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Mittwoch, 18. Juni 2014

"Die Geschichte von Malala"

Sie wollte doch nur zur Schule gehen: "Die Geschichte von Malala"!

Viviana Mazza, übersetzt von Sophia Marzoff
Die Geschichte von Malala
978-3-423-71604-8
dtv junior Verlag
Alter: 12+

2009: Malala Yousafzai lebt im Swat-Tal in Pakistan. Sie ist ein fröhliches Mädchen, das gerne zur Schule geht. Doch dann übernehmen die Taliban die Macht. Männer müssen nun Bärte tragen, Frauen eine Burka. Frauen sollen nicht mehr Einkaufen gehen, am besten sollen sie gar nicht mehr das Haus verlassen und arbeiten schon gar nicht. Es gibt nur wenige Ausnahmen, z.B. bei Berufen wie Krankenschwester, doch Patienten zu versorgen, wenn man in eine Burka gehüllt ist, fällt schwer. Filme, Tanz, Musik und Internet werden verboten. Die Taliban verbrennen Fernseher, Videorecorder und Computer, dafür haben sie einen eigenen Radiosender, der ihre Propaganda verbreitet. Außerdem sind sie der Meinung, dass Mädchen nicht zur Schule gehen sollten, obwohl das nirgends im Koran steht. Wer sich den Taliban widersetzt, wird bestraft, öffentlich erschossen oder mit Säure übergossen. Die Menschen haben Angst, auch Malala und ihre Familie. Viele Freunde, auch Malalas Freundin Zakia und ihre Familie, sind weggezogen. Malalas Vater ist der Gründer einer Mädchenschule und Malala möchte später studieren und Ärztin werden. Der befreundete Jounalist Jawad veröffentlicht Malalas Tagebuch als Blog im Auftrag eines britischen Fernsehsenders, damit die Menschen weltweit die Situation aus der Sicht eines „echten“ Mädchens sehen können. Für Malala ist das nicht ungefährlich, daher benutzt sie im Blog den Namen Gul Makai. Sie liest Jawad ihr Tagebuch am Telefon vor und verwendet jedes Mal eine neue SIM-Karte. Malala kann nur hier offen ihre Meinung über die Taliban sagen. Sie weiß, dass sie die Leute mit falschen Versprechungen locken, wie mit einer Fata-Morgana. Jetzt wachen die Menschen auf, doch es ist zu spät. Malala jedoch weiß, dass die Taliban nichts weiter als Terroristen sind, die sich unter dem Deckmantel der Religion verstecken. Jawad dreht auch einen Film über sie und ihren Alltag und dokumentiert ihren letzten Schultag vor der Schließung der Schule. Sie sagt vor der Kamera ihre Meinung: Wie können die Taliban ihr nur das Lernen verbieten? Nach dem Schulverbot lernt sie zuhause, doch sie langweilt sich. Ihre Brüder freuen sich, wenn sie mal nicht zur Schule müssen und sie würde so gern gehen. Das ist ungerecht! Vormittags schläft sie bis zehn Uhr, nachmittags kommen manchmal Lehrer vorbei. Ansonsten liest sie. Ihre Lieblingsfernsehsendung wurde abgebrochen. Sie fragt sich beim Lernen, ob dieses Jahr die Februarprüfungen überhaupt stattfinden. Ihr Vater unternimmt zur Ablenkung Reisen mit der ganzen Familie und sie besuchen überall Verwandte. Sie fahren nach Peschawar und Islamabad. So entkommen sie für kurze Zeit der drückenden Stimmung und können sich etwas erholen. Nach ihrer Rückkehr bemerken sie, dass im Haus eingebrochen wurde. Der Fernseher ist weg, aber sonst hatten sie nichts von Wert wie Schmuck oder so. Malalas Bücher und Hefte sind zum Glück noch da. Ihre jüngeren Brüder spielen immer Krieg, basteln sich Gewehre und „Atombomben“, selbst der Jüngste buddelt im Garten und sagt er „hebt Gräber aus“. Sie kennen es nicht anders, doch jetzt kommt scheinbar eine Zeit des Friedens auf sie zu. Ein Abkommen wird unterzeichnet und die Menschen sind fröhlich und feiern. Es gibt wieder Hoffnung. Auch die Schule macht wieder auf. Mädchen dürfen hingehen, wenn sie eine Burka tragen. Doch im Mai 2009 ist der Frieden schon wieder vorbei. Anis, der Cousin von Malalas Freundin Fatima, gehört jetzt zu den Taliban. Zunächst macht er es nur wegen des Geldes, doch dann beginnt er die Reden vom Dschihad zu glauben und wird zum Selbstmordattentäter. Fatima und Malala sind geschockt. Die Taliban breiten sich weiter aus und Malalas Familie will wegziehen. Sie leben eine Weile bei einer Tante im Exil. Doch Malala gibt nicht auf. Sie will ihren Abschluss machen und studieren, um den Menschen in ihrer Region zu helfen. Als sie zurückkehren, merken sie, dass die Schule zwischenzeitlich von Soldaten bewohnt war, doch nun geht der Unterricht weiter. Malala versteckt sich nicht mehr. Sie verrät der Welt, dass sie Gul Makai ist und tritt in politischen Talkshows auf. Sie erzählt, dass sie Benazir Bhutto (erste und einzige pakistanische Premierministerin, starb bei einem Attentat) und Obama bewundert und nun auch selbst Politikerin werden möchte. Sie wird zur Aktivistin für Kinderrechte. 2010 kommt die Hochwasserkatastrophe und die Taliban sind auch immer noch da. Malala möchte alles geben, möchte eine Universität für Mädchen und eine Partei gründen. Sie erhält eine Auszeichnung und kauft von dem Geld einen Schulbus. Ihr Vater wird bedroht, weil die Schülerinnen seiner Schule bei einem Ausflug unverschleiert herumlaufen. Am 9. Oktober 2012 wird im Schulbus auf Malala geschossen. Sie überlebt schwer verletzt und wird nach Birmingham (England) ins Krankenhaus gebracht. Die Familie kommt bald darauf nach. Malala gibt nicht auf und kämpft weiter. Sie bekommt Briefe von Kindern aus aller Welt, ist vielen ein Vorbild. In Pakistan wird sogar eine Schule nach ihr benannt, was sie aber sehr riskant findet. Sie will die Schüler nicht in Gefahr bringen. Jetzt geht sie in England zur Schule und besucht die Oberstufe.
Endlich gibt es auch speziell für junge Leser ein Buch über Malala. Bisher gab es nur „Ich bin Malala“, das zwar auch von Jugendlichen gelesen wurde, sich aber doch eher an Erwachsene richtet. „Die Geschichte von Malala“ ist jedoch leicht und verständlich geschrieben und es gibt auch Unterrichtsmaterialien für die Schule, die man sich kostenlos unter: www.dtv.de/lehrer herunterladen kann. Ich kann mir das Buch sehr gut für die gemeinsame Lektüre in der Schule vorstellen, denn es ist eine faszinierende Geschichte über ein mutiges Mädchen und gerade für Leser in ihrem Alter interessant.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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