacht nur und sagt, dass seine geliebte Gül dann auch Ärger bekommen wird, denn sie ist illegal hier. Was soll Lukas nun tun?
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit Tiefgang aus Sicht eines Jungen, was es ja nicht so oft gibt! Leider schreckt das rosa Cover wohl sämtlich männlichen Leser ab :-(.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783791511184

"Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf"

Finnen küssen besser: "Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf"!

Mara Andeck
Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf
978-3-414-82432-5
One Verlag
Alter: 12+

Die vierzehnjährige Tess Walter fragt sich oft, wie die anderen sie sehen. Allerdings hat sie etwas dagegen, in eine Schublade gesteckt zu werden, als „die Nette“, „das schrullige Einzelkind“ etc., sondern will einfach sie selbst sein. In diesem Sommer will sich richtig verlieben, in einen Jungen, bei dem sie auch einfach sie selbst sein kann, doch die Jungs aus der Schule kommen dafür nicht in Frage. Daher will sie in den Ferien mit ihrer besten Freundin Jojo nach Spanien. Doch ihre Eltern haben andere Pläne. Sie wollen umziehen und auf Großfamilie machen, mit Opa, Tante, Onkel, Cousins und Cousinen zusammen in ein Haus ziehen. Tess ist ganz und gar nicht begeistert, denn ihre Familie ist peinlich, chaotisch, und vor allem laut. Das geht auf Vorfahr Ignatz zurück, der als Trommler im Krieg die Kämpfer anfeuerte. Mit dieser Bande dauerhaft unter einem Dach leben? Never! Leider hat Tess da nichts zu melden, sie ziehen um. Opa kommt in die kleine Wohnung im Erdgeschoss, neben den Antiquitätenladen der netten Frau Wunderlich, der achtzehnjährige, angehende Philosophiestudent Basti, der aussieht wie Goofy, belegt das Dachgeschoss und der Rest der Familie quetscht sich irgendwo dazwischen. Nun muss es Tess auf engstem Raum mit der neunjährigen, sauertöpfischen Lilith, dem fünfjährigen Schimpfwörter-Fan Leo und den rosaroten, aber gar nicht süßen, siebenjährigen Zwillingen Lotte und Lucy aushalten. Als Frau Wunderlich sich das Bein bricht, schmeißen Tess und Opa den Laden, eine willkommenen Abwechslung zum Großfamilienstress. Doch dann hat Opas Freund Matti aus Finnland ein Problem und will ihm Enkelkind Mia für ein paar Wochen schicken. Opa sagt spontan ja, und alle freuen sich, außer Tess. Die soll jetzt nämlich ihr zweites Zimmer abtreten und das Bad teilen. Sie schreibt dieser Mia einen Brief, um sie schon im Vorfeld zu vergraulen, doch es hilft nichts. Mia kommt! Inspiriert von den kindischen Streichen der Zwillinge, manipuliert Tess Mias Zimmer. Sie tauscht die Sommer- gegen die Winterdecke aus, und das im Hochsommer, entfernt Latten aus dem Lattenrost und streut Knoblauchpulver auf die Glühbirne der Lampe. Mia soll es ja nicht zu gemütlich haben. Als dann die Familie zum Flughafen fährt, um Mia abzuholen, warten sie vergeblich. Keine Mia. Dafür steht plötzlich Mika vor ihnen, ein unverschämt gut aussehender, blonder Finne mit strahlend blauen Augen. Tess fasst es nicht. Panisch versucht sie, das Zimmer wieder in Ordnung zu bringen, bevor Mika was merkt, dabei stolpert sie gegen ihn, als er halbnackt unterwegs ins Bad ist. Wie peinlich! Später fragt er, warum sie immer so schlecht von ihrer Familie spricht. Sie sagt, sie meint es ja nicht so. Seit Mika da ist, sind die übrigens die reinsten Engel. Keine Spur mehr vom Chaos! Alle sind höflich und ordentlich, doch ab und zu bricht die waltersche Natur wieder durch, und Eltern, Tante und Onkel fetzen sich wegen der Gestaltung des neuen Gartens. Mika verteidigt Tess im Freibad gegen Blödmann Niklas, und Jojo meint, er würde eindeutig mit ihr flirten. Der Gartenstreit eskaliert. Da man sich in Bezug auf Terrasse oder Sandkasten nicht einig wird, baut Opa eigenmächtig einen Hasenstall, und die Familie bekommt mit den beiden riesigen Kaninchen Wu und Wei putzigen Zuwachs, von dem zumindest die Kleinen begeistert sind. Tess steht indes vor einem Rätsel. Warum schleicht sich Mika nachts heimlich in den Antiquitätenladen und behauptet dann, spazieren gewesen zu sein? Was hat er zu verbergen? Und wie geht es in Sachen Liebe mit den beiden weiter?
Eine witzige Chaos-Familie! Besonders cool fand ich Tess lustige (Beschwerde-)Briefe!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem"

Roadtrip ins Leben: "Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem"!

Nina LaCour, übersetzt von Brigitte Jakobeit
Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem
978-3-551-58334-5
Carlsen Verlag
Alter: 14+

