Durch den Nebel in eine andere Welt: "Die Erben der Alten Zeit - Das Amulett"!
Marita Sydow Hamann
Die Erben der Alten Zeit
– Das Amulett
978-3-200-03083-1
Grassroots Edition Verlag
Alter: 12+
Nach einer unheimlichen
Begegnung mit einem Obdachlosen, der sie „Das Kind, das aus dem
Nebel kam“ nannte, beginnt Waisenmädchen Charlie, Nachforschungen
über ihre Vergangenheit anzustellen. Seit dem Unfalltod ihrer ersten
Pflegeeltern war sie in mehreren Pflegefamilien und im Heim. Sie
stiehlt ihre Akte, die einen geheimen Bericht enthält, der von der
Geschichte abweicht, die man ihr über ihren Fund erzählte. Der Akte
liegt ein weißes Quarz-Amulett mit roten Zeichen bei, das in
Charlies Hand ganz warm wird. Auf ihrer Flucht aus dem Heim schneidet
sich Charlie ihre lockigen schwarzen Haare ab und tarnt sich als
Junge. Sie hat ohnehin eine recht knabenhafte Figur. Als sie durch
einen Nebel geht, ist sie plötzlich in einer anderen Welt. Das hier
ist nicht mehr Småland! Hier
gibt es merkwürdige Bäume und sie läuft einer Art schaum-furzenden
Wurm über den Weg. Charlie ist in Vanaheim gelandet und erreicht
bald ein Dorf. Der Junge Biarn versteckt sie in der Nacht in einem
Schuppen und besorgt ihr Essen und unauffälligere Kleidung. Hier ist
alles anders. Ein Tag hat 26 Stunden, am Himmel stehen zwei Monde und
Charlie staunt nicht schlecht, als sie plötzlich einem echten
Einhorn gegenüber steht. So lernt sie auch die beiden jungen Sklaven
Tora und Kunar kennen. Die sind höchst irritiert von Charlies Augen.
Sie hat nämlich ein blaues und ein dunkelgrünes. Alle Menschen in
Vanaheim haben grüne Augen, wogegen die Menschen in Godheim alle
blaue haben und von braunen Augen hat hier noch niemand etwas gehört.
Sehr seltsam, findet Charlie. Sie erfährt von dem Herrscher Oden,
der den Menschen das Schreiben von Zeichen verbietet und jeden
Ungehorsam mit Krankheit bestraft. Charlie begleitet ihre neuen
Freunde auf den Markt, wo ihr die alte Heilerin Fulla Kräuter
schenkt und sie Zeuge wird, wie ein blinder Magier Feuer macht. Hier
gibt es also tatsächlich Magie. Nach einer Weile findet Charlie
heraus, dass auch sie eine besondere Gabe hat. Sie kann erkennen ob
Pflanzen essbar sind oder ob sie heilen können und was, z.B. welche
Heilkräuter einem helfen, wenn man mit Makara-Sekret in Berührung
gekommen ist. Sie ist eine Bjarka, eine Erdmagierin. Da sie den
Rückweg nicht kennt, bleibt Charlie mehrere Monate in Vanaheim und
verbringt viel Zeit mit Tora und Kunar. Hin und wieder taucht auch
Biarn auf und gesellt sich zum Essen zu ihnen ans Feuer, doch er
scheint Charlie nicht zu trauen. Zumindest wundert er sich über ihre
Augenklappe, mit der sie ihr blaues Auge verbirgt. Zur gleichen Zeit
lebt auf Euripides, einer Welt, die von Wissenschaft und Technik
regiert wird, die junge Frau Sora. Sie besitzt ein ähnliches Amulett
wie Charlie, das sich ebenfalls bei Hautkontakt erwärmt. Sora lag
14000 Jahre im Koma. Archäologen fanden sie bei Ausgrabungen und
Ärzte heilten den Krebs, an dem sie litt. An Magie glaubt hier
niemand. Hier gibt es nicht nur schwebende Gleiter,
Magnetschwebebahnen und noch mehr modernste Technik, es hat auch eine
genetische Revolution stattgefunden. Die Menschen haben 4 Arme und
sehen, zumindest in den Augen von Erdenmenschen, recht seltsam aus.
