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Mittwoch, 25. März 2015

"Liv Forever"


Liv ist tot, doch ihr Geist lebt: "Liv Forever"!

Amy Talkington, übersetzt von Sophie Zeitz Ventura
Liv Forever
978-3-407-74487-6
Gulliver/ Beltz Verlag
Alter: 14+

Pflegekind Liv kommt ins Internat Wickham Hall, wo schon Präsidenten und andere Berühmtheiten zur Schule gingen (und wo es angeblich spuken soll). Liv ist Künstlerin, hatte jedoch nie Geld und Möglichkeiten, um ihr Talent voll zu entfalten. Mit dem Stipendium ist das jetzt möglich. Sie bekommt sogar ein eigenes Atelier und alle Materialien, die ihr Herz begehrt für ihre wunderbaren Collagen. Liv fühlt sich fehl am Platz zwischen all den Charlottes und Elisabeths, deren Eltern und Großeltern schon hier Schüler waren. Abigail, die Präfektin ihres Wohnheimes, spielt den Neuen einen Streich, dann gibt es ein formelles Dinner zur Begrüßung, alles sehr altehrwürdig und spießig. Es wird Wildschwein serviert und Liv lernt Außenseiter Gabe kennen. Sie sticht in ihren Second-Hand-Klamotten zwischen all den noblen Ballkleidern heraus, wird aber zu aller Überraschung von dem gutaussehenden Schulsprecher Malcolm Astor zum Tanz aufgefordert. Liv ist mit Gabe in einer Arbeitsgruppe. Der gesteht ihr, dass er Geister sehen kann, aber Liv glaubt nicht an Geister. Sie trifft sich an einem freiem Tag mit Malcolm, er schenkt ihr die Playlist „Liv forever“, und sie bemalt seinen Körper. Ein anderes Mal schleichen sie sich nachts raus. Malcolm, Abigail und viele andere sind „Victors“, gehören zu einem Geheimbund, der seit Generationen besteht. Liv und Malcolm treffen sich nach deren Treffen. Er sagt, dass er sie liebt, doch dann werden sie entdeckt und fliehen getrennt. Liv stirbt nur wenig später, von hinten niedergeschlagen und im Brunnen ertrunken. Nur Gabe kann ihren Geist sehen. Sie ist nicht der einzige Geist der auf dem Gelände spukt, das sie übrigens nicht verlassen kann, wie sie nach ihrer Trauerfeier feststellen muss. Da sind noch mindestens sieben Mädchen aus unterschiedlichen Epochen. Livs Tod wird als Selbstmord deklariert. Die Victors wollen keinen Skandal an „ihrer“ Schule. Auch früher wurden schon Morde vertuscht. Liv glaubt, dass Abigail, die Liv in einem Gespräch mit der Polizei als labil darstellt, obwohl sie sie kaum kannte, mit ihrem Mord zu tun hat und ermittelt mit Gabe. Gabe und Liv können Malcolm überzeugen, dass der Geist Liv tatsächlich existiert, indem Gabe Malcolm Dinge weitersagt, die nur Liv wissen kann, und er schließt sich ihren Ermittlungen an. Er glaubt nicht, dass jemand von den Victors Liv umgebracht haben könnte, und Abigail hat ein Alibi für die Tatzeit. Könnten die Geister etwas mit Livs Tod zu tun haben? Immerhin kann auch sie Gegenstände bewegen, wenn auch unter Schmerzen. Es tut auch weh, wenn Leute durch sie durchgehen. Sie recherchieren über die toten Mädchen und suchen nach Gemeinsamkeiten. Es waren alles Außenseiterinnen, meist aus armen Familien und mit Stipendium und starben immer im 5. Jahr einer Dekade. Sie unternehmen weitere Recherchen bei einem Ehemaligentreffen. Bald weist alles auf die Victors hin, die nicht zögern, die Schwachen zu opfern, um ihre eigene Macht und Stärke zu vergrößern. Würden sie auch einen Mord begehen? Minerva Wickham und ihr Mann, die das Internat gründeten, standen wohl total auf Geister und Übernatürliches. Minervas Geist ist auch hier und hält die toten Mädchen getrennt. Liv bringt sie erstmals zusammen und sie erzählen ihre Geschichten. Gabe wird als Livs mutmaßlicher Mörder verhaftet, und Malcolm, Liv und die Mädchen müssen nun allein die Wahrheit ans Licht bringen … .
Ich habe dieses Buch echt verschlungen! Ein gelungener Mix aus Spannung, Fantasy und Romantik! Und es ist eine abgeschlossene Geschichte, keine Serie, was ja eher selten ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der Klang der Hoffnung"

Überleben im KZ: "Der Klang der Hoffnung - Die Geschichte einer unmöglichen Liebe"!

Suzy Zail, übersetzt von Petra Koob-Pawis
Der Klang der Hoffnung – Die Geschichte einer unmöglichen Liebe
978-3-570-15990-3
cbj Verlag
Alter: 12+