Die Highschool-Zeit ist vorbei. Während all ihre Freunde demnächst aufs College gehen, haben Colby und seine beste Freundin Bev andere Pläne. Anstatt sich sofort ins Studium zu stürzen, wollen sie erst mal was erleben und deshalb ein Jahr lang quer durch Europa reisen. Sie wollen Colbys Mutter in Paris besuchen, aber auch in Amsterdam, Stockholm und Berlin Station machen. Bevor die große Reise losgeht, werden sie jedoch erst einmal eine Woche lang mit Bevs Band auf eine kleine Tournee gehen. „The Disenchantments“ sind weder berühmt noch wirklich gut, dafür sehr laut. Colby spielt den Fahrer und hat dafür „Melinda“, den alten VW-Bus seines Onkels Pete, organisiert. Mit Bev und ihren Freundinnen/Bandkolleginnen, den Schwestern Meg und Alexa, an Bord fährt Colby los, doch irgendwie verhält sich Bev seltsam. Wann immer er die Europareise anspricht, blockt sie ab. Schließlich gesteht sie ihm die Wahrheit. Sie wird nicht mitkommen! Ohne sein Wissen hat sie sich bei einem College beworben, wurde angenommen und wird nun nach dem Sommer dort erwartet. Colby ist todunglücklich. Seit Ewigkeiten ist er schon in Bev verliebt und hatte gehofft, dass sich auf ihrer gemeinsamen Reise etwas entwickeln wird. Sie scheint in ihm aber nur den guten Kumpel zu sehen. Die Band hat ihren ersten Auftritt in einem Keller in irgendeinem Kaff. Bev flirtet, nur leider nicht mit Colby. Meg lässt sich ein Tattoo stechen. In dem Tattoo-Laden entdecken sie durch Zufall ein Foto von einem Tattoo, das das Cover des Albums der früheren Band von Colbys Vater und Onkel zeigt. Colbys Mutter hatte es damals gezeichnet, und jetzt trägt es irgendwer als Tattoo. Der Tätowierer Jasper will sich erkundigen, zu wem es gehört. Nach dem nächsten Konzert unterhält sich Colby mit Meg im Wirlpool. Sie wollen sie am Ende der Tour auf dem College in Portland abliefern. Meg spricht offen mit ihm über ihre Geheimnisse und Ängste. Warum kann Bev nicht so offen zu ihm sein? Warum verschweigt sie so viel und lügt ihn an? Auf der Fahrt herrscht Schweigen zwischen Bev und Colby. Als die beiden später in einem Motel miteinander schlafen, also genau das, was Colby immer gewollt hat, weiß er gar nicht, was er davon halten soll und fürchtet, dass nun ihre Freundschaft endgültig kaputt ist. Doch dann öffnet Bev ihr Herz und erzählt ihm den Grund, warum sie immer weglaufen wollte. Er weiß gar nicht, ob er selbst noch weg will, was er überhaupt will. Eigentlich würde er auch gern aufs College gehen. Der nächste Auftritt naht, doch sie merken unterwegs, dass sie den Verstärker im Motel vergessen haben. Colby und Bev fahren zurück und nutzen die Zeit, um sich weiter auszusprechen. Da ruft Jasper an. Er hat den Typen mit dem Tattoo gefunden, und er wohnt ganz in der Nähe. So kommt es, dass sie Drew und dessen Frau Melanie kennenlernen. Drew erzählt ihnen die Geschichte des Tattoos, meint aber, dass sich noch jemand dieses Motiv hat stechen lassen, doch dieser Jemand lebt in Seattle. Schließlich erreichen sie Portland, wo sie Meg helfen, ihr Wohnheimzimmer einzurichten. Die Freundinnen wollen noch möglichst viel Zeit miteinander verbringen, bevor sich die Band auflöst und alles vorbei ist. Colby setzt sich ab und fährt nach Seattle. Er trifft dort den Graffiti-Künstler René, den er schon immer bewundert hat. René ist der Typ mit dem Tattoo. Er bittet Colby, seine Freundin Abbie, die ebenfalls Künstlerin ist, mit zurück nach Portland zu nehmen. Doch wie geht es dort weiter? Mal sehen, was die Zukunft bringt … .
Ein tolles Buch, speziell für die, die noch nicht wissen, was sie vom Leben wollen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 18. November 2015

"Shiverton Hall - Düstere Schatten"

Internat des Grauens: "Shiverton Hall - Düstere Schatten"!

Emerald Fennel, übersetzt von Jann Kerntke
Shiverton Hall – Düstere Schatten (Band 1)
978-3-8458-0785-0
Bloomoon Verlag/ ars edition
Alter: 10+

In seiner früheren Schule wurde Arthur gemobbt und musste sie verlassen. Nun schneit eine unerwartete Einladung von einem Internat ins Haus, obwohl er sich dort nie um ein Stipendium beworben hat. Arthurs Eltern sind erfreut über diese Chance und bringen ihren Sohn höchstpersönlich nach Shiverton Hall. Die Schule ist ein ziemlich gruseliges Gemäuer. George, der Arthur herumführen und ihm alles zeigen soll, erzählt ihm eine Gruselgeschichte nach der anderen. Einst erbaute der grausame Lord Shiverton, ein Sklavenhändler, das Haus. Der Lord entführte und ermordete mehrere junge Frauen, auch Rose, deren Mutter eine Hexe war. Die Mutter übte grausame Rache (eine ganz eklige Geschichte mit jeder Menge Eingeweide) und verfluchte Shiverton Hall. Das wirkte sich auch noch auf die späteren Bewohner aus. Kinder ertranken im Brunnen, Personen aus Gemälden wurden lebendig und mordeten, eine Zeit war das Haus eine Irrenanstalt, als es dann eine Schule wurde, wurde einer der Lehrer zerfleischt aufgefunden … . Anfangs ist Arthur von diesen Gerüchten nicht sehr beeindruckt. Jedenfalls gibt er sich ganz cool. Aber irgendwas geht an dieser Schule nicht mit rechten Dingen zu. Es beginnt schon bei der Begrüßungsrede der Direktorin. Ein Junge im Schlafanzug stürmt in den Saal und schreit, dass etwas Schreckliches geschehen und die „Freunde“ zurückkommen werden. Die Direktorin beruhigt die Anwesenden. Tristan sei psychisch krank. Arthur freundet sich mit George, Penny und Jake an und verknallt sich außerdem in die hübsche Amber. Leider ist die schon mit dem Anführer der Terror-Drillinge zusammen, die in dem Zimmer neben Arthur wohnen und ihm fiese Streiche spielen. Dann geschehen seltsame Dinge. Arthurs neuen Freunden erscheinen die unsichtbaren Freunde aus ihrer Kindheit, doch sie sind verändert, böse und gefährlich. Zum Beispiel flüstern sie ihnen zu „Spring!“, damit sie aus dem Fenster springen. Sind diese Wesen echt oder nur ein Traum oder eine Halluzination? Bei einem Ausflug ins Dorf erkennt die Frau im Süßwarenladen Arthur von einem Zeitungsartikel wieder. Arthur hat seinen Freunden nie die ganze Wahrheit über das erzählt, was an seiner alten Schule vorgefallen ist. Penny ist neugierig und geht noch einmal zurück, um mit der Ladenbesitzerin zu reden. Als sie allein auf der Straße ist, taucht ihre unsichtbare Freundin Lola auf und drängt sie, sich selbst mit einem spitzen Stein auf den Kopf zu schlagen. Zum Glück kommt jemand vorbei und Lola ist weg. Jake hat nicht so viel Glück. Er verschwindet spurlos. Als man ihn findet, liegt er im Koma. Er war auf einen Baum geklettert und hatte sich heruntergestürzt. Sicher nicht freiwillig, doch die Lehrer glauben an einen Selbstmordversuch, immerhin ist seine Mutter auch psychisch krank. Arthur und die anderen trauen sich nicht, ihnen Wahrheit zu sagen. Sie haben Angst, auch für verrückt gehalten zu werden. Doch als George in einem Duschvorhang beinahe erstickt, gehen sie doch zur Direktorin. Die bezeichnet sie als dreiste Lügner. Vielleicht weil sie genau weiß, dass es doch wahr ist? Es gibt bald ein weiteres Opfer. Xanthe, die in Arthur verknallt ist und ihm immer nachläuft, stürzt aus dem Fenster. Georges Opa ist Experte für Übersinnliches und sagt, das mit den „Freunden“ sei schon mal vorgekommen, im 16. Jahrhundert, also vor dem Fluch! Bei einem Besuch in der Psychiatrie bei Tristan warnt der sie, dass Arthur großer in Gefahr sei. Sein „Freund“ sei der gefährlichste von allen, doch Arthur erinnert sich nicht, je einen gehabt zu haben … .
Spannend! Gruselig! Nichts für schwache Nerven! Ich freue mich schon auf Band 2.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Last Secrets - Das Rätsel von Loch Ness"

