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Mittwoch, 28. Mai 2014

"Die Erben der Alten Zeit - Das Amulett"

Durch den Nebel in eine andere Welt: "Die Erben der Alten Zeit - Das Amulett"!

Marita Sydow Hamann
Die Erben der Alten Zeit – Das Amulett
978-3-200-03083-1
Grassroots Edition Verlag
Alter: 12+

Nach einer unheimlichen Begegnung mit einem Obdachlosen, der sie „Das Kind, das aus dem Nebel kam“ nannte, beginnt Waisenmädchen Charlie, Nachforschungen über ihre Vergangenheit anzustellen. Seit dem Unfalltod ihrer ersten Pflegeeltern war sie in mehreren Pflegefamilien und im Heim. Sie stiehlt ihre Akte, die einen geheimen Bericht enthält, der von der Geschichte abweicht, die man ihr über ihren Fund erzählte. Der Akte liegt ein weißes Quarz-Amulett mit roten Zeichen bei, das in Charlies Hand ganz warm wird. Auf ihrer Flucht aus dem Heim schneidet sich Charlie ihre lockigen schwarzen Haare ab und tarnt sich als Junge. Sie hat ohnehin eine recht knabenhafte Figur. Als sie durch einen Nebel geht, ist sie plötzlich in einer anderen Welt. Das hier ist nicht mehr Småland! Hier gibt es merkwürdige Bäume und sie läuft einer Art schaum-furzenden Wurm über den Weg. Charlie ist in Vanaheim gelandet und erreicht bald ein Dorf. Der Junge Biarn versteckt sie in der Nacht in einem Schuppen und besorgt ihr Essen und unauffälligere Kleidung. Hier ist alles anders. Ein Tag hat 26 Stunden, am Himmel stehen zwei Monde und Charlie staunt nicht schlecht, als sie plötzlich einem echten Einhorn gegenüber steht. So lernt sie auch die beiden jungen Sklaven Tora und Kunar kennen. Die sind höchst irritiert von Charlies Augen. Sie hat nämlich ein blaues und ein dunkelgrünes. Alle Menschen in Vanaheim haben grüne Augen, wogegen die Menschen in Godheim alle blaue haben und von braunen Augen hat hier noch niemand etwas gehört. Sehr seltsam, findet Charlie. Sie erfährt von dem Herrscher Oden, der den Menschen das Schreiben von Zeichen verbietet und jeden Ungehorsam mit Krankheit bestraft. Charlie begleitet ihre neuen Freunde auf den Markt, wo ihr die alte Heilerin Fulla Kräuter schenkt und sie Zeuge wird, wie ein blinder Magier Feuer macht. Hier gibt es also tatsächlich Magie. Nach einer Weile findet Charlie heraus, dass auch sie eine besondere Gabe hat. Sie kann erkennen ob Pflanzen essbar sind oder ob sie heilen können und was, z.B. welche Heilkräuter einem helfen, wenn man mit Makara-Sekret in Berührung gekommen ist. Sie ist eine Bjarka, eine Erdmagierin. Da sie den Rückweg nicht kennt, bleibt Charlie mehrere Monate in Vanaheim und verbringt viel Zeit mit Tora und Kunar. Hin und wieder taucht auch Biarn auf und gesellt sich zum Essen zu ihnen ans Feuer, doch er scheint Charlie nicht zu trauen. Zumindest wundert er sich über ihre Augenklappe, mit der sie ihr blaues Auge verbirgt. Zur gleichen Zeit lebt auf Euripides, einer Welt, die von Wissenschaft und Technik regiert wird, die junge Frau Sora. Sie besitzt ein ähnliches Amulett wie Charlie, das sich ebenfalls bei Hautkontakt erwärmt. Sora lag 14000 Jahre im Koma. Archäologen fanden sie bei Ausgrabungen und Ärzte heilten den Krebs, an dem sie litt. An Magie glaubt hier niemand. Hier gibt es nicht nur schwebende Gleiter, Magnetschwebebahnen und noch mehr modernste Technik, es hat auch eine genetische Revolution stattgefunden. Die Menschen haben 4 Arme und sehen, zumindest in den Augen von Erdenmenschen, recht seltsam aus. Außerdem herrscht hier ein strenges Kastensystem. Die Wissenschaftler vom hohen Rat in der Hauptstadt Alexandria untersuchen Soras Amulett, jedoch ohne Ergebnis. In Vanaheim wird Charlie unterdessen mit dem Rätsel oder vielmehr der Katastrophe des wandernden Berges konfrontiert. Mit ihren Freunden sucht sie Schutz in einer Höhle. Tora und Kunar sind nun frei, da der Hof ihres Herren durch das Unglück zerstört wurde und er höchstwahrscheinlich nicht mehr lebt. Irgendwann taucht auch Biarn auf, doch er ist irgendwie seltsam und Charlie fragt sich, ob sie ihm trauen kann. In einer zweiten, verborgenen Höhle gibt es einen See, in dem ein Ungeheuer lebt. Als Biarn den See entdeckt, wird er von dem Ungeheuer angegriffen und verletzt. Außerhalb der Höhle suchen währenddessen Odens Späher, die Raben Hugin und Munin, nach etwas oder jemandem. Nach Charlie? Gemeinsam mit Tora und Kunar gelingt es ihr, durch den Nebel zurück auf die Erde zu reisen. Sie treffen Charlies Onkel Jonas (verwandt mit ihren ersten Pflegeeltern) und sie erzählt ihm alles. Doch er glaubt ihr nicht, sondern denkt, sie hätte für ihre „Geschichte“ altnordische und altgriechische Sagen vermischt. Charlie bemerkt eine Zeitverschiebung. Auf der Erde ist nur ein Tag vergangen, obwohl sie doch 4 Monate in Vanaheim war. Tora und Kunar sind fasziniert aber auch ein wenig verängstigt von der für sie fremden Welt. Sie besuchen eine Bibliothek und ein Off-Road-Rennen mit Jonas, bevor sie sich wieder zurück nach Vanaheim begeben. Eine Fliege, die den Übergang mitmacht, wird zum Drachen. Entstanden so die Fabelwesen? Statt 2 Tagen sind hier 4 Jahre vergangen und Biarn ist bereits ein junger Mann und außerdem ein Ken (Feuermagier). Charlie rechnet die Zeitverschiebung aus. 14 Erdenjahre sind 14000 Jahre in Vanaheim, dass heißt, dass hier niemand mehr aus der Zeit ihrer Geburt lebt. Sie entdeckt, dass sie außer der Erd- auch die Wassermagie beherrscht. Sie spürt den Regen und kann Wassertropfen kontrollieren. Oden hat inzwischen seine Suche wieder aufgenommen und die alte Heilerin Fulla wird von den Raben entführt. Charlie berührt eine Nornenblüte und blickt in die Vergangenheit. Hat Biarn sie dabei beobachtet? Immerhin können nur Frauen diese Blüten berühren und er hält sie ja immer noch für einen Jungen. Als sie erneut zur Erde wechseln, um noch einmal die Bibliothek zu besuchen, sehen sie einen beunruhigenden TV-Bericht über wandernde Berge. In der Stadt klaut Tora eine grüne Kontaktlinse für Charlie und wird dabei von Edelzicke Hanna erwischt. Versehentlich kommt die verwöhnte und versnobte Hanna mit durch den Nebel, außerdem zwei Kätzchen, die in Vanaheim zu löwenähnlichen Sphinxen werden. Unterdessen hat Sora auf Euripides eine Vision und rätselt über die Runenschrift auf Rheas Grab. In Vanaheim unterrichtet Biarn, der wieder um einiges älter geworden ist, Charlie in Magie. Hanna ist ganz angetan von Biarn und passt sich langsam aber sicher ihrem neuen Leben in der anderen Welt an. Charlie befragt das Runenorakel, wie sie Oden stürzen kann, doch dann gerät sie in Odens Hand … .
Der Auftakt einer tollen Fantasy-Reihe! Der zweite Band „Der Thul“ ist auch bereits erschienen. Ich kam in Kontakt mit diesem Buch, als ich eines Tages eine Mail von einer mir vorher unbekannten Autorin aus Schweden erhielt, die meinen Blog gelesen hatte. (Hallo Marita!) Ich war ganz begeistert, dass mein Blog sogar in Schweden gelesen wird und nahm das mir angebotene Leseexemplar dankend an. Jetzt habe ich es endlich mal geschafft, es zu lesen und fand es echt super! Die nordische Mythologie finde ich total spannend und was Marita mit ihrer Fantasie daraus macht ist genial!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Tanith Low - Die ruchlosen Sieben"

Für alle Skulduggery-Fans: "Tanith Low - Die ruchlosen Sieben"!