Die fünfzehnjährige Hanna ist eine talentierte Pianistin. Ihr würde eine glänzende Karriere am Konservatorium bevorstehen, wenn sie nicht Jüdin wäre, und das im Jahr 1944. Gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer Schwester Erika und unzähligen anderen wird sie nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Ihr geliebtes Klavier muss sie ebenso zurücklassen wie ihr bisheriges Leben. Ihre einzige Erinnerung daran ist eine schwarze Klaviertaste, das Cis, das sie von nun an immer bei sich trägt. Mit Laster und Güterzug geht es über mehrere Stationen bis ins KZ. Ihre rebellische Schwester Erika macht Fotos während der Reise, um für die Nachwelt zu dokumentieren, was sie erleiden mussten. Ihr Vater rät ihr dringend, die Kamera loszuwerden, doch die Filmrolle behält Erika heimlich. Ihre Mutter driftet nach und nach in eine Fantasiewelt ab und will die Realität nicht sehen. Im Lager werden Mutter und Töchter vom Vater getrennt. Hanna ist überzeugt, man würde schon Arbeit für die geschickten Hände eines Uhrmachers haben, und ihrem Vater würde nichts geschehen. Sie selbst behauptet bei der Selektion schon 16 zu sein, um bei ihrer Mutter und ihrer Schwester bleiben zu können. In Lumpen gekleidet, rasiert und tätowiert, ist Hanna bald nur noch eine Nummer. Alle sehen hier gleich aus, kahl, dünn und grau. Und die Zwillinge, die Hanna in der Schule immer anhand ihrer Haarschleifen unterscheiden konnte, kann sie nun erst recht nicht mehr auseinanderhalten. Die beiden werden ohnehin bald von Dr. Mengele in die Krankenstation abkommandiert. Die grausamen Aufseherinnen sind, obwohl selbst Jüdinnen, nicht viel netter als die Nazis. Wer nicht spurt, der bekommt die Peitsche zu spüren. Sie müssen im Steinbruch arbeiten. Es ist nass, kalt, und es gibt nie genug zu essen. Privatsphäre beim Waschen oder auf den Toiletten gibt es nicht. Neue Kleidung, Duschen und Rasur gibt es nur einmal im Monat. Der Gestank ist grausam. Hanna kann alldem entkommen, als sie unter sechs Mädchen als Pianistin für den Lagerkommandanten ausgewählt wird. Genauer gesagt ist es sein Sohn Karl, der die Wahl trifft. Anfangs findet sie Karl nicht sehr sympathisch, da er immer nur die Nase in sein Buch steckt und sie und ihre Musik nicht beachtet. Doch nach und nach bekommt sie ein ganz anderes Bild von ihm. Es liebt Kunst und Musik, vermisst seine verstorbene Mutter und hasst den Krieg. Ihr fällt auf, dass er sie und die anderen jüdischen Bediensteten im Haus mit ihrem Namen und nicht mit ihrer Nummer anredet, und es stellt sich heraus, dass er den Juden heimlich hilft. Mit der Wäsche wird Essen ins Lager geschmuggelt. Hanna bringt auch Erika heimlich Essen, und der Aufseherin, um diese zu besänftigen. Ihre Mithäftlinge sind neidisch auf Hannas Stelle und beschimpfen sie als Schlampe. Auch Erika will nichts Positives über Karl hören. Sie versteht Hanna einfach nicht, die sich längst in Karl verliebt hat. Ihre Mutter wird eines Tages fortgebracht, angeblich zur Krankenstation. Im Haus des Kommandanten hört Hanna Gerüchte. Die Russen kommen. Das Lager wird geräumt. Als Hanna eines Abends ins Lager zurückkommt, ist Erika weg. Alle sind weg! Karl sagt ihr, es sei vorbei, und sie solle nachhause gehen. Es kommt zum ersten (und letzten) Kuss zwischen den beiden … .
Fast genau 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz erscheint nun dieses Buch. Keine leichte Lektüre, aber beeindruckend erzählt! Obwohl es ein Roman ist, so erfährt man doch eine Menge über das Leben und Sterben in Auschwitz. Suzy Zails Vater war übrigens als junger Mann dort, was die Autorin jedoch erst kurz vor dessen Tod erfuhr.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Nachtschattenmädchen"

Geheimnisvolle Doppelgängerin: "Nachtschattenmädchen"!

Kerstin Cantz
Nachtschattenmädchen
978-3-401-06879-4
Arena Verlag
Alter: 14+

Eigentlich hat sich die siebzehnjährige Karla auf die Sprachferien in Granada gefreut. Doch leider springt ihre beste Freundin Lotte in letzter Minute wegen Liebesproblemen ab, und Karla tritt die Reise allein an. Ihre überfürsorgliche Mutter Doris, der totale Kontrollfreak, ruft ständig an und nervt. Karla wusste schon, weshalb sie ihren geschiedenen Vater um Erlaubnis für die Reise gebeten hat. Karlas Gastmutter Rosa ist sehr nett, der Sprachkurs jedoch ein totaler Reinfall. Karla, die Fortgeschrittene mit der 1 in Spanisch, sitzt zwischen lauter Anfängern. Da hilft Karla lieber Rosa im Restaurant. Naldo Rosas Neffe studiert Geschichte und arbeitet nebenbei als Fremdenführer. Er nimmt sie nachts mit einer Gruppe Touristen mit in die Alhambra. Dort hört Karla zufällig einen Streit zwischen zwei Frauen mit. Am nächsten Tag wird die Leiche von Schwester Pilar, einer zweiundsiebzigjährigen Nonne, gefunden. Karla sieht der Verdächtigen auf dem Phantombild zum Verwechseln ähnlich. Kommissar Salinas stellt jede Menge Fragen. Karla kann sich keinen Reim darauf machen, bis sie ihrer Doppelgängerin Alba begegnet. Die hat sich zwar die Haare geschnitten und gefärbt, aber sonst sind die beiden identisch, bis hin zu dem Leberfleck auf dem Fuß. Wie kann das sein? Es kommt zur Versöhnung mit Lotte. Sie mailen und skypen wieder. Lotte ist anscheinend jetzt glücklich mit ihrem Luca und will sofort wissen, ob zwischen Karla und Naldo was läuft. Gastmutter Rosa ist oft traurig. Ihre Tochter Anna wurde nur 11 Tage alt. Deren Vater Lisaro war ein Roma, und sie selbst war bei der Geburt erst Siebzehn. Ihre Beziehung wurde damals von der Familie nicht toleriert. Rosa hat nie mehr einen anderen geliebt. Karla findet Annas Grab auf dem Friedhof und Rosa erzählt ihr die Geschichte. Naldo ist auch interessiert daran, denn er schreibt seine Semesterarbeit über ledige Mütter zur Zeit Francos. Dabei stößt er auf die barmherzigen Schwestern, zu denen auch die tote Schwester Pilar gehörte. Karla folgt Alba eines Tages heimlich ins Krankenhaus. Albas Mutter liegt dort im Sterben, und Karla hat eine seltsame Begegnung mit Schwester Maria von den barmherzigen Schwestern. Sie hält Karla nicht irrtümlich für Alba wie alle anderen bisher, sondern fragt gleich, woher sie kommt. Karla trifft Naldo, der dort recherchiert, und erzählt ihm alles, auch wie sie Alba traf. Sie lässt auch nicht aus, dass Alba unbedingt ihre Schuhe haben wollte, und dass Albas Schuhe ihr wie angegossen passten. Kommissar Salinas recherchiert indessen weiter, denn Schwester Maria wird ebenfalls tot aufgefunden. Sie wurde erhängt, aber erst nach ihrem Tod. Derselbe Mörder wie bei Pilar? Karla hat Alpträume von Alba. Sind die beiden vielleicht tatsächlich Zwillinge? Wurde sie adoptiert? Mutter Doris ist telefonisch nicht erreichbar und der Vater schweigt. Naldo stößt bei seinen Recherchen auf Kinder, die damals ihren Mütter weggenommen und verkauft wurden, damit sie keine „bösen Kommunisten“ werden, wenn sie groß sind. Später blieb dieses System aus Geld und Korruption bestehen. Auch Rosa hatte in dieser Sache schon nachgeforscht, da sie glaubte, ihre Anna sei gar nicht gestorben. Schwester Pilar hing in der Sache mit drin, außerdem ein Arzt namens Figueras aus Marbella. Karla, Alba und Naldo fahren zu ihm, um ihn mit ihrem Verdacht zu konfrontieren, doch dann gerät alles außer Kontrolle … .
Ein spannender Krimi, bei dem ich bis zum Ende mitgefiebert habe. Es war mir zwar schon am Anfang klar, dass Karla und Alba Zwillinge sind, doch das wie und warum wird erst zum Schluss enthüllt. Und wer nun Schwester Pilar ermordet hat, verrate ich nicht ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 18. März 2015

"Nightmares! - Die Schrecken der Nacht"

Träume können gefährlich sein: "Nightmares! - Die Schrecken der Nacht"!

