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Mittwoch, 25. September 2013

"Die Puppenkönigin"

Mehr als nur ein Spiel: "Die Puppenkönigin"!

Holly Black, übersetzt von Anne Brauner
Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers
978-3-570-15643-8
cbj Verlag
Alter: 10+

Die Freunde Alice, Poppy und Zach (alle zwölf Jahre alt) sind eigentlich schon zu groß, um noch mit Puppen zu spielen. Trotzdem treffen sie sich immer noch regelmäßig und spielen „das Spiel“. Sie haben eine Fantasiewelt erschaffen, in der ihre Puppen und Action-Figuren die tollsten Abenteuer erleben. Die Herrscherin über dieses Reich ist die unheimliche Porzellanpuppe, vor der sie sich als kleine Kinder immer so gefürchtet haben. Doch nun ist das Spiel vorbei, zumindest für Zach. Sein Vater hat die „kindischen“ Actionfiguren kurzerhand entsorgt. Nicht nur, dass Zach dadurch die Helden seiner Kindheit verloren hat, er kann auch Poppy und Alice nicht mehr unter die Augen treten. Er traut sich nicht, ihnen zu gestehen, was wirklich geschehen ist und vermeidet daher, über das Spiel zu reden und tut so, als hätte er kein Interesse mehr daran, obwohl sie beim letzten Mal an einer besonders spannenden Stelle aufgehört haben. Als Poppy ihren Freunden erzählt, dass sie von einem Geist heimgesucht wird, sind die beiden zunächst skeptisch. Sie sagt, der Geist wohne in der Porzellanpuppe, da in ihr die Asche eines ermordeten Mädchens versteckt sei. Der Geist könne erst Ruhe finden, wenn die Asche am Ort ihres Todes begraben wird. Gemeinsam forschen die Freunde nach und finden heraus, dass der Name des Mädchens Eleanor Kerchner war und sie in East Liverpool/ Ohio lebte, wo ihr Vater eine Porzellanmanufaktur besaß. Sie beschließen, den Geist zu erlösen und mit dieser letzten Mission „das Spiel“ ein für allemal zu beenden. Heimlich brechen sie bei Nacht und Nebel mit dem Bus auf, den sie jedoch auf halber Strecke wegen eines unheimlichen Fahrgastes verlassen. Sie schlagen sich zu Fuß weiter durch und merken schnell, dass weder ihr Geld reicht, noch ihr Zeitplan aufgeht. Eigentlich wollten sie wieder zurück sein, bevor die Erwachsenen etwas merken. Auf ihrer Reise begegnen sie einigen Menschen, die die Puppe in ihrer Gesellschaft wie ein richtiges Mädchen behandeln. Sie bezeichnen sie als „eure Freundin“ oder sprechen sie mit „ihr vier“ an. Sie stranden zunächst in East Rochester/ Pennsylvania. Ihre Mission hat so gar nichts mit den Abenteuern aus ihren Lieblingsbüchern zu tun. Pennsyvania ist nicht Mittelerde und es ist kalt, nass und sie haben Hunger. Allerdings wird es doch noch ziemlich spannend, als sie, um schneller voranzukommen, wie echte Piraten, ein Boot stehlen. Völlig durchnässt erreichen sie schließlich ihr Ziel und landen auf der Suche nach dem Friedhof in einer Bibliothek. Da sie dort mehr oder weniger eingebrochen sind, gibt es mächtig Ärger, als sie von der Bibliothekarin erwischt werden. Die verlangt von ihnen, ihre Eltern anzurufen, sonst holt sie die Polizei. Was nun? Außerdem ist die Puppenkönigin auf einmal spurlos verschwunden. Können die Freunde ihre Mission doch noch zu Ende führen?
Eine spannende Geschichte, die Abenteuer mit Fantasy genauso geschickt verknüpft, wie die Themen Freundschaft und Erwachsenwerden! Die drei Freunde haben sich im Laufe der letzten Jahre verändert und auch ihre Gefühle. So erfährt man zum Beispiel, dass Alice in Zach verliebt ist. Obwohl sie schon beinahe Teenager sind und keine kleinen Kinder mehr, hängen sie doch sehr an ihrem gemeinsamen Spiel. Zach gesteht seinen Freundinnen irgendwann auch, dass es nicht so ist, dass er nicht mehr spielen will, sondern dass er nicht mehr spielen kann. Die Geistergeschichte verleiht der ganzen Handlung noch einen gruseligen Touch. Und, mal ehrlich, manche Puppen können schon ganz schön unheimlich sein.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Septembermädchen"

Wird sie das nächste Opfer sein?: "Septembermädchen"!

Kathrin Lange
Septembermädchen (ein „Arena-Thriller)
978-3-401-06843-5
Arena Verlag
Alter: 12+

