Powered By Blogger

Mittwoch, 26. März 2014

"Letztendlich sind wir dem Universum egal"

Und wer bist Du morgen?: "Letztendlich sind wir dem Universum egal"!

David Levithan, übersetzt von Martina Tichy
Letztendlich sind wir dem Universum egal
978-3-8414-2219-4
FJB Verlag
Alter: 14+

Der sechzehnjährige A wacht schon sein ganzes Leben lang jeden Morgen in einem anderen Körper auf. Die Körper, die er bewohnt, sind immer so alt wie er, aber manchmal Jungs und manchmal Mädchen. Die wichtigsten Informationen über deren Leben und Alltag kann er bei Bedarf abfragen. Bisher versuchte er immer, keine Bindungen zu knüpfen und keine Spuren zu hinterlassen, bis er Rhiannon trifft. Er steckt im Körper von ihrem Freund Justin, der sie meist nicht so gut behandelt und sie verbringen einen wundervollen Tag am Meer. Doch am nächsten Tag ist er Leslie, deren Bruder Owen ein Drogenproblem hat und will nur noch zurück zu gestern. Als Amy schwänzt er die Schule und gibt sich Rhiannons Schule als neue Schülerin aus, nur um sie zu sehen. Später tanzt er als Nathan mit ihr auf einer Party und er richtet ebenfalls als Nathan eine E-Mail-Adresse ein, über die sie sich auch später regelmäßig schreiben. Dafür bekommt er auch Post vom echten Nathan, da er vergessen hat, die Chronik zu löschen wie er es sonst immer tut. Nathan weiß, dass etwas von ihm Besitz ergriffen hatte und glaubt, es war der Teufel. Er verlangt eine Erklärung am nächsten Tag ist die Geschichte sogar in der Presse: „Jugendlicher von Dämon besessen!“. Da Rhiannon herausgefunden hat, dass „Nathan“ gar nicht der Cousin von Steve (der mit der Party) ist, trifft sich A in Gestalt von Megan mit ihr und sagt ihr die Wahrheit, die sie ihm zunächst natürlich nicht glaubt. A springt von James zu dessen Zwillingsbruder Tom und landet dann in Kelsea, die vorhat, sich umzubringen. Er bittet Rhiannon um Rat und gibt schließlich Kelseas Tagebuch an deren Vater weiter, damit sie gleich am nächsten Tag Hilfe bekommt. Da ist A dann schon im Körper des schwulen Hugo, der mit seinem Freund Austin zur Parade fährt. Danach versucht er als sexy Ashley Justin zu verführen, um zu Rhiannon zu beweisen, dass er ein Arsch ist, nur leider gelingt es ihm nicht. Nathan sorgt inzwischen gemeinsam mit einem gewissen Pastor Poole überall im Netz und in der Presse für Wirbel. A trifft sich als Adam mit Rhiannon, die ihm langsam seine merkwürdige Geschichte glaubt. A springt weiter von Diabetiker AJ zu dem illegalen Hausmädchen Valeria, die unter starken Regelschmerzen leidet. In manchen Körpern macht man ganz schön was mit. Irgendwann kommt es, wie es kommen muss. A landet im Körper von Rhiannon. Die Auswahl der 16-Jährigen in der Gegend ist eben nicht so groß. Er geht extra sorgsam mit ihr um und bemüht sich, die Situation nicht auszunutzen. Abends schreibt er ihr einen Brief und am nächsten Morgen, als er im Körper von Dylan steckt, treffen sie sich und reden darüber. A erzählt Rhiannon jedoch nichts von Nathan, der ständig Mails schreibt und nicht locker lässt. A trifft sich nun beinahe täglich mit Rhiannon und sie genießen die gemeinsame Zeit. A fällt auf, dass Rhiannon nicht so locker ist, wenn er gerade ein Mädchen ist, doch ihm bedeutet der Unterschied nichts. Das Innere zählt; der Körper ist nur eine Hülle. Rhiannon will mit ihm schlafen, doch A will seinen derzeitigen Körper Xavier, der noch Jungfrau ist, nicht ausnutzen. Er soll das später ganz bewusst mit einem Mädchen seiner Wahl erleben. A springt weiter von Dana, die nur aus Alkohol und Kummer besteht, zu Michael, der unmöglich nach Hawaii fliegen kann, da A sonst dort festsitzen würde. Er prügelt sich mit Justin, landet dann in Vic, die lieber ein Junge wäre, beerdigt als Marc seinen Großvater, dann ist der der 150 Kilo schwere Finn, dann Kasey, dann Ainsley, dann Zara … . Irgendwann kommt es zur Konfrontation mit Nathan und Poole. Poole gesteht ihm, dass er genau wie er sei, aber wüsste, wie man einen Körper länger als einen Tag besetzt. Nun muss A eine schwierige Entscheidung treffen … .
Wow! Als ich das Buch in die Hände bekam, fand ich, dass die Story ziemlich wirr klingt, aber als ich dann anfing zu lesen, fand es es einfach genial. Körper, Geist, Seele … wer bin ich? Das Ende ist dann ziemlich überraschend, aber ich verrate nix ;-). Ein Wahnsinns-Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?



"Spiel der Schatten"

Unheimlich, spannend, romantisch: "Spiel der Schatten"!

Michael Peinkofer
Spiel der Schatten
978-3-8339-0245-1
Baumhaus Verlag
Alter: 12+