Jason Segel und Kirsten Miller, übersetzt von Simone Wiemken
Nightmares! - Die Schrecken der Nacht (Band 1)
978-3-7915-1908-1
Dressler Verlag
Alter: 10+

Der zwölfjährige Charlie fand das lila Haus mit dem Turm in seinem Heimatstädtchen Cypress Creek schon immer unheimlich, ist aber gleichzeitig fasziniert davon. Eines Tages zieht dort Charlotte ein. Sie heiratet den Vater von Charlie und seinem achtjährigen Bruder Jack und wird die Stiefmutter der Jungs. Charlie kann jedoch seine echte Mutter, die vor drei Jahren starb, nicht vergessen und kann Charlotte, im Gegensatz zu Vater und Bruder, nicht leiden, auch ihre Katze nicht und ihre Grünkohl-Pfannkuchen erst recht nicht. Sie ziehen in das lila Haus, und seitdem leidet Charlie an schrecklichen Alpträumen. Er träumt von einer bösen Hexe, die ihn im Turm in einen Käfig sperrt und droht, auch seinen Körper in die Traumwelt zu holen und zu verspeisen. Er schläft kaum noch, verbarrikadiert nachts die Tür, trinkt heimlich Kaffee und kann tagsüber in der Schule kaum noch wach bleiben. Er schläft sogar im Sportunterricht ein und bekommt Ärger vom neuen Schuldirektor. Seine Freunde Rocco, Alfie und Paige sind besorgt, doch Charlie mag nicht über seine Alpträume reden. Sein kleiner Bruder liebt die spannenden Geschichten, die Charlotte schreibt und liest eine in der Schule vor. Auch der Schuldirektor ist auffallend interessiert daran. Charlie meidet jedoch alles, was mit Charlotte zu tun hat. Er findet, die Ähnlichkeit mit der Hexe aus seinem Traum kann kein Zufall sein. Eines Tages erscheint die Hexe, als er wach ist und droht, Jack zu holen und zu fressen. Tatsächlich entführt sie Jack durch ein Portal in die Anderswelt. Charlie folgt ihnen und läuft durch seine Alpträume und die Alpträume anderer Leute, wo er Riesen-Insekten, Killer-Kaninchen und Zombies begegnet. Er wird von dem Clown Dabney aus der Not gerettet, der dabei jedoch in Gefangenschaft gerät und begegnet dem Gorgonen Meduso. Die beiden geraten bald darauf in Alfies Alptraum. Im Kolosseum soll Alfie vom Horrorpräsidenten persönlich den wilden Tieren geopfert werden. Der Horrorpräsident ist identisch mit dem neuen Schuldirektor! Sie können Alfie retten, der nicht wirklich körperlich hier ist, im Gegensatz zu Charlie. Charlie war es übrigens, der mit seiner Angst das Portal geöffnet, was dem Präsident, der scharf auf die Weltherrschaft ist, nur recht ist. Seine Methoden sind jedoch selbst den meisten Alptraumwesen zu extrem. Nichts spricht dagegen, die Menschen zu erschrecken, doch alles andere geht zu weit. Der Präsident erzählt Lügen, um seine geplante Eroberung der „Wachen Welt“ zu rechtfertigen. Charlie, Alfie und Meduso besorgen sich bei dessen Mutter Medusa Tarnkleidung, um den gefangenen Dabney aus dem Gerichtsaal zu befreien. Doch zunächst müssen sie Paige retten, die vom Präsidenten gefoltert wird. Er benutzt dazu ihre Furcht vor der Dunkelheit und ihre Angst, wie ihre Mutter psychisch krank zu sein. Die Rettung gelingt, doch die Freunde werden enttarnt. In der Alptraumversion der Schule treffen sie Rocco, der dort eine Prüfung nach der anderen schreiben muss. Auch viele andere träumende Kinder aus Cypress Creek sind hier versammelt. Alle haben Todesangst. Um aus den Fängen des Horrorpräsidenten zu entkommen, müssen sie ihre Ängste überwinden. Charlie jedoch muss seine wahre Angst erst erkennen, bevor er sie überwinden kann. Was hat es wirklich mit der Hexe auf sich, und ist Charlotte wirklich böse? Was geschieht mit dem Portal, das von Charlies Angst offen gehalten wird, wenn dieser seine Angst überwindet?
Gruseliger Lesespaß für furchtlose Kinder! Trotz aller Spannung kommt auch der Humor nicht zu kurz. Band 2 „Die Stadt der Schlafwandler“ wird im August 2015 erscheinen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"WHO I AM NOT - Von Lügen und anderen Wahrheiten"

Gestohlene Identität: "WHO I AM NOT - Von Lügen und anderen Wahrheiten"!

Ted Staunton, übersetzt von Bea Reiter
WHO I AM NOT – Von Lügen und anderen Wahrheiten
978-3-401-60045-1
Arena Verlag
Alter: 12+