Spannende Zeitreise: "Last Secrets - Das Rätsel von Loch Ness"!

Richard Dübell
Last Secrets – Das Rätsel von Loch Ness
978-3-8339-3925-9
Baumhaus Verlag
Alter: 10+

Die Zwillinge Fynn und Franzi sind es gewohnt, mit ihren Eltern, die Dokumentarfilmer sind, um die ganze Welt zu reisen. In diesen Sommerferien jedoch sind sie gezwungen, im heimischen, und verregneten, München zu verweilen, da die Eltern dort einen Film über Antiquitäten und Antiquitätenhandel drehen. Zusammen mit ihren besten Freunden, der freakigen Lena und Smartphone-Junkie Cornelius, stoßen sie bei den Recherchen auf einen rätselhaften Apparat, der die Zwillinge regelrecht zu rufen scheint. Wenig später begegnet ihnen im Traum ihr Vorfahr, der legendäre Detektiv Vidocq. Er gibt den Kindern die Aufgabe, die letzten großen Rätsel der Menschheit zu lösen. Der seltsame Apparat entpuppt sich als Zeitmaschine. Antiquar Hanselmann erklärt den Freunden, dass Ort und Zeit aller Rätsel von Vidocq einprogrammiert wurden. Seine Familie hütet die Maschine seit Generationen. Ihr erster Auftrag führt die vier Kinder nach Schottland, in das Jahr 1934. Ihre Mission ist es, herauszufinden, ob es das legendäre Ungeheuer von Loch Ness wirklich gibt. Im Jahre 1934 ist Cornelius geliebtes Smartphone leider nur als Taschenlampe zu gebrauchen. Eine der positiven Nebenwirkungen der Zeitreise ist es jedoch, dass sie problemlos die fremde Sprache sprechen und verstehen. Leider sind die meisten Schotten nicht sehr gesprächig, wenn es um ihr Ungeheuer geht. Doch irgendwas scheint an der Sache dran zu sein. Eine ganze Menge „Spinner“ hat sich am Loch Ness versammelt, darunter auch ein total durchgeknallter Franzose. Dabei handelt es sich um die jüngere Version von Vidocq, die er ihnen zur Unterstützung aus dem Jahr 1802 geschickt hat. Leider ist dieser Vidocq keine große Hilfe, im Gegenteil. Er ist noch weit davon entfernt, der berühmte Detektiv zu sein und steht auf der anderen Seite des Gesetztes. Da sie die Hilfe eines Erwachsenen brauchen, geben sie ihn als ihren exzentrischen Onkel aus. Zunächst müssen sie ihn jedoch aus dem Krankenhaus befreien, in dem er festgehalten wird. Der dubiose Arzt Dr. Wilson scheint nicht zu wollen, dass er und die Kinder sich auf die Suche nach dem Ungeheuer machen. Umso seltsamer ist es, dass ausgerechnet Wilson das Foto schoss, das den aktuellen Nessie-Wahn auslöste. Sie verfolgen den Arzt auf gestohlenen Fahrrädern, die den Kindern klobig und altmodisch erscheinen, für Vidocq jedoch eine faszinierende neue Erfindung sind. Während die „Spinner“ in Scharen mit Booten auf den See hinaus fahren, geraten die Freunde in neue Schwierigkeiten. Sie und Vidocq werden verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Ihr stockbesoffener, einheimischer Zellengenosse erzählt ihnen unfreiwillig, dass es das Ungeheuer wirklich gibt und es so eine Art Glücksbringer für die Menschen ist. Doch wie es aussieht und was es genau ist, weiß er nicht. Cornelius glaubt, es könnte ein Dinosaurier sein. Plötzlich werden sie aus der Haft entlassen, unter der Bedingung, in den nächsten Zug zu steigen und nie mehr zurückzukehren, doch sie können am Bahnhof entwischen. Dummerweise lässt Vidocq sie plötzlich im Stich, dabei müssen sie dringend zurück zur Zeitmaschine. Die funktioniert nämlich nur bei Neumond, also nur noch heute Abend. Da entdecken sie Wilson und den zwielichtigen Großwildjäger Wetherell und verfolgen sie zum See. Dort entdecken sie das große Geheimnis der beiden. Nun, da sie zu viel wissen, sollen sie mit einem Boot auf dem See ausgesetzt werden, wo sie einen bedauerlichen „Unfall“ haben sollen. Was nun? Und wo steckt eigentlich Vidocq?
Der spannende Auftakt einer neuen Reihe voller faszinierender Zeitreise-Abenteuer!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Im Zeichen der Zauberkugel - Das Abenteuer beginnt"

Ein großes Geheimnis: "Im Zeichen der Zauberkugel - Das Abenteuer beginnt"!