Leo (Leonie) stößt nach dem Handballtraining im Industriepark mit dem attraktiven Elijah Ortega zusammen und ist sofort ganz hin und weg von ihm. Später trifft sie sich mit ihrer Freundin Hannah, die sich, genau wie Leo, wundert, wo denn Amy, die dritte im Bunde, bleibt. Amy war nicht beim Klavierunterricht und taucht auch in den nächsten Tagen nicht wieder auf. Da sie jedoch eine SMS schickt, machen sie sich anfangs keine Sorgen. Leo erfährt, dass Elijah in der Schülerkneipe Noah's kellnert und geht dorthin, zum ersten Mal seit ihrer Trennung von Ex-Freund Fabian. Sie trifft Elijah dort und auch ihre Freunde Hannah und Thommy merken sofort, dass sich Leo verliebt hat. Thommy, der im Rollstuhl sitzt, ist Leos bester Kumpel und schon länger in sie verliebt, doch obwohl sie ihn auch mag, löst er in ihr nicht dieses Kribbeln aus, das sie in Elijahs Nähe spürt. Dann taucht auch noch Fabian auf, der von seiner Neuen verlassen wurde und Leo zurück will. Doch Leo hat nur Augen für Elijah. Währenddessen sitzt Amy gefangen in einem fensterlosen Raum und wartet auf Rettung. Sie weiß nicht, wer sie entführt hat. Leo trifft sich öfter mit Elijah, der in einer Halle im Industriepark Capoeira (eine brasilianische Kampfsportart, die Tanz mit Kampf vereint) trainiert und lernt auch seinen Vater und seinen älteren Bruder Daniel kennen. Vater Ortega wuchs in den Favelas von Rio de Janeiro auf und hat seine Söhne zu Kämpfern erzogen. Von Frauen hat er keine hohe Meinung und verbietet den Jungs, Freundinnen zu haben. Trotz des Verbots trifft sich Elijah weiterhin mit Leo, da er ihr einfach nicht widerstehen kann. In letzter Zeit begegnet Leo immer haüfiger dem unheimlichen, geistig verwirrten Obdachlosen Schröder. Er redet vom Septembermädchen, von einer Chrissy, davon dass Amy nicht zurückkommt und dass Leo die nächste sein wird. Gemeinsam mit Thommy findet Leo heraus, dass Chrissy Schröders Tochter war und im letzten September bei einem Unfall ums Leben kam. Sind seine Warnungen ernst zu nehmen oder bringt er in seiner Verwirrtheit alles durcheinander? Leo erfährt, dass Chrissy die Freundin von Daniel Ortega war. Die Polizei ermittelt inzwischen im Fall der verschwundenen Amy und Leo erzählt ihre Mutter „Nene“, die als forensische Psychologin arbeitet, was sie weiß. Sie befürchtet, dass Elijah sowohl mit dem Tod von Chrissy, als auch mit dem Verschwinden von Amy zu tun haben könnte, doch sie hofft, dass es nicht so ist. Woher kommen die Verletzungen, die Elijah dauernd hat? Bei ihrem ersten Treffen hatte er einen Schnitt an der Wange, und dass, wo Leo doch kein Blut sehen kann, und jetzt hat er dort eine neue Wunde und hält sich außerdem auffällig die Rippen. An einen Trainingsunfall kann Leo nicht glauben. Wir er vielleicht von seinem brutalen Vater geschlagen? Elijah redet nicht darüber. Nach einem Treffen mit ihm, läuft Leo wieder einmal Schröder über den Weg, der ihr einen Müllsack zeigt, aus dem eine Hand ragt. Leo ruft die Polizei, die Amys Leiche, denn um die handelt es sich leider, bergen. Woher wusste Schröder von der Leiche? Ist er Amys Mörder? Oder ist doch ein anderer der wahre Täter? Hat sich Leo in einen eiskalten Killer verliebt? Sie ahnt nicht, dass auch sie längst auf der Abschussliste des Mörders steht. Wird sie die Wahrheit rechtzeitig erkennen?
Ein super-toller, neuer „Arena-Thriller“, der mich bis zum Schluss gefesselt hat. Erst am Ende kommt heraus, wer der Mörder ist und wie die Geschichten von Chrissy, Amy und Leo wirklich zusammenhängen. Neben Mord und Totschlag wird natürlich auch wieder etwas fürs Herz geboten. Seltsam ist, dass das Buch ein anderes Cover als angekündigt hat. In den anderen neuen „Arena-Thrillern“ ist es bei den Hinweisen auf weitere neue Titel zart-türkis mit mehreren roten Blättern. Hätte mir besser gefallen, aber ist ja eigentlich egal. Auf den Inhalt kommt es an und der ist klasse!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Familie Grunz hat Ärger"

Normal sind die nicht: "Familie Grunz hat Ärger"!

Philip Ardagh, übersetzt von Harry Rowohlt
Familie Grunz hat Ärger
978-3-407-82032-7
Beltz Verlag
Alter: 8+

Familie Grunz ist alles andere als eine gewöhnliche Familie. Wo sie auch auftauchen, gibt es Ärger. Sie sind meistens grummelig gelaunt und verströmen zudem einen üblen Gestank. Sind die Grunzens überhaupt Menschen? So wie sie aussehen, was sie essen und wie sie wohnen, können einem da schon Zweifel kommen. Auf jeden Fall sind sie sehr sehr seltsam. Ihr Sohn, der den Namen Sohnemann trägt, bezweifelt, dass die Grunzens wirklich seine echten Eltern sind. Tatsächlich hat Herr Grunz irgendwann den Sohnemann als Baby einfach mal so gestohlen, weil er seiner Frau in einem romantischen Moment etwas Schönes schenken wollte. Dass man einen kleinen Jungen nicht in ein blaues Kleid steckt, wissen sie genauso wenig, wie, dass Sohnemann kein richtiger Name ist. Auch das Haus der Grunzens ist mehr als seltsam. Es ist aus allen möglichen Teilen zusammengebaut und hat Räder. Eigentlich ist es mehr ein Wohnwagen, an dem außerdem noch Teile eines Geräteschuppens und eines Motorradbeiwagens befestigt sind. Gezogen wird das merkwürdige Gefährt von den beiden Eseln Klipp und Klapp. Diesmal verschlägt es die Grunzens damit zum Guuthshof. Ja, der schreibt sich wirklich so. Vor dem Guuthshof steht ein komischer Kauz namens Larry Schlecht, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Guuth ist nicht gut genug“ trägt und Steine über die Mauer wirft. Das ärgert nicht nur den Gärtner Sack, der Gartenarbeit verabscheut, sondern auch den Guuthsherren. Auf dem Guuthshof wohnt Herr von Guuth mit seinen vielen Bediensteten. Frau von Guuth ist nach einem Streit nach der Entführung ihres Sohnes in den Schweinestall gezogen. Nach der Ankunft der Grunzens nimmt das Chaos seinen Lauf. Dabei spielt nicht nur ein großer Bienenschwarm eine Rolle, sondern auch minderwertige Metallgeländer, streikendes Personal, ein Zirkusclown und ein Schuhputzmädchen. Sohnemann macht sich inzwischen so seine Gedanken. Was, wenn er der entführte Horaz Guuth wäre? Könnte das nicht sein? Zum Schluss gibt es ein Happy End mit Feuerwerk, Elefant und - jeder Menge Bienen!
Es gibt nur eins, was noch mehr Spaß macht, als dieses Buch zu lesen, und zwar, es sich von Harry Rowohlt vorlesen zu lassen! Beim Hören des Hörbuches (978-3-407-82040-2) habe ich mich halb totgelacht. Harry Rowohlt ist einfach der perfekte Sprecher für diese haarsträubend komische Geschichte. Keiner kann so gut (oder heißt das dann guuth ;-)?) "Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeenen!!!" schreien ;-). Als ich das Paket mit dem Leseexemplar und der CD öffnete, bin ich allerdings zunächst fast zu Tode erschrocken. Dank eines raffinierten Mechanismus, wurde ich beim Aufklappen des Deckels mit Harry Rowohlts Stimme begrüßt, und zwar mit einem lauten „UUUUAAAAAAuuuuuuaaaaaaauuuuuuu“! Dann hieß er mich herzlich bei den Grunzens willkommen. Coole Idee vom Verlag! Dann habe ich gleich die CD gehört und danach das Buch gelesen und mich beides mal köstlich amüsiert. Allerdings sollte man schrägen Humor mögen, sonst hat man wahrscheinlich nicht so viel zum Lachen. Die Figuren, die in der Geschichte auftauchen, sind wirklich sehr schräg, bis auf den Sohnemann vielleicht, der aus dieser Freakshow trotz seines Outfits irgendwie heraussticht. Die Namen fand ich auch super witzig. Da gibt es nicht nur die Grunzens, deren Name ja zu ihnen passt, wie die Faust aufs Auge, sondern da gibt es auch noch einen Butler namens Pfirsing, den Gärtner Sack, den Clown Lippi, Hans-das-Faktotum … . Lernt sie doch einfach selbst kennen!
Viel Spaß beim Lesen oder Hören!

