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Mittwoch, 17. Dezember 2014

"Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"

Krieg der Knöpfe war gestern, jetzt kommt: "Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"!

Kilian Leypold
Krähen gegen Ratten – Der Bandenkrieg von Murz und Matze
978-3-446-24631-7
Hanser Verlag
Alter: 12+

Zwei verfeindete Kinderbanden bekriegen sich in der Mettenstraße in München. Auf der einen Straßenseite in den Eigentumswohnungen leben die Krähen, der zwölfjährige Anführer Murz (eigentlich Kurt) und seine Freunde Flac (Theo), Kralle (Katja) und Teer (Mammadou) mit seiner kleinen Schwester Onni. Gegenüber in den Sozialbauten hausen die Ratten, Anführer Matze, ebenfalls Zwölf und seine Freunde Güncal, Roya und der Hunne (Dazan). Der verträumte Murz stellt sich oft vor, eine Krähe, „der Mäusetöter“, zu sein und hat Angst vor dem Erwachsenwerden. Matze glaubt hingegen nur an das, was man messen kann und hat daher immer seinen Zollstock dabei. Murz mag Rätsel und das Geheimnisvolle. Matze mag nur Fakten. Warum sind die Banden eigentlich verfeindet? Für die Krähen ist alles nur ein Spiel, um ihren spießigen Elternhäusern zu entkommen. Die Ratten fliehen aus anderen Gründen vor der Realität. Royas Vater und Großvater sind Taliban, Matze wird von seinem Vater misshandelt, Güncal lebt mit unzähligen Geschwistern in einem Zimmer mit null Privatsphäre und der Hunne kann kaum Deutsch und hat daher große Probleme in der Schule. Zwischen den Banden kommt es häufig zu Prügeleien. Murz wurde von den Ratten sein Fahrrad weggenommen, und er musste nur in Unterhosen durch Brennnesseln laufen. Seine besorgte Mutter geht mit ihm ins Krankenhaus, wo sie einen merkwürdigen Typen im Wartezimmer treffen. Wegen seines Pelzmantels nennt Murz ihn den „Bison“. Sein richtiger Name ist Tom Döse und er ist unter anderem Friseur und Privatdetektiv, außerdem auf der Suche nach dem absolut Vollkommenen, also ein total durchgeknallter Spinner. Die Krähen treffen sich danach im Hauptquartier auf dem Kletterturm des Spielplatzes und schwören Rache. Sie verabreden sich mit den Ratten zu einer Prügelei. Sie wollen Vergeltung, keinen Frieden. Die Ratten kidnappen kurzzeitig Onni und die Krähen werfen mit Steinen. Sie erniedrigen die Ratten, indem sie verlangen, dass diese in Röcken zum Kampf erscheinen. Murz entführt außerdem Matzes Hund Jadlowker vor dem Supermarkt. Matze kassiert dafür Prügel von seinem Alten und findet eine Drohnachricht der Krähen: „Ihr im Rock! Wir mit Hund!“. Matze sucht seinen Hund und trifft bei den Müllcontainern den verrückten Herr Scheibenschütz, der der Leiter des Eichamts München ist. Dann kommt der Kampf in der großen Mulde. Es kommt zum Tausch Rad gegen Hund und die Schlacht endet unentschieden. Die Banden streiten nun, ob ein Stein, der gerade noch als Wurfgeschoss diente, schwerer oder leichter als 1 Kilo ist. Sie wollen den Stein wiegen. Das soll entscheiden, wer die Schlacht gewonnen hat. Bei ihrem Streit werden sie jedoch von der „Kommandantin“ mit ihren 3 kläffenden Möpsen gestört und beschließen, je eine Delegation mit dem Stein ins Eichamt zu schicken. Der überraschend aufgetauchte Döse verwahrt den Stein bis dahin und erhält dafür Seifenblasen als Bezahlung. Der Typ ist echt nicht mehr ganz dicht. Im Eichamt scheitern sie bereits am Pförtner, der sagt, sie bräuchten einen Termin. Außerdem prüfen sie hier nur und wiegen nicht, vor allem keine dreckigen Steine. Der Amtsleiter Scheibenschütz, den Matze schon von den Mülltonnen kennt, taucht auf und spricht von Bezugsnormalen und dem Urkilo, bzw. der Kopie des Urkilos , denn das Original ist in Paris. Dieses Urkilo wird immer leichter, aber eine neuentwickelte Kugel wiegt exakt ein Kilo. Sie ist aus Silizium-28 und Wissenschaftler haben alle Atome gezählt. Die Kugel befindet sich zur Zeit im Eichamt und ist Millionen wert. Doch das weiß nur Murz. Er hat im Krankenhaus gegenüber den Transport beobachtet, eine Kiste, die mit Handschellen an einen Mann gekettet war, doch Matze glaubt ihm nicht. Döse ist begeistert von der Idee einer perfekten Kugel und lässt vor lauter Begeisterung versehentlich dem Pförtner den Stein auf den Fuß fallen und sie werden rausgeschmissen. Matze und Murz wollen nachts einbrechen und den Stein heimlich wiegen. Murz ist außerdem an der Kugel interessiert, da er glaubt, sie habe magische Kräfte. Doch sie müssen vorher Mutproben bestehen. Murz lernt Matzes Vater kennen und ihm wird einiges klar, doch das ist noch nicht die Mutprobe. Er muss eine tote Ratte auf ein Bahngleis legen, so dass der Zug ihr sauber den Schwanz abschneidet. Matze hingegen muss eine Nuss knacken und zwar nur mit Köpfchen. Als sie dann den Einbruch wagen, bekommen sie im Eichamt so manches zu sehen, unter anderem eine Eiersortiermaschine und schnappen sich die Urkilo-Kopie. Dann ist Scheibenschütz plötzlich da und erwischt sie auf frischer Tat. Er meint, wegen der vermaledeiten Kugel haben dämliche Messzylinder etc. bald ausgedient, auch das Urkilo in Paris. Er stellt nachts Löffel her, die als neue Prototypen dienen sollen, schließlich ist der Löffel die älteste Maßeinheit der Welt. Außerdem bestätigt er den Kindern, dass die Kugel tatsächlich hier ist und zeigt sie ihnen. Doch dann werden sie in der schalldichten Kammer eingesperrt. Murz meint, die Kugel sei ein Wunder, so etwas könne Matze nicht mit dem Zollstock messen. Die Waage zeigt 1 Komma und dann 48 Nullen. Wow! Sie wollen die Kugel mitnehmen, aber sie müssen sie durch etwas von gleichem Gewicht ersetzen, damit der Alarm nicht losgeht und alles was sie haben, ist der Stein … .
Kann ein Stein Frieden bringen? Diese Bandengeschichte steckt voller genialer Ideen und voller schräger Figuren, wie Döse und Scheibenschütz. Die waren mir manchmal ein bisschen zu durchgeknallt. Die ganze Idee fand ich aber super. Nachdenklich, sozialkritisch und dennoch spannend, ein tolles Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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