Stefan Gemmel
Im Zeichen der Zauberkugel – Das Abenteuer beginnt
978-3-551-65113-6
Carlsen Verlag
Alter: 9+

Eigentlich hat Oma Ilse Alex verboten, auf dem Dachboden die „verbotene Tür“ zu öffnen, doch Alex Neugier ist einfach stärker. Er hofft, in der Dachkammer Antworten zu finden. Als Alex vier Jahre alt war, verschwand sein Opa, Professor Aurelius Baumann, spurlos. Die meisten meinen, er sei ein Spinner gewesen, weil er sich mit Okkultismus beschäftigt hat, doch Alex gehört nicht dazu. Als Oma Ilse mit seinen nervigen Halbschwestern Sally und Liv in der Stadt ist, betritt Alex die Kammer und findet ein Buch mit den Aufzeichnungen seines Opas. Er erzählt, wie er in einer Stadt am Rande der Wüste einen Händler traf, der ihm eine unglaubliche Geschichte erzählte, die Geschichte des Jungen Sahli. Leider wird Alex von Sally und Liv auf frischer Tat auf dem Dachboden erwischt, und sie müssen schwören, der Oma nichts zu verraten. Abend liest Alex im Bett weiter in dem Buch und ist ganz gefesselt von Sahlis Abenteuer. Der Junge kümmert sich um die Kamele seines Vaters, als ein Fremder auftaucht und ihm einen wertvollen Edelstein im Tausch für ein Kamel bietet. Selbstverständlich müsse er erst mal Probe reiten. Zu spät begreift Sahli, dass der Fremde ihn betrogen hat. Ihm ging es nur darum, in die Stadt zu gelangen, aus der er verbannt wurde und die er wegen eines Fluchs allein nicht mehr betreten kann. Sahli zahlt es ihm heim und zerstört den magischen Stein. Nun kann der Fremde, der sich als böser Dschinn herausstellt, zwar nicht mehr die Stadt in seinen Besitz bringen, aber seine Rache ist furchtbar. Er sperrt Sahli in eine Zauberkugel, aus der er nie wieder entkommen kann … . Plötzlich hört Alex Geräusche auf dem Dachboden. Doch die nervigen Zwillinge sind in der Küche, und die Katze schläft auf seinem Bett. Wer ist da oben? Es ist die Zauberkugel, die in der Truhe rumort! Sein Opa hat sie damals von dem Händler bekommen. Daneben liegt der rote Stein, der der Schlüssel ist. Zum Glück gelingt es Alex, der Verlockung zu widerstehen, den Stein an sich zu nehmen, sonst wäre er auf der Stelle in ein Kamel verwandelt worden. Mit einem Trick aus Opas Buch schafft es Alex tatsächlich, Sahli aus der Kugel zu befreien. Der ist ganz aus dem Häuschen. Die Aktion bleibt jedoch nicht unbemerkt. Der böse Dschinn Argus bekommt Wind davon und ist natürlich gar nicht froh darüber. Um Sahli in die Kugel zu sperren, musste er ihn nämlich ebenfalls zum Dschinn machen. Sahli hat keine Ahnung, über welche Macht er verfügt. Er ist in der Lage, Alex 3 Wünsche zu erfüllen, erst dann wird er wirklich frei sein. Er selbst wünscht sich nichts sehnlicher, als zu seiner Familie in die Wüste zurückzukehren. Zur Probe versuchen sie es jedoch erst mal mit einem kleinen Wunsch, als Experiment sozusagen. Das Resultat ist, dass Oma Ilses Kuchen total verkohlt aus dem Ofen kommt, nur weil Alex sich wünschte, er müsse heute keinen Kuchen essen. Alex und Sahli werden Freunde. Sahli hatte vorher noch nie einen Freund. Doch wie sollen sie sich nun vor Argus schützen, der ihnen auf den Fersen ist? Gerade in dem Moment, als sich Alex und Sahli in die Wüste wünschen, an den Ort und die Zeit, wo Sahli einst gelebt hat, taucht Argus auf dem Dachboden auf. Er folgt den Kindern und nimmt sie in der Wüste gefangen. Alex kommt der Verdacht, dass er vielleicht auch seinen Opa in seiner Gewalt hat. Wie sollen die Freunde nun aus dem eisigen Gefängnis unter der Erde fliehen, in das Argus sie gesperrt hat? Gut, dass Alex noch einen Wunsch frei hat … .
Der Untertitel ist Programm. Es kommt einem vor, als hätte man lediglich das erste Kapitel eines Buches gelesen, dann hört es plötzlich auf. Hoffentlich kommt bald die Fortsetzung!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 11. November 2015

"Die Schlucht der freien Hunde"

Wer Hunde mag, wird dieses Buch lieben: "Die Schlucht der freien Hunde"!

Konstantin Sergienko, übersetzt von Lars Nehrhoff, illustriert von Michael Blechmann
Die Schlucht der freien Hunde
978-3-943974-02-7
Artem Verlag
Alter: 8+

