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Mittwoch, 4. Dezember 2013

"Djihad Paradise"

Wie weit gehst Du für Deinen Glauben?: "Djihad Paradise"!

Anna Kuschnarowa
Djihad Paradise
978-3-407-81155-4
Beltz Verlag
Alter: 14+

Sie sind das Traumpaar von Berlin: Julian und Romea. Romea stammt aus einem wohlbehüteten Elternhaus und ist eine gute Schülerin. Julian ist das krasse Gegenteil. Sein Vater ist Alkoholiker und sie leben von Hartz 4. Weil das nicht reicht, vertickt Julian Drogen und hat Schulden bei seinem Dealer, da er öfter auch mal auf eigene Rechnung verkauft. In der Schule ist er der Sitzenbleiber, das Amt gibt ihm keine Chance mehr, noch sein Abi zu machen. Er soll arbeiten gehen. Als was? Noch mehr dealen, Einbrüche machen? Das ungleiche Paar beschließt, einfach abzuhauen und sie trampen nach Barcelona. Dort wird Julian jedoch in einer Diskothek verhaftet, wegen Drogen. Er wandert ins Gefängnis, wird zum Glück nach Deutschland verlegt. Er kann nur an Romea denken. Deren Eltern sind stocksauer und enttäuscht und verbieten ihr jeden Kontakt mit Julian. Julians Zellengenosse Murat raubt dem währenddessen den letzten Nerv. Ständig hockt er auf seinem Gebetsteppich und muss sich immer dann ausgiebig waschen, wenn Julian mal aufs Klo muss. Sein Angebot, es doch auch mal mit dem Beten zu versuchen, lehnt Julian zunächst dankend ab. Doch irgendwann probiert er es und erlebt einen Moment der Klarheit und des Glücks. Nun will er alles über den muslimischen Glauben erfahren. Nach der Entlassung aus dem Knast zieht er in eine kleine Wohnung, wo bald auch Murat einzieht. Romea, die Julian noch immer liebt, ist darüber nicht froh und tut Julians neuen Glauben als Spinnerei ab. Das geht so lange, bis er es schafft, sie mit seiner Begeisterung anzustecken. Auch sie genießt bald das Glücksgefühl beim Beten. Der Glaube gibt ihr etwas, was sie von Zuhause nicht kennt. Die beiden besuchen die Moschee und lernen Menschen kennen, die ihren Glauben teilen. Sie konvertieren zum Islam und ziehen in das Haus einer muslimischen Gemeinde ein. Bald darauf heiraten sie. Nun sind sie nicht mehr Julian und Romea, sondern Abdel und Shania. Sie leben ein völlig neues Leben und sind so glücklich wie nie zuvor. Romeas Eltern wollen sie nachhause holen, doch sie weigert sich. Abdel und Murat reisen nach Ägypten, um einen Arabisch-Sprachkurs zu machen und den Koran zu studieren. Shania bleibt in Deutschland, da solche Reisen Frauen nicht erlaubt sind. Arabisch lernen kann sie jedoch auch hier mit ihren neuen Freundinnen. Dennoch ist sie überglücklich, als ihr Ehemann zurückkommt. Was Shania jedoch Sorgen bereitet ist, dass ihr geliebter Abdel immer mehr in die extremistische Ecke abrutscht. Als er ihr erzählt, dass er sich zum Gotteskrieger berufen fühlt, kommt es zum Streit und er schlägt sie. Daraufhin verlässt sie ihn und kehrt zu ihren Eltern zurück. Ihren Glauben behält sie dennoch, schließt sich jedoch einer weniger radikalen Gemeinde an. Abdel folgt unterdessen seinen Visionen und beginnt seine „Ausbildung“ zum Gotteskrieger. Irgendwo in der Wüste bereitet er sich mit anderen auf seine Mission vor. Mitten im Weihnachtstrubel in einem viel besuchten Einkaufszentrum kommt es zum Wiedersehen von Romea und Julian. Doch er trägt einen Sprengstoffgürtel … .
Was als Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich bald zu einem Drama. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder, so dass man die Geschichte sowohl aus Julians als auch aus Romeas Sicht erlebt. Man kann gut verstehen, was die beiden zum Glauben hinzieht, da sie in ihrem bisherigen Leben nicht viel Wärme und Geborgenheit erlebt haben. Man erfährt eine Menge über den Islam und die ganz unterschiedlichen Gruppierungen, die es unter den Gläubigen gibt. Obwohl man schon am Anfang etwas über das Ende des Buches erfährt und dann erst die eigentliche Geschichte beginnt, wird es nie langweilig, ganz im Gegenteil. Es ist wahnsinnig spannend und unglaublich interessant.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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