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"Und wenn wir fliehen"

Das Virus ist überall: "Und wenn wir fliehen"!

Megan Crewe, übersetzt von Birgit Salzmann
Und wenn wir fliehen (Band 2 der Virus-Trilogie)
978-3-596-85454-7
Fischer KJB
Alter: 12+

Das tödliche Virus, das die Insel befallen hat, hat sich mittlerweile auch auf dem Festland Kanadas ausgebreitet. Kaelyn, die bis vor Kurzem noch auf Hilfe von dort gehofft hat, erkennt, dass sie sich selbst helfen muss. Vor seinem Tod hatte ihr Vater einen Impfstoff entwickelt, doch die wenigen existierenden Dosen reichen nicht für die Überlebenden der Insel, geschweige denn für die restliche Weltbevölkerung. Kaelyn muss jemanden finden, der in der Lage ist, den Impfstoff zu reproduzieren. Zusammen mit ihrem Freund Gav, ihrer Freundin Tessa und ihrem besten Freund Leo, der endlich zurück auf der Insel ist, schmiedet sie einen Plan. Doch plötzlich wird die Insel bombardiert und sie müssen Hals über Kopf fliehen. Mit dabei ist auch Kaelyns kleine Cousine Meredith, die dank einer Bluttransfusion von Kaelyn das Virus überlebt hat. Unterstützt werden sie von dem jungen Soldaten Tobias, der sie nach Ottawa begleiten will, wo sie ein Labor und Ärzte zu finden hoffen. Doch der Weg ist weit und nicht ungefährlich. Die wenigen Überlebenden sind ihnen meist nicht freundlich gesinnt. Sie denken nur an ihr eigenes Überleben und würden oft schon für ein paar Lebensmittel töten. Schon nach einer kurzen Wegstecke mit dem Truck sind sie gezwungen zu Fuß weiterzugehen. Es schneit und ist bitterkalt. Die Vorräte und die Proben des Impfstoffes transportieren sie auf Schlitten. Irgendwie hat sich die Existenz des Impfstoffs herumgesprochen und sie werden von einer Gruppe verfolgt, die keinerlei Skrupel zeigt. Diese Leute wollen den Impfstoff um jeden Preis in die Hände bekommen. Kaelyn und ihre Freunde schlagen sich von einer Stadt zur nächsten durch und meiden den Kontakt zu anderen Menschen. Da einige von ihren Freunden, unter anderem auch Gav, nicht immun gegen das Virus sind, hält Kaelyn es für das Beste, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Infizierte und Überlebende sind jedoch gleichermaßen gefährlich. Einmal aber, während eines Schneesturmes, sind sie gezwungen, bei anderen Schutz zu suchen. Einige Menschen haben in einer ehemaligen Künstlerkolonie Zuflucht gefunden, bauen Obst und Gemüse in einem Gewächshaus an und verhalten sich friedlich und freundlich. Tessa, die viel Erfahrungen mit Pflanzen und Gewächshäusern hat, entschließt sich dazu, dort zu bleiben. Kaelyn bittet sie, auch Meredith dort bei sich zu behalten, da sie dort relativ sicher wäre. Gemeinsam mit den Jungs macht sie sich dann wieder auf den Weg. Der vierzehnjährige Justin, der aus der Kolonie abgehauen ist und mitkommen will, schließt sich ihnen an. Als sie Ottawa erreichen, ist die Enttäuschung groß. Die Regierung wurde gestürzt, sie finden weder Ärzte noch sonstige Hilfe, dafür kommen ihre Verfolger immer näher. Was nun? Sollen sie ihr Glück in Toronto versuchen? Dann zeigen sich bei Gav erste Symptome des Virus, doch Kaelyn gibt die Hoffnung nicht auf. Dann hört sie plötzlich über Funk die Stimme ihres Bruders Drew, den sie längst für tot gehalten hat … .
Die spannende Geschichte von Kaelyn und ihren Freunden aus „Wir sind verbannt“ geht weiter. Obwohl die Situation hoffnungslos scheint, begeben sie sich auf eine riskante Mission, um die Menschheit zu retten. Es ist erschreckend, wie sich viele der Leute, die sie unterwegs treffen, verändert haben. Durch die Katastrophe haben sie ihre Menschlichkeit verloren, sind zu Killern geworden. Die Liebe zwischen Kaelyn und Gav wird nicht nur durch seine Erkrankung bedroht, sondern auch durch das, was Kaelyn immer noch für Leo empfindet. Das Ende macht total neugierig auf den 3. Band. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst"

Suchst Du noch den Sinn des Lebens?: "Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst"!