Derek Landy, übersetzt von Ursula Höfker
Tanith Low – Die ruchlosen Sieben
978-3-7855-7850-6
Loewe Verlag
Alter: 12+

Was wurde eigentlich aus Tanith Low, die im fünften Band der Buchreihe „Skulduggery Pleasant“ die Seite wechselte? Einst war sie Walküre Unruhes beste Freundin, aber nun trägt sie einen Restanten in sich und ist auf der Seite von Darquise. Als sie verschwand, versteckte sie sich zunächst in ihrer alten Wohnung, doch schon bald, nach einem Kampf mit einem Sensenträger auf ihrem Dach, ist es mit der Ruhe vorbei. Sie versammelt eine Gruppe von Bösewichten um sich, um mit deren Hilfe vier mächtige Waffen zu stehlen. Es handelt sich dabei um die vier Göttermörder, die so mächtig sind, dass sie selbst Taniths neuer Herrin Darquise schaden könnten. Zunächst verbündet sie sich mit Billy-Ray Sanguin, dann holen die beiden Springer Jack und den Vampir Dusk ins Team. Die neuen Teammitglieder werden mit ganz persönlichen Dingen geködert. Sie versprechen zum Beispiel Dusk die Information, wer ihn geschaffen hat, so dass er nicht widerstehen kann. Doch auch die „Guten“ stellen ein Team zusammen, also müssen sie Tanith und ihre Leute beeilen, um die Waffen vor ihnen in die Hände zu bekommen. Glücklicherweise haben sie einen Spion im gegnerischen Team. Die gegnerische Gruppe um Dexter Vex besteht übrigens aus: Aurora Jane, Schreck Jones, Saracen Rue, Donegan Bane, Cracious O' Callahan und Wilhelm Schreier. Bei so vielen Gegenspielern ist es klar, dass sich auch Tanith noch etwas Verstärkung holt. Deshalb kommen noch die Menschenfresserin Annis und Sabine, eine (normal-menschliche) Diebin und Betrügerin an Bord. Mit Sabines Hilfe wollen sie die Waffen unbemerkt gegen magisch aufgeladene Duplikate vertauschen, doch die Zeit drängt. Die erste Waffe ist ein Dolch und befindet sich im Besitz von Johann Stark. Tanith becirct Johann und der erste Teil des Plans gelingt. Sie haben den Dolch. Die „Guten“ sind, obwohl sie sogar ein Flugzeug gestohlen habe, um ihnen zuvorzukommen, zu spät. Die zweite Waffe, ein Bogen, befindet sich im Besitz des Gangsterbosses Jackie Earl in Chicago. Diesmal wird Tanith auf frischer Tat ertappt, konnte aber die Bogen noch rechtzeitig vertauschen. Auf geht’s zu Waffe Nummer 3, einem Speer, den ein Mann namens Crab besitzt. Auch Dexter und sein Team sind auf dem Weg nach Polen. Sie wissen nicht, dass Tanith schon zwei der Waffen in ihrem Besitz hat. Da die vierte Waffe, das Schwert, am Schwierigsten zu beschaffen sein wird, heben sich das beide Teams für den Schluss auf. Dexter und seine Leute staunen nicht schlecht, als sie im Luftraum über Polen plötzlich von einer Rakete getroffen werden und notlanden müssen. Dabei wird ihnen auch klar, dass sie einen Verräter an Bord haben und zwar … (verrate ich nicht ;-) ). Auch in Taniths Team passiert so einiges. Jack hat sich verknallt und zwar nicht, wie alle annehmen, in die Schwarze Annis, sondern in die süße Sabine. Die findet ihn allerdings nicht so prickelnd. Auch zwischen Billy-Ray und Tanith läuft was (gegen Ende der Geschichte ist sogar von einer Hochzeit die Rede). Beim Kampf um die letzte Waffe geht dann alles drunter und drüber. Das Schwert befindet sich im englischen Sanktuarium. Tanith scheut sich nicht davor, ihre Teammitglieder zu ofern, um dort Zugang zu bekommen. Um ihr Zeil zu erreichen, geht sie über Leichen. Schließlich treffen beide Teams zusammen und geraten in einen Hinterhalt. Müssen sie jetzt etwa zusammenarbeiten? Gibt es eine Rettung vor dem Zombie-Virus? Was wird aus den Göttermördern? Die Lage scheint aussichtslos … .
Dieses Buch ist wirklich nur was für Fans! Wer noch nie etwas von Skulduggery Pleasant gehört hat, versteht beim Lesen wahrscheinlich nur Bahnhof. Für Skulduggery-Fans ist dieses Spin-Off jedoch ein echter Leckerbissen. Tanith gehört zwar nicht zu meinen absoluten Lieblingsfiguren, aber ich fand es trotzdem klasse. Besonders gefielen mir die Rückblenden in Taniths Kindheit, in die Zeit, bevor sie diesen Namen wählte. Man ist dabei , wenn sie trainiert zu töten, an Wänden zu gehen etc.. Weitere Ableger-Bände sind in Planung. Bis dahin, abwarten und Skulduggery Pleasant lesen ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Jimmy, Jimmy - Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde"

Vom Vater zum Kind: "Jimmy, Jimmy - Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde"!

Mark O'Sullivan, übersetzt von Anu Stohner
Jimmy, Jimmy – Die Geschichte, wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde
978-3-423-65003-8
dtv-Junior Verlag
Alter: 14+

Ein Unfall verändert das Leben der 16-jährigen Eala und ihrer Familie für immer. Ihr Vater Jimmy wird beim Joggen von einem rasenden Radfahrer gerammt und schlägt mit dem Kopf gegen den Sockel des Eckhauses. Erst nach Wochen erwacht er aus dem Koma, doch er ist nicht mehr derselbe, nicht mehr der Vater, den Eala und ihre Brüder kannten. Er ist jetzt Jimmy, auf dem geistigen Stand eines 10-Jährigen. Auch Mutter Judy hat sozusagen ihren Mann verloren und einen weiteren Sohn dazubekommen. Die Familie ist nicht mehr die, die sie vorher war. Jimmy schläft nicht mehr bei der Mutter im Zimmer, sondern bekommt in der Souterrain-Wohnung im Keller sein eigenes Reich. Früher war er ein großer Fußball-Fan und selbst ein begeisterter Fußballer. Nun weiß er nichts mehr über Fußball und will auch gar nichts mehr davon wissen, nachdem er sich bei ersten Spielversuchen ziemlich ungeschickt anstellt. Videospiele sind jetzt sein Ding, sein Sohn Sean und dessen bester Freund Brian seine besten Kumpel. Von seinen alten Freunden will er nichts mehr wissen. Sie machen ihm Angst. Außerdem entwickelt er eine Vorliebe für Süßigkeiten. Früher als er noch der 42-jährige Ehemann und Vater war, illustrierte er Kinderbücher und machte Zeichentrickfilme. Zuletzt arbeitete er an einer Bilderbuchreihe über einen kleinen Panzer, der lieber etwas anderes sein möchte, zum Beispiel ein Elefant. Davon erzählen sie ihm lieber nichts, da sie ihn nicht noch mehr verwirren wollen. Er erzählt immer, das er sich vor „dem Mann“ fürchtet, aber keiner in der Familie kann sich so recht erklären, was er damit meint. Heftig sind auch seine Reaktionen auf den bellenden Hund der Nachbarin Mrs. Casey. Früher hat er sich oft um die etwas schrullige Dame gekümmert. Jeder in der Familie geht auf seine Weise mit dem neuen Jimmy um. Nesthäkchen Tom versteht noch gar nicht, was los ist. Am meisten leidet Eala. Sie bemerkt, wie sich die Familie immer mehr entfremdet. Früher war alles perfekt, dachte sie zumindest. Immer wieder denkt sie über den Unfall nach. Jimmy hörte beim Joggen immer Musik. Welches Lied hat er wohl gehört, als es passiert ist? Wer hat Schuld? Clem Healy, der rücksichtslose Radfahrer? Um alles ertragen zu können, klaut Eala heimlich Jimmys Schmerzmittel und dröhnt sich damit zu. Sie merkt nicht, dass sie immer mehr in die Abhängigkeit abrutscht. Mutter Judy hat indes ganz andere Probleme. Die Versicherung will nicht zahlen. Etwas stimmt nicht mit Jimmys Papieren. Die Geburtsurkunde ist gefälscht. Mit wem war sie wirklich all die Jahre lang verheiratet? War das ganze Leben ihres Mannes eine Lüge? Heißt er überhaupt Jimmy? Sein Name, seine Identität, seine Kindheitserinnerungen, die er mit ihr teilte … alles Lüge? Nun kann Jimmy nicht mehr die Wahrheit sagen, darüber, wer er ist und was in der Vergangenheit geschehen ist. Hat vielleicht „der Mann“ etwas damit zu tun? Jimmy geht nun tagsüber immer ins Head-up-Centre, wo er mit Menschen zusammen ist, denen es ähnlich ergangen ist wie ihm. Zu Weihnachten geben er und seine neuen Freunde ein Konzert in der Rainbow Hall. Am liebsten würde er auch mit in die geplante WG ziehen, die das Centre gerade aufbaut. Die anderen aus der Familie sind schockiert darüber, dass er sie tatsächlich verlassen würde. Eala hat inzwischen gemerkt, wie sehr sie Brian mag. Er merkt, dass es ihr gar nicht gut geht und will helfen. Plötzlich ist Jimmy spurlos verschwunden. Alle sind besorgt und suchen ihn. Sie finden ihn schließlich bei Mrs. Casey, die gestürzt war und um die er sich gekümmert hat. Aber wie soll es nun weitergehen mit Jimmy?
Ein beeindruckendes Buch über eine Familie, die eine schwere Zeit durchmacht. Erzählt wird alles aus der Sicht von Eala, die an der Situation beinahe zerbricht. Doch das Leben geht weiter, auf die eine oder andere Weise. Dieses Buch bringt einen auf jeden Fall zum Nachdenken.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 21. Mai 2014