In einer Schlucht am Rande einer Großstadt lebt ein Rudel Hunde. Sie leben ihr Leben in Freiheit, im Gegensatz zu ihren angeleinten Artgenossen. Der Müll, den die Menschen in der Schlucht hinterlassen, steckt voller interessanter Gerüche, es gibt viel zu entdecken und viel zu tun. Auf ihrem Schulweg, und auch in den Ferien, kommen die Kinder aus der Stadt bei ihnen vorbei, spielen mit ihnen und bringen ihnen oft auch eine Kleinigkeit zu Fressen mit. Im Winter ist das Leben in der Schlucht hart, doch jetzt ist Sommer, und alle sind guter Dinge. Stolzi, der Erzähler der Geschichte, hat nur einen Wunsch. Er träumt davon, einen eigenen Menschen zu haben. Jemand, der für ihn da ist und für den er da sein kann, eine Partnerschaft, für die er seine Freiheit nicht aufgeben müsste, denn sich einem Menschen einfach nur unterwerfen, wie die Leinenträger, will er nicht. Er hat auch schon den perfekten Menschen im Auge, einen Künstler, der ihm einst half, als er sich die Pfote verletzte. Später revanchierte er sich und verteidigte den Mann, als dieser von zwei Gaunern überfallen wird. Blacky, der harte und starke Anführer des Rudels, hasst die Menschen. Er hat schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Früher lag er an der Kette und wurde geschlagen. Für die unfreien Hunde, die Leinen und Halsbänder tragen, mit ihren Hundemarken protzen oder von Balkonen bellen, hat er nur Abscheu übrig. Auch Katzen kann er nicht leiden. Seiner Meinung nach sollten Hunde nur mit anderen Hunden befreundet sein, und nicht mit Katzen. Stolzi sieht das anders. Sein bester Freund ist der Kater Yamomoto. Yamomoto ist ein sehr kluger Kater, der sogar lesen kann, alles über Japan weiß und seine Menschen gut dressiert hat, so dass sie machen, was er will. Außer Blacky und Stolzi hat das Rudel noch vier weitere Mitglieder. Da wäre Dacki, eine ehemalige Dackeldiva, die immer noch ihr Schleifchen im Fell trägt, das sie an ihr früheres Luxusleben erinnert. Oft schwärmt sie ihren Freunden von der Datscha vor, wo sie lebte, von ihrem eigenen Zimmer und dem feinen Fressen. Smarty ist der Schlaukopf der Truppe. Er liest täglich Zeitung, eröffnet eine Schule für seine Freunde und trägt manchmal einen komischen Hut. Der wortkarge Hinki humpelt, wie schon sein Name verrät. Damit erregt er das Mitleid der Menschen und sie geben ihm von ihrem Essen ab. Er geht täglich in die Stadt und bettelt, auf der Straße und in der Bahn. Dann ist da noch Krümel, verspielt und immer gut gelaunt. Krümel ist der Liebling der Kinder. Für kurze Zeit hat das Rudel noch zwei weitere Mitglieder. Alle nennen sie nur „die Neuen“, weil sie so doofe Namen haben. Sie wurden an der Bushaltestelle ausgesetzt und haben dort lange auf die Rückkehr ihres Besitzers gewartet, doch der kam nicht wieder. Dafür kommt bald eine Familie zur Schlucht, und die Kinder überredeten ihre Eltern, die beiden mitzunehmen. Eines Tages passiert etwas Schlimmes. Der arme Hinki wird von einem Menschen so brutal getreten, dass er an den Verletzungen stirbt. Alle sind sehr traurig, und Blacky sieht rot. Er will Rache! Rache an allen Menschen! Er knurrt und beißt, wann immer sie in der Schlucht auftauchen, und die meisten der anderen machen mit. Das spricht sich natürlich herum, und bald kommen die Menschen mit Fallen, Stöcken und Schlingen, um die „tollwütigen“ Hunde einzufangen … .
Eine großartige Geschichte für Hundefreunde jeden Alters! Beim Lesen teilt man Freude und Leid mit den sympathischen, tierischen Helden und hofft auf ein Happy End, für allem für Stolzi, der sich so sehr ein Zuhause wünscht.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen"


Das große Finale: "Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen"!

Angela Sommer-Bodenburg
Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen (21. und letzter Band)
978-3-499-21725-8
Rowohlt (Rotfuchs) Verlag
Alter: 8+

Anton hat Ferien und liegt die meiste Zeit faul auf seinem Bett herum. Seine Eltern haben sich getrennt. Sein Vater hat keine Zeit für ihn, da er arbeiten muss, und Antons Mutter macht mit ihrem neuen Freund eine Bergtour, auf die Anton absolut keine Lust hat. Seinen Freund, den kleinen Vampir Rüdiger und dessen Schwester Anna hat Anton seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Er staunt nicht schlecht, als eines Abends, wie in den guten alten Zeiten, plötzlich Anna auf seinem Fensterbrett sitzt. Als neue Obervampirin hat Anna schrecklich viel zu tun, dennoch möchte sie, dass Anton die Ferien mit ihr verbringt, hauptsächlich um ihm die „Frage aller Fragen“ zu stellen, nämlich ob Anton auch ein Vampir werden möchte. Nur dreimal darf diese Frage gestellt werden. Nachdem Anton von der fiesen Olga gebissen wurde, wäre er ja beinahe schon zum Vampir geworden. Zumindest ist er kann normaler Mensch mehr. Er kann z.B. die Strahlung technischer Geräte, wie Handys und Co., nur noch mit Mühe ertragen, wie es auch die Vampire tun. Zusammen mit Anna versucht Anton seinen Vater zu überreden, mit Anna und ihrer Familie in den Urlaub zu fahren. Herr Bohnsack ist nicht sehr angetan von der Idee, selbst als Anna ihre Großtante Brunhilde mitbringt, um ihn zu überzeugen, dass Anton es ganz sicher gut haben wird. Es gibt ein großes Hin und Her. Schließlich haut Anton ganz einfach ab. Durch die magische Feder, die Anna ihm einst zusammen mit ihrem geheimen Nächtebuch geschenkt hat, ist es für ihn kein Problem, Anna aufzuspüren. Mit einer verbotenen Salbe malt Anna ihm ein magisches Zeichen auf die Stirn, dass ihn für Vampire unberührbar macht. Anna nimmt ihn mit in ihr neues Zuhause. Sie lebt nun nicht mehr in der Gruft der Schlottersteins auf dem Friedhof, sondern im Keller einer Villa. In den oberen Stockwerken lebt ein Professor mit seiner Tochter. Die Tochter, Klara, leidet an einer seltenen Krankheit. Sie verträgt absolut kein Sonnenlicht. Es hat sich herausgestellt, dass Anna ihre Beschwerden lindern kann. Was als Zweckgemeinschaft begann, wurde zu einer richtigen Freundschaft. Anna und Klara sind beinahe wie Schwestern. Der Professor zeigt großes Interesse an dem Zeichen auf Antons Stirn, das immer dann leuchtet, wenn Anton intensive Gefühle erfährt. Es heißt, dieses Zeichen schützt nicht nur vor Vampiren, sondern kann sogar zum Untergang aller Vampire führen, und wenn die zwei Kreise zu einem werden, wird Anton selbst zum Vampir. Ob er wirklich Vampir werden will, weiß Anton noch nicht. Schon zwei Mal hat Anna ihn gefragt, und er hat nie eindeutig mit Nein geantwortet, zögert aber auch, endgültig Ja zu sagen. Hin und wieder schleicht Rüdiger um die Villa. Anton vermutet, und das ganz richtig, dass Rüdiger als Spion für Tante Dorothee unterwegs ist. Den heftigen Streit, den er mit Anton hatte, hat Rüdiger längst vergessen und verziehen, trotzdem ist er eifersüchtig, dass Anton so viel Zeit mit Anna verbringt. Mit einem Trick bringt er Anton dazu, mit ihm einen kleinen Ausflug zu machen. Angeblich hat Anna ihn darum gebeten, Anton als Beisitzer für Tante Dorothees Scheidung zu engagieren. Als Anton sich eines Nachts allein im Wald aufhält, bekommt er unangenehmen Besuch. Die blutgierige Tante Dorothee taucht mitsamt der heimtückischen Olga auf. Das Zeichen schützt Anton zwar, dennoch gelingt es Dorothee, ihn zu hypnotisieren und zu verschleppen … .
Schon als Kind habe ich den Kleinen Vampir geliebt (Ich hatte die Bücher und die Hörkassetten), und nun habe ich auch den finalen Band mit Begeisterung verschlungen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Fräulein Schmalzbrot & Billie Ballonfahrer"

Wie schön ist es doch, eine Schwester zu haben: "Fräulein Schmalzbrot & Billie Ballonfahrer"!