Außerdem herrscht hier ein strenges Kastensystem. Die
Wissenschaftler vom hohen Rat in der Hauptstadt Alexandria
untersuchen Soras Amulett, jedoch ohne Ergebnis. In Vanaheim wird
Charlie unterdessen mit dem Rätsel oder vielmehr der Katastrophe des
wandernden Berges konfrontiert. Mit ihren Freunden sucht sie Schutz
in einer Höhle. Tora und Kunar sind nun frei, da der Hof ihres
Herren durch das Unglück zerstört wurde und er höchstwahrscheinlich
nicht mehr lebt. Irgendwann taucht auch Biarn auf, doch er ist
irgendwie seltsam und Charlie fragt sich, ob sie ihm trauen kann. In
einer zweiten, verborgenen Höhle gibt es einen See, in dem ein
Ungeheuer lebt. Als Biarn den See entdeckt, wird er von dem Ungeheuer
angegriffen und verletzt. Außerhalb der Höhle suchen währenddessen
Odens Späher, die Raben Hugin und Munin, nach etwas oder jemandem.
Nach Charlie? Gemeinsam mit Tora und Kunar gelingt es ihr, durch den
Nebel zurück auf die Erde zu reisen. Sie treffen Charlies Onkel
Jonas (verwandt mit ihren ersten Pflegeeltern) und sie erzählt ihm
alles. Doch er glaubt ihr nicht, sondern denkt, sie hätte für ihre
„Geschichte“ altnordische und altgriechische Sagen vermischt.
Charlie bemerkt eine Zeitverschiebung. Auf der Erde ist nur ein Tag
vergangen, obwohl sie doch 4 Monate in Vanaheim war. Tora und Kunar
sind fasziniert aber auch ein wenig verängstigt von der für sie
fremden Welt. Sie besuchen eine Bibliothek und ein Off-Road-Rennen
mit Jonas, bevor sie sich wieder zurück nach Vanaheim begeben. Eine
Fliege, die den Übergang mitmacht, wird zum Drachen. Entstanden so
die Fabelwesen? Statt 2 Tagen sind hier 4 Jahre vergangen und Biarn
ist bereits ein junger Mann und außerdem ein Ken (Feuermagier).
Charlie rechnet die Zeitverschiebung aus. 14 Erdenjahre sind 14000
Jahre in Vanaheim, dass heißt, dass hier niemand mehr aus der Zeit
ihrer Geburt lebt. Sie entdeckt, dass sie außer der Erd- auch die
Wassermagie beherrscht. Sie spürt den Regen und kann Wassertropfen
kontrollieren. Oden hat inzwischen seine Suche wieder aufgenommen und
die alte Heilerin Fulla wird von den Raben entführt. Charlie berührt
eine Nornenblüte und blickt in die Vergangenheit. Hat Biarn sie
dabei beobachtet? Immerhin können nur Frauen diese Blüten berühren
und er hält sie ja immer noch für einen Jungen. Als sie erneut zur
Erde wechseln, um noch einmal die Bibliothek zu besuchen, sehen sie
einen beunruhigenden TV-Bericht über wandernde Berge. In der Stadt
klaut Tora eine grüne Kontaktlinse für Charlie und wird dabei von
Edelzicke Hanna erwischt. Versehentlich kommt die verwöhnte und
versnobte Hanna mit durch den Nebel, außerdem zwei Kätzchen, die in
Vanaheim zu löwenähnlichen Sphinxen werden. Unterdessen hat Sora
auf Euripides eine Vision und rätselt über die Runenschrift auf
Rheas Grab. In Vanaheim unterrichtet Biarn, der wieder um einiges
älter geworden ist, Charlie in Magie. Hanna ist ganz angetan von
Biarn und passt sich langsam aber sicher ihrem neuen Leben in der
anderen Welt an. Charlie befragt das Runenorakel, wie sie Oden
stürzen kann, doch dann gerät sie in Odens Hand … .
Der Auftakt einer tollen
Fantasy-Reihe! Der zweite Band „Der Thul“ ist auch bereits
erschienen. Ich kam in Kontakt mit diesem Buch, als ich eines Tages
eine Mail von einer mir vorher unbekannten Autorin aus Schweden
erhielt, die meinen Blog gelesen hatte. (Hallo Marita!) Ich war ganz
begeistert, dass mein Blog sogar in Schweden gelesen wird und nahm
das mir angebotene Leseexemplar dankend an. Jetzt habe ich es endlich
mal geschafft, es zu lesen und fand es echt super! Die nordische
Mythologie finde ich total spannend und was Marita mit ihrer Fantasie
daraus macht ist genial!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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