London 1886: Das Puppentheater von Cyns Vater steht vor dem Bankrott. Seit es das Caligorium, das Schattentheater von Professor Umberto Caligore, gibt, bleiben die Zuschauerbänke leer. Bei der allerletzten Vorstellung geben sie den „Sommernachtstraum“. Dieses Stück spielten sie auch schon bei der allerersten Vorstellung. Meisterhaft erweckt Cyns Vater die Handpuppe Puck zum Leben – zum letzten Mal. Cyn und die anderen Schauspieler sind traurig und verzweifelt. Was soll nun aus ihnen werden? Am selben Abend besucht Cyns Vater das Caligorium, um selbst zu sehen, was daran so toll sein soll und kehrt nicht zurück. Nachdem er die ganze Nacht fort war, macht sich Cyn große Sorgen und geht sogar zur Polizei, doch die nehmen sie gar nicht ernst. Sie ahnt nicht, dass ihr Vater die „Laterna Magica“ und das große Geheimnis des Schattentheaters entdeckt hat. Caligore stiehlt den Menschen die Schatten und schickt sie als seelenlose Hüllen nachhause, die keine Sorgen mehr haben aber auch keine Gefühle. Schließlich kehrt der Vater total verändert heim und ohne seinen treuen Puck, den er doch nie irgendwo vergessen würde. Daraufhin wird er sehr krank. Sein Körper stirbt. Einen Arzt können sie sich nicht leisten. Sie haben allen Besitz an einen skrupellosen Kredithai verloren, der sie nun aus dem Haus werfen will. Cyn findet die Eintrittskarte vom Caligorium in Vaters Tasche und will der Sache nachgehen. Sie will ihn nicht auch noch verlieren wie schon ihre Mutter. Heimlich schleicht sie sich in die Vorstellung und entdeckt hinter der Bühne den Puck. Dafür wird auch sie entdeckt, von Milo, dem Schattenjungen. Er ist nur noch Schatten, besitzt keinen Körper mehr (bzw. sein Körper liegt im Kältetiefschlaf) und kann Cyns Gedanken lesen. Leider teilt er Caligores wirre Ansichten über die Menschheit. Der glaubt, der Geist sei nur als Schatten ohne Körper wirklich frei. Liebe und Freundschaft hält er für überflüssig. Cyn bringt Argumente wie Dankbarkeit, Sehnsucht, Schönheit und Fantasie vor und meint, ohne Gefühle sei das Leben nicht lebenswert. Milo findet das alles unnütz, lässt sich aber auf einen Deal mit Cyn ein. Wenn sie ihm beweist, dass die Welt der Menschen da draußen wirklich so schön ist, bekommt ihr Vater seinen Schatten zurück. Da Milo allein als Schatten im Sonnenlicht nicht existieren kann, wird er zum Schatten vom Puck. Cyn zeigt ihm die tolle Aussicht von den Dächern auf die neue Brücke, Gemälde in der Kunstgalerie, spielende Kinder im Park, doch nichts scheint ihn zu beeindrucken. Er ist einfach schon zu lange kein Mensch mehr. Als er jedoch Cyns Gefühle liest, während sie genüsslich ein Stück Kuchen isst, muss er zugeben, dass sich das gar nicht schlecht anfühlt. Dennoch ist ihm vieles an Cyn ein Rätsel. Er wundert sich, als er sieht, wie sie Schneeflocken mit der Zunge fängt und als sie ihm von ihren Eltern und ihrer Kindheit erzählt. Eine unbeschwerte Kindheit kannte er nie. Sein Vater, Umberto Caliigore höchstpersönlich, war immer sehr streng, schon bevor er das wahnsinnige, machtgeile Genie wurde, das er heute ist. Da er alle Kinder außer Milo verlor, wollte er ihn unbedingt „retten“. Cyn staunt nicht schlecht, als sie erfährt, dass Caligore bereits 1738 geboren wurde. Er ist uralt, aber ist er auch unsterblich? Plötzlich werden Milo und Cyn von den bösen Grimmlingen verfolgt. Die Schatten sind überall und immer mehr Menschen fallen ihnen zum Opfer und werden selbst zu Schatten. Gibt es noch Rettung? Wird sich Milo aufs Cyns Seite schlagen und helfen oder steht er treu zu seinem Vater? Und was wird aus Cyns Vater … ?
Spannende Fantasy in historischem Ambiente! Gegen Ende kommt auch noch etwas Romantik ins Spiel. Ich habe dieses Abenteuer aus dem nebligen London in einem Rutsch verschlungen. Es ist übrigens eine abgeschlossene Geschichte, also wird es hier wahrscheinlich keine Fortsetzung geben.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?


"Stichkopf und der Scheusalfinder"

Das knuddeligste Monster überhaupt: "Stichkopf und der Scheusalfinder"!

Guy Bass, übersetzt von Salah Naoura
Stichkopf und der Scheusalfinder
978-3-596-85565-0
Fischer KJB Verlag
Alter: 8+

Gruselig geht es zu in der Burg zu Grottenow. Dort lebt Erasmus, der verrückte Professor, und erschafft scheußliche Monster. Alle Leute im nahegelegenen Dorf Rafferskaff fürchten sich vor der Burg und meiden sie. Eines Tages kommt Schadalbert Scheusalfinder mit seinem Zirkus/Jahrmarkt/Kuriositäten-Kabinett voller Scheusale nach Rafferskaff, doch niemand im Dorf hat vor denen Angst. So erfährt er von den Monstern des Professors. Auf der Burg unterdessen lebt das kleine Ungeheuer Stichkopf. Stichkopf fühlt sich einsam und verlassen. Er war der beste Freund des Professors, als dieser noch ein Junge war und dessen erstes Monster, doch der Professor erinnert sich nicht mehr an ihn,hat ihn einfach vergessen. Stichkopf braut alle möglichen Tränke zusammen, um die anderen Monster nett zu machen und behandelt auch das neuste Monster, macht es mit Anti-Werwolf-Extrakt harmlos. Dieses neue Ungetüm hat nun selbst Angst vor Monstern und will Stichkopfs Freund sein. Plötzlich klopft ein Besucher an das Tor, der erste überhaupt. „Besucher unerwünscht!“, sagt Stichkopf. So kann Scheusalfinder, der Monster für seinen Jahrmarkt will, kein Geschäft machen und zieht wieder ab. Stichkopf ist immer noch traurig, doch sein Freund Ungetüm tröstet ihn und sagt ihm, er hielte doch hier alles zusammen, mache die Scheusale nett und ohne ihn wäre der Professor aufgeschmissen. Doch Stichkopf will lieber allein sein. Scheusalfinder gibt indes nicht auf. Jeden Abend kommt er wieder, versucht sogar mit einer Leiter auf die Zinnen zu steigen. Er sieht den betrübten Stichkopf und schmiedet einen Plan. Und der geht auf. Stichkopf fühlt sich geschmeichelt lässt sich einlullen. Jemand interessiert sich für ihn! Beim Jahrmarkt hätte er eine goldene Zukunft. Scheusalfinder lässt Flyer vom Himmel regnen, auf denen „Der unvergessliche Stichkopf“ steht, doch er nutzt den kleinen Kerl nur aus, damit er ihm das Tor öffnet. Er will richtige Monster. Dafür hat er das Mädchen Arabella aus dem Dorf entführt, damit der Verdacht auf den Professor fällt und der wütende Mob die Burg stürmt und er so leichter mit den Monstern fertig wird. Stichkopf hat Angst um seinen Professor und nutzt seine Tränke, um Scheusalfinder zu entkommen, mit der dadurch leicht schläfrigen Arabella im Schlepptau. Zusammen mit Ungetüm schmieden sie einen Plan. Die Monster müssen wieder furchterregend werden! Der Plan geht auf, doch dann erscheint plötzlich der Professor, irritiert von dem Chaos und verkündet: „Besucher unerwünscht!“. Scheusalfinder stopft ihn in einen Sack und will ihn verschleppen, damit er Monster für ihn macht, doch Stichkopf rettet ihn, indem er ein neues, riesiges Monster erweckt. Wird sich der Professor nach dieser Heldentat endlich an ihn erinnern? Wird das Monster den fiesen Scheusalfinder fressen oder kann der entkommen? Und was wird aus Stichkopfs neuen Freunden, Ungetüm und Arabella?
Auf meinem Leseexemplar befand sich eine Notiz, die da lautete: „So warmherzig wurden sie noch nie gegruselt!“, und dem kann ich nur voll und ganz zustimmen! Den kleinen Helden Stichkopf habe ich beim Lesen sofort ins Herz geschlossen. Wann kommt es schon mal vor, dass man von einer Kreatur à la Frankensteins Monster liest und sie am liebsten ganz fest knuddeln möchte? Stichkopf ist so einsam und deprimiert, dass er einem beim Lesen echt leid tut und man wünscht dem fiesen Scheusalfinder die Pest an den Hals, weil er den kleinen Kerl so gemein ausnutzt. Aber nicht, dass Ihr denkt, das wäre ein trauriges Buch. Zwischendurch wird es monstermäßig spannend und ungeheuer lustig ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?



Mittwoch, 19. März 2014

"28 Tage lang"

Opferst Du Dein Leben für andere oder andere für Dein Leben?: "28 Tage lang"!