Wendy Mass, übersetzt von Barbara Küper
Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst
978-3-570-40079-1
cbt Verlag
Alter: 12+

Der zwölfjährige Jeremy Fink ist ein schüchterner und ängstlicher Junge. Aus Angst vor dem Unbekannten bleibt er lieber zu Hause und lernt. Dumm ist er nämlich nicht, aber etwas seltsam. Er sammelt Süßigkeiten, die von der Norm abweichen, wie beispielsweise ein M&M in XXL. Seine beste Freundin ist die quirlige und chaotische Lizzy von nebenan und die beiden sind ein Paradebeispiel für den Spruch „Gegensätze ziehen sich an!“. Jeremys Vater ist vor fünf Jahren, mit gerade mal neununddreißig bei einem Unfall ums Leben gekommen. Ganz unvorbereitet war er darauf nicht. Als er in Jeremys Alter war, besuchte er einen Rummelplatz, wo ihm eine Wahrsagerin prophezeite, er würde mit vierzig sterben. Ein Zufall? Nun, kurz vor seinem dreizehnten Geburtstag, bekommt Jeremy Post von seinem Vater. In dem Päckchen befindet sich eine Schatulle aus Holz mit vier Schlössern, doch nicht ein einziger Schlüssel ist dabei. Laut der beiliegenden Nachricht, soll Jeremy die Schatulle an seinem Geburtstag öffnen, doch wie? Seine Mutter weiß angeblich von nichts und schon gar nicht, wo die Schlüssel sind. Jeremy macht sich auf die Suche. Er will die Schatulle unbedingt öffnen, da sie den „Sinn des Lebens“ enthalten soll. Zum Glück erklärt sich Lizzy bereit, ihm zu helfen und das ist auch nötig. Stubenhocker Jeremy hat keinerlei Erfahrung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und kennt sich nicht wirklich aus in seiner Heimatstadt New York. Zunächst versuchen die beiden einfach, irgendwelche Schlüssel aufzutreiben und auszuprobieren. Alte und neue Schlüssel in unterschiedlichster Form und Größe werden zum Beispiel auf dem Flohmarkt angeboten. Doch diese ersten Versuche sind nicht von Erfolg gekrönt. Dazu kommt noch die Schwierigkeit, dass alle Schlösser verschieden sind. Da hilft nur eins: Die Originalschlüssel müssen her! Wer könnte etwas über deren Verbleib wissen? Eine vielversprechende Spur führt zu demjenigen, der Jeremy im Auftrag seines Vaters das Päckchen geschickt hat. Sie finden das Büro des Anwalts und Testamentsvollstreckers. Es gibt da nur eine kleine Schwierigkeit. Diese führt dazu, dass Jeremy und Lizzy in das Büro einbrechen und dabei prompt von der Polizei erwischt werden. Das führt wiederum dazu, dass sie als Strafe Sozialstunden ableisten müssen und das dann wiederum führt sie zu Mr. Oswald. Der Pfandleiher Mr. Oswald ist gerade dabei, sein Pfandhaus aufzulösen. Jeremy und Lizzy sollen ihm dabei helfen und die verpfändeten Gegenstände ihren früheren Besitzern zurückgeben. Das ist nicht immer leicht, doch die beiden erledigen eine Aufgabe ihres unfreiwilligen Sommerferienjobs nach der anderen. Dabei erleben sie die abenteuerlichsten Dinge, begegnen interessanten Menschen und plötzlich taucht, wie durch Zufall, der erste Schlüssel auf. Jeremys Geburtstag rückt immer näher und nach und nach tauchen auch die restlichen Schlüssel auf. Pünktlich öffnet Jeremy die Schatulle. Dabei ist der Inhalt gar nicht mal so wichtig, wie das, was er auf der Suche nach den Schlüsseln alles erlebt hat. Doch genauso hat es sein Vater gewollt und für seinen Sohn dieses Abenteuer geplant. Alle außer Jeremy und Lizzy waren eingeweiht und haben mitgespielt. Trotzdem oder gerade deshalb, findet Jeremy am Ende das, was er sucht.
Eine spannende Suche, jede Menge Rätsel, eine tolle Freundschaft und der „Sinn des Lebens“! Das alles und mehr steckt in diesem Buch. Eine gehörige Portion Humor gehört außerdem noch dazu. Es liest sich leicht und hat dennoch Tiefgang und die zwei jungen Helden wachsen einem im Laufe der Geschichte auch total ans Herz. Ein wirklich wunderbares, besonderes Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 18. September 2013

"Boy Nobody"

Hochspannung pur: "Boy Nobody"!


Allen Zadoff, übersetzt von Petra Post und Andrea von Struve
Boy Nobody – Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
978-3-8458-0005-9
Bloomoon/ ars Edition Verlag
Alter: 14+

Früher war Zach ein ganz normaler Junge. Jetzt ist er Boy Nobody und hat einen ganz besonderen Job. Er arbeitet für das „Programm“. Seine Aufgabe ist es, Feinde der Vereinigten Staaten aufzuspüren und zu liquidieren. Als Highschool-Schüler getarnt, nimmt er Kontakt mit den Kindern seiner Zielpersonen auf, bevor er diese dann in einem geeigneten Augenblick unauffällig tötet. Dann zieht er weiter und wartet auf seinen nächsten Auftrag. Er hat zwar Empfindungen, aber keine Gefühle. Gefühle sind in seinem Job nur hinderlich. Seine aktuelle Zielperson ist Jonathan Goldberg, der Bürgermeister von New York. Er soll sich mit dessen Tochter Sam anfreunden, um seinen Auftrag zu erfüllen. Doch diesmal ist etwas anders. Zum einen bleiben ihm nur wenige Tage Zeit, zum anderen wird er beobachtet und verfolgt. Auch die Kontaktaufnahme mit Sam gestaltet sich schwierig. Als er jedoch von ihr auf eine Party bei sich zuhause eingeladen wird, lässt er die Chance verstreichen, den Bürgermeister zu töten. Was ist nur los mit ihm? Er kennt doch sonst keine Skrupel. Auch bei der nächsten Gelegenheit schlägt er nicht zu. Seine Auftraggeber verlieren langsam die Geduld. Wer ist der Schatten, der ihn verfolgt? Er recherchiert über Sam und ihren Vater, um Antworten zu finden. Sams Mutter kam aus Israel und starb dort bei einem „Unfall“. In Kürze werden einige wichtige Politiker aus Israel erwartet, da der Bürgermeister nach seiner Amtsperiode dort Sonderbotschafter werden möchte. Sam möchte auf keinen Fall dorthin zurückkehren, da sie zu viele schlechte Erinnerungen an dieses Land hat. Dann ist da noch Sams Ex-Freund Gideon. Hat er etwas mit der Sache zu tun? Zach ist gezwungen, einige seiner Verfolger zu eliminieren, doch das bringt ihn auf der Suche nach Antworten nicht weiter. Kann ihm sein Mitschüler Howard, Hacker und ständiges Mobbing-Opfer, vielleicht helfen? Der hat nämlich etwas Seltsames im Blog des Bürgermeisters entdeckt. In den Fotos sind Informationen versteckt. Zach ist ratlos. Warum hinterfragt er auf einmal alles, statt einfach nur seinen Auftrag auszuführen? Liegt es an Sam? Kann es tatsächlich sein, dass er sich in Sam verliebt hat? Genau so ist es und Zach weiß, dass es falsch ist. Die Situation verkompliziert sich noch weiter, als das „Programm“ plötzlich seinen Auftrag ändert. Er hat eine neue Zielperson: Sam! Kann er das Mädchen, das er liebt, töten? Und warum ist auf einmal Sam das Ziel? Als Zach die Zusammenhänge erkennt ist er schockiert. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Nun muss er eine schwere Entscheidung treffen … .
Ein superspannender Thriller! Obwohl Zach ja eigentlich ein Killer und kein Held ist, ist er dennoch nicht unsympathisch. Trotz der Gehirnwäsche durch das „Programm“ stecken doch noch Gefühle in ihm. Das ist ja das Problem. Das Ende der Geschichte war schon der Hammer. Ich hätte ehrlich gesagt mit einem anderen Ausgang gerechnet. Bis zum Schluss war ich echt gefesselt und konnte das Buch nicht weglegen. Genau die richtige Mischung aus Action und Liebesgeschichte, gerade so, dass es für die männlichen Leser nicht zu schnulzig ist. Cool fand ich auch die „James-Bond-Spielzeuge“, die Zach hat. Die „Spezial-Apps“ in seinem I-Phone und der tödliche Kugelschreiber haben es schon in sich. Auch gefiel mir, dass zwischendurch etwas aus seiner Vergangenheit erzählt wird und man erfährt, wie er eigentlich zum „Programm“ kam. Ein paar Fragen sind jedoch noch offen und ich bin mir sicher, das wird nicht das einzige Abenteuer von Boy Nobody bleiben.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783845800059