"Wir beide zusammen, der Himmel so weit"

Kulturschock Mongolei: "Wir beide zusammen, der Himmel so weit"!

Lin Hallberg, übersetzt von Angelika Kutsche
Wir beide zusammen, der Himmel so weit
978-3-440-13877-9
Kosmos Verlag
Alter: 12+

Emma ist verrückt nach Pferden. In letzter Zeit ist sie sehr unglücklich und Reitschulpferd Ajax ist ihr einziger Halt. Sie verbringt ihre Zeit fast nur noch im Stall. Ihre beste Freundin Katrin mag plötzlich keine Pferde mehr und hängt nur noch mit der Neuen, Tova, herum. Emma ist seitdem abgeschrieben. Katrin kritisiert plötzlich ihre Klamotten und redet nur noch über Jungs. Jungs interessieren Emma nicht sonderlich, auch nicht Tobias, der in der Disco versucht sie zu küssen. Auch zu Hause ist es schwierig. Emmas Eltern streiten nur noch, vielleicht lassen sie sich sogar scheiden. Emma kommt sich vor wie der Klebstoff, der die beiden noch zusammenhält. Ihre kleine Schwester Elin ist kurz nach der Geburt gestorben. Emma kann mit niemanden über ihre Probleme reden, außer mit Ajax. Sie gewinnt mit Ajax beim Springturnier und ist endlich mal wieder froh, dann kommt der Hammer. Ihre Eltern wollen einen Neuanfang versuchen. In der Mongolei! Emma will nicht mit. Ein halbes Jahr in der Fremde und ohne Ajax, das geht gar nicht, aber sie hat keine Wahl. Vor ihrer Abreise versöhnt sie sich mehr oder weniger mit Katrin und die beiden versprechen, einander zu schreiben. SMS und Internet gibt es da, wo sie hinziehen, nicht. Am letzten Tag in Deutschland trifft Emma Mischa und verliebt sich zum ersten Mal. Das Leben ist unfair! Die Familie reist zunächst nach Ulan Bator, wo sie eine triste Wohnung, in der es nach Schimmel riecht, bezieht. Emma besucht eine internationale Schule und muss eine Schuluniform tragen. Pferde sieht sie nirgends. Zum Geburtstag bekommt sie ein Fahrrad und fährt zu einer Rennbahn am anderen Ende der Stadt. Dort trifft sie das Mädchen Baska und die beiden freunden sich an. Baska spricht zum Glück Englisch und ist auch ein Pferdefan. Als Emmas Eltern zu einer Expedition aufbrechen, lädt Baska Emma zu sich nachhause in die Steppe ein. Ihre Familie hat eine Herde mit 40 Pferden. Emma stimmt begeistert zu. Doch nach der langen, beschwerlichen Busfahrt fühlt sie sich dreckig und stinkt. Sie stellt fest, dass sie Tee mit Yak-Milch hasst und ist froh über die Vorräte, die ihre Mutter ihr eingepackt hat. Sie kommen bei der Jurte von Baskas Familie an und hier ist alles ganz anders als Emma dachte. Baska muss viel arbeiten und Pferde sind auch nicht zu sehen. Es gibt nicht mal ein vernünftiges Klo, sondern nur ein Loch im Boden und kein Klopapier. Alle starren Emma an, weil sie für sie so fremdartig ist und nennen sie Eemaa. Als sie endlich Pferde zu Gesicht bekommt, haben die nichts mit den Pferden gemein, die Emma bisher kannte. Ein Pferd ist hier kein Hobby oder Haustier, sondern ein Nutz- und Arbeitstier und oft das einzige Fortbewegungsmittel. Pferde werden hier nicht verhätschelt. Emma wird ausgelacht, als sie einem Pferd den Huf auskratzen will. Die Leute hier kennen keine Hufkratzer. Das Pferd wundert sich auch und ist nicht sehr begeistert. Hier wird meist ohne Sattel geritten und Zaumzeug und Steigbügel bestehen aus einem Wirrwarr an Knoten. Emmas Pferd reagiert nicht auf ihre Kommandos. Pferde haben hier auch keine Namen. Es gibt auch nicht „mein Pferd“, „dein Pferd“. Emma ist ganz fasziniert von einem weißen Hengst, den sie Adzerk (heißt schlicht und einfach "Hengst") nennt und der als unnahbar und vor allen unreitbar gilt. Als er noch ein Fohlen war, wurde seine Mutter von Wölfen gerissen, doch er konnte fliehen. Emma will unbedingt auf ihm reiten, doch alle lachen sie bloß aus. Nur langsam gewinnt sie sein Vertrauen und kann ihn streicheln und striegeln, oder was man hier so striegeln nennt. Es ist eher ein auszupfen von Dreck und Winterfell und zum anschließenden Kämmen verwendet Emma ihre eigene Haarbürste. Sie darf mit zum Training für das große Rennen Naadan, das das Ereignis im Land ist. Die Pferde werden Wochen vorher dafür trainiert. Baska darf nach einigem hin und her auch mitkommen, um zu übersetzen, obwohl zuhause viel Arbeit auf sie wartet. Sie muss die Yaks melken und sich um den ganzen Haushalt kümmern. Baskas jüngere Schwester Otgon darf die Mädchen schließlich ebenfalls begleiten. Aber dann wird Otgon krank und Emma soll die Mutter holen. Sie reitet auf Adzerk zum Lager, schnell wie der Wind. Alle sind fasziniert von ihr und dem Pferd. Trotzdem darf sie nicht beim Rennen reiten. Das Pferd sei nicht vorbereitet. Als ein anderer Reiter versucht auf Adzerk zu reiten, klappt es nicht, doch niemand will von Emma hören, dass er es falsch gemacht hat. Dann will Emma Baska beibringen, auf Adzerk zu reiten. Sie soll das Rennen gewinnen. Ihre Familie bleibt skeptisch, auch als Baska beim Training alle überholt. Dann sagen sie auch noch, Adzerk tauge nichts und soll kastriert werden. Das kann Emma nicht zulassen. Schafft sie es, dass er doch beim großen Rennen starten wird?
Obwohl ich kein Pferdefan bin und auch nicht die geringste Ahnung von Pferden habe, hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es geht ja auch nicht nur um Pferde und hat nicht mit den typischen Friede-Freude-Ponyhof-Geschichten zu tun. Ich fand es unheimlich spannend, etwas über die Mongolei zu erfahren und über den Kulturschock, den Emma dort erlebt. Was mir auch sehr gefiel, war, dass zwischendurch immer die Briefe von Emma und Katrin abgedruckt waren, die ja Emmas einziger Kontakt zur Heimat sind. Jetzt habe ich das Buch an meine pferde-verrückte Kollegin Nicole weitergegeben und bin gespannt, was sie dazu sagt.
Viel Spaß beim Lesen!!!