Der „Junge ohne Namen“ hat eine schwere Kindheit. Er wächst bei unzähligen Pflegeeltern auf und wird von einigen davon missbraucht. Eines Tages wird er von dem Betrügerpärchen Harley und Darla aufgegabelt und ergänzt fortan ihre Tarnung als „Familie“. Jahre später manipuliert er mit Harley Ec-Karten-Lesegeräte in einem Einkaufszentrum. Danach wollen sie im Parkhaus noch ein schnelles Ding abziehen, doch Harley wird überfahren und stirbt. Der Junge landet beim Jugendamt, nur mit ein paar Dollar und einem gefälschten Pass in der Tasche. Er hat Angst, dass nun die „Böse Zeit“ von damals von neuem beginnt. In Abwesenheit von Sozialarbeiter Josh sucht er im Internet nach vermissten Kindern und nimmt kurzerhand die Identität von Danny Dellomondo aus Kanada an, der vor Jahren verschwand. Er erzählt eine haarsträubende Geschichte von jahrelanger Gefangenschaft, wie sie seine Augenfarbe und Fingerabdrücke veränderten und ihn missbrauchten. Unglaublich, aber Josh glaubt ihm und informiert Dannys Familie in Kanada. Dessen ältere Halbschwester Shannon holt ihn ab, und sie glaubt ihm ebenfalls. Der plötzliche „Danny“ muss viel improvisieren, doch er ist ja schließlich ein gelernter Betrüger. Die Betrügereien mit Harley waren jedoch mehr wie ein Sprint und jetzt läuft er plötzlich Marathon. Er holt sich von allen Familienmitgliedern unauffällig Informationen und setzt sie geschickt ein. Alle scheinen ihm wirklich zu glauben, dass er der echte Danny ist. Ungereimtheiten erklärt er einfach damit, dass er sich im Laufe der Jahre eben verändert hat. Der „neue“ Danny liest gerne und verbringt viel Zeit in der Bibliothek. Dort trifft er Gilly (eigentlich Gillian), was er für ein gutes Omen hält, da die Hauptfigur aus seinem Lieblingsbuch ebenfalls Gilly heißt. In der Bibliothek stiehlt er auch Geld, was Shannons Sohn Matt schwer beeindruckt. Erst nach einer Weile kommt es zu einem ersten Treffen mit Dannys Mutter Carleen. Sie hat nicht viel von einer Mutter, wie er sie sich immer vorgestellt hat. Er träumte immer von dem idealisierten Mutterbild aus der Pfannkuchenwerbung und jetzt steht plötzlich eine früh gealterte Junkie-Tussi vor ihm. Seine „Mutter“ ist schwer einzuschätzen. Kann sie seiner Tarnung gefährlich werden? Sie hatte wohl nicht das beste Verhältnis zum echten Danny. Sein erster Tag in der Schule ist eine Katastrophe. Nach einer heftigen Prügelei kommt er in eine alternative Schule mit „besonderen“ Schülern. Dazu gehören Drogensüchtige, junge Mütter und Gilly. Die hat den Diebstahl in der Bibliothek beobachtet und will nichts mit ihm zu tun haben. Später ändert sie jedoch ihre Meinung und die beiden gehen zusammen Mittagessen und ins Kino. Der Polizist Griffin erscheint auf der Bildfläche und scheint Bescheid über „Danny“ zu wissen, zumindest macht er Andeutungen. „Danny“ hat eine Begegnung mit seiner Mutter und seinem drogensüchtigem Halbbruder Ty im Supermarkt. Ty reagiert geschockt und attackiert „Danny“ mit einem Soßenglas. „Danny“ wird die Sache zu heiß, und er plant seine Flucht zurück in die USA. Er wird jedoch von Griffin erpresst, der tatsächlich Bescheid weiß, denn man kann seine Augenfarbe nicht durch Injektionen ändern. Griffin will, dass er Dannys Familie ausspioniert, denn er glaubt, dass der echte Danny tot ist. Er verkabelt „Danny“ und schickt ihn zu Ty … .
Ein gelungener Krimi (obwohl kein Krimi im klassischen Sinn), der bis zum Schluss spannend ist. Allerdings kam es mir oft so vor, als hätte der Autor bei „Das zweite Leben des Cassiel Roadnight“ abgeschrieben, denn die Handlung ist beinahe identisch.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783401600451

"Operation 5 Minus"

Rettung für Matze: "Operation 5 Minus"!

Charlotte Inden
Operation 5 Minus
978-3-446-24629-4
Hanser Verlag
Alter: 11+

Jo, der zwölfjährige Ich-Erzähler, und seine Freunde Nikolas „der Gogol“ Birmichel, Philipp „der Graf“ Graf und Laurenz wollen ihrem Kumpel Matze helfen. Matze hat nämlich ein dickes Problem. Er hat eine 5 in Mathe. Dazu kommt noch eine 5 in Latein, was bedeutet, dass Matze sitzenbleibt, wenn nicht ein Wunder geschieht. Sein strenger Vater, der ihm nicht selten das Matheheft um die Ohren haut, will ihn ins Internat abschieben. Er hält seinen Sohn für einen Versager. Matzes hilflose und mit ihren vielen Kindern überforderte Mutter unternimmt nichts gegen die Ohrfeigen, sondern sitzt nur teilnahmslos da. Die Freunde schmieden einen verrückten Plan, um Matze zu retten. Anfangs ist es reine Spinnerei. Man könnte ja das Schneewittchen (das eigentlich Laura heißt), die hübsche Tochter von Lehrer Biglmaier, entführen, und den erpressen, damit er Matze eine 1 oder wenigstens eine 4 in Mathe gibt. Sie legen sich vor seinem Haus auf die Lauer und kundschaften den Tagesablauf von Laura und „dem Biegel“ aus. Der chronisch unpünktliche Jo übernimmt einen Großteil der Spionage und nimmt unfreiwillig Kontakt mit dem Ziel auf. Er fällt Laura förmlich mit dem Fahrrad vor die Füße und schenkt ihr aus Verlegenheit einen Apfel. Später erwischt sie ihn in ihrem Garten, als er ihr beim Klavierspielen zuhört. Er behauptet, er täte das alles nur für seinen älteren Bruder Nils, der in Laura verknallt wäre, und sie glaubt ihm. Seinen Kumpels erzählt er nichts davon. Die wollen Matze unterdessen mit Nachhilfe helfen. Warum ist da eigentlich früher keiner drauf gekommen? Dann treffen sie Laura beim Stadtfest. Sie setzt sich beim Feuerwerk neben sie auf die Mauer und alle wundern sich, da sie Jo sehr gut zu kennen scheint. „Gogol“ besorgt ein Schloss für ihr Geheimversteck, eine Hütte im Wald. Er scheint die Entführungsgeschichte echt ernst zu nehmen. Verzweifelt geht Jo zum „Biegel“ und bittet um Gnade für Matze. Der meint jedoch nur, Sitzenbleiben sei kein Weltuntergang. Für Matze schon! Es sieht so aus, als bliebe ihnen nichts anderes übrig, als ihren verrückten Plan durchzuziehen. Jo lockt Laura mit einer Schachtel Marzipanpralinen und einem gefälschten Liebesbrief von Nils in den Wald zur Hütte. Sie schöpft keinen Verdacht. Doch dann stößt „Gogol“ sie brutal in die Hütte und schließt ab. Sie ist verletzt. „Gogol“ ergreift panisch die Flucht. Die anderen können Laura befreien. Ihre Hand sieht nicht gut aus. Jo tut es leid. Er verständigt seinen Bruder Nils, der Laura mit dem Moped ins Krankenhaus bringt. Alle plagt das schlechte Gewissen. Laura erzählt ihrem Vater jedoch nicht, was wirklich passiert ist. Sie behauptet, sie wäre von einem Baum gesprungen. Die Jungs haben zwar das Bedürfnis zu Beichten, doch Laura lässt sie nicht zu ihrem Vater, als sie bei ihr zuhause auftauchen. Der „Gogol“ bleibt verschwunden. Niemand ahnt, dass er mit dem schrägen alten Piloten „Mücke“ nach England getürmt ist. Als er schließlich wieder auftaucht, ist ihre Freundschaft nicht mehr wie früher. Erst auf Laurenz Geburtstagsparty kommen sie wieder zusammen. Da gibt es einen Vorfall mit Laurenz kleiner Schwester Greta, und auf einmal ist Matze ein Held. Alle sind stolz auf ihn, doch er will diesen ganzen Rummel nicht. Und was wird wird jetzt eigentlich aus seiner Mathe-Note?
Ein tolles Buch über Freundschaft und einen Plan, der furchtbar schief geht. Es regt zum Nachdenken an. Eine nette Abwechslung zwischen all den Fantasy- und Krimi-Geschichten. Leider ist das langweilige Cover ziemlich abschreckend. Schade, denn das Buch ist echt super, aber ohne direkte Empfehlung nimmt es kaum einer in die Hand.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 11. März 2015

"Finstermoos - Aller Frevel Anfang"

Trügerische Idylle: "Finstermoos - Aller Frevel Anfang"!

