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Mittwoch, 29. Juli 2015

"Das Zebra unterm Bett"

Normal ist langweilig: "Das Zebra unterm Bett"!

Markus Orths & Kerstin Meyer
Das Zebra unterm Bett
978-3-89565-310-0
Moritz Verlag
Alter: 6+ (Erstleser)

Die kleine Hanna staunt nicht schlecht, als sie eines Morgens ein sprechendes Zebra unter ihrem Bett findet. Bräuninger, so heißt das Zebra, kann nicht nur sprechen, sondern auch klettern und frisst viel lieber Nutella-Brote als Gras. Als Bräuninger Hanna zur Schule begleiten will, ist sie begeistert. Sie ist nämlich gerade erst neu in die Stadt gezogen und hat noch keine Freunde. Dazu kommt, dass Hannas Familie ein klein wenig anders ist. Statt einer Mama und einem Papa, hat Hanna zwei schwule Papas, Papa Paul und Papa Konrad. Manche Leute finden das ein bisschen komisch, aber Hanna findet ihre Papas „homosensationell“. Das Zebra sorgt in der Schule natürlich für Aufregung, zumal es am Unterricht teilnehmen will. Lehrerin Frau Jeremias schlägt erst einmal in ihrem Schulrechtbuch nach, ob Zebras in die Schule dürfen. Als sie dort nicht fündig wird, holt sie Schuldirektor Dr. Flausch, der sie für verrückt hält, bis er Bräuninger mit eigenen Augen sieht. Dr. Flausch duldet kein Zebra in der Schule, weil das nicht „normal“ ist. Außerdem muss man, um in die Schule zu gehen, sprechen, lesen und schreiben können, sich mit Erdkunde auskennen und Turnen können. Bräuninger beweist, dass er das alles kann, sogar sehr gut kann. Doch der Direktor will ihn noch immer nicht in der Schule haben. Er meint, Bräuninger sei überqualifiziert für die 2. Klasse. Die Kinder, vor allem Hanna, setzen sich für Bräuninger ein, und sogar Frau Jeremias meint, man könne doch mal eine Ausnahme machen, und Bräuninger als Austauschschüler aus Afrika betrachten. Zähneknirschend zieht der Direktor ab. Die Kinder haben den tollsten Schultag ihres Lebens. Es macht viel mehr Spaß, auf Bräuningers weiße Streifen zu schreiben, als an die Tafel. Beim Turnen fungiert Bräuninger als Bock, und die Kinder springen über seinen Rücken. Außerdem verlangt er, dass ein neues Schulfach namens „Träumen“ eingeführt wird, denn Zeit zum Träumen ist wichtig. Also erzählt er eine Geschichte, und die Kinder machen eine tolle Fantasiereise. Doch dann platzt Direktor Flausch ins Klassenzimmer, mit zwei Zoowärtern, die Stöcke mit Schlingen dabei haben und Bräuninger mitnehmen. Der Direktor triumphiert. „So.“, meint er. „Jetzt ist es weg, das komische Biest!“ Hanna meint, dass Bräuninger kein komisches Biest, sondern einfach Bräuninger ist. Warum kann der Direktor das nicht einfach akzeptieren? Plötzlich setzt sich der nette Helge neben Hanna. Hanna mag Helge und wäre gern mit ihm befreundet, aber bisher ergab sich noch keine Gelegenheit für die beiden, sich näher kennenzulernen. Jetzt hat Helge eine tolle Idee, und Hanna lädt ihn zu sich nachhause ein. Gemeinsam schmieden sie Pläne, wie man Bräuninger aus dem Zoo befreien könnte … .
Gewöhnlich bespreche ich ja Jugendbücher und keine Erstlesebücher, doch dieses hier hat es mir einfach angetan. Ich fand die Geschichte so witzig und überraschend tiefgründig für so ein dünnes Buch. Schließlich geht es vor allem um Freundschaft und Toleranz. Außerdem hebt sich die Erstlese-Reihe vom Moritz Verlag klar von den anderen, typischen Erstlese-Büchern ab, und ich kann sie wirklich sehr empfehlen. Die Geschichte vom „Zebra unterm Bett“ habe ich kürzlich bei einer Bücherkoffer-Übergabe in der Buchhandlung einer Gruppe von über 60 Erstklässlern vorgelesen, und sie kam sehr gut an.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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