Rieke Patwardhan
Fräulein Schmalzbrot & Billie Ballonfahrer
978-3-86873-812-4
Knesebeck Verlag
Alter: 5+ (Vorlesen)

Fräulein Schmalzbrot heißt Fräulein Schmalzbrot, weil ihre Mama so viele Schmalzbrote gegessen hat, als sie mit ihr schwanger war. Jetzt ist Fräulein Schmalzbrot schon groß und geht in die zweite Klasse. Inzwischen hat sie auch noch eine kleine Schwester bekommen, Billie Ballonfahrer. Meistens ist es toll, eine Schwester zu haben, doch manchmal wäre sie Billie auch gern wieder los. Warum kommt nicht einfach mal ein Ballon vorbei und nimmt sie mit? Billie würde sicher gerne eine Ballonfahrt machen. Billie benimmt sich gar nicht wie ein echtes Mädchen. Sie mag keine Schleifen im Haar, keine Puppen, und will auch nicht Flöte spielen. Mama und Papa sagen, Billie ist eine Mechanikerin und ein richtiger Naturbursche. Fräulein Schmalzbrot findet, eine Mechanikerin sollte aber nicht immer alle Sachen kaputt machen. Billie findet es manchmal auch ziemlich anstrengend mit ihrer großen Schwester. Einmal versucht sie, Fräulein Schmalzbrot im Keller einzusperren, damit sie auch mal fünf Jahre, oder mindestens fünf Minuten, ihre Eltern ganz für sich allein hat. Leider geht der Plan nicht auf, dafür haben die beiden Schwestern viel Spaß bei einem geheimen Picknick im Keller. Billie schläft immer noch mit ihrem Schnuller. Da verkleidet sich Fräulein Schmalzbrot als Schnullerfee und schafft Abhilfe, wenn auch nicht ganz so, wie sie es eigentlich vorhatte. Wenn Fräulein Schmalzbrot in Ruhe lesen will, will Billie unbedingt mit ihr spielen. Also malt sie Fräulein Schmalzbrots Lieblingseinhorn Windpocken auf, damit sie zusammen Einhornkrankenstation spielen können. Am nervigsten findet Fräulein Schmalzbrot, dass Billie immer bestimmen will. Wenn die Familie einen Ausflug machen will, will Billie immer nur ins Schwimmbad, und meistens bekommt sie ihren Willen, weil sie sonst brüllt wie am Spieß. Wenn sie doch nur schon ein wenig größer und vernünftiger wäre. Gegen das Großwerden hat Billie nichts, ganz im Gegenteil, doch vernünftig? Fräulein Schmalzbrot braut ihr einen Zaubertrank, der beides kann, doch man wird davon erst mal vernünftig und dann irgendwann groß. Wenn man allerdings unvernünftig ist, kann es sein, dass man leider schrumpft ;-). Manchmal ist jedoch Billie die Erwachsenere von den beiden. Immerhin hat sie keine Angst, bei Tante Thea zu übernachten, im Gegensatz zu Fräulein Schmalzbrot. Dafür zieht sie ernsthaft eine tote Maus als Haustier in Betracht. Vielleicht liegt sie ja nur im Koma. Doch alle Wiederbelebungsversuche scheitern. Richtig gruselig wird es, als die beiden im Garten zelten. Wer weiß, ob nicht doch irgendwo Zombies in der Nähe lauern. In manchen Dingen sind sich die Schwestern absolut einig, z.B. darin, dass Erwachsene gefälligst ihre Versprechen einhalten sollen. Doch im nächsten Moment bekommen sie sich dann schon wieder in die Wolle. Billie hätte auch gern ein wichtiges Hobby, wo doch Fräulein Schmalzbrot schon Föten, Tanzen und Hausaufgaben hat. Fräulein Schmalzbrot hingegen nervt es tierisch, dass Billie ihr alles nachmacht. Vor allem gleiche Klamotten sind uncool, also werden Billies Sachen mit etwas Dreck unbrauchbar gemacht, so dass sie „leider“ nicht zur Verfügung stehen. Irgendwann geht dann schließlich Billies größter Wunsch in Erfüllung. Sie ist ganz allein mit ihren Eltern, weil Fräulein Schmalzbrot auf Klassenfahrt ist, doch ohne sie ist es einfach nur langweilig. Hoffentlich ist Fräulein Schmalzbrot bald wieder da.
Lustige Geschwistergeschichte und herrlicher Vorlesespaß! Ich habe einer zweiten Klasse beim „Bücherkoffer“ daraus vorgelesen, und die Kinder haben sich köstlich amüsiert!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 4. November 2015

"Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich"

Verbotene Liebe: "Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich"!