"Wie Blut so rot"

Sience-Fiction meets Grimms Märchen: "Wie Blut so rot"!

Marissa Meyer, übersetzt von Astrid Becker
Wie Blut so rot (Die Luna-Chroniken Band 2)
978-3-551-58287-4
Carlsen Verlag
Alter: 12+

Michelle Benoit, die Großmutter von Scarlet, ist spurlos verschwunden. Die Leute im Dorf halten Michelle ohnehin für verrückt und die Polizei unternimmt auch nichts, nur Scarlet macht sich große Sorgen. Da kommt Scarlets Vater nachhause und behauptet, die Oma sei entführt worden. Verzweifelt sucht er in deren Haus nach etwas, das die Entführer wollen könnten. Scarlet fragt sich, was die Oma so wichtiges haben oder wissen könnte. Früher war sie Pilotin, doch das ist lange her und nicht mehr wichtig, oder? Als Scarlet mal wieder ihr Bio-Gemüse ausliefert, trifft sie auf den Straßenkämpfer Wolf, der ihr helfen will, ihre Großmutter zu finden, doch er hat dasselbe Tattoo wie die Entführer. Steckt er mit ihnen unter einer Decke? Die beiden nehmen den Zug nach Paris, müssen aber unterwegs abspringen, da der Zug wegen der Blauen Pest (angeblich) unter Quarantäne gestellt wird. Sie fliehen zu Fuß und werden verfolgt. Auch Cyborg-Mädchen Cinder (s. Band 1, „Wie Monde so silbern) ist auf der Flucht. Sie flieht vor der bösen lunarischen Königin Levana. Als sie auf dem Ball den Imperator Kai (ehemals Prinz) vor ihr warnen wurde, verlor sie ihren Fuß und wurde ins Gefängnis gesperrt. Im Schlepptau hat sie ihren angeberischen Mitgefangenen „Kapitän“ (eigentlich ist er nur Kadett) Thorne, der keine Ahnung von den Zusammenhängen hat. Doch Thorne hat ein Raumschiff, das sie für ihre Flucht nutzen können. Im Schiff baut sie den Chip ihrer treuen Adroidin Iko in die Steuerung ein, die zunächst völlig überfordert damit ist, dass ihr „Körper“ nun ein Raumschiff ist. Cinder wird gesucht, weil sie in Wirklichkeit Prinzessin Selene ist, die Nichte von Königin Levana, die als Kind angeblich bei einem Brand ums Leben kam. Levana sieht durch Cinder ihre Macht bedroht. Sie will Kai heiraten und die Macht über die ganze Erde an sich reißen. Unter ihrem Kommando stehen genmanipulierte Spezialagenten und die gefürchteten Traumaturgen. Lunarier besitzen die Fähigkeit, Menschen zu beeinflussen. Auch Cinder hat diese Gabe, doch sie ist nicht professionell ausgebildet. Trotzdem versucht sie, sie zu nutzen, um das Schiff zu „tarnen“. Bei ihren Recherchen über die Pläne der Königin stößt sie auf den Namen Michelle Benoit und sie fliegen nach Frankreich, um sie zu suchen. In ihrem Haus finden sie eine Geheimtür, die Scarlet und ihrem Vater verborgen blieb und erreichen durch einen vermeintlichen Schrank ein Labor. Cinder erinnert sich daran, dort gewesen zu sein. Nach dem Brand, damals war sie drei Jahre alt, lag sie in einem Tank, bis sie elf war. Danach begann ihr Leben als Cyborg. Unterdessen werden Scarlet und Wolf von dessen Bruder Ran verfolgt. Beide gehören zu einem Geheimbund, der wie ein Wolfsrudel gegliedert und Königin Levana unterstellt ist. Wolf ist bzw. war ein Alpha, sein Bruder Ran nur ein Omega. Wolf beteuert, nichts mehr mit dem Rudel zu tun zu haben, aber Scarlet weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann, obwohl sie sich auf ihrer gemeinsamen Reise in ihn verliebt hat. Sie erreichen die Zentrale des Bundes in Paris, wo auch Michelle gefangen gehalten wird und Wolf verrät Scarlet. War alles nur gespielt? Auch der Kuss? Sie wird in eine Zelle gesperrt, aber sie muss ihre Oma sehen. Die Lunarier versuchen sie zu täuschen. Aus ihrer Oma bringen sie nichts heraus, ihr Widerstand ist zu stark und sie scheint immun gegen ihre Kräfte. Ihren schwachen aber unwissenden Vater haben sie umgebracht und Tod durch Alkoholvergiftung vorgetäuscht. Wolf besucht sie in ihrer Zelle und steckt ihr durch einen Kuss einen Chip zu. Statt zu fliehen geht sie in die Zelle ihrer Oma, die im Sterben liegt und wird von Ran angegriffen. Er will Scarlet töten, um Wolf zu demütigen, doch der rettet Scarlet und tötet Ran. Dann tauchen Cinder und Thorne auf. Gemeinsam mit Scarlet und dem, von Cinders Betäubungspfeil bewusstlosen, Wolf fliehen sie aufs Schiff. Cinder kann einen der Spezialagenten unter ihre Kontrolle bringen, was eigentlich unmöglich ist. Überall auf der Welt greifen die „Wölfe“ an und Kai stimmt der Hochzeit mit Levana zu, damit das Morden aufhört. Cinder, die Kai liebt, ist entsetzt. Sie weiß, die Königin wird ihn töten, um Kaiserin zu werden. Was können sie tun?
Eine geniale Mischung aus Grimms Märchen und Sience-Fiction mit einer gehörigen Portion Romantik. Im Herbst 2014 geht die Geschichte weiter mit „Wie Sterne so golden“. Nach „Cinderella“ und „Rotkäppchen“ wird nun das Thema „Rapunzel“ aufgegriffen, doch anstatt in einem Turm wird Cress von von Königin Levana in einer Raumstation festgehalten.
Viel Spaß beim Lesen!

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"Jersey Angel - Was ist schon ein Sommer?"

Sommer, Sonne, Herzschmerz: "Jersey Angel - Was ist schon ein Sommer?"!

Beth Ann Bauman, übersetzt von Gabriele Kosack
Jersey Angel – Was ist schon ein Sommer?
978-3-551-31300-3
Carlsen Taschenbuch Verlag
Alter: 12+