Janet Clark
Finstermoos – Aller Frevel Anfang (Band 1)
978-3-7855-7748-6
Loewe Verlag
Alter: 12+

Finstermoos ist ein idyllischer Ferienort in Österreich, nahe der Grenze zur Schweiz. Basti, sein Bruder Nic und Vater Franz betreiben dort das „Off Limits“. Sie bieten Bunjee-Jumping, Rafting und Klettern an. Basti ist mit Luzie, der Tochter des Försters, zusammen, jedoch nicht offiziell. Valentin, Bastis Kumpel ist in Luzie verknallt und ahnt nichts von den beiden. Valentins Vater baut gerade ein Ferienhaus. Er will einen alten Bunker mit Beton auffüllen und darauf bauen. Die Dorfbewohner sind dagegen. Hat das vielleicht mit der Babyleiche zu tun, die bei den Bauarbeiten gefunden wird? Das Kind ist sicher seit 20 Jahren tot. Es gibt Gerüchte im Dorf, die sich hauptsächlich um die Familie Mosbichl ranken, Wolferl, seine durchgeknallte Frau Brigitta, die „Kräuterhexe“, und sein jüngerer, autistischer Bruder Toni sind schon ein seltsames Gespann. Der Leichenfund lockt die Presse an, auch die Berliner Journalistin Armina Lindemann mit Tochter Mascha, die gerade Semesterferien hat. Valentin stürzt Mascha mit dem Rad in der Hotelgarage vor die Füße und die beiden freunden sich an. Bei einem gemeinsamen Ausritt mit Basti und Luzie auf Mosbichls Pferden hören sie einen Schuss im Wald, und Mascha stürzt beinahe in einen Abgrund, als ihr Pferd durchgeht. Außerdem hinterlässt jemand Drohbotschaften auf der Baustelle von Valentins Vater, und den Vater selbst findet man in der Grube mit einem gebrochenem Bein und einer Gehirnerschütterung. Brigitta betet später am Fundort der Leiche. Sie hatte wohl selbst einmal ein Baby, das starb, da kommen Erinnerungen zurück. Früher war sie lebenslustig und „normal“, doch etwas hat sie verändert. Sie rastet aus wegen Bastis Narbe, die wie ein umgedrehtes Kreuz aussieht, und erschrickt unerklärlicherweise auch beim Anblick Valentin und Mascha. Mascha verknallt sich übrigens in Nic und will unbedingt mit ihm Rafting machen. Ihre Mutter hat sich unterdessen für eine Tour angemeldet, die der alten Schmuggelroute in den Bergen folgt. Doch angeblich sind plötzlich alle Plätze belegt, so wie schon bei der Ankunft im Hotel, wo angeblich auch alles ausgebucht war. Irgendjemand will sie nicht hier haben! Mascha fühlt sich nach einem laktosefreien Milchshake, den sie in der Pause der Raftingtour trinkt, komisch. Enthält der Shake etwa doch Laktose, auf die sie allergisch ist, oder gar Gift? Jedenfalls fällt Mascha von Bord und ertrinkt beinahe. Währenddessen ist ihre Mutter bei der Bergtour spurlos verschwunden. Mascha findet später eine Nachricht im Hotelzimmer. Ihre Mutter sei abgereist und sie solle ihr am nächsten Tag zurück nach Berlin folgen, aber Arminas Brille ist noch da, und keiner hat sie aus-checken sehen. Zufällig hört Mascha ein Gespräch in der Garage mit. Jemand will sie tatsächlich loswerden, denn sie sei genauso neugierig wie ihre Mutter. Leider kann sie nicht sehen, wer da spricht. Sie will mit Basti, Nic, Valentin und Luzie nach ihrer Mutter suchen. Auch Brigitta ist seit dem Vorfall mit dem Schuss im Wald spurlos verschwunden. Valentin findet verdächtige Bilder, die Toni gemalt und versteckt hat. Welchen Dreck haben die Mosbichls am Stecken? Sie Sache wird immer mysteriöser. Jemand will mit allen Mitteln verhindern, dass die Freunde Maschas Mutter finden … .
Das Ende des Auftakts dieser neuen, spannenden Thrillerserie ist echt die reinste Folter! Zwischendurch gibt es immer wieder Szenen, in denen Basti, Valentin und Nic im alten Bunker ums Überleben kämpfen, der Rest ist sozusagen „Rückblick“. Zum Glück ist der 2. Band gerade erschienen und die weiteren Bände folgen bereits im Juni und September.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Blütensplitter"

Was geschah mit Isa?: "Blütensplitter"!

Zara Kavla
Blütensplitter (Arena-Thriller)
978-3-401-60006-2
Arena Verlag
Alter: 12+