David Safier
28 Tage lang
978-3-499-21174-4
rororo Rotfuchs Verlag
Alter: 13+

Die sechzehnjährige Mira lebt mit ihrer Mutter und ihrer zwölfjährigen Schwester Hannah im Warschauer Ghetto. Um ihre Familie zu ernähren, schmuggelt sie Lebensmittel. Sie lernt heimlich Englisch, indem sie englische Bücher liest und träumt von einem Leben in Amerika. Sie ist verliebt in den sanftmütigen Daniel, eines von Korczaks Waisenkindern. Doch dann trifft sie Amos, den Widerstandskämpfer, der ihr mit einem Kuss das Leben rettet. Durch Zufall entdeckt Mira die Flugblattdruckerei von Amos und seiner Gruppe und wird dabei von dessen Freundin Esther angegriffen. Miras Vater ist tot. Er hat sich aus dem Fenster gestürzt. Ihr älterer Bruder Simon ist für sie ein Verräter, weil er für die Judenpolizei arbeitet. Die Situation im Ghetto verschlimmert sich. Mira kann nicht mehr zum Schmuggeln raus. Nur Juden mit Arbeitsbescheinigung dürfen bleiben, der Rest wird deportiert. Erste Gerüchte über KZs kommen auf. Mira schlägt Daniel nieder, damit er nicht mit den anderen Waisen in den Tod geht. Mira hingegen wird von Simon zusammengeschlagen, damit sie nicht von der SS erschossen wird. Sie erzählt ihrer Mutter nichts davon. Simon besorgt für die Mutter eine gefälschte Arbeitsbescheinigung und als die sie nicht mehr schützen kann, baut er die Speisekammer zu einem Versteck um und stellt einen Schrank davor. Es ist eng, aber die drei passen gerade so hinein. Um ihnen im Versteck die Zeit zu vertreiben, erzählt Hannah von den 777 Inseln und von der Auserwählten Hannah, die mit Ben Rothaar, Kapitän Karotte und einem Werwolf gegen den bösen Spiegelmeister kämpft. Hannah hat wirklich einen Freund namens Ben, einen stotternden 15jährigen, der total in sie verknallt ist. Eines Tages taucht Miras beste Freundin Ruth auf, die als Prostituierte für einen Mafiaboss arbeitete. Von ihm wurde sie gerade aus Treblinka freigekauft, wo sie vergewaltigt und gebrochen wurde. Sie ist nicht mehr dieselbe, hustet ständig und behauptet, sie hätte die Toten eingeatmet. Ruth darf mit ins Versteck. Als das Haus durchsucht wird, opfert sich Mira, damit die anderen nicht entdeckt werden. Auf dem großen Platz, wo die Selektion stattfindet, drückt ihr eine Mutter ihr Baby in den Arm. Die Mutter hat eine Marke und darf gehen. Das Baby ist zum Tode verurteilt und die Mutter lässt es zurück. Mira trifft Amos wieder, der eigentlich jemand anderen freikaufen wollte, den aber nicht finden kann und nun stattdessen Mira befreit. Sie schließt sich dem Widerstand an, nachdem sie die Leichen von Hannah, Ruth und ihrer Mutter im Versteck gefunden hat. Erste Aktionen der Gruppe scheitern, da sie zu wenig Waffen haben. Mira und Amos werden als Paar getarnt auf die polnische Seite geschickt, um Waffen zu beschaffen und werden auch in Wirklichkeit ein Paar, sehr zum Unwillen von Esther. Es folgen Kämpfe. Mira erschießt den fetten SS-Mann, der sie vergewaltigen wollte. Amos trifft fast Schreibtisch des Kommandanten mit einer Granate. Ben Rothaar erschießt einen kleinen Jungen, der ihr Versteck verraten wollte und opfert sich dann, damit die anderen fliehen können. Sie verstecken sich in einem Bunker, wo sie Daniel und Rebecca, das kleine Waisenmädchen mit der Murmel, treffen. Die SS zündet die Häuser an. Der Widerstand hält 28 Tage lang die Stellung, viel länger als erwartet. Dann fliehen sie durch die Kanalisation. Werden sie überleben?
Nicht alle Juden waren wie Schlachtvieh und gaben kampflos auf. Es gab Widerstand! Das zeigt diese Geschichte. Die Figuren sind zwar fiktiv, aber das historische Umfeld ist korrekt dargestellt. Vor allem geht es hier um die Frage: Wer willst Du sein? Opferst Du Dich für andere oder andere für Dich? Mira muss sich entscheiden, nicht nur zwischen Daniel und Amos. Ein beeindruckendes Buch, das einen so schnell nicht wieder loslässt. Parallel zur Jugendbuchausgabe erscheint eine Ausgabe für erwachsenen Leser mit leicht abgewandeltem Cover im Kindler Verlag.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783499211744

"My Book of Live - by Angel"

Abgerutscht in die Hölle: "My Book of Live - by Angel"!

Martine Leavitt, übersetzt von Clara Drechsler und Harald Hellmann
My Book of Life – by Angel
978-3-522-20189-6
Thienemann Verlag
Alter: 14+

Seitdem ihre Mutter an Krebs gestorben ist, fühlt sich die sechzehnjährige Angel aus Vancouver sehr einsam. Sie klaut einzelne Schuhe im Einkaufszentrum und ist auf der Suche nach jemandem, der das Loch in ihrem Herzen stopfen kann und verliebt sich dabei in Call. Sie verlässt ihre Familie und zieht zu ihm. Call ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und die Liebe ihres Lebens. So sieht das Angel zu Anfang, doch die Realität sieht leider anders aus. Ihr neuer Freund ist ein Zuhälter, eine große Nummer auf dem Kiez. Es fängt damit an, dass Angel zu ein paar seiner Freunde „nett“ sein muss, weil er gerade ein bisschen klamm ist, doch bald schon schickt er sie auf den Strich. Schnell wird sie abhängig von den „Zückerchen“, die Call ihr gibt und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich die Drogen, denn nichts anderes sind die „Zückerchen“, zu verdienen. Um mehr zu verdienen, macht sie sich jünger. Sie beginnt sich und ihr Leben zu hassen. Sie führt ein Tagebuch in Form von Gedichten, in dem sie erzählt, wie sehr ihr ihr altes Leben fehlt. Sie vermisst ihren kleinen Bruder Jeremy und sogar ihren besorgten Vater, der sie immer wie ein Baby behandelt hat. Sie beginnt, Calls „Zückerchen“ abzulehnen und ist schon bald auf Entzug. Er meint, dass sie das nicht lange durchhält. Eines Tages verschwindet ihre Freundin Serena. Sie steht nicht mehr an der Ecke. Angel redet mit Widow, der alten Hure, die ihr Territorium auf der anderen Seite des Bürgersteigs hat und die ihren wahren Namen längst vergessen hat. Sie erfährt, dass noch mehr Mädchen verschwunden sind. Wurden sie von einem Freier ermordet? Verrückte Freier gibt es genug: den Professor, der Angel immer aus „Das verlorene Paradies“ von Milton vorlesen lässt, den fanatischen Prediger, den Babyzahnarzt … . Die Leute haben Angst wegen der vermissten Frauen und Call sieht darin seine Chance. Sein Plan ist es, dem Bürgermeister eine Petition vorzulegen, um die Prostitution legalisieren zu lassen. Er redet davon, Läden zu eröffnen, endlich ein ein richtiger Unternehmer zu sein, von gesellschaftlicher Anerkennung und Entkriminalisierung. Doch das ist alles Theorie. Um Angel auch ohne die Drogen zu halten, bedroht er ihren kleinen Bruder und zeigt Angel dessen Plüsch-Nashorn als Beweis. Außerdem schleppt er die elfjährige, stumme Mellie aus einem Waisenhaus an, als Verstärkung. Angel soll sie einarbeiten, doch sie arbeitet lieber selbst für zwei. Wenn sie geht, was wird dann aus der Kleinen? Sie sucht nach den Eltern von Mellie, hängt Zettel ans Schwarze Brett der Bücherei, doch Call findet es heraus. Er schleppt Mellie zum Babyzahnarzt und sie kommt gebrochen zurück. Angel lässt sich einen Flügel auf die Schulter tätowieren. Call rastet aus und verprügelt den Tätowierer. Sie soll rein und unschuldig wirken. Auf der Straße wird die alte Widow zusammengeschlagen und stirbt im Gefängnis. Angel will Mellie in Sicherheit bringen und schmiedet einen Plan. Sie erpresst den Polizisten und Freier „Daddy-Dave“. Mit Mellie im Schlepptau geht sie zur Polizeiwache, doch Dave lacht sie aus und meint, ihr würde niemand glauben. Sie sei nur ein Junkie mit Vorstrafen. Dass die stumme Mellie plötzlich anfangen könnte zu reden, damit hat er nicht gerechnet … .
Zunächst hat mich die Form etwas überrascht. Als ich das Buch aufschlug, dachte ich: Huch, was ist das denn? Die gedichtähnlichen Fragmente, die Angels Tagebuch bilden, sind schon ungewöhnlich. Aber wenn man erst mal in der Handlung drin ist, liest sich die Story ganz leicht und verständlich. Thematisch geht das Buch in die Ecke „Kinder vom Bahnhof Zoo“, also „Schicksal“, Drogen und Prostitution, hebt sich aber durch die Aufmachung positiv von den typischen „Schicksal-Stories“ ab.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Scary Harry - Von allen guten Geistern verlassen"