Sommer in Jersey, die letzten großen Ferien vor dem Highschool-Abschluss! Angel ist gerade 17 geworden und hat noch keine Zukunftspläne, ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Inggy, die sich im ganzen Land Colleges ansieht. Bevor die Touristen, von den Einheimischen „Bennys“ genannt, anreisen, räumt Angel mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern zwei ihrer drei Häuser. Im Sommer wohnen alle zusammen in einem und vermieten die anderen an Feriengäste, aber außerhalb der Saison hat Angel ein Haus für sich allein. Ihre kleinen Geschwister, Mimi und Mossy haben einen anderen Vater als Angel, zur Zeit ist Angels Mutter aber wieder Single und sucht im Internet nach der großen Liebe. Angel hat ihre große Liebe schon gefunden, Joey. Das wird ihr aber erst bewusst, als Schluss ist. Im Laufe der Zeit hat sie sich immer mal wieder von Joey getrennt, um das Prickeln in ihrer Beziehung zu erhalten, aber jetzt ist er ihre Spielchen leid und will nicht mehr mit ihr zusammen sein. Anfangs rennt sie ihm ständig hinterher und besucht ihn zuhause, doch er scheint sich neuerdings mehr für hochpreisigen Edel-Käse zu interessieren. Also treibt sie es einfach mit verschiedenen anderen Jungs. Aus lauter Mitleid entjungfert sie sogar den einsamen Loser Kipper, der sonst womöglich seinen Abschluss als Jungfrau hätte machen müssen, weil er mit seiner unbeholfenen Art nie eine rumkriegen würde. Dummerweise verliebt sich der Idiot gleich in sie. Ihre Freundin Inggy rät ihr, wählerischer zu sein und es nicht mit jedem zu treiben. Inggy ist schon ewig mit Cork zusammen. Joey geht jetzt mit Carmella. Irgendwie vermisst Angel ihren Joey noch immer, aber bei einem Bootsausflug kann sie ihre Finger nicht von Cork lassen, obwohl der in ja in festen Händen ist und diese Hände ihrer besten Freundin gehören. Gewissensbisse hat sie keine. Es bleibt nicht bei dem einen Mal. Die beiden treffen sich bald regelmäßig. Natürlich darf Inggy nichts erfahren. Eine andere Freundin von Angel, Sherry, erwartet unterdessen ein Baby. Es wird Herbst und die Schule fängt wieder an. Angel nimmt an einem College-Eignungstest teil, kapiert aber die meisten Fragen nicht und geht mittendrin raus, für einen Spontan-Fick mit Cork in der Sporthalle. Bei einer Party muss Angel entsetzt mitansehen, wie Cork ihre Mutter küsst. Da reden die beiden erst mal nicht mehr miteinander und Angel flüchtet für eine Weile zu ihrem Vater und dessen neuer Familie. Doch dort fühlt sie sich nicht wirklich erwünscht. Sie schnüffelt im Handy von Inggy und entdeckt SMS von einem gewissen Jeffrey, obwohl sie eigentlich was ganz anderes gesucht hatte. Betrügt Inggy Cork etwa? Die hochschwangere Sherry bringt unterdessen ihr Baby zur Welt. Leider wird das Kleine tot geboren. Sherry ist nicht sicher, ob sie es sehen will und schickt Angel hin, damit sie das entscheidet. Angel sieht sich das Baby an. Es ist wunderschön, doch sie rät Sherry trotzdem davon ab, weil sie denkt, es würde ihr das Herz brechen. Nur denkt Sherry jetzt, das Baby sei eine Art Monster gewesen. Der Winter kommt und Angel hat ihre Affäre mit Cork wieder aufgenommen. Außerdem steht die Wahl zur „Miss Fröhliche Weihnachten“ an, die wahrscheinlich Inggy gewinnen wird. Da bekommt Angel eine SMS von Joey, in der steht, dass sie ihm noch etwas bedeutet. Werden die beiden wieder zusammenkommen?
Liebe, Herzschmerz, Katastrophen … ! Kein schlechtes Buch, wenn man auf so etwas steht. Ich dachte beim Lesen allerdings die meiste Zeit: Was für eine Schlampe! Angel treibt es buchstäblich mit jedem und dann auch noch mit dem Freund der besten Freundin! Das macht sie nicht gerade zu einer sympathischen Figur. Ich mochte jedoch ihre kleinen Geschwister. Am interessantesten fand ich noch die Nebenhandlung um Sherry, obwohl deren Schwangerschaft ja tragisch endet. Nun ja, am besten bildet ihr Euch selbst eine Meinung.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 14. Mai 2014

"Die Auslese - Nur die Besten überleben"

Geniale Dystopie für alle "Panem-Fans": "Die Auslese - Nur die Besten überleben"!

Joelle Charbonneau, übersetzt von Marianne Schmidt
Die Auslese – Nur die Besten überleben
978-3-7645-3117-1
Penhaligon Verlag
Alter: 14+

Nach einem schrecklichen Krieg ist die Bevölkerung stark dezimiert und die Umwelt verschmutzt. Um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, wurde die Auslese eingeführt, um die zukünftigen Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auszuwählen. Einfache Berufe darf jeder erlernen und ausüben, doch nur die Auserwählten dürfen studieren. Zu ihnen gehört auch die sechzehnjährige Malencia (Cia) Vale, die gerade ihren Schulabschluss gemacht hat. Zusammen mit den anderen Auserwählten aus der Five-Lakes-Colony, unter denen auch der beliebte und attraktive Tomas ist, soll sie an den Prüfungen teilnehmen. Cias Vater, ein Spezialist für Gentechnik, der widerstandsfähige Nutzpflanzen herstellt, die auch in kargem Boden wachsen, ist wider Erwarten nicht begeistert. Er kann sich an die Zeit seiner Auslese nicht erinnern, da das Gedächtnis nach den Prüfungen gelöscht wird, aber er hat manchmal Alpträume und Flashbacks. Er konnte verhindern, dass seine Söhne ausgewählt werden und ist nun sehr besorgt um Cia und warnt sie. Cia darf 2 persönliche Gegenstände mitnehmen und wählt klug: ein Taschenmesser und ein Transit-Kommunikator (so eine Art Kompass mit GPS). In der Schwebebahn, die sie nach Tosu Stadt bringt, bemerkt sie Kameras und fragt sich, ob sie dem netten Betreuer Michal trauen kann. Jeder Prüfling bekommt ein Armband mit einem bestimmten Symbol und ein zweites, das an seiner Tasche befestigt wird. Die ersten schriftlichen Prüfungen sind schwer, doch Cia besteht. Ihre Zimmergenossin Ryme jedoch hält dem Druck nicht stand und erhängt sich. Bei der praktischen Prüfung kann jeder Fehler tödlich sein. So müssen sie z.B. essbare und giftige Pflanzen sortieren und dann diejenigen kosten, die sie als unbedenklich eingestuft haben. Sie müssen auch Maschinen zusammenbauen und reparieren. Dabei stirbt Malachi aus Cias Kolonie mit einem Pfeil im Auge. Es folgen Tests, in denen sie als Team zusammenarbeiten müssen, doch ein Teammitglied, Roman, betrügt. Statt nur seine Aufgabe zu lösen, wie es abgesprochen war, löst er auch die anderen. Nur, weil Cia es rechtzeitig erkennt, kann sie der tödlichen Strafe entgehen. Die letzte Prüfung ist die schwerste. Die verbliebenen Kandidaten werden in Chicago ausgesetzt und müssen lebend zurück nach Tosu Stadt gelangen. Tomas und Cia, die Gefühle füreinander entwickelt haben, verabreden einen Treffpunkt und wollen gemeinsam gehen. Für die Reise darf jeder 3 Ausrüstungsgegenstände wählen. Die meisten nehmen vernünftige Kleider und Schuhe. Die hat Cia zum Glück schon, außerdem ihre 2 „persönlichen“ Gegenstände, die ihr hier nützlich sein könnte. Sie hat auch immer unbewusst Lebensmittel in ihrer Tasche gebunkert, die sie ebenfalls mitnehmen kann. Also wählt sie Wasser und Reinigungschemikalien, sowie ein Erste-Hilfe-Set und eine Pistole. Es geht nun jeder gegen jeden und sie kann niemandem mehr vertrauen. Gleich zu Beginn in Chicago schießt jemand mit einer Armbrust auf sie. Als sie eine marode Brücke überquert, trifft sie auf Tomas. Sie gehen gemeinsam weiter. Die Reise ist beschwerlich. Sie müssen innerhalb des Zauns bleiben, sonst werden sie getötet. Aber auch im erlaubten Bereich, erwarten sie tödliche Fallen. Tomas wird bei einer Explosion in einer scheinbar harmlosen Oase verletzt und sie finden ein totes Mädchen, das sie begraben. Sie bauen sich Fahrräder und kommen so schneller voran. Sie jagen, entgehen Angriffen von mutierten Tieren und Fallen im Labyrinth einer Stadt. Cia entdeckt, dass in den Armbändern Abhörwanzen sind und sie müssen vorsichtig sein, was sie sagen. Zeitweise stößt Will, mit dem sie in Tosu Stadt befreundet waren, zu ihnen, doch Tomas vertraut ihm nicht, im Gegenteil zu Cia. Ist er nur eifersüchtig oder steckt mehr dahinter? Ein alter Mann am Zaum gibt Cia heimlich Vorräte und ein Fläschchen mit einer Tinktur, die sie nach der Prüfung vor der Befragung schützen soll. Er sagt, man wird unter Drogen befragt und muss alles offenbaren, was man weiß, bevor sie einem das Gedächtnis löschen. Cia hat Angst um ihre Familie. Was, wenn sie sich verplappert? Immerhin hatte ihr Vater sie vor der Auslese gewarnt und kritische Gedanken geäußert. Und was ist mit ihrem Gedächtnis? Sie will den ersten Kuss von Tomas nicht vergessen. Während sie fort ist, kommt es zu einem Streit zwischen Tomas und Will, doch keiner will sagen, was passiert ist. Cia wird von mutierten Menschen angegriffen und dabei am Arm verletzt. Die Wunde entzündet sich. In der nächsten Stadt tauchen harmlose Mutanten auf, die jedoch von Brick, den Cia damals vor Roman warnte, erschossen werden. Brick will ihr damit nur helfen. Als wieder eine Stadt auftaucht, machen sie einen Bogen um sie. Es ist nicht mehr weit, doch das Wasser wird knapp. Tomas ist immer noch skeptisch wegen Will. In Wills Tasche sei zu viel. Sicher hätte er jemanden getötet. Tatsächlich verrät Will sie und schießt auf Tomas. Doch Cia gibt nicht auf. Mit den umgebauten Fahrrädern transportiert sie den sterbenden Tomas. Die Prüfer warten hinter der Ziellinie. Nur noch wenige Meter … .
Wer „Panem“ und Co. mag, ist hier richtig! Ich war völlig gefesselt von der spannenden Story und kann es kaum erwarten, bis im Januar 2015 endlich Band 2 erscheint. Band 1 lag bei mir ewig ungelesen herum, weil es von Verlag her eigentlich ein „Erwachsenenbuch“ ist und ich gar nicht sicher war, ob ich es fürs Jugendbuch überhaupt will. Erst kürzlich habe ich es dann gelesen und war begeistert!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Echte Biester"