"Feldpost für Pauline"

Ein Brief aus der Vergangenheit: "Feldpost für Pauline"!

Maja Nielsen
Feldpost für Pauline
978-3-8369-5775-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 13+

Großer Aufruhr vor dem Haus der Familie Lichtenberg: Ein Feldpostbrief, der beinahe hundert Jahre lang unterwegs war, wird feierlich zugestellt. Die Empfängerin ist die vierzehnjährige Pauline, bzw. eigentlich deren verstorben Urgroßmutter, die ebenfalls Pauline hieß. Der Schreiber des (Liebes-)Briefes ist ein gewisser Wilhelm. Pauline wird neugierig und forscht zusammen mit ihrer Oma Lieschen (die die Tochter der Urgroßmutter Pauline ist) nach. Dabei erfährt sie einiges über diesen Wilhelm, die andere Pauline und den Ersten Weltkrieg. Sie öffnen eine Schachtel mit weiteren Briefen und alten Erinnerungsstücken und tauchen ein in eine andere Zeit. Pauline bekommt einen Einblick in Wilhelms Kindheit und Jugend. Wilhelm ging in eine Klasse mit Paulines Bruder Gustav. In seinen Briefen beschreibt Wilhelm seine Ausbildung zum Soldaten und berichtet später auch von den Schrecken des Krieges. Aber auch die Liebe spielt eine Rolle und Oma erzählt, wie Wilhelm Paulines Herz erobert und wie sie sich verlobt haben. Sie erfährt, dass Wilhelm Cello gespielt hat, genau wie sie selbst es tut. Zur Zeit allerdings ist ihr der ganze Cello-Stress etwas zu viel. Sie übt für einen wichtigen Wettbewerb in Berlin, hat eigentlich keine Lust ständig nur zu üben, fühlt sich eingesperrt und steht unter großem Druck. Cello spielen soll doch Spaß machen, aber sie quält sich seit einiger Zeit nur noch durch die gefürchtete Bach-Sonate. Das Cello ist jedoch nicht die einzige Parallele zwischen ihren Geschichten. Wie damals Wilhelm und Pauline, ist auch die Pauline von heute zum ersten Mal verliebt. Ihr Freund Nick ist 15, läuft gern Parcours und spielt in einer Band. Diese Band covert gerade „1916“ von Motörhead und hätte gern Pauline am Cello mit dabei. Pauline findet Parallelen im Liedtext und in Wilhelms Erinnerungen vom Krieg. Da sie nicht ihr wertvolles Cello mit zu den Bandproben nehmen kann, nimmt sie das, was sie kürzlich auf dem Dachboden entdeckt hat, nichts ahnend, dass das Wilhelms altes Cello ist. Oma erzählt ihr dann, dass ihm dieses Cello einst in Frankreich das Leben gerettet hat. Außerdem erfährt Pauline, dass Wilhelm ihr Urgroßvater, also Omas Vater, war. Oma berichtet, wie sie nach dem Krieg mit Steckrüben großgezogen wurde und gemeinsam lesen sie in den Briefen über „die Hölle von Verdun“, wo Wilhelm einem Freund das Leben rettete. Endlich fasst Pauline den Entschluss, ihren Eltern zu sagen, dass sie nicht bei dem Wettbewerb spielen möchte. Die sind total entsetzt und meinen, sie würde ihr Talent wegwerfen. Doch Pauline hätte gern mehr Zeit für andere Hobbys und für Nick. Nach einem Gespräch mit ihm überlegt sie es sich aber nochmal und fährt doch nach Berlin – und Nick kommt mit.
Geschickt verknüpft diese Geschichte die Erinnerungen eines jungen Mannes im Ersten Weltkrieg mit den Erlebnissen eines Mädchens aus unserer Zeit. Man erfährt jede Menge Interessante Details über die Vergangenheit und kann gleichzeitig an Paulines Leben und ihrer ersten Liebe teilhaben. Für so ein dünnes Buch steckt wirklich jede Menge drin. Ganz hinten ist auch noch eine Zeittafel der Jahre 1879-1919. Mit einem langweiligen Geschichtsbuch, wie man es aus der Schule kennt, hat dieses Buch zum Glück nichts gemein. Mein Liebling in der Geschichte ist übrigens Oma Lieschen, die die ganze Zeit wie ein Schlot Zigarren qualmt, aber total lieb ist und jede Menge weiß. Die ist irgendwie cool ;-). Was mich an dem Buch jedoch gestört hat, war der Geruch. Ich weiß nicht, ob das nur mein Leseex. betrifft, aber das Teil stinkt. Fand ich beim Lesen richtig unangenehm, weiß nicht, ob das am Papier, der Druckfarbe etc. liegt. Aber das Wichtigste ist ja der Inhalt (da kann man auch mal ignorieren, das ein Buch müffelt oder, dass das da auf dem Umschlag keine Uniform aus dem Ersten Weltkrieg ist … ) und der Inhalt ist klasse!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Joshua Schreck"

Von Helden und Schurken: "Joshua Schreck"!