Ein liebenswerter Knochenmann: "Scary Harry - Von allen guten Geistern verlassen"!

Sonja Kaiblinger
Scary Harry – Von allen guten Geistern verlassen
978-3-7855-7742-4
Loewe Verlag
Alter: 10+

Als Otto und seine sprechende Fledermaus Vincent eines Tages aus dem Fenster schauen, sehen sie, wie der alte Nachbar Mr. Olsen tot in sein Radieschenbeet kippt. Doch das ist noch nicht alles. Richtig merkwürdig wird es, als kurz darauf ein dreirädriger Lieferwagen voller Gurkengläser vor fährt und ein Typ in Kutte und mit Schmetterlingsnetz aussteigt. Der rennt wie irre durch den Garten und fängt mit dem Netz einen Feuerball ein, den er in ein Glas sperrt und fährt dann wieder davon. Otto ist jedoch so einiges gewohnt, was merkwürdige Dinge angeht, denn er hat eine besondere Gabe. Er kann Geister sehen. Seit seine Eltern, die als Archäologen in Mexiko arbeiteten, tot sind, lebt Otto bei seiner Tante Sharon. Die ahnt nicht, dass in ihrem Haus auch noch drei Geister leben, und das schon länger als sie selbst. Der ehemalige Hausherr Sir Tony lebt im Staubsauger. Bert lebt im Kühlschrank, obwohl Geister nicht wirklich essen können und Molly wohnt im Keller in der Waschmaschine. Ottos beste Freundin Emily kann keine Geister sehen, glaubt aber fest an sie. Sie ist ein wenig schräg, hat zwei verschiedenfarbige Augen und trägt abgefahrene Oma-Klamotten. Tante Sharon sammelt Uhren und zu jeder vollen Stunde gibt es einen Riesen-Radau. Als die große Standuhr eines Nachts 13 schlägt, macht Otto Bekanntschaft mit Harold. Harold ist ein Sensenmann, und er ist genau der komische Typ mit Kutte und Netz, den Otto vor einigen Tagen im Nachbargarten gesehen hat. Seine Aufgabe ist es, Seelen einzufangen, wenn Leute sterben. Die packt er in Gläser und stellt sie in die Standuhr, die sie an ihren Zielort transportiert und eine Quittung ausspuckt, fast wie bei der Flaschenrückgabe im Supermarkt. Harold ist ein netter Kerl und er und Otto freunden sich an. Wenig später bemerkt Otto mit Schrecken, dass Tante Sharon einen neuen Staubsauger hat und dass Sir Tony verschwunden ist. Bei einem Schulausflug nach Scaryland findet Otto ihn wieder, in der noch geschlossenen, neuen Attraktion „Festung der Finsternis“, in die er sich heimlich mit Emily geschlichen hat. Doch der Geist ist gefangen, da das Gebäude vollständig mit Alufolie ausgekleidet ist und da können Geister nicht durch. Otto glaubt, dass der Betreiber des Parks, Mr. Bleu, Geister entführt, um sie als gruselige Spezialeffekte zu missbrauchen. Kann Mr. Bleu auch Geister sehen? Doch wer würde Otto glauben, wenn er das erzählt. Er muss Sir Tony retten. Dann verschwindet auch noch Bert mitsamt dem angeblich kaputten Kühlschrank und Molly ist nun ganz einsam. In der Schule trifft Otto Harold wieder, als der alte Hausmeister Mr. Cooper stirbt und Harold seine Seele durch die Bibliothek jagt und dabei ein Chaos anrichtet. Harold macht sich sichtbar, damit auch Emily ihn sehen kann und die drei schmieden einen Plan zur Rettung der Geister. Sie müssen nochmal nach Scaryland. Der sichtbare Harold wird dort für eine Attraktion gehalten und von den Touristen fotografiert. Er gibt sich als neuer Kellner aus und lenkt die Wachen ab. Otto und Emily packen Sir Tony in einen Staubsaugerbeutel und befreien ihn, können jedoch nichts für die anderen Geister tun. Der fiese Bleu bedroht die Kinder und laut Harolds „Todes-App“ (er hat so eine Art Sensenmann-Smartphone, das ihn zu den einzusammelnden Seelen führt etc.) werden die beiden bald sterben. Am nächsten Tag ist Emily verschwunden. Sie wurde von Bleus Assistent Donahue entführt, der übrigens auch der Staubsaugervertreter und der Kühlschrankmonteur war. Bleu fordert Sir Tony zurück, im Austausch gegen Emily. Otto und Harold rücken mit einer Ladung Sprengstoff an, um Emily und die Geister zu befreien. Wird ihr Plan gelingen? Und werden sie das Abenteuer überleben?
Eine lustige und spannende Gruselgeschichte mit jeder Menge Geister, mutigen Helden und einem fiesen Schurken! Ich war „begeistert“ ;-). Kürzlich ist auch ein zweiter Band erschienen: „Totgesagte leben länger“.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?


Mittwoch, 12. März 2014

"Die Geschwister Gadsby"

Chaosfamilie in Not: "Die Geschwister Gadsby"!