Achtung, jetzt wird es wild: "Echte Biester"!

Carl Hiaasen, übersetzt von Michael Koseler
Echte Biester
978-3-407-81145-5
Beltz Verlag
Alter: 12+

Wahoo lebt mit seinem Vater, dem Tiertrainer Mickey, in den Everglades in Florida. Seit Mickey beim letzten Kälteeinbruch ein gefrorener Leguan auf den Kopf fiel, sieht er doppelt und leidet unter Kopfschmerzen. Die Geschäfte gehen schlecht und das Haus ist verschuldet. Deshalb ist Wahoos Mutter auch nach China gereist, um dort als Sprachlehrerin für Geschäftsleute zusätzlich Geld zu verdienen. Wahoo hilft seinem Vater unterdessen bei der Pflege und Fütterung der Tiere, was nicht immer ungefährlich ist. Schließlich hat durch unvorsichtigem Umgang mit dem Alligator Alice schon einen Daumen verloren. Wahoo und seinem Vater bietet sich eine große Chance, als sie den Auftrag bekommen, für die TV-Show „Expedition Überleben“ mit dem berühmten Derek Badger zu arbeiten. Doch sie ahnen nicht, worauf sie sich da eingelassen haben. Wahoos ältere Schwester Julie studiert Jura und rät ihnen davon ab, den Vertrag mit Badgers Managerin Raven Stark zu unterschreiben, aber es ist schon zu spät. Badger ist eine totale Luftnummer. Sein australischer Akzent ist genauso falsch wie seine Sonnenbräune, sein berühmter Fallschirmsprung zu Beginn der Sendung wird von einem Stuntman ausgeführt und der ganze Rest ist auch gefaked. Derek Badger ist nicht einmal sein richtiger Name, aber wer will schon einen Lee Bluepenny in der Wildnis sehen? Und von wegen Wildnis, Badger hat noch nie im Freien übernachtet. Er lässt sich am Ende jedes Drehtages in sein feudales Hotel zurückfliegen. Das Einzige, was er kann, ist vor der Kamera eklige Tiere zu verspeisen. Die Zuschauer halten sein ganzes Getue für echt und er hat viele Fans. Als die Dreharbeiten beginnen, jagt ein Desaster das nächste. Das Filmteam möchte lieber irgendwo in der Wildnis drehen, als in Mickeys Garten, obwohl der dort eine authentische Landschaft aufgebaut hat, wo schon viele Filme und Dokus gedreht wurden. Außerdem weigert sich Mickey, Alice in die Sümpfe zu transportieren. Superstar Badger wird gleich zu Beginn von einer Schildkröte in die Nase gebissen. Das wird sicher der Renner auf YouTube, witzeln die Kameraleute. Badger besteht darauf, dass die Szene gelöscht wird. Sein Ringkampf mit Alligator Alice wird jedoch der Hit. Völlig geflasht von seinem Erfolg, hat er jetzt keine Lust mehr, mit zahmen, vollgefressenen Schlangen etc. zu drehen. Er will mehr. Er will, dass das Wort „Reality“ in „Reality TV“ endlich wieder etwas zu bedeuten hat. Er will wilde Tiere im echten Sumpf, das volle Programm. Mickey und Wahoo sind nicht begeistert, kommen aber als Berater mit, weil sie das Geld brauchen. Immerhin bekommen sie 2000 Dollar pro Drehtag. Ebenfalls mit dabei ist Tuna, eine Schulfreundin von Wahoo. Sie ist von zuhause, wenn man denn einen Wohnwagen auf dem Parkplatz von Walmart so nennen kann, abgehauen, weil ihr Vater sie schlägt und sie nun nicht zum ersten Mal ein blaues Auge hat. Da Wahoo und Tuna nicht begeistert von ihren Fischnamen (obwohl Wahoo eigentlich nach einem Wrestler benannt wurde und nicht nach dem Fisch), nennen sie sich scherzhaft Lance und Lucille. Badger nervt ohne Ende. Er will Bären und Panther, doch da wird er kein Glück haben. Während der Fahrt mit dem Sumpfboot stellt nun auch Tuna fest, dass ihr Fernsehheld ein Volltrottel ist. Sie findet das Drehbuch und ist enttäuscht, dass alle nur Show ist. Bagder wir von einer harmlosen Schlange gebissen und macht sich zum Idioten. Seine Star-Allüren gehen allen auf die Nerven. Wegen schlechtem Wetter kann auch der Hubschrauber nicht kommen und ihn ins Hotel bringen. Nachts verirrt sich eine Fledermaus ins Lager und Badger will sie vor der Kamera verspeisen. Er mimt den Verhungernden, obwohl er gerade eine ganze Tortenplatte verschlungen hat. Das Tier beißt ihn in die Zunge und er bekommt durch die nachfolgende Infektion Halluzinationen. Er hält sich für einen Vampir und flieht mitten in der Nacht in den Sumpf. Dann taucht auch noch Tunas gewalttätiger Vater, Jared Gordon, auf und fängt an zu schießen. Dabei wird Link, der Sumpfbootfahrer, verletzt. Link kann jedoch mit Wahoo und Tuna fliehen. Jared Gordon nimmt Mickey als Geisel. Währenddessen irrt Badger durch die Wildnis und stellt sich dabei mehr als dämlich an. Wen soll der Suchtrupp jetzt zuerst suchen? Die Cops rücken an und verkünden, dass Badger keine Priorität hat. Badgers Produzent Gerry sucht schon nach einem Nachfolger, da er nichts dagegen hätte, wenn sein Star auf tragische Weise an Tollwut sterben würde. Doch was wird aus Wahoo und Tuna, die mit Link irgendwo im Sumpf sind? Und was wird aus Mickey, der noch immer in der Gewalt von Tunas schießwütigem und besoffenen Vater ist? Ein Happy End ist nicht in Sicht … .
Hiaasen hat einfach einen tollen Sinn für Humor und gleichzeitig einen packenden Schreibstil. All seine Geschichten spielen in Florida und man merkt, dass ihm Tiere, Natur und Umwelt wirklich am Herzen liegen. Ich habe echt schon alles von ihm gelesen: „Eulen“, „Fette Fische“, „Panther“ … . „Echte Biester“ ist bisher mein Favorit! Vor allem über Derek Badger habe ich mich beim Lesen königlich amüsiert.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern"

Aufgewachsen in der Wildnis: "Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern"!