Deborah Ellis, übersetzt von Edith Beleites
Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich
978-3-570-17150-9
cbj Verlag
Alter: 14+

Teheran 1988: Die fünfzehnjährige Farrin ist an ihrer Schule eine Außenseiterin. Sie darf nicht auffallen, soll die Anforderungen erfüllen, aber mehr auch nicht. Sonst könnte ja womöglich herauskommen, dass ihre Mutter verbotenerweise noch immer den verstorbenen Schah verehrt. Sie gibt Teekränzchen und Cocktailpartys, während gar nicht weit entfernt Menschen bei Bombenangriffen sterben, so viele Menschen. Farrin wundert sich, dass es überhaupt noch Iraner gibt. Farrins Vater ist Bauunternehmer. Er beutet afghanische Flüchtlinge gnadenlos aus, auch Ahmad, der der Familie als „Chauffeur“ dient. Farrin hilft Ahmad, Lebensmittel aus der Speisekammer für die Arbeiter zu entwenden. In Ihrer Freizeit schaut Farrin gern Videokassetten aus Amerika an, deren Qualität allerdings bescheiden ist. Im Chemieunterricht schreibt sie eine Geistergeschichte und muss deshalb zur Direktorin, die den passenden Name Kobra trägt. Ihre Schulkameradin und „Aufseherin“ Pargol hat sie verraten. Eines Tages kommt eine Neue in ihre Klasse. Sadira ist selbstbewusst, wunderschön, anders. Farrin ist fasziniert von ihr. Sadiras Familie ist arm. Ihr Vater ist zwar sehr religiös aber ungemein sympathisch. Er saß im Gefängnis, als der Schah noch an der Macht war. Sadiras restliche Familie ist tot. Mit Sadira macht das Lernen so viel Spaß, dass Farrins Noten sich extrem verbessern. Bald belegt sie Platz 2 in ihrem Jahrgang, während Erzfeindin Pargol es auf nur den dritten Platz schafft. Farrin vertraut Sadira ihr Geheimnis an, dass ihre Eltern „Staatsfeinde“ sind, die für die Wiedereinführung der Monarchie kämpfen. Auch wenn ihre Mutter und ihre Freundinnen eigentlich nur mit ihren Teetassen dem Porträt des Schahs zuprosten und davon reden, dass früher alles besser war. Farrin weiß nicht, was sie vom Schah, der Revolution und alldem halten soll. Sadira meint, sie seien nicht ihre Eltern und müssten sich eine eigene Meinung bilden. In einem magischen Moment schauen sie hoch zum Mond und verabreden, von nun an jeden Abend um Neun zum Mond zu sehen und an einander zu denken, egal wo sie sind, für immer. Sadira darf mit, um Farrins Großelten väterlicherseits auf dem Land zu besuchen und dort kommt es unerwartet zu einem Kuss zwischen den Freundinnen. Oma erwischt sie Arm in Arm und meint, das sei unnatürlich. Sie rät dem Vater, Farrin schnellstens zu verheiraten, um ihr solche Flausen auszutreiben. In der Schule trägt Farrin ein Liebesgedicht vor, und Sadira weiß, es ist für sie. Pargol erwischt sie beim Küssen in der Turnhalle. Die Eltern werden verständigt. Farrin bekommt Riesenärger. Sie hat ihnen Schande gemacht. Sadiras Vater redet nicht mehr mit ihr. Pargol und ihre Spitzel überwachen die beiden nun auf Schritt und Tritt. Sie dürfen sich nach der Schule nicht mehr sehen und in der Schule nicht miteinander reden, doch sie schreiben heimlich Briefe, und dreimal husten heißt: Ich liebe dich. Dann feiert Farrins Mutter mit ihren oberflächlichen Freundinnen den Geburtstag des Thronfolgers. Wieder wird einem Porträt zugeprostet, auch mit verbotenem Alkohol. Ahmad schmuggelt Sadira währenddessen heimlich in Farrins Zimmer. Sie ist von zuhause weggelaufen, weil sie heiraten soll. Sie will keinen Mann, sie will nur Farrin. Die beiden schmieden Fluchtpläne und packen. Sie wollen in die Türkei, doch plötzlich stürmen Gardisten das Haus, und sie werden wegen Unzucht verhaftet. Im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe!
Eine Geschichte, die mich tief beeindruckt hat und die leider auf der grausamen Wirklichkeit beruht! Unfassbar, dass in der heutigen Zeit noch solche Gesetzte gelten!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Auf eine wie dich habe ich lange gewartet"

I kissed a girl and I liked it ... : "Auf eine wie dich habe ich lange gewartet"!

Patrycja Spychalski
Auf eine wie dich habe ich lange gewartet
978-3-570-30973-5
cbt Verlag
Alter: 14+

Die sechzehnjährige Laura ist alles andere als begeistert, als ihre Familie wegen Papas neuen Jobs in ein winziges Kaff am Arsch der Welt umziehen muss. Während sie die Großstadt und vor allem ihre Freunde vermisst, ist ihre Hippie-Mutter von dem neuen Zuhause am Rande eines Naturschutzgebietes mit Wildgänsen und zirpenden Grillen total begeistert. Sie schafft sich sogar allen Ernstes Hühner an! Als sie mit ihren Eltern im Baumarkt Wandfarbe aussucht, trifft Laura Enzo, der dort jobbt und der ihr später einen Affenbrotbaum vorbei bringt. Das ist doch eigentlich echt süß. Trotzdem bringt es Laura nicht fertig, sich dafür bei ihm vernünftig zu bedanken und schenkt ihm stattdessen einfach eine CD. An ihrem ersten Schultag in der neuen Klasse lernt sie Irina kennen, die mit ihrer ganz eigenen Art und ihren punkigen Klamotten aus der Masse der Dorfjugend heraussticht. Obwohl die anderen, allen voran die beliebte Melanie, Irina für einen ziemlichen Freak halten, freundet sich Laura mit ihr an. Sie essen Zimtschnecken vor dem Rathaus, hören bei Irina zuhause Musik, gehen runter zum Bach oder machen coole Polaroid-Fotos an der Bushaltestelle, während die anderen immer nur auf dem Netto-Parkplatz abhängen. Mit ihrer früheren besten Freundin Marlene hat Laura immer weniger Kontakt, obwohl sie sich vorgenommen hatten, in den Sommerferien zusammen nach Italien zu fahren. Doch nicht nur mit Irina verbringt Laura eine Menge Zeit, sondern auch mit Enzo. Sie fahren gemeinsam Rad, und er nimmt sie mit in die Pizzeria seiner Eltern. Früher waren auch Irina und Enzo mal gute Freunde, doch dann kam Irina mit Enzos bestem Freund Johnny, der mittlerweile in Holland lebt, zusammen, und alles wurde anders. In gewisser Weise sind sowohl Irina als auch Enzo in der Schule Außenseiter. Obwohl Laura nicht allzu viel mit den anderen Jugendlichen zu tun hat, wird sie von Melanie zu einer Party eingeladen. Als Begleitung nimmt sie Irina mit. Die Musik ist Schrott, die Leute langweilig, und Enzo ignoriert sie total. Dann passiert es. Laura und Irina küssen sich, mitten auf der Tanzfläche, und alle sehen zu. Der Boden unter Lauras Füßen scheint zu schwanken. Es bleibt nicht bei diesem einen Kuss. Laura ist zugleich glücklich und verwirrt. Dass ihr ein Online-Test offenbart, dass sie zu 40% lesbisch ist, hilft ihr da auch nicht wirklich weiter. Die anderen zerreißen sich das Maul über sie. Auf dem Schulklo tauschen Sprüche wie „Laura und Irina lecken sich die ...“ auf. Ihre Eltern haben zum Glück von alldem bisher nichts mitbekommen. Sind die beiden jetzt ein Paar? Das wissen Laura und Irina selber nicht so genau, aber es ist schön, zusammen zu sein und sich zu küssen. Jedes Mal, wenn Laura Irina sieht, hat sie Schmetterlinge im Bauch, aber warum fangen diese Schmetterlinge auch dann an zu flattern, wenn ihr Enzo über den Weg läuft? Dass in dieses ganze Gefühlschaos auch noch völlig unangekündigt ihre alte Freundin Marlene platzt, macht es auch nicht gerade leichter für Laura. Marlene merkt natürlich sofort, dass da irgendwas im Busch ist. Laura wünscht sich, sie könnte einfach mit ihr darüber reden, was für ein Wahnsinns-Gefühl es ist, Mädchenlippen mit Erdbeergeschmack zu küssen, doch sie fürchtet sich vor Marlenes Reaktion. Als Marlene sich unbedingt etwas Süßes im Netto kaufen will, kommt es, wie es kommen muss. Auf dem Parkplatz lungern die Schwachmaten aus der Schule herum und lassen fiese Sprüche los. Dann kommt auf einmal Irina aus dem Supermarkt … .
Ein ganz tolles Buch, das sich deutlich von den üblichen 08/15-Liebesgeschichten abhebt!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783570309735