Lee Bacon, übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
Joshua Schreck
978-3-596-85502-5
Fischer KJB Verlag
Alter: 10+

Joshua versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Wenn man jedoch Superschurken als Eltern hat, die ständig versuchen, die Welt zu vernichten, kann das ganz schön schwierig werden. Niemand von Joshuas Schulfreunden (nicht, dass er viele hätte) darf ihn zuhause besuchen. Sie könnten ja seine Eltern in ihren Kostümen sehen, im Keller von den Zombies angegriffen werden oder von Micus, dem mutierten Ficus, gebissen werden. Der Erzfeind seiner Eltern ist der Superheld Captain Saubermann, den die anderen Kinder in der Schule alle cool finden. Auch Joshuas Freund Milton würde alles für ein Autogramm geben und schwärmt für Saubermann-Frühstücksflocken, Saubermann-Rauchfleisch etc.. Joshuas fast normales Leben gerät noch mehr durcheinander, als er erkennt, dass auch er Superkräfte besitzt. Er kann spontan Dinge zum Explodieren bringen oder entzünden. Leider lässt die Kontrolle über diese Kraft noch sehr zu wünschen übrig. Seine stolzen Eltern überreichen ihm das „Handbuch für b.e.g.n.a.d.e.t.e. (biologisch elementare genetische Neuorientierung als Daseinsform exzeptioneller Tatkraft) Kinder“. Doch zwingt ihn eine Superkraft automatisch dazu, so zu werden wie seine Eltern oder kann er auch für das Gute kämpfen? Die Welt zu vernichten findet er nämlich eigentlich ziemlich bescheuert. In der Schule freundet er sich mit der „Neuen“, Sophie Smith, an und fällt aus allen Wolken, als er erfährt, dass sie in Wahrheit Sophie Saubermann heißt und die Tochter vom Captain höchstpersönlich ist. Die Kinder werden von merkwürdigen Wesen gejagt, die aus winzigen Nano-Robotern bestehen. Diese Wesen waren auch für das Verschwinden mehrerer Superschurken auf der Schurken-Messe verantwortlich. Gibt es da einen Zusammenhang? Als auch Joshuas Eltern entführt werden, gesteht Joshua Sophie und Milton die ganze Wahrheit. Seine Freunde beschließen, ihm bei der Rettung seiner Eltern zu helfen, obwohl sie Schurken sind. Joshua stiehlt eine seltene Chemikalie und versucht im Labor seines Vaters die Herkunft der Nano-Wesen zu bestimmen. Die Spur führt ausgerechnet zu Captain Saubermann, doch Sophie bezweifelt, dass ihr Vater etwas mit der Sache zu tun hat. Auf den alten Flugrollern seiner Eltern fliegen Joshua und seine Freunde zu einem abgelegenen Hotel und müssen dort mit Robotervögeln kämpfen, bevor sie sicher landen können. Im Gebäude treffen sie auf Captain Saubermann und seinen Assistenten. Saubermann behauptet, nichts mit den Angriffen und den Entführungen zu tun zu haben. Er ist nur wegen neuer Ausrüstung und einem neuen Image hier. Saubermann ahnt nicht, dass ein total fieser Superschurke ihn für seine Zwecke missbraucht hat. Der hat die Schurken entführt und will nun Saubermann und seine Tochter töten und dann die Schurken befreien, die von dem allen nichts ahnen. Dabei geht es um Macht und natürlich mal wieder um Geld. Sophie und der Captain sind in einer Energieglocke gefangen und der Bösewicht leitet ein tödliches Gas zu ihnen hinein. Da kann jetzt nur noch Joshua helfen … .
Ihr liebt Superhelden, Superschurken und Tofu-fressende Zombies? Dann seid Ihr hier richtig! Und obwohl auf dem Buch „Nur für Jungs!“ draufsteht, ist es natürlich auch etwas für Mädchen, denn auch Mädchen dürfen Superhelden etc. mögen. Joshua ist ein sehr sympathischer Held, der nicht so sein will wie seine Eltern. So was gibt es ja im normalen Leben auch, nicht nur in Superschurken/Superhelden-Familien. Mir gefällt vor allem, dass seine Freunde trotz allem zu ihm halten. Bitte mehr Abenteuer von Joshua Schreck!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Schattenherz"

Wenn niemand Dir die Wahrheit glaubt: "Schattenherz"!

Ulrike Bliefert
Schattenherz (ein „Arena-Thriller“)
978-3-401-06876-3
Arena Verlag
Alter: 12+