Johanna Rosen
Liberty Bell – Das Mädchen aus den Wäldern
978-3-401-06804-6
Arena Verlag
Alter: 14+

Sechs Freunde aus Oregon hängen an einem Imbissstand ab. Sie reden über Mädchen, hauptsächlich über Busenwunder Liza. Ronan erzählt von einem nackten Mädchen, das er kürzlich bei einer Radtour im Wald gefilmt hat. Später fährt er mit seinen Kumpels Ern(esto), Dara(yavahush), Jaden, Mose und Salva(dor) hin und sie spüren das Mädchen auf, das in einer Hütte im Wald lebt. Sie beobachten die Nackte, wie sie eine Ratte tötet und vor sich hin summt. Ern sagt „Hi!“ und sie attackiert und kratzt ihn, bevor sie im Wald verschwindet. Jaden erzählt seinem Cousin Cal aus Kentucky von dem Vorfall und die beiden belästigen die Nackte in ihrer Hütte. Sie wollen mit einem You-Tube-Video des Waldmädchens reich werden. Ernesto geht dazwischen und bleibt danach bei dem Mädchen, das sich Liberty Bell nennt und verbringt die Nacht in ihrer Hütte, um sie zu beschützen. Ihre einzige Gesellschaft ist eine Biberratte namens Eve. Sie spricht von Annie Lyford, ihrer verstorbenen Mutter und singt ein Lied von gelben Schleifen. Ern mag das merkwürdige Mädchen. Doch dann taucht die Presse auf und Liberty Bell, die auf der Flucht verletzt wurde, kommt in eine Klinik. Ern darf sie nicht besuchen, obwohl die Ärzte dort Kollegen seines Vaters sind. Sein Vater ist Schönheitschirurg und sitzt nach einem Unfall im Steinbruch im Rollstuhl. Erns Mutter ist depressiv und medikamentenabhängig. Sie liebt nur ihre Edelkatzen, die ständig eingehen und durch neue ersetzt werden und hat außerdem eine Affäre mit dem blinden Musiker Chazza Blume. Die Einzige im Haus, die Ern liebt und sich um ihn kümmert, ist die polnische Haushälterin und ehemalige Krankenschwester Natascha, die einen kranken Sohn mit Herzfehler in Polen hat, mit dem sie nur über Skype reden kann. Erns Vater bezahlte diesem Sohn die OP und behielt Natascha als Haushälterin. Das Auftauchen von Liberty Bell setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang. Der alte Vietnamveteran Flavio wird ermordet aufgefunden. Wusste er irgendwas? Das Grab von Annie Lyford wird untersucht und der DNA-Test zeigt, dass sie nicht die Mutter von Liberty Bell war. Annie hatte Drogenprobleme und lief nach dem Tod ihres Sohnes Robby von ihrer Familie weg und galt seitdem als vermisst. Weitere Gentests ergeben, dass Ruby Kyriacou Liberty Bells leibliche Mutter war. Ruby verschwand mit vierzehn spurlos. Sie stammte aus einer asozialen Familie, die alle im Ort die „Misery-Familie“ nennen, eine Familie mit 15 Kindern, die hauptsächlich durch übermäßigen Drogen- und Alkoholkonsum auffallen und ständig Randale machen. Kaum einer weiß, dass Ruby im Wald von einem Unbekannten missbraucht wurde, seit sie 10 war. Endlich darf Ern Liberty Bell besuchen und er singt ihr das Schleifenlied vor. Sie weint, hat Angst, redet nicht. Sie machen alle möglichen Tests mit ihr und halten sie für zurückgeblieben. Sie kennt die „Schattenwelt“ und die „Schattenmenschen“ nur aus den Erzählungen ihrer „Mutter“, hat noch nie ein Handy gesehen oder ein Auto. Autos und hohe Häuser machen ihr Angst. Ern, der sich in sie verliebt hat, weckt sie aus ihrer Starre, indem er ihr Steine und Tannenzapfen aus dem Wald bringt und eines von Eves Jungen, das er „Sergeant Pepper“ getauft hat. Sally, Erns Ex-Freundin, bringt Liberty Bell neue Kleidung bevor sie Besuch von Annies Eltern bekommt. Bald darauf geschehen mysteriöse Vorfälle. Der blinde Chazza stürzt in einen Abgrund und als er dann in der Klinik liegt, wird seine Infusion manipuliert. Jaden wird von einem Auto überfahren, kurz nachdem er Rubys Tagebuch entdeckt hat. Wer steckt dahinter? Wer ist Liberty Bells Vater? Flavio war impotent, aber sonst gibt es reichlich Verdächtige. Ern kommen Liberty Bells Augen bekannt vor. Er flieht mit ihr aus der Klinik und will, dass sie bei ihm wohnt. Dann findet er Natascha tot in ihrem Zimmer. Als er die wahren Zusammenhänge erkennt, ist es fast schon zu spät … .
Ein super spannendes Buch und ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Weil mich der Klappentext nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, lag das arme Buch ziemlich lang ungelesen bei mir herum. Dann habe ich es in einem Rutsch verschlungen. Die vielen überraschenden Wendungen und dann dieses Ende, das ist der Hammer!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 7. Mai 2014

"Die Liga der 17 - unter Strom"

Achtung Hochspannung: "Die Liga der 17 - Unter Strom"!

Richard Paul Evans, übersetzt von Christina Pfeiffer und Regina Lehmann
Die Liga der Siebzehn – Unter Strom
978-3-8339-0243-7
Baumhaus Verlag
Alter: 13+

Michael ist 14, hat Tourette und gilt in der Schule als Freak. Er ist ein beliebtes Mobbingopfer und muss dafür, dass er in seinen Spind gesperrt wird, auch noch nachsitzen. Doch keiner seiner Peiniger kennt Michaels ungewöhnliche Kräfte. Durch seinen Körper fließt Strom! Er kann Stromschläge austeilen, wie ein Zitteraal oder auch nur mal eben Mutters Autobatterie aufladen. Nur sein bester Freund Ostin, ein pummeliger super intelligenter Klugscheißer, der in der Schule ebenfalls zu den Außenseitern gehört, kennt Michaels Geheimnis. Seine Mutter will nicht, dass irgendjemand davon weiß, schließlich sind sie extra nach Idaho gezogen, damit Michael in Sicherheit ist. Als Michael jedoch mal wieder von seinen fiesen Mitschülern attackiert wird, platzt ihm der Kragen und er wehrt sich mithilfe seiner Kräfte. Cheerleaderin Taylor, die alles gesehen hat, gesteht ihm, dass sie eine ähnliche Gabe hat. Sie kann Elektrizität im Gehirn manipulieren (sozusagen bei jemandem die „Reset-Taste“ drücken, dass derjenige danach ganz verwirrt ist) und Gedanken lesen. Die beiden gründen einen Klub und gnädigerweise darf auch Ostin mitmachen. Michael verliebt sich in Taylor. Sie ist sehr beliebt und plötzlich wird auch Michael zum Basketball und zu Partys eingeladen. Weil er die drei Idioten mit seiner Gabe fertiggemacht hat, glauben sie alle, er könne Karate und nennen ihn „Little Chuck Norris“. Michael und Taylor finden heraus, dass sie ein aufeinanderfolgenden Tagen im selben Krankenhaus in Pasadena geboren wurden. Das kann kein Zufall sein. Sie erfahren, dass zu dieser Zeit ungewöhnlich viele Babys starben. Nur 17 überlebten. Das Krankenhaus testete damals ein neues Gerät, so ähnlich wie ein MRT. Die beiden bringen sich durch die Internetrecherche in Gefahr, denn man hat Netcrawler eingesetzt. Jemand, der sie schon länger sucht, wird nun auf sie aufmerksam. Beiden wird überraschend ein Stipendium an einer speziellen Schule, der Elger Akademie in Pasadena, angeboten. Wenig später kommt Taylor nicht mit zu Michaels Geburtstagsparty ins SeaLife und zum Pizza essen, weil sie mit Kopfweh früher von Training nachhause ist. Also feiern nur Michael, seine Mutter und Ostin. Vor der Pizzeria werden sie überfallen, doch der Überfall ist nur ein Trick. Ein Mann und zwei Jugendliche, Zeus und Nichelle, tauchen auf, und der Mann scheint über Michael und seine Gabe bestens Bescheid zu wissen. Kaum hat Michael den angeblichen Dieb überwältigt, greifen die Fremden ihn an. Er wacht im Krankenhaus auf und die Polizei ist da. Seine Mutter ist verschwunden. Er sagt den Polizisten nicht, was wirklich geschehen ist. Darüber redet er nur mit Ostin. Wo ist seine Mutter? Und wo steckt eigentlich Taylor? Auch sie wurde entführt und ist auf dem Weg nach Pasadena. Auf der Fahrt wird sie von der sadistischen Nichelle, die eine Art Energievampir ist, gefoltert. In Pasadena lernt sie Hatch, den Leiter des Instituts kennen. Er sieht die sogenannten „Glows“ als Herrenrasse, die er über die Menschen stellt. Er vergleicht sie mit Adlern, die nicht unter Hühnern leben sollten. Er nutzt die Gaben seiner jungen Schützlinge für Erpressungen. Er lässt z.B. einen der Jungen Flugzeuge abstürzen und macht so Millionen. Taylor lernt ihre Zwillingsschwester Tara kennen, die bereits seit 9 Jahren im Institut lebt. Die Kids dort leben im Luxus und bekommen alles, was sie wollen: Klamotten, Schmuck, Reisen, Konzertkarten … . Sie geht mit Tara in Beverly Hills shoppen und Sushi essen und Hatch will ihr Diamantschmuck schenken. Dafür bittet er sie bei der Sängerin auf einem Konzert mal kurz auf „Reset“ zu drücken, das gleiche später nochmal beim Fahrer eines Motorcross-Rennens. Doch sie will nicht, dass der Fahrer verletzt wird, weigert sich und wird bestraft. Auf Ebene D lernt sie die anderen „Glows“ kennen, die sich widersetzen. Michael und Ostin fahren unterdessen mit den Mobbern Jack und Wade, die doch gar nicht so übel sind, in deren Auto Richtung Kalifornien, um Michaels Mutter zu retten. Sie tappen jedoch in eine Falle und werden ebenfalls gefangen genommen. Auch Michael widersetzt sich Hatch. Seine Mutter ist nicht hier. Michael hat die größten Kräfte von allen „Glows“, doch auch die anderen haben coole Fähigkeiten. Abigail kann Schmerzen nehmen und der blinde Ian kann nur Elektrizität „sehen“. Zeus kann Blitze schleudern, doch er hält fest zu Hatch, der ihn durch eine Gehirnwäsche glauben lässt, er sei schuld am Tod seiner Eltern. Hatch behauptet auch, dass Michaels Vater gar nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist, als Michael acht war, sondern dass er ihn mit seiner Gabe getötet hat. Doch Michael fällt nicht auf Hatch herein und weigert sich, Menschen zu töten, selbst um dadurch vielleicht seine Mutter zu retten. Taylor und Ostin schmieden einen Fluchtplan, doch der missglückt. Aber dann kann Michael Zeus auf seine Seite ziehen und sie beginnen, die anderen Gefangenen zu befreien ... .
Eine hoch spannende Geschichte über ein paar ganz normale Jugendliche mit ganz und gar nicht normalen Superkräften! Trotz ihrer Gaben kommen die Helden hier ganz menschlich rüber, denn sie haben ihre Fehler und Schwächen. Die ganze Idee mit den elektrischen Mutationen fand ich genial. Band 2 „Im Netz des Feindes“ wird im Oktober 2014 folgen. Bin schon gespannt, wie es weitergeht!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Death"