Natasha Farrant, übersetzt von Annette von der Weppen
Die Geschwister Gadsby
978-3-551-58311-6
Carlsen Verlag
Alter: 12+

Blubell Gadsby, genannt Blue, trauert um ihre tote Zwillingsschwester Iris, die von einem Blumenlaster überfahren wurde, während Blue zuhause „Der Hobbit“ las. Ihre Eltern sind ständig beruflich unterwegs. Ihre Mutter arbeitet für eine Kosmetikfirma und muss viel reisen und ihr Vater ist Professor für die Literatur des Mittelalters und arbeitet an der Uni in Warwick. Meistens kommuniziert die Familie über Skype. Die Eltern überlassen die Kinder den ständig wechselnden Au-Pairs. Jetzt ist Zoran aus Bosnien dran. Blues Hobby ist es, Videos zu drehen und Filmtagebuch zu führen, womit sie ihre ältere Schwester Flora nervt. Flora rebelliert gegen alles und jeden und wechselt ständig ihre Haarfarbe. Zur Zeit hat sie pinkfarbene Dreadlocks. Ihre jüngeren Geschwister Jasmin und Twig haben nur ihre Ratten und deren unverhofften Nachwuchs im Kopf. Blue fühlt sich verloren, bis nebenan Joss einzieht. Er versteht sie und sie werde Freunde. In der Schule wird sie seit dem Tod ihrer Schwester von ihren früheren Freundinnen einfach ignoriert. Iris ist jetzt schon drei Jahre tot, aber manchmal kann Blue sie noch in ihrem eigenen Schatten sehen. Blue vermisst, wie es früher war und sie vermisst ihre ständig abwesenden Eltern. Sie mailt regelmäßig mit Joss und sie treffen sich nachts auf dem Vordach und reden. Für sie ist er ihr Retter und sie verliebt sich in ihn. In der Schule wird sie von ihrer früheren Freundin Dodi fies gemobbt und rächt sich an ihr. Mit Hilfe von Joss und der Ratten ihrer Geschwister erreicht sie, dass Dodi vor der ganzen Klasse in die Hose macht. Joss ist einfach cool. Er klaut sogar Schokoriegel für Blue. Die Eltern streiten sich mal wieder, weil keiner von ihnen Zeit für Twigs Geburtstag hat. Für eine Weile fahren alle Kinder zur Großmutter nach Devon. Die steht auf Natur und Gartenarbeit, hält nichts von Internet und moderner Technik. Großmutter meint, dass die Kinder ihre Eltern brauchen und ist mit der Situation der Familie nicht glücklich. Als sie wieder in London sind, beobachtet Blue, wie Joss und Flora sich küssen und ihr wird klar, dass die beiden zusammen sind. Sie ist enttäuscht und verzweifelt, weil sie ihn doch auch liebt, doch er sieht nur einen Kumpel in ihr, die nette kleine Schwester der Freundin. Blue geleitet Zoran, als er im Seniorenheim, wo seine Großtante Alina lebt, Klavier spielt. Er spielt richtig gut. Joss reden inzwischen mit Flora über Iris und Blue fühlt sich verraten, da alles, was sie Joss über ihre tote Schwester und ihre Gefühle erzählt hat, vertraulich war. Flora spielt im Theaterstück "Schneewittchen" mit und alle denken bis zur Premiere, dass sie die Hauptrolle hätte. Sie spielt aber nur einen Zwerg und durch ein blödes Missverständnis glaubt Blue, Flora sei schwanger und das Gerücht verbreitet sich schnell. Blue versöhnt sich endlich mit Dodi und bekommt außerdem von ihren Eltern ein Klavier geschenkt, auf dem Zoran ihr gleich vorspielt. Er versteht sie, im Gegensatz zu ihrer Familie. Zorans Großtante heiratet mit 95 Jahren und will, dass Zoran sie auf ihre Hochzeitsreise nach Paris begleitet. Doch wer passt dann auf die Gadsby-Kinder auf? Da die Eltern wieder mal nicht da sind, reist die Oma aus Devon an. Flora macht mit Joss wegen ein paar dämlicher Facebook-Kommentare Schluss. Weihnachten rückt immer näher und auch Iris Todestag. Sie haben immer noch keinen Baum und wegen dem dauernden Streit laufen Jasmin und Twig weg. Sie wollen zu ihrem Vater nach Warwick. Werden die Kleinen wieder heil nachhause kommen? An welchem geheimen Projekt arbeitet ihr Vater schon das ganze Semester? Kommt die Mutter wieder nachhause? Werden ihre Eltern ihren Streit begraben und werden sie endlich anfangen mit Blue zu sprechen, vor allem über Iris?
Der locker-leichte Titel und das fröhliche Cover täuschen. In der Familie Gadsby ist gar nichts in Ordnung. Seit dem Tod von Iris haben sich die Gadsbys voneinander entfremdet. Durch mangelnde Kommunikation, Streits und ihre ständige Anwesenheit von zuhause, erkennen die Eltern nicht, wie verloren Blue sich fühlt und wie sehr sie leidet, nicht nur unter dem Tod ihrer Schwester und dem Schweigen darüber, sondern unter der ganzen Situation. Dann wird sie auch noch von ihrer ersten Liebe enttäuscht. Wie genau das Ende der Geschichte aussieht, verrate ich nicht, nur soviel: die verlorene Blue wird am Ende gefunden.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?



"Dead Eyes - Der Fluch der Maske"

Total gruselig: "Dead Eyes - Der Fluch der Maske"!

Chris Priestley, übersetzt von Beatrice Howeg
Dead Eyes – Der Fluch der Maske
978-3-8458-0375-3
bloomoon Verlag
Alter: 12+

Alex fliegt mit seinem Vater nach Amsterdam. Der Vater ist Historiker und schreibt ein Buch über den Zweiten Weltkrieg. Sie wohnen in einem kultigen, alten Hotel mit antiker Einrichtung, wo es noch echte Schlüssel statt Schlüsselkarten gibt. Außerdem hat man einen herrlichen Blick auf den Kanal. Leider kann Alex nicht viel Zeit mit seinem Vater verbringen. Der ist mit seinen Recherchen beschäftigt und zieht mit seiner alten Freundin Saskia durch die Stadt. Saskias Tochter Angelien, die so Anfang zwanzig ist, soll währenddessen den Babysitter für Alex spielen und ihm die Sehenswürdigkeiten Amsterdams zeigen. Er muss nämlich für die Schule einen Aufsatz über seine Reise schreiben. Sonst hätte er gar nicht mitgedurft. In der Schule hatte er ziemlichen Ärger, weil er ein Mädchen namens Molly regelrecht gestalkt hat und so ist er froh, mal eine Weile wegzukommen. Angelien ist gar nicht so schlimm, wie Alex gedacht hat und er verknallt sich sogar ein bisschen in sie. Gemeinsam besuchen sie den Antikmarkt und dort entdeckt Alex eine Maske, die ihn so fasziniert, dass er sie kauft. Als jedoch Angeliens Freund Dirk auftaucht, haut Alex beleidigt ab. Bei seiner Rückkehr ins Hotel gibt es erst einmal gewaltig Ärger mit seinem Vater, der besorgt und ziemlich sauer ist. Die Maske, die Alex gekauft hat ist irgendwie unheimlich. Anscheinend führt das Ding ein Eigenleben. Auf jeden Fall ist sie nicht mehr an dem Platz, wo Alex sie hingelegt hat. Und das geschieht nicht nur einmal. Angelien, mit der sich Alex wieder vertragen hat, erzählt ihm, dass das Hotel in den 1650er Jahren ein Kaufmannshaus war, in dem Johannes van Kampen und seine Tochter lebten. Sie schreibt nämlich ihre Dissertation über die Häuser am Kanal. Die Maske erinnert sie an etwas und sie nimmt Alex mit ins Rijksmuseum, wo sie ihm ein spezielles Gemälde zeigt. Es zeigt eine Außenansicht des Hotels/ Kaufmannshauses und man sieht eine Gestalt mit einer Maske am Fenster stehen. Ist das die Maske, die Alex jetzt hat? Angeblich trug van Kampens Tochter Hanna eine Maske, da als Kind ihr Gesicht bei einem Feuer schwer verbrannt wurde. Als Alex durch die Maske aus dem Fenster sieht, sieht er die Vergangenheit. Am Kanal spielen bleiche Kinder, Geisterkinder, Pesttote! Sie locken ihn, wollen, dass er zu ihnen kommt. Alex weiß genau, dass Hanna diese Kinder auch gesehen hat. Abgeschottet in ihrem Haus blieb sie von der Pest verschont. War sie einsam? In Alex Abwesenheit hat sich die Maske schon wieder bewegt. Soll Alex jemanden davon erzählen? Sein Vater rennt von Meeting zu Meeting und hat keine Zeit. Bleibt nur Angelien! In einem romantischen Moment schenkt Alex ihr Blumen, doch dann taucht dieser Dirk wieder auf. Alex ist eifersüchtig. Warum will sich Angelien lieber mit Dirk irgendwo bekiffen, statt mit ihm das Rätsel der Maske zu lösen? Im Hotel bindet er sich die Maske vors Gesicht und taucht erneut in die Vergangenheit ab. Er sieht, wie Hannas Vater sie schlägt. Die Pestkinder rufen ihr zu, sie soll sich aus seiner Gefangenschaft befreien. Hanna stirbt bei einem Sprung oder Sturz aus dem Fenster. Doch was hat es mit dem Tod ihres Vaters auf sich? Hat sie ihn vergiftet? Warum trug Hanna die Maske? War ihr Gesicht überhaupt entstellt? In Alex Kopf drehen sich die Gedanken im Kreis und er ahnt nicht, dass er längst unter Hannas Einfluss steht. Die kalte und dennoch lebendige Maske auf dem Gesicht, klettert Alex auf das Fensterbrett des offenen Hotelfensters … .
Ein echt gruseliges Buch! Die ganze Sache mit der Maske wird immer mysteriöser und unheimlicher. Am Ende, wenn man schon glaubt, alles sei überstanden, kommt noch mal eine echt gruselige Stelle, in der ein Bild im Rückspiegel eines Autos eine Rolle spielt. Wenn dieses Buch ein Film wäre, hätte ich an der Stelle die Augen zu gemacht. Nichts für schwache Nerven!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783845803753