Sophie studiert in den USA und verfolgt aus der Ferne die Schauspielkarriere ihrer kleinen Schwester Isa. Die Siebzehnjährige nimmt zuhause in Deutschland gerade an einer Casting Show teil. Hollywood-Produzenten möchten die Lebensgeschichte des Levi Strauss verfilmen, mit dem angesagten Star Finn Holder in der Hauptrolle. Der Part von Levis Schwester Fanny soll jedoch von einer deutschen Laiendarstellerin verkörpert werden. Isa ist bereits in der Endrunde des Castings angekommen. Außer ihr ist nur noch Rebecca im Spiel, deren Mutter die ganze Filmcrew nervt. Sophie sieht im Fernsehen, wie ihre Schwester die letzte Hürde nimmt und im Finale eine Szene mit Finn Holder persönlich spielen darf. Als das Publikum dann abstimmt, gewinnt Isa haushoch. Doch am nächsten Tag erreichen Sophie besorgte Anrufe ihrer Mutter. Isa ist nach der After-Show-Party nicht nachhause gekommen und seither spurlos verschwunden. Dafür ist ein Abschiedsbrief von ihr aufgetaucht. Sophie lässt sofort alles stehen und liegen und kehrt nach Deutschland zurück, um ihre Schwester zu suchen. Sie glaubt nicht, dass Isa sich etwas angetan hat. Das Hotel ihrer Mutter wird von Journalisten belagert und Rebecca und ihre unsympathische Mutter gehören zu den Gästen. Sophie sucht in Isas Zimmer nach Hinweisen. Die Polizei gibt die Suche rasch auf und scheint die Selbstmord-Story ohne Vorbehalt zu glauben. Bei ihren Nachforschungen findet Sophie heraus, dass auch Isas Freund Jacob verschwunden ist, was seine Eltern jedoch geheim halten. Isa hatte mit ihm Schluss gemacht, da er zu sehr von ihr Besitz ergriff. Er wollte die Kontrolle über sie und stellte sie vor sie Wahl: Er oder die Schauspielerei! Hat er etwas mit Isas Verschwinden zu tun? Rebecca und Ihre Mutter, vor allem die Mutter, sind ebenfalls verdächtig. Immerhin hat Rebecca jetzt die Rolle bekommen und ihre Mutter redet immerzu von einem Opfer, das sie bringen musste. Dann sind da noch die anderen Mädchen, die aus dem Casting ausgeschieden sind. Die fiese Wiebke käme durchaus in Frage, Isa etwas angetan zu haben, nach allem was Sophie so hört. Ein weiterer Verdächtiger ist Nils, ein Kameramann, der Isa beim Dreh geküsst hat und anschließend nichts mehr von ihr wissen wollte. Isa war aber wohl richtig in ihn verliebt. Dummerweise kennt Sophie weder Nils Nachnamen, noch seine Adresse. Zum Glück hilft Ben, ein ehemaliger Schulkamerad von Sophie, ihr bei ihren Recherchen. Der intelligente Ben war in der Schule ein Mobbingopfer und Sophie dachte immer, er würde einmal Staatsanwalt oder so etwas werden und kein Kabelträger beim Film, doch Ben scheint mit seinem Hiwi-Job zufrieden. Mittlerweile scheint sogar Sophies Mutter zu glauben, dass Isa sich etwas angetan hat, und Sophie findet einen fiesen Zeitungsartikel, der ebenfalls etwas in dieser Art andeutet. Als Isa sieben Jahre alt war, hatte ihr Vater einen Gehirntumor und ertrank beim Baden im Meer. Die kleine Isa konnte nichts tun, doch der Journalist gibt ihr praktisch die Schuld. Sophies Mutter vertraut ihr ein Geheimnis an, etwas, dass Isa nur ihr gestanden hat. Dann wird die Leiche eines Mädchens aus dem Fluss geborgen. Ist es Isa?
Ein neuer Arena-Thriller! Vollgepackt mit Lügen und Intrigen, Liebe und Eifersucht, kommt „Blütensplitter“ ganz typisch für diese Reihe daher. Falsche Fährten führen den Leser in die Irre und der wahre „Täter“ bleibt bis zum Schluss unerkannt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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https://ravensbuch.de/shop/item/9783401600062


"Glaskinder"

  
Spukt es in diesem Haus?: "Glaskinder"!

Kristina Ohlsson, übersetzt von Susanne Dahmann
Glaskinder
978-3-570-16280-4
cbt Verlag
Alter: 11+

Die zwölfjährige Billie zieht nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter in ein neues Haus. Es liegt in Åhus, einem kleinen Ort an der schwedischen Küste, wo ihre Mutter aufgewachsen ist. Das Haus ist klein, irgendwie unheimlich, und die blaue Farbe blättert ab. Bei der Besichtigung verstrickt sich Verkäufer Martin in Widersprüche. Warum ist die Familie, die hier wohnte, so plötzlich ausgezogen und hat alle ihre Sachen dagelassen? Es stehen alte Möbel im Haus, Bücher in den Regalen etc.. Trotz Billies Unbehagen will ihre Mutter unbedingt hier einziehen, und so kommt es dann auch. Warum schwingt die Lampe im Wohnzimmer ohne jeglichen Luftzug hin und her? Woher kommt der Abdruck einer Kinderhand auf einem staubigen Tischchen? Wohnt Billie in einem Spukhaus? Die alte Dame Ella macht in der Bibliothek gewisse Andeutungen. Billies Mutter gibt nichts auf Tratsch. Sie will ein neues Leben anfangen, koste es was es wolle, ignoriert die seltsamen Vorfälle und glaubt ihrer Tochter kein Wort. Da immer noch Sommerferien sind, kommt Billies beste Freundin Simona zu Besuch, und die beiden freunden sich mit Aladdin an. Der wohnt im Sommer auf einem echten Hausboot und seinen Eltern gehört das beste Restaurant der Stadt, der „Türke im Turm“. In der Nacht hören Billie und Simona Klopfgeräusche und finden eine Drohbotschaft im Gästezimmer: „Verschwindet!“. Sie reden mit der alten Ella, die jahrelang als Putzfrau für mehrere Familien in dem Haus gearbeitet hat. Sie berichtet von einem Brand und von vielen weiteren Unglücksfällen, die den Menschen in diesem Haus zustießen. Die Kinder recherchieren über die letzten Besitzer des Hauses und erfahren, dass die schon vor längerer Zeit ausgezogen sind und nicht erst vor einem Jahr, wie Martin behauptet hat. Der Name im Kaufvertrag und ein paar alte Schuljahrbücher führen sie zu der kleinen Wilma, die damals beinahe ertrank. Angeblich hat Wilma Geister gesehen. Unterdessen schleppt Billies Mutter den Polizisten Josef an. Sie behauptet, sie wären nur Freunde, doch Billie gefällt das nicht, obwohl Josef echt nett ist. Zumindest ist er ihrer Geistertheorie gegenüber offener als ihre Mutter. Die denkt, Billie hätte selbst die Drohbotschaften geschrieben, weil sie unbedingt wieder hier ausziehen will. Dann wird Billies Mutter krank. Hirnhautentzündung! Billie hat Angst. Sie will ihre Mutter nicht auch noch verlieren. Josef passt auf Billie auf, solange ihre Mutter im Krankenhaus ist. Mit Simona und Aladdin geht Billie für weitere Recherchen in die Bibliothek, ins Internet, ins Zeitungsarchiv und ins Museum. Eines ist klar. Das Haus brachte allen Bewohnern Unglück. Es begann in den 20er Jahren, als es ein Kinderheim war. Viele der Kinder waren krank oder behindert. Einige hatten die Glasknochenkrankheit und wurden daher von den Leuten im Ort Glaskinder genannt. Als eines Tages eine junge Pflegerin allein (und total überfordert) mit 8 Kindern am Strand ist, geschieht ein schreckliches Unglück und zwei der Kinder ertrinken. Von Schuldgefühlen geplagt, erhängt sich die junge Frau an der Deckenlampe. Ist sie der Geist? Oder jemand, der bei dem Brand einige Jahre später starb? Oder doch die Kinder? Billie und ihre Freunde suchen nach dem Überlebendem des Brandes. Der ist mittlerweile der fast 100 und bringt sie auf eine heiße Spur. Sind es vielleicht gar nicht die Glaskinder, die hier spuken, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, der nicht will, dass sie in dem Haus wohnen?
Krimi oder Fantasy? Geister oder doch keine Geister? Das Geheimnis wird erst ganz am Ende des Buches gelüftet. Auf jeden Fall ist es spannend bis zum Schluss!
Viel Spaß beim Lesen?

