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Mittwoch, 16. April 2014

"Mit Worten kann ich fliegen"

Stumm aber nicht dumm: "Mit Worten kann ich fliegen"!

Sharon Draper, übersetzt von Silvia Schröer
Mit Worten kann ich fliegen
978-3-7641-7010-3
Ueberreuter Verlag
Alter: 12+

Melody ist fast 11 und hat noch nie ein Wort gesprochen. Sie leidet unter Zerebralparese. Obwohl sie geistig topfit und sogar richtig schlau ist, wird sie aufgrund ihrer körperlichen Behinderung von allen unterschätzt. Als Baby wurde sie von ihren Eltern buchstäblich in Watte gepackt, nur die Nachbarin Mrs. V., die manchmal auf sie aufpasste, erkannte ihr wahres Potential. Anfangs ließ sie sie einfach mal ohne tausendfache Sicherungen auf dem Boden liegen und nach Spielzeug greifen, später übte sie mit ihr die Kommunikation mit Bildkarten. Normalerweise muss Melody im Rollstuhl festgeschnallt werden, denn manchmal wird sie zum Tornado, wenn sie sich aufregt. Manchmal will sie ihren Eltern etwas mitteilen. Ihre Eltern verstehen sie nicht. Sie verstehen vieles nicht. Ihr Goldfisch Ollie sprang aus seinem Glas und sie versucht, Wasser über ihn zu gießen um ihn zu retten. Ihre Eltern schimpfen, missverstehen die Situation. Im Supermarkt zeigt sie auf die bunten Bauklötze und schreit. Ihre Mutter meint, die könne sie nicht haben. Wie sollte sie auch wissen, dass Melody sie nur warnen wollte, da sie im Fernsehen gesehen hat, dass genau dieses Spielzeug giftige Farbe enthält. Sie weiß auch noch die Nummer der Info-Hotline. Sie weiß noch alle Telefonnummern, die sie je im Fernsehen eingeblendet gesehen hat, weil sie ein unglaubliches Gedächtnis hat. Sie mag Musik. Musik hat für sie Farben. Klassik ist blau, Jazz braun und Country zitronengelb. Country mag sie am liebsten. Als entschieden werden soll, ob sie zur Schule gehen kann, hält ihr Kinderarzt sie, obwohl sie hochbegabt ist, für geistig zurückgeblieben, weil sie mit ihren Händen keine Klötze stapeln kann. Sie kommt in der Schule in eine spezielle Klasse, wo sie total unterfordert ist. Der Unterricht ist was für Kleinkinder. In der 3. Klasse sind sie immer noch beim ABC, hören Kinderlieder und basteln zu Weihnachten an einem blöden Styropor-Schneemann herum. Melody ist frustriert. Sie weiß doch schon so viel, hat unzählige Wörter, Sätze, Lieder und Gedichte im Kopf. Sie lernt aus dem Fernsehen und aus Hörbüchern. Ein normales Buch kann sie leider nicht festhalten. In der Schule gibt es seit kurzem eine Integrationsmaßnahme mit gemeinsamem Musikunterricht für alle Schüler. Die Mädchen Molly und Claire ärgern Melody und müssen den Rest der Stunde stehen, damit sie erkennen, wie gut es ihnen geht, dass sie nicht im Rollstuhl sitzen müssen. Melody freundet sich mit Rose an. Vorher hatte sie noch nie eine Freundin, dafür hat sie einen Hund, einen Golden Retriever namens Toffee und eine kleine Schwester, Penny, die gesund und „normal“ ist. Ihr größter Wunsch ist es jedoch, Sprechen zu können. Im Fernsehen sieht sie Stephen Hawking, der einen Sprachcomputer benutzt. Ihr Traum wird wahr, als sie auch so einen bekommt. Mit dem Medi-Talker kann sie endlich ihren Eltern sagen, dass sie sie liebt und in der Schule zeigen, was sie kann. Die Reaktionen ihrer Mitschüler sind unterschiedlich. Sie qualifiziert sich für den Wettbewerb der Superhirne, doch die anderen Schüler und der Lehrer Mr. Duming glauben, dass sie schummelt. Immerhin hat sie ja einen Computer und die Studentin Catherine als persönliche Hilfskraft. Nach einem weiteren Test schafft sie es jedoch ins Team. Den anderen ist das unangenehm. Sie gewinnen den regionalen Wettbewerb Südwest-Ohio, der live im Fernsehen übertragen wird. Beim anschließenden Essen im Restaurant starren alle Melody an. Am nächsten Tag ist nur ihr Bild in der Zeitung. Die anderen sind sauer und „vergessen“ sie, als sie zum Finale nach Washington fliegen und der nächste mögliche Flug wurde leider gestrichen. Melody ist traurig und enttäuscht. Was nun?
Das perfekte Buch für alle Fans von „Wunder“ und Co.! Die sympathische Heldin Melody muss man einfach lieben! Vielen ihrer Mitmenschen würde man allerdings am liebsten eine verpassen. Es ist einfach fies, wie gemein manche zu ihr sind. Und die, die es gut mit ihr meinen, möchte man auch am liebsten schütteln, damit sie endlich begreifen, was in ihr steckt. Mit etwas technischer Unterstützung gelingt es Melody dann auch, ihren Weg zu gehen. Ein wundervolles Buch, das zu Herzen geht!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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http://www.ravensbuch.de/shop/search?ean=9783764170103

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