"Der Junge, der mit den Piranhas schwamm"

Eine fischige Geschichte: "Der Junge, der mit den Piranhas schwamm"!

David Almond, übersetzt von Oliver Jeffers
Der Junge der mit den Piranhas schwamm
978-3-473-36872-3
Ravensburger Verlag
Alter: 10+

Der Junge Stanley Potts lebt bei seinem Onkel Ernie und seiner Tante Annie. Als in der Stadt die Winston-Werft schließt, werden viele Leute arbeitslos, auch Onkel Ernie. Also verwandelt er sein Haus kurzerhand in eine Fischkonservenfabrik. Stan muss nicht nur aus Platzgründen in den Schrank ziehen, sondern auch den ganzen Tag beim Fischeindosen helfen. An seinem Geburtstag bekommt er jedoch frei und Tante Annie gibt ihm etwas Geld, damit er sich amüsieren kann. Also geht Stan auf den Jahrmarkt, wo er auf die Wahrsager-Rosi trifft. So gelangt er dann zu Wilfried Dostojewskis Entenbude. Dort kann man beim Enten-Angeln Goldfische gewinnen. Die armen Fische haben kaum Wasser in ihren Plastikbeuteln und Stan hat Mitleid mit ihnen. Da er kein Geld mehr hat, arbeitet er an der Bude, um sie befreien zu können und rettet sie dann mit Flusswasser. Währenddessen gibt es Ärger in der Fischzuchtgasse. Clarence B. Klapp, ein „Baemter“ von DOOF (Direktoramt zur oberhoheitlichen Ordnungsbeschäftigung von Fisch und fischigen Dingen) hinterlässt eine Warnung: „Das ist kein Watz, sie wurden gewartet!“ an der Haustür von Stans Onkel. Klapp geht gegen alles und jeden vor, das oder der irgendwie mit Fisch zu tun hat. Stan kommt nach Hause und muss am nächsten Tag schockiert feststellen, dass sein Onkel in der Nacht seine Goldfische getötet, gebraten und eingedost hat. Das ist zu viel und Stan haut ab. Er schließt sich Dostojewski und seiner Tochter Nitascha auf dem Jahrmarkt an und zieht mit ihnen weiter. Auf dem Jahrmarkt wird bald ein berühmter Star erwartet, der legendäre Pancho Pirelli, der mit den Piranhas schwimmt. Stan arbeitet inzwischen an der Entenbude und lässt die Kunden Verträge unterschreiben, damit sie die gewonnenen Goldfische auch ja gut behandeln. Mit Nitascha versteht er sich nicht so gut. Sie vermisst ihre Mutter, die in Sibirien ist. Auf dem Weg zum Goldfisch-Lieferanten Seabrock trifft Stan den Kitzel-Peter, der schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelacht hat. Wer ihn zum Lachen bringt, gewinnt 100 Pfund. Dann taucht endlich der von allen geliebte Pancho auf dem Jahrmarkt auf und gibt eine seiner berühmten Vorstellungen. Um die Gefräßigkeit seiner Piranhas zu demonstrieren, füttert er sie mit Salami-Brot und einem Schuh, aber ihn selbst rühren sie nicht an. Er erkennt in Stan einen Seelenverwandten und will ihn ausbilden. Stan lernt, dass nicht die Piranhas sein Feind sind, sondern seine eigene Angst. Für das Publikum muss er für sich eine exotische Kindheit erfinden. Panchos ist auch eine Legende bzw. Lüge, denn der war noch nie am Amazonas. Als Dostojewski bei der Probe sieht, dass Stan im Piranha-Becken ist, zieht er ihn panisch heraus, weil er Angst um ihn hat. Stan ist zwar nervös vor der ersten Vorstellung, hat aber nichts dagegen, dass Pancho ihn einfach ins Becken werfen will. Es wird schon schiefgehen. Er ahnt nicht, dass sein Onkel und seine Tante inzwischen verzweifelt nach ihm suchen und dabei von Klapp und seinen Männern verfolgt werden. Schon bald erreichen sie alle den Jahrmarkt. Rosi zeigt Onkel und Tante den Weg zum Zelt und die sehen voller Entsetzten, was ihr Stanley da gerade tut. Auch Klapp entdeckt das Zelt und vermutet gleich, dass hier etwas Fischiges vorgeht, wogegen wiederum er vorgehen muss. Dann ist es soweit. Stan springt ins Becken … .
Eine echt schräge Geschichte, bei der es oftmals sehr fischig zugeht, manchmal zu fischig für mich. Ihr wisst ja, dass ich eine Fischphobie habe und hier waren mir echt zu viel Fische im Spiel ;-). Ansonsten war das Buch jedoch klasse. Allerdings konnte ich mich mit dem offenen Ende nicht so recht anfreunden. Das hört irgendwie so mittendrin auf.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?



Mittwoch, 5. März 2014

"Der Tag wird kommen"

Eines der besten Bücher dieses Frühjahr: "Der Tag wird kommen"!