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Mittwoch, 4. März 2015

"Magisterium - Der Weg ins Labyrinth"

Flotter als Potter ;-): "Magisterium - Der Weg ins Labyrinth"!

Holly Black und Cassandra Clare, übersetzt von Anne Brauner
Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
978-3-8466-0004-7
One (Lübbe Verlag)
Alter: 12+

Mit Magie hat der zwölfjährige Callum Hunt nichts am Hut, obwohl er aus einer Familie von Magiern stammt. Sein Vater hat ihn sein gesamtes Leben lang vor jeglicher Magie abgeschirmt, denn Calls Mutter kam in einem magischen Krieg ums Leben, und der kleine Call, damals noch ein Baby, wurde schwer verletzt. Noch heute macht ihm sein verkrüppeltes Bein zu schaffen. Call lebt ein halbwegs normales Leben, bis er eine Einladung zur Aufnahmeprüfung für das Magisterium, die legendäre, unterirdische Magierschule bekommt. Bisher ging er auf eine ganz normale Schule und ging seinen Lehrern mit seiner frechen Klappe tierisch auf die Nerven. Über das Magisterium hat er von seinem Vater immer nur Horrorgeschichten gehört. Um jeden Preis wollte der seinen Sohn von der Welt der Magie fernhalten. Call beschließt, die Aufnahmeprüfung zu verhauen. Das dürfte ja nicht so schwer sein. Doch da hat er sich geirrt. Gerade weil er sich so darauf konzentriert, durchzufallen, spielt seine erwachende Magie verrückt und beeindruckt Master Rufus, der ihn und zwei weitere Jugendliche als Schüler in seine Gruppe aufnimmt. Calls Vater gibt Call noch „Semiramis“, den Dolch seiner Mutter, mit auf den Weg. Dann muss Call gegen seinen Willen, und den seines Vaters, Rufus ins Magisterium folgen. Dort ist es ganz anders, als Call es sich vorgestellt hatte. Die Lehrer und Mitschüler sind größtenteils ganz nett, das Essen ist wahnsinnig lecker, obwohl es seltsam aussieht, und die ganze Sache mit der Magie kommt Call auf einmal gar nicht mehr so übel vor. Wenn er hier lernen könnte zu fliegen, wäre es gar nicht mehr so schlimm, dass er nicht richtig laufen kann. Gelernt wird in kleinen Gruppen. Call ist in einer Gruppe mit Aaron und Tamara. Der Unterricht ist zunächst eine Enttäuschung. Statt richtig coole Sachen mit ihrer Magie zu machen, wie die Schüler in anderen Gruppen, müssen sie Sandkörner einzeln nach Farbe sortieren. Kein Wunder, dass sie bei ihrer ersten praktischen Prüfung, einem Kampf gegen Elementarier, total überfordert sind. Es gibt 5 Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Chaos. Chaos will verschlingen und ist das gefährlichste Element. Eines Tages entdeckt Call einen Umschlag von seinem Vater in Master Rufus Büro und nimmt ihn heimlich mit. Dafür muss er den Elementarier-Waran Warren freilassen, da der ihn sonst verrät. In dem Umschlag ist ein Armband. Jeder im Magisterium trägt so eines, je nach Schuljahr aus Eisen, Kupfer, Silber … und darauf sind verschiedene Edelsteine als Auszeichnungen für besondere Verdienste. Wem gehört oder gehörte dieses Armband? Seinem Vater? Seiner Mutter? Warum hat Calls Vater es an Rufus geschickt? Dann überschlagen sich die Ereignisse. Der junge Drew läuft aus dem Magisterium weg, Call hat plötzlich einen chaosbesessenen Wolfswelpen am Hals, Aaron erweist sich als mächtiger Makar, und der Feind des Todes, der auch für den Dritten Magischen Krieg und den Tod von Calls Mutter verantwortlich war, ist viel näher als alle denken … !
Wow! Endlich mal wieder ein richtig gutes Fantasy-Abenteuer für Jungs (und Mädchen), die Harry Potter und Co. lieben und auf Herzschmerz keinen Wert legen! Denn obwohl es die Autorinnen sonst eher romantisch mögen, verzichten sie hier darauf. Der Auftakt zu dieser neuen, fünfbändigen Reihe, hat auch mich total begeistert! Das Ende ist der Hammer und ich kann es kaum erwartet, bis der nächste Band kommt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Trouble Twisters - Der Sturm beginnt"

Die Gaben der jungen Hüter erwachen: "Trouble Twisters - Der Sturm beginnt"!

Garth Nix und Sean Williams, übersetzt von Anne Brauner
Trouble Twisters - Der Sturm beginnt (Band 1)
978-3-570-15518-9
cbj-Verlag
Alter: 10+