Malin landet kurz vor ihrem 18. Geburtstag wegen eines angeblichen Selbstmordversuchs in der Psychiatrie. Dort glaubt ihr niemand, dass nicht sie sich selbst, sondern ihr Stiefvater sie umbringen will. Sobald sie volljährig ist, wird sie über das Vermögen und die Villa ihrer Mutter verfügen und das ist gar nicht in seinem Sinne. Durch Zufall belauscht sie ein Gespräch des Pflegepersonals, in dem es um ihre Mutter geht. So erfährt sie, dass ihre Mutter gar nicht tot ist, wie sie bisher geglaubt hatte, sondern im Gefängnis sitzt. Wegen eines Mordversuchs an ihrem Stiefvater wurde sie zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Malin ahnt, dass hinter der ganzen Geschichte mehr steckt, und dass ihr Leben weiterhin in großer Gefahr ist. Doch wem soll sie sich anvertrauen? Der Leiter der Klinik ist ein guter Freund ihres Stiefvaters und die sich verständnisvoll gebende Ärztin „Nenn mich Franzi“ glaubt ihr sowieso kein Wort. Da lernt sie im Park der Klinik den sensiblen Anatol kennen. Er ist seit Jahren wegen mehrerer Selbstmordversuche Dauergast und vertreibt sich seine Zeit gern mit Gartenbau. Als sich Malin die Chance zur Flucht bietet, begleitet er sie, obwohl er sich vor seiner Umwelt fürchtet und sonst nie die sichere Umgebung der Klinik verlassen hätte. Sie treffen auf der Flucht die junge, lebenslustige Jura-Studentin Kelly, die verrückt nach Geocaching und Abenteuer ist. Kelly glaubt ihnen zwar die Story nicht, die sie sich zur Tarnung ausgedacht haben, auch nicht, dass sie Halbgeschwister seien, aber sie begleitet sie zu einer Schrebergartenhütte, wo sie sich verstecken. Stiefvater Helmut gibt indes erst mal den besorgten Vater und fingiert dann einen Anruf von Malin, um die Polizei glauben zu lassen, sie wäre aus lauter Liebe mit ihrem Lover durchgebrannt. Zusammen mit seinem Sohn Nico schmiedet er derweilen einen mörderischen Plan. Unterdessen brechen Malin, Anatol und Kelly (obwohl die nur Schmiere stehen sollte) bei Malin zuhause ein und stehlen die Prozessunterlagen von Malins Mutter. Es dauert nicht mehr lange, bis Kelly mithilfe der Tagebuchaufzeichnungen auf Malins mp3-Player hinter die wahre Geschichte von Malin kommt. Natürlich ist sie sofort begeistert von der Idee, sich wegen einer angeblichen Semesterarbeit in das Gefängnis zu begeben und mit Malins Mutter Kontakt aufzunehmen. Was niemand weiß, ist, dass der nette junge Mann, den Kelly in der Disco kennengelernt hat, Malins Stiefbruder Nico ist. Der hat das geschickt geplant, Malin und die anderen aufgespürt, die Hütte beobachtet und versorgt nun seinen Vater mit nützlichen Infos. Er hätte auch keine Skrupel, Malin aus dem Weg zu räumen, notfalls auch gleich noch Kelly und Anatol. Zwischen Malin und Anatol entsteht derweilen im Versteck eine Liebesbeziehung. Der schüchterne Anatol erzählt ihr von den schrecklichen Erlebnissen in seiner Kindheit. Nach eine Weile wundern sie sich, wo Kelly so lange bleibt. Sie schickt eine SMS, dass sie bei ihrem neuen Freund ist. Die beiden haben keine Ahnung, in welcher Gefahr Kelly und auch sie selbst schweben. Da meldet sich plötzlich Malins Mutter aus dem Gefängnis. Nach all den Jahren hat sie sich entschlossen, endlich ihr Schweigen zu brechen und die ganze Wahrheit zu sagen … .
Ein typischer „Arena-Thriller“, spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Die Absichten des hinterhältigen Stiefvater werden zwar schon am Anfang deutlich, jedoch was die wahre Geschichte von Malins Mutter, den Mordversuch und weiteren Ereignissen in der Vergangenheit angeht, ist man als Leser genau so schlau wie Malin. Gegen Ende wird es dann richtig dramatisch und es geht um jede Sekunde. Zusätzlich zur fesselnden Krimi-Action wird auch noch eine zarte Liebesgeschichte geboten, so dass für alle etwas dabei ist. Für Fans der Reihe: Dies ist nur einer von 3 brandneu erschienenen „Arena-Thrillern“. Ich verschlinge schon den nächsten ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Der Fluch von Hollow Pike"

Jetzt wird es gruselig: "Der Fluch von Hollow Pike"!

James Dawson, übersetzt von Britta Keil
Der Fluch von Hollow Pike
978-3-7855-7699-1
Loewe Taschenbuch Verlag
Alter: 13+

Lis hält es an ihrer Schule in Bangor einfach nicht mehr aus. Sie wird gnadenlos gemobbt und will einfach nur noch weg. Sie entschließt sich, zu ihrer älteren Schwester Sarah in die idyllische Kleinstadt Hollow Pike zu ziehen und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch der Neuanfang fällt ihr nicht so leicht wie gedacht. Auch an der neuen Schule läuft nicht alles glatt. Was Lis vor allem fertig macht und ängstigt, sind die Alpträume. Jede Nacht träumt sie davon, wie sie auf der Flucht durch den Wald läuft und schließlich erstochen wird. Der Wald, der Fluss, das alles kommt ihr bekannt vor. Dann tauchen auf einmal auch noch diese gruseligen Vögel in Lis Nähe auf. Richtig unheimlich! Ihrer Schwester und deren Mann Max erzählt sie zunächst nichts von allem. In der Schule wird ihr unterdessen klar, dass ihre neuen Freundinnen die reinsten Monster sind, vor allem die arrogante Laura, und die anderen Schüler schikanieren. Doch sie will es sich mit ihnen nicht verscherzen und somit selbst wieder zum Opfer werden. Als der beliebte Danny bei einer Party Interesse an Lis zeigt und Laura ignoriert, wird die richtig fies und verbreitet in der Schule gemeine Gerüchte über Lis. Lis schließt sich schließlich einer Clique von netten Außenseitern, Kitty, Delilah und Jack, an, mit denen sie sich viel besser versteht als mit den Mädels von der Zicken-Clique. Zum Spaß denken sie sich alle möglichen Methoden aus, wie man Laura umbringen könnte. Natürlich denkt niemand daran, es wirklich zu tun. Oder? Zumindest wollen sie sie vor ihren tollen Freundinnen mal so richtig heftig blamieren und haben auch schon einen Plan. In dem Städtchen sind viele Leute sehr abergläubisch, vor allem der Glaube an Hexen ist, wie in vielen Ecken von Maine (siehe Salem und Co.) weit verbreitet. Lis und ihre neuen Freunde wollen Laura in den den Wald locken, ihr verkleidet auflauern und sie so richtig erschrecken. Zunächst geht der Plan auf. In Kutten gehüllt jagen sie Laura durch den Wald und filmen ihr hysterisches Gerenne und Gekreische, um es später im Internet öffentlich zu machen. Dann verschwindet Laura und wird auch am nächsten Tag noch vermisst. Als man schließlich ihre Leiche findet, ist Lis schockiert. Laura starb genau so, wie sie selbst immer in ihrem Traum gestorben ist. Und hatte Laura da nicht mal etwas von Träumen gesagt? Sind die Träume etwa eine Warnung? Irgendwas sagt Lis, dass sie die nächste sein wird. In der Schule ist es auf einmal „in“ um Laura zu trauern, obwohl die meisten sie nicht leiden konnten. Lis und ihre Freunde müssen das Video von Laura geheim halten, um nicht als Hauptverdächtige bei dem Mord dazustehen. Doch wer ist eigentlich der Mörder? Die Polizei geht von einem Ritualmord aus. Ist vielleicht an der ganzen Hexensache wirklich etwas dran? Ein paar der Einwohner von Hollow Pike sind schon etwas seltsam, aber Hexen? Lis weiß langsam nicht mehr, was sie noch glauben soll. Wem kann sie überhaupt noch vertrauen? Bis es ihr endlich gelingt, das ganze Spiel zu durchschauen, ist es beinahe zu spät. Und plötzlich schwebt nicht nur Lis in Lebensgefahr … .
Ein schön gruseliges Buch! Am Anfang war ich mir gar nicht sicher, ob Fantasy (in dem Fall: Hexen) darin überhaupt eine Rolle spielt, da die Geschichte relativ realistisch mit Lis und ihren Problemen startet und es auch danach erst mal um Schule, Mobbing, Freundschaft etc. geht. Dann schleicht sich langsam das Grauen ein, und beim Lesen begreift man, genau wie Lis, was wirklich hinter allem steckt. Gegen Ende wird dann auch noch für einige Überraschungen gesorgt, so dass es bis zum Schluss richtig spannend bleibt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 11. September 2013

"Die Sommerpause ist vorbei!"