Tödliche Droge: "Death"!

Melvin Burgess, übersetzt von Kai Kilian
Death
978-3-551-52061-6
Chicken House Verlag
Alter: 14+

Zukunft: Die neue Modedroge „Death“ stammt ursprünglich aus der Sterbehilfe. Du hast die geilste Woche Deines Lebens, die unglaublichsten Kicks, dann bist Du tot. Viele haben sowieso nix zu verlieren. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Es gibt keine Jobs. Sie sind die Generation Hoffnungslos! Die rebellischen Zeloten mit ihren Rattenmasken demonstrieren in der Stadt, besetzen das Rathaus. Sie wollen Gerechtigkeit, doch die Regierung tut nichts. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen superreich. Als der bekannte Rockmusiker Jimmy Earle bei einem Konzert an „Death“ stirbt, glauben zunächst alle, es sei nur ein Fake, doch dann bricht das Chaos aus. Eine Verbrechenswelle schwappt über Manchester. Tausende nehmen „Death“, das Jimmy nach seinem Tod gratis verteilen lässt (sonst ist es nämlich kaum bezahlbar) und alles gerät außer Kontrolle. Auch Adam und seine Freundin Lizzie besuchten dieses Konzert. Adam ist arm, sein Vater arbeitslos, seit seine Hände bei einem Unfall verletzt wurden. Die Mutter schuftet nachts und auch der ältere Bruder Jess, ein Chemiker, tut alles, um die Familie zu unterstützen. Lizzie hingegen ist stinkreich. Ihre Eltern wollen nicht, dass sie Adam trifft, sie sei zu gut für ihn, er habe keine Zukunft, sie aber schon. Sie verstehen sie nicht. Adam erfährt, dass sein Bruder Jess zu den Zeloten gehörte und bei einem Anschlag ums Leben kam. Er denkt, dass er keine Zukunft hat, dass Lizzie ihn nie wirklich lieben oder ihre Familie ihn akzeptieren wird, dass sowieso alles Scheiße ist – und schluckt „Death“! Er hatte Garry, einen Freund von Jess, der für einen gewissen Mr. B. arbeitet, aufgesucht, um ihn mit dem Tod von Jess zu konfrontieren. Er klaut Garry einen ganzen Beutel „Death“ und der bekommt daraufhin gewaltigen Ärger. Adam will den Rest verkaufen, um seine letzte Woche zu finanzieren. Aufgeputscht durch das „Death“ genießt Adam sein Leben ohne Reue, denn es gibt kein Morgen. Er macht eine Liste, was er noch alles tun will: Mit Lizzie schlafen, sie schwängern, mit vielen anderen Mädchen schlafen, mit einem Luxusschlitten durch Manchester rasen, reich werden, damit seine Eltern und Lizzie versorgt sind, sich mit Champagner besaufen, Koks nehmen, jemanden umbringen, der es verdient hat … . Lizzie besucht unterdessen eine Party ihrer Freundin Julie, um einen standesgemäßen Partner zu finden. Dort trifft sie auf den Psychopathen Christian Ballantine, Sohn des Supergangsters B., der „Death“ herstellt und vertreibt, und auf dessen Leibwächter Vince. Christian ist völlig durchgeknallt, brutal und pervers, aber impotent. Er empfindet ein abartiges Vergnügen, wenn er seine Feinde durch Schläge auf den Wirbel C4 außer Gefecht setzt. (Da kann man noch atmen, aber sich nicht mehr bewegen. Wenn man stattdessen C3 zerschmettert, erstickt man jämmerlich.) Christian entwickelt die fixe Idee, dass Lizzie seine neue Freundin ist. Adam fällt unterdessen aus allen Wolken, als er herausfindet, dass sein Bruder noch lebt und in sehr merkwürdige Dinge verstrickt ist. Warum arbeiten einige Zeloten, unter anderem Jess und dessen Freundin Anna, undercover bei B., um billiges „Death“ zu produzieren? Was ist deren wahre Mission? So langsam fragt sich Adam, ob es nicht doch ein Gegenmittel für „Death“ gibt. Er erzählt Lizzie alles und die beiden wollen seine letzte Woche gemeinsam verbringen, als seien sie verheiraten oder so. Lizzie macht mit, solange sie jederzeit gehen kann und hilft Adam, die beste Woche seines Lebens zu haben. Sie trinken teuren Champagner, der aber bei Adam durch das „Death“ kaum Wirkung zeigt. Als Adam sich dann mit einer Fremden (er ahnt nicht, dass es Jess Freundin Anna ist) zum Sex verabredet, erzählt die ihm von einem Gegenmittel. In Wirklichkeit will sie ihn nur im Auftrag von Jess aus der Gefahrenzone bringen, denn es gibt kein Gegenmittel. Lizzie sucht inzwischen auch verzweifelt nach einem möglichen Gegenmittel und wird dabei von Christian entführt, der sie foltert und quält. Adam ahnt nichts davon, ist nur enttäuscht, dass sich Lizzie nicht meldet. Christian, der aufgehört hat, seine Medikamente zu nehmen und total außer Kontrolle ist, zwingt Lizzie, „Death“ zu nehmen und tötet seinen Leibwächter Vince. Adam, der im geklauten Auto von Vince zu Lizzies Rettung erscheint, gerät ebenfalls in seine Gewalt. Langsam begreift er die Zusammenhänge, insbesondere, was die Revolution der Zeloten und die Rolle seines Bruders Jess angeht. Gibt es noch Rettung für Adam und Lizzie?
Eine geniale Story! Die ganze Sache mit dem „Death“ ist ziemlich heftig, aber man kann sich gut vorstellen, dass es in einer derart trostlosen Zukunft tatsächlich so kommen könnte. Dazu kommt die „Romeo-und-Julia-Liebe“ von Adam und Lizzie, die der actionreichen Geschichte noch etwas Romantik verpasst und heraus kommt ein fantastisches Buch.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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