Nina Vogt-Østli, übersetzt von Dagmar Lendt
Der Tag wird kommen
978-3-649-61386-2
Coppenrath Verlag
Alter: 12+

Hans Petter wird in der Schule übel von Andreas und seinen Freunden gemobbt. Was er auch tut ist falsch, immer ist er das totale Opfer. Im Gegensatz zu seiner Mutter, die immer laut, bunt und auffällig ist, wäre Hans Petter am liebsten unsichtbar. Doch seine Mutter liebt ihn und ermutigt ihn, durchzuhalten und einen guten Schulabschluss zu machen, denn er ist ein guter Schüler, eigentlich sogar hochbegabt. Auch der Lehrer Gunnar will helfen. Er macht auf kameradschaftlich und bringt ihn und die anderen „Loser“ in einer Gruppe zusammen. Doch das hilft kein bisschen, es bewirkt eher das Gegenteil. Hans Petters Mutter findet Gunnar und seine Ideen ganz toll. Als er eines Tages mal wieder am PC zockt, um den Kopf freizukriegen, taucht im Chat ein Mädchen namens Fera auf. Fera ist etwas seltsam. Sie benutzt beim Chatten zum Beispiel gar keine Smileys, was absolut mädchen- untypisch ist. Stecken vielleicht Andreas und seine Kumpels dahinter, die ihn verarschen wollen? Er glaubt das jedoch nicht wirklich, also chattet er weiter mit Fera, da die beiden sich gut verstehen. Aber warum interessiert sie sich überhaupt für ihn? Sie ist auch fünfzehn und sieht auf ihrem Profilbild sehr nett aus, nicht unbedingt hübsch, aber auf ihre ganz eigene Art anziehend. Leider bricht die Verbindung immer wieder ab. Fera ist Technologiestudentin und hat sein Bild und seinen Namen aus dem Internet. Nach und nach wird Fera zu seiner einzigen Freundin. Sonst will niemand etwas mit ihm zu tun haben. Wenn die anderen was unternehmen hockt er zuhause und schaut mit seiner Mutter Filme, zuletzt „Blade Runner“. Ab und zu trifft Hans Petter seinen Vater, der mal einen kurzen Flirt mit seiner Mutter hatte und nie ein Kind wollte. Es wäre ihm lieber gewesen, sie hätte das Baby abgetrieben. Hans Petter fühlt sich ungeliebt. Er erzählt Fera von seinen Problemen mit Andreas, dass er der Schultyrann ist, der ihn immer quält. Angeblich kennt Fera ihn auch aus dem Internet. Dann schreibt sie ihm in einer Mail, dass sie aus der Zukunft ist. Er glaubt ihr nicht, hält sie für verrückt, spielt das Spiel aber mit und bewundert ihre blühende Fantasie. Sie lebt im Jahr 367 nach der Katastrophe und berichtet von einem grausamen Diktator und einem Krieg, mit dem sich die Menschheit beinahe selbst zerstörte. Danach folgte ein Neuanfang, eine neue Zivilisation, eine neue Zeitrechnung. Fera studiert alte Technologien und entstand in einer Geburtsklinik, in einer künstlichen Gebärmutter. Das Prinzip der heutigen Familie ist ihr fremd. Sie wundert sich, dass Menschen unkontrolliert Kinder zeugen, wie Tiere. Sie diskutieren über Andreas, die Drohungen und die Prügel und darüber, ob man schon böse geboren wird. Sind die Gene schuld? Sie unterhalten sich auch über Hitler. Wäre es falsch gewesen, Hitler als Kind zu töten? Oder hätte man irgendwie verhindern könne, dass er zu dem wird, der er wurde? Hans Petter filmt Andreas heimlich beim Knuddeln eines Kätzchens, um das Video dann gegen ihn verwenden zu können. Hans Petters Mutter fängt unterdessen eine peinliche Beziehung mit Gunnar an, der noch immer dieses nervige Projekt macht. Doch Ausgestoßene werden gemeinsam nicht stärker. Sie werden nur sichtbarer. Hans Petter will die Beziehung sabotieren, stellt Gunnar vor der ganzen Klasse bloß: „Hier kommt Pervo-Gunnar, passt auf Eure Mütter auf!“ Für die Aktion erntet er überraschenderweise Anerkennung von Andreas und die beiden verbünden sich gegen Gunnar. Sie wollen Kinderpornos auf seinen PC schmuggeln, um ihn in Schwierigkeiten zu bringen. Auf einmal sind die beiden richtig dicke. Störungen und Erdbeben erschweren die Kommunikation mit Fera, doch eine Andeutung von ihr geht Hans Petter nicht mehr aus dem Kopf. Er muss etwas unternehmen, um die Zukunft zu retten und ist fest überzeugt davon, das Richtige zu tun. Doch alles ist ganz anders, als er denkt … .
Ein Wahnsinns-Buch! Im Klappentext wird es mit „Nichts“ verglichen, aber ich sage: „Nichts“ ist nichts gegen dieses Buch! Das Böse an sich ist natürlich ein schwieriges Thema, doch dieses Buch geht damit meisterhaft um. Anfangs dachte ich, ich wüsste genau, was auf mich zukommt, aber da habe ich mich geirrt. Man denkt eben: O.k., der arme Kerl wird gemobbt, da kommt dann wahrscheinlich ein Amoklauf oder eine andere Katastrophe. Fehlanzeige! Das Ende ist echt der Hammer! Genial!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783649613862


"Wildhexe - Die Feuerprobe"

Mutige Heldin in großer Gefahr: "Wildhexe - Die Feuerprobe"!

Lene Kaaberbøl, übersetzt von Friederike Buchinger
Wildhexe – Die Feuerprobe
978-3-446-24173-2
Hanser Verlag
Alter: 10+

Clara ist ein ganz normales Mädchen, bis sie eines Tages von einem schwarzen Kater angegriffen und verletzt wird. Danach wird sie krank. Ihre Mutter reagiert ganz entsetzt, packt Clara ins Auto und fährt mit ihr zu Tante Isa. Diese Tante hat Clara noch nie zuvor gesehen. Sie hat Angst, dass sie vielleicht sterben könnte, weil ihre Mutter sich so seltsam verhält. Die etwas merkwürdige Tante Isa hat einen großen Hund namens Tumpe und eine Eule namens Tu-Tu. Sie heilt Clara mit Kräutern und Gesängen. Claras Mutter hat es eilig mit Clara wieder nachhause zu kommen, doch Clara möchte bald wieder zu Tante Isa. Ihr Freund Oscar kann es kaum glauben, dass sie tatsächlich von einer Katze angegriffen wurde. Doch dann geschehen noch merkwürdigere Dinge. Nicht nur, dass in der Schule in Claras Mäppchen plötzlich eine Maus sitzt, auf dem Heimweg verschwindet auch noch der Bürgersteig in einer Art Nebel. Clara meint darin einen Engel zu sehen, dann werden sie beinahe von einem LKW angefahren und Oscar muss mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Claras Mutter schickt sie wieder zur Tante, die ihr von den Wildhexen erzählt. Die Engelsgestalt im Nebel heißt Chimära und war mal eine Wildhexe, bevor sie böse wurde. Chimära ist hinter Clara her, hat sie Hexenkind genannt und Clara ist nur bei Isa sicher. Zusammen mit dem Mädchen Kahla, das Clara nicht leiden kann, nimmt sie bei Isa Hexenunterricht. Kahla ist schon viel weiter, kann Tiere spüren und deren Verhalten beeinflussen, wie z.B. Flöhe marschieren lassen. Clara nimmt plötzlich Millionen Geräusche wahr. Als sie mit ihren Gedanken HAU AB schreit, verschwinden alle Tiere. Tante Isa verstärkt den Schutz um ihr Haus, da sich die Wilden Wege geöffnet haben und jemand nach Clara sucht. Durch ein Feuer an der Scheune wird Clara nach draußen gelockt und von Chimära verschleppt, die ihr kaltes Eisen um den Hals legt. Trotzdem gelingt es ihr mit Hilfe ihres HAU AB zu fliehen. Da taucht der Kater wieder auf und bleibt bei ihr, bis Tante Isa sie findet, denn er ist ihr Wildfreund. Es kommt zu einem Hexentreffen, bei dem Chimära angeklagt werden soll. Sie treten vor die blinden Rabenmütter (sind auch ein paar Quotenmänner darunter) und Clara muss als Geschädigte aussagen, damit Chimära aus der wilden Welt ausgestoßen wird. Die leugnet alles, bezichtigt Clara der Lüge und verlangt die Feuerprobe für sie. Wenn sie die nicht besteht, soll Clara ihrer Gnade ausliefert werden. Alle sind entsetzt. Die vier gefährlichen Prüfungen wurden schon seit Ewigkeiten von niemandem mehr abgelegt. Durch sie kann man erkennen, ob jemand die Wahrheit sagt. Bei der ersten Prüfung, dem Feuer des Himmels, muss Clara durch eine Wolke von Feuerfliegen gehen, bei der 2., dem Feuer des Wassers, durch einen Medusen-See mit Feuerquallen schwimmen, bei der 3., dem Feuer der Erde, muss sie die Grotte der Feuerechsen durchqueren und bei der 4. und letzten Prüfung, dem Herz des Feuers, sich lebenden Flammen stellen. Anfangs läuft alles gut für Clara, doch die gemeine Chimära spielt falsch und hat ihr eine Falle gestellt. Zum Glück bekommt Clara Hilfe, wenn auch von jemandem, von dem sie es nie erwartet hätte. Wird sie die Prüfungen bestehen?
Dies ist der erste Band einer neuen, spannenden Fantasy-Reihe für mutige Mädchen. Wer Hexen und Tiere mag, der ist hier genau richtig. Die Wildhexe Clara ist eine sympathische Heldin, die trotz aller Schwierigkeiten und Gefahren über sich hinauswächst und ihren Weg geht. Das Ende der Geschichte ist noch ziemlich offen. Wer wissen will, wie es mit ihr und der bösen Chimära weitergeht, erfährt das in „Wildhexe – Die Botschaft des Falken“. Die beiden ersten Bände erschienen zum Glück zeitgleich, so dass man nicht lange warten muss.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Der Wolkenkratzerthron"