Die Zwillinge Jack und Jaide Shield führen bis zu ihrem 12. Geburtstag eigentlich ein ganz normales Leben. Mit ihrer Mutter Susan und ihrem Vater Hector leben sie in einem schönen Haus. Schade ist nur, dass ihr Vater so oft auf Reisen ist, dafür ist es umso spannender, welche Schätze aus aller Welt er jedes Mal mitbringt. Diesmal löst sein Mitbringsel jedoch ein Desaster aus. Sobald die Kinder die seltsame Stange, die in seinem Koffer war, berühren, nimmt die Katastrophe seinen Lauf. Bald darauf ist das schöne Haus zerstört, und Jack und Jaide haben keine Ahnung, wie das passieren konnte. Die Versicherung mag ja an eine explodierende Gasleitung glauben, aber die Zwillinge sind sich sicher, dass das nicht die Wahrheit ist. Ihre Eltern verhalten sich äußerst merkwürdig, wollen ihnen aber nicht sagen, was los ist. Die Kinder ziehen mit ihrer Mutter zu Oma X nach Portland, solange das Haus renoviert wird. Diese Oma X ist total seltsam, und ihr Haus erst. Man könnte fast meinen, sie sei eine Hexe. Immerhin spricht sie mit den Katzen Ari und Kleo, als seien sie Menschen. Den Kindern ist sie nicht geheuer. Nie beantwortet ihnen Oma X eine Frage, immer weicht sie aus (z.B. J: „Gibt es hier einen Keller?“, OX: „Das sollte man bei so einem alten Haus doch meinen ...“). Das Haus hat eine blaue Tür, die mal da ist und mal nicht. Außerdem spielt die Wetterfahne auf dem Dach verrückt (kein Wunder, denn sie zeigt nicht die Windrichtung an, sondern etwas ganz anderes) und unheimliches Getier schleicht ums Haus. Jack und Jaide sind sich sicher, dass ihre Oma zu den Bösen gehört. Sie ahnen nicht, wie falsch sie damit liegen. Oma X gehört zu der geheimen Gesellschaft der Hüter, die das Böse schon seit Ewigkeiten bekämpfen. Auch Hector, der Vater der Zwillinge ist ein Hüter und verfügt über besondere Gaben. Dazu sei nur gesagt, dass er für seine Reisen kein Flugzeug braucht. Mutter Susan ist ganz normal. Jeder Hüter muss mit einer Nicht-Hüterin Kinder zeugen, die dann später Hüter werden. Diese Kinder sind immer Zwillinge, ohne Ausnahme. Junge Hüter werden Troubletwisters genannt, da sie ihre erwachende Gaben noch nicht im Griff haben und jede Menge Unheil damit anrichten können, wie z.B. Häuser zu zerstören. Oma X wollte Jack und Jaide nur schützen und machte dabei den Fehler, ihnen die Wahrheit zu lange zu verschweigen. Dadurch treibt sie Jack ohne es zu ahnen in die Fänge des wahren Bösen. Das Böse kann die Körper von Insekten, Ratten und sogar Menschen übernehmen und hat Jack nun in seiner Gewalt. Es versucht ihm weiszumachen, das es gar nicht böse ist und nutzt Jacks Zweifel an seiner Oma aus. Nun ist Jaide gefragt, ihren Bruder zu retten. Jaide muss lernen, ihre Gabe zu nutzen, die verknüpft ist mit Wind und Sonne. Sie kann hoch springen und sogar fliegen. Jacks Gabe hingegen ist mit Nacht und Dunkelheit verknüpft. Er kann im Dunkeln sehen, sich im Schatten verstecken und sogar als Schatten unter Türen durchkriechen. Als das Böse einen Trutz, ein wichtiges Schutzzeichen, zerstört, scheint die Lage hoffnungslos, es sei denn, die Zwillinge können den Trutz reparieren oder ersetzten. Doch was ist überhaupt der Trutz? Sie erhalten einen Hinweis: „Etwas Wachsendes, etwas Gelesenes, etwas Lebendiges und etwas Totes“ … .
Eine richtig fesselnde Fantasy-Story für Jungs und Mädchen! Manchmal wird es etwas gruselig, wenn das Böse die Körper von Menschen und Tieren übernimmt, aber unsere starken, wenn auch ungeübten Helden meistern alle Gefahren. Weiter geht es dann in Band 2, wenn es heißt „Das Böse erwacht“.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Gryphony - Im Bann des Greifen"

Ein fantastisches Abenteuer: "Gryphony - im Bann des Greifen"!

Michael Peinkofer
Gryphony - Im Bann des Greifen
978-3-473-36889-1
Ravensburger Verlag
Alter: 10+

Melody lebt seit dem Tod ihrer Eltern, die bei einem Fährunglück ums Leben kamen, mit ihrer Oma in deren kleiner Pension „Stone Inn“. Oma hat finanzielle Probleme. Sie hat Schulden bei dem fiesen McLusky, der ihr die Pension wegnehmen will, und die Bank gibt ihr kein Geld mehr. Melodys bester Freund ist der pummelige Bücherwurm Roddy, der ihr einen selbst gestrickten Schal zum Geburtstag schenkt. Ashley McLusky, die in Sachen Fiesheit ihrem Vater in nichts nachsteht, und ihre Freundinnen mobben Melody die ganze Zeit, schütten ihr unter anderem beim Mittagessen einmal Spaghetti über den Kopf, lästern über ihre Klamotten, und machen auch ihren neuen Schal kaputt. Melody flieht vor ihren Peinigerinnen in den Antiquitätenladen des netten Mr. Clue. Dort darf sie sich etwas für ihren Geburtstag aussuchen und wählt einen ungewöhnlichen Ring. In der Nacht hat sie seltsame Träume und hört Stimmen, und der Ring beginnt zu leuchten. In der nächsten Nacht will sie gemeinsam mit Roddy das Geheimnis des Rings ergründen. Der Ring führt sie zu einem Steinkreis, wo sie etwas ausgraben, das wie ein versteinertes Ei aussieht. Unterdessen macht McLusky Melodys Oma immer mehr Druck und droht, vor Gericht zu gehen. Er gibt ihr noch eine Frist von vier Tagen. Zu Melodys Erstaunen stellt sich der vermeintliche Stein als das Ei eines Greifen heraus. Draus schlüpft ein kleiner Greif, den sie Agravain nennt, weil dieses Wort auf dem Ring eingraviert ist. Agravain kann Melodys Gedanken lesen und sie kann seine hören, Roddy jedoch nicht. Der kleine Greif wächst schnell und hat einen gesunden Appetit. Allerdings frisst er keine Körner, sondern Fleisch, denn Greifen sind Raubtiere. Mr. Clue zeigt den Kindern ein altes Buch über Greifen und erklärt, dass diese eigentlich seit den Tagen König Artus ausgestorben seien. In normalen Geschichtsbüchern sind solche Informationen jedoch nicht zu finden. Wenig später ist Mr. Clue verschwunden, sein Laden geschlossen. Außerdem beobachtet jemand die Kinder, die nicht ahnen, von welch finsteren Gestalten sie verfolgt werden. Im „Stone Inn“ flattert der Räumungsbefehl ins Haus und es sieht ganz so aus, als hätte McLusky gewonnen. Er hatte es immer schon auf die Pension abgesehen und hat bei der Bank dafür gesorgt, dass Melodys Oma kein Geld bekommt. Müssen sie jetzt ausziehen? Da Agravain zu groß für den Vogelkäfig geworden ist, nimmt Melody ihn in ihrer Tasche heimlich mit zur Schule, wo sie ihn im Auge behalten kann. Sie bekommt ziemlichen Ärger, weil ihr „Spielzeug“ ständig Geräusche von sich gibt. Als Ashley wieder einmal fies zu Melody ist, attackiert Agravain sie und ihren rosa Handtaschenpudel Pom Pom. Ashley glaubt jedoch, sie würde von einer wild gewordenen Fledermaus angegriffen. Agravain jagt jetzt immer nachts draußen, doch dort wird er von seinen Feinden entdeckt. Zusammen mit Melody und Roddy flieht er vor den unheimlichen Männern in eine Burgruine, die zum Teil in der Anderwelt liegt. Das Leuchten des Rings führt sie in eine Gruft, und Melody erfährt in einer Vision von Schicksal des Ritters Agravain, der von Malagant, dem Anführer des Drachenheeres, in eine Falle gelockt wurde. Nun sind die bösen Diener der Dunkelheit hinter Melody und Agravain (dem Greif, nicht dem Ritter, dem sein Name trotz des Irrtums gefällt) her. Können sie entkommen? Und was wird aus Omas Pension?
Tolle Spannung für die jüngeren Fantasy-Fans! Den Prolog fand ich etwas wirr (Drache, Greif, Guter Ritter, böser Ritter …), aber dann wird es besser, und der Rest ist klasse! Eine Fortsetzung ist bereits in Arbeit: „Gryphony – Der Orden der Drachen“.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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