"Keine Angst in Andersrum"

So wie du bist, so bist du richtig!: "Keine Angst in Andersrum - Eine Geschichte vom anderen Ufer"!

Olivia Jones
Keine Angst in Andersrum – Eine Geschichte vom anderen Ufer
978-3-86265-435-2
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Alter: 5+

Bäh, das ist voll „schwul“, sagt Luis beim Mittagessen und schiebt angeekelt seinen Teller mit Spinat von sich. Sofort plappert seine kleine Schwester Emma das neue Wort nach. Tante Maria gefällt das gar nicht. Sie fragt Luis, ob er denn überhaupt weiß, was schwul bedeutet. Klar, weiß er das. Pauls großer Bruder hat gesagt, das sei voll eklig. Das muss die Tante erst mal richtig stellen. Man sollte das Wort „schwul“ niemals als Schimpfwort gebrauchen, und sie erklärt ihnen die Bedeutung. Trotzdem finden Luis und Emma immer noch ein ganz kleines bisschen, dass das nicht „normal“ ist. Aber was ist schon „normal“? Max aus Emmas Kindergartengruppe hat zwei Papas, Emma und Luis haben gar keinen. Also erzählt Tante Maria mit ihrer tiefen Geschichtenerzähler-Stimme den beiden eine Geschichte aus dem Land Andersrum. In Andersrum ist es normal, dass Männer Männer und Frauen Frauen lieben. Jungs tragen Röcke und Zöpfe und werden Kinderkrankenbruder wenn sie groß sind, wohingegen die Mädchen lieber Feuerwehrfrauen werden. Doch eines Tages passiert etwas im Lande Andersrum, was nicht „normal“ ist. Der Kindergärtner Inge verliebt sich in Bauarbeiterin Gerd! Wo gibt es denn so was? Die Leute sind empört und manche werden richtig fies und gemein zu Inge und Gerd, dabei wollen die sich doch einfach nur lieb haben und zusammen sein. Sie wollen doch nur ins Kino gehen, Eis essen, Tretboot fahren, Händchen halten, all das was andere Paare auch tun. Die beiden haben es schwer. Schließlich beschließen sie, sich lieber zu trennen, obwohl sie sich lieben. Beide werden dann sehr sehr traurig. Gerd baut ganz schiefe Häuser, und Inge macht gar keine lustigen Sachen mehr mit seinen Kindergartenkindern. Diese Kinder sind es schließlich, die den beiden zu Hilfe kommen. Dank ihnen wird am Ende alles gut. Doch Tante Maria hat nicht nur eine tolle Geschichte zu bieten. Sie erzählt den beiden Kindern auch noch eine Menge interessanter Dinge. Emma und Luis staunen, als sie hören, dass es schwule Delfine, Pinguine, Elefanten und Affen gibt, und dass das die anderen Delfine, Pinguine, Elefanten und Affen überhaupt nicht stört. Es gibt auch Tiere wie die Nasenmuräne, die als Männchen geboren werden und später zu Weibchen werden. Tante Maria erklärt ihnen auch, dass einige Namen, die in Deutschland Mädchennamen sind, wie Andrea oder Inge, in anderen Ländern wie Italien oder Skandinavien Jungennamen sind. Emma erzählt, dass es in ihrem Kindergarten zwei Saschas gibt, einen Jungen und ein Mädchen. Zum Schluss haben die beiden eine Menge gelernt, und Luis findet seinen Spinat nicht mehr „schwul“.
Ein richtig tolles Vorlesebuch gegen Vorurteile, das mit festgefahrenen Rollenbildern aufräumt und schon Kindergarten- und Vorschulkindern zeigt, wie wichtig Toleranz ist, und dass es so was wie „normal“ im Grunde gar nicht gibt. Jeder ist wie er ist, und das ist gut so. Die Autorin Olivia Jones, die als Oliver geboren wurde, spricht in diesem Buch aus Erfahrung. Diese Geschichte zu schreiben, war ihr eine Herzensangelegenheit, denn sie meint, Aufklärung erfolge oft zu spät, wenn die Vorurteile schon fest in den Köpfen sitzen. Sie betont auch, dass in in dieser Geschichte nicht um Sex geht, sondern um Liebe und Lebensgestaltung. Das Buch wurde kindgerecht illustriert mit vielen schreiend bunten Bildern von Jana Moskito.
Auch wenn ich für gewöhnlich Jugendbücher für ältere Leser bespreche, mache ich doch hin und wieder eine Ausnahme bei besonderen Büchern. Dies ist so ein Buch.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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