Die Stadt lebt: "Der Wolkenkratzerthron"!

Tom Pollock. übersetzt von Kai Killian
Der Wolkenkratzerthron
978-3-7641-7007-3
Ueberreuter Verlag
Alter: 14+

Beth schwänzt öfter mal die Schule und betätigt sich lieber als Graffiti-Künstlerin. Oft mit dabei ist ihre beste Freundin Pencil, genannt Pen, die aber eigentlich Parva heißt. Beth ahnt nicht, dass Pen von Mathelehrer Salt sexuell belästigt wird. Sie weiß nur, dass der immer fies zu ihr ist. Nachdem es in der Schule mal wieder Ärger gab, haut Beth ab und entdeckt Unglaubliches: Die Stadt lebt! Während sie durch London streift, sieht sie Dinge, die sie sich nicht erklären kann, wie zum Beispiel Züge, die miteinander kämpfen. Sie begegnet Vilius „Fil“ Viae, dem Sohn der Göttin Mater Viae, der Königin der Straßen. Der Junge mit der grauen Asphalthaut läuft barfuß durch die Straße und lebt von der Energie der Stadt (Urbosynthese). Er erklärt Beth, dass die „Züge“, die sie gesehen hat, in Wirklichkeit Gleisgeister waren. Fil hat große Probleme. Seit seine Mutter verschollen ist, gewinnt der böse Krankönig Reach an Macht und zerstört langsam die Seele der Stadt. Beth ist bereit, Fil im Kampf gegen Reach zur Seite zu stehen, doch ihr Feind ist mächtig. Um ihn besiegen zu können, müssen sie eine Armee zusammenstellen. Dabei hilft ihnen Fils Vertrauter Gossenglas, ein Wesen, dass aus Müll besteht und sich immer wieder neu zusammensetzen kann. Beth hinterlässt ihrer Freundin Pen eine verschlüsselte Nachricht, die Pen und Beths besorgter Vater finden. Berths Vater ist arbeitslos und hat nach dem Tod seiner Frau, Beths Mutter, jede Hoffnung verloren. Jeden Tag sitzt er in seinem Sessel und liest in einem zerfledderten Taschenbuch-Krimi, dem Lieblingsbuch seiner Frau. Doch die Sorge um seine Tochter weckt ihn aus seiner Lethargie und er macht sich mit Pen auf die Suche. Kurz darauf muss er mitansehen, wie Pen einem grausamen Wesen in die Hände fällt. Er kann nicht glauben, was er da sieht. Ein Geschöpf aus Draht verschmilzt mit dem Körper von Pen und macht sie zu seinem Wirt. Beth ahnt von alldem nichts. Sie zieht mit Fil durch die Stadt und trifft auf der Suche nach Kriegern für ihre Armee die absonderlichsten Kreaturen. Sie begegnet Natriumitschwestern und Whiteys. Können die verfeindeten Lampenwesen gemeinsam kämpfen? Außerdem trifft sie Spinnen, die von menschlichen Stimmen leben und lernt die Bordsteinpriester kennen. Die lebendigen Statuen sind gefangen in steinernen Hüllen und dienen der Göttin, aber werden sie auch kämpfen? Da die Armee bis jetzt ziemlich mager aussieht, bittet Fil sogar die Relexokratie, den Adel hinter den Spiegeln, zu Hilfe. Leider sind das ziemliche Snobs und von Beths losem Mundwerk nicht gerade begeistert. Fil zeigt Beth, wo die Stadt stirbt. Schließlich steht die Armee. Der Obdachlose Viktor dolmetscht für die Lichtwesen und die Bordsteinpriester bewegen sich unglaublich schnell. Dennoch erleiden sie bei ihrem ersten großen Kampf gegen einen Skelett-Wolf hohe Verluste. Die verzweifelte Beth erkennt, dass sie wie Fil werden muss, um im Kampf zu bestehen. In den Docklands wird sie von Johnny Naphta und der chemischen Synode umgewandelt. Beth gleicht Fil jetzt buchstäblich mit Haut und Haar und ihr wird klar, dass sie ihn liebt. Sie gibt ihr Leben und ihr Zuhause auf, um bei ihm zu sein und ihm zu helfen. Sie weiß nicht, dass ihr Vater ihren Graffiti folgt und sie in der ganzen Stadt sucht. Auch ahnt sie nicht, wie sehr ihre Freundin Pen leidet. Pens Körper ist schwer verletzt und sie kann die Stimme von Reach hören, der verkündet: Ich werde sein. Indess schließen sich Flink und die Straßenkatzen der Armee an und es folgt die nächste Schlacht, bei der Beth plötzlich ihre Freundin Pen sieht und sie retten will, obwohl Fil ihr zuruft, dass sie den "Wirt" töten soll. Kann Pen gerettet werden? Schaffen sie es, Reach zu besiegen? Was ist aus Mater Viae geworden? Und gibt es ein Happy End für Fil und Beth?
Das ist mal keine typische Fantasy-Geschichte nach Schema F! Anfangs fand ich alles etwas merkwürdig, aber dann konnte ich irgendwann gar nicht mehr aufhören zu lesen und fand die Geschichte mit jeder Seite genialer. Sie steckt wirklich voller außergewöhnlicher Ideen und skurrilen Figuren. Es wird immer spannender und da ist dann ja auch noch die Liebesgeschichte … . Der Gedanke, dass eine Stadt lebendig sein kann kommt einem da irgendwann gar nicht mehr so verrückt vor.
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=97837641700