Hallo Leute, 

da bin ich wieder. Die Sommerpause ist vorbei, für viele von Euch beginnt wieder die Schule und für mich ist es höchste Zeit, Euch endlich wieder mit neuen Buchtipps zu versorgen. Ich habe schon jede Menge tolle Herbstneuerscheinungen gelesen und freue mich, Euch davon zu erzählen. 
Jetzt aber genug geschwafelt, los geht's!

Ganz liebe Grüße 
von Eurer Very/Verena

"Lockwood & Co. - Die seufzende Wendeltreppe"

Ich freue mich schon riesig auf die Lesung mit Jonathan Stroud 
am 10.11. in Friedrichshafen!
Mehr dazu hier: 
http://www.ravensbuch.de/index.php?name=termine&op=detail&id=679


Lesestoff für Geisterstunden: "Lockwood & Co. - Die seufzende Wendeltreppe"!

Jonathan Stroud, übersetzt von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Lockwood & Co. - Die seufzende Wendeltreppe
978-3-570-15617-9
cbj Verlag
Alter: 12+

London wird von Geistern heimgesucht. Die Agentur Lockwood & Co. ist eine von vielen Agenturen, die sich dieses Problems annehmen und Geister bekämpfen und vernichten. Der Junge Anthony Lockwood und seine Kollegen George und Lucy, die neu im Team ist, begeben sich zu von Geistern heimgesuchten Häusern und treiben die Geister aus. Normalerweise läuft das ohne größere Zwischenfälle ab. Die Geister sind fort und die Agenten erhalten ihren Lohn von den dankbaren Hausbesitzern. Leider läuft diesmal etwas schief. Sie bekommen es mit dem rachsüchtigen Geist einer jungen Frau zu tun, die grausam ermordet wurde. Hinter einer Wand entdecken sie deren Leiche und hüllen sie in ein silbernes Netz. Dabei nimmt Lucy eine goldene Halskette, die die Tote trägt, an sich. Doch die Gefahr ist nicht gebannt. Der wütende Geist stürzt sich auf sie, der Bannkreis wurde zerstört und im letzten Moment wirft Lucy eine Büchse mit Griechischen Feuer (Leuchtbombe). Die Agenten kommen zwar gerade noch so mit dem Leben davon, dafür brennt leider das Haus ab, was die Besitzer gar nicht erfreut. Die Agentur wird verklagt und soll Schadenersatz zahlen. Leider laufen die Geschäfte gerade nicht besonders und nun haben sie auch noch die BEBÜB, eine Einrichtung der Regierung, die die Agenturen überwacht, am Hals. Die sind sowieso nicht erfreut, dass Lockwood & Co. völlig ohne die Unterstützung von Erwachsenen operiert. Dabei sind Erwachsene bei der Geisterjagd nicht im Geringsten nützlich, sondern eher hinderlich. Nur Kinder und Jugendliche sind in der Lage, Geister zu hören und/oder zu sehen und im Laufe der Jahre wird diese Gabe immer schwächer. Um die Schulden bezahlen zu können, müssen die drei Agenten einen neuen Auftrag annehmen und zwar einen, der gut bezahlt wird. Zwischendurch beschäftigt sich Lucy mit der Kette und identifiziert die Leiche. Doch wer ist der Mörder von Annie Ward? Lucy ahnt nicht, dass sie ihm schon bald gegenüberstehen wird. Der nächste Auftrag, der sie hoffentlich aus ihrer finanziellen Misere retten wird, führt sie nach Combe Carey Hall. Im Auftrag von Mr. Fairfax sollen sie das alte Herrenhaus von seinen Geistern befreien. Geister gibt es dort reichlich, da das Haus eine jahrhundertelange Geschichte hat. Leider bleibt den Agenten nicht viel Zeit für Vorbereitungen und Recherchen. Sie rüsten sich so gut aus, wie sie können, doch leider hat Mr. Fairfax den Gebrauch von Griechischem Feuer strikt untersagt. Bleiben nur Eisenketten, Salz etc. . Ganz geheuer ist ihnen diese Mission nicht, zumal irgendwas daran merkwürdig scheint. Als sie schließlich im Herrenhaus sind und die Nacht beginnt, wird es dann auch nicht nur furchtbar gruselig, sondern lebensgefährlich für die drei Agenten. Irgendjemand oder Irgendetwas sperrt sie im Roten Zimmer ein. Durch eine Geheimtür können sie der tödlichen Falle entkommen, doch nun machen sie die Bekanntschaft der Seufzenden Wendeltreppe, und die ist nicht weniger gefährlich. Schaffen sie es, das Haus lebend zu verlassen? Können sie das Rätsel um die Wendeltreppe lösen? Was hat das alles mit dem Mord an Annie Ward zu tun? Gerade rechtzeitig gelingt es ihnen, die Zusammenhänge zu erkennen, doch noch ist das Abenteuer nicht überstanden.
Dies ist die allerbeste und spannendste Geistergeschichte, die ich bisher gelesen habe! Eigentlich sollte man so etwas mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen und nicht im Wartebereich einer Autowerkstatt, aber ich habe es trotzdem sehr genossen und mich herrlich gegruselt, mitgefiebert und mitgerätselt. Bis zum Schluss bleibt es spannend und es gibt viele Überraschungen. Ich habe auch die Bartmäus-Bücher von Jonathan Stroud gelesen, aber das hier ist noch viiiiiiiiel besser! Ich hoffe, dass der nächste Band bald erscheint. Mehr davon!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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http://www.ravensbuch.de/index.php?name=bestellen&op=detail&EAN=9783570156179