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Mittwoch, 26. Juni 2013

"Unbewohntes Herz"

Erwachsenwerden im Kloster: "Unbewohntes Herz"!

Marita de Sterck, übersetzt von Rolf Erdorf
Unbewohntes Herz
978-3-8415-0237-7
Oetinger Taschenbuch Verlag
Alter: 13+

1961: Die dreizehnjährige Emma wird von ihren Eltern ins Kloster geschickt. Der Grund dafür ist, dass ihre ältere Schwester schwer krank ist. Emma macht sich große Sorgen um ihre Schwester, fügt sich aber dem Willen ihrer Eltern. Im Kloster kommt sie zunächst überhaupt nicht klar. Ihre Familie ist eigentlich gar nicht religiös, so dass vieles neu und fremd für sie ist. Die vielen Regeln überfordern sie. Sie hat keinen blassen Schimmer von Heiligenlegenden und war noch nie bei der Beichte. Zum Glück findet sie schnell Freundinnen. Zusammen mit Bie und den anderen schleicht sie nachts aus dem Schlafsaal und sie halten geheime Treffen im Besenschrank ab. Sie spielen Spiele, die Emma nicht kennt und reden über Sachen, von denen sie keine Ahnung hat. Dabei geht es hauptsächlich um das Thema Sex. Die anderen lachen über Emma, weil sie so naiv ist. Sie schämt sich dafür. Die anderen wirken (zumindest äußerlich) schon so erwachsen, während in Emma immer noch alle das kleine Mädchen sehen. Während die anderen schon Busen haben, ist Emma noch flach wie ein Brett und hat außerdem erst ganze zwölf Schamhaare. Als sie zum ersten Mal ihre Tage bekommt, ist sie geschockt, weil sie davon bis jetzt noch nichts wusste. Dann verliebt sich Emma zum ersten Mal. Der geheimnisvolle „Taubenjunge“ bringt ihr Herz zum Hüpfen und sie will mehr über die Liebe wissen. Durch die Gespräche mit den anderen Mädchen erfährt sie die großen Geheimnisse des Lebens und wird selbst auch erwachsener. So kommt es ihr zumindest vor. Auf jeden Fall wird ihr langsam klar, was wirklich hinter der Krankheit ihrer Schwester steckt, warum die sich immer morgens übergeben musste etc.. Sie ist nämlich gar nicht krank, sondern schwanger. Als sie endlich einmal Besuch von ihrer Mutter bekommt, konfrontiert sie diese mit dem Wissen um die Schwangerschaft der Schwester. Die Mutter gibt zwar zu, dass sie damit richtig liegt, dass aber die Angelegenheit auf jeden Fall geheim bleiben muss. Nach der Geburt soll das Baby sofort weggegeben werden. Eine Heirat mit dem Vater des Babys, dem Gärtner Jef, kommt auf gar keinen Fall in Frage. Langsam begreift Emma auch, was es mit Nachrichten auf sich hatte, die zwischen den beiden Verliebten hin und her gingen. An deren Übermittlung war Emma nämlich gewissermaßen beteiligt. Die beiden wollten durchbrennen, doch der Plan schlug fehl. Emma fleht ihre Mutter an, etwas zu unternehmen. Sie findet es grausam, dass man Mutter und Kind einfach so trennen will. Ihre Mutter stimmt ihr zu, gesteht aber, dass sie gegen den Vater machtlos ist. Nachdem ihre Mutter gegangen ist, unternimmt Emma alles, um nachhause geschickt zu werden. Sie versucht es zunächst, indem sie sich total daneben benimmt und Binden aus dem Wäschekorb („Allways Ultra“ gab es damals noch nicht) aus dem Fenster wirft. Als das nicht hilft, verätzt sie sich selbst mit Bärenklau. Schließlich taucht ihr Vater auf. Wird sie so ihr Ziel erreichen? Und was passiert, wenn sie wieder zuhause ist? Kann sie ihren strengen Vater umstimmen? Und was wird aus dem Baby ihrer Schwester?
O.k., ich habe es nicht so mit Religion, aber ich versuche eigentlich, bei dem Thema Toleranz zu zeigen. Beim Lesen dieses Buches war das jedoch nicht leicht. Mir tun die Mädchen echt leid, die in den 60ern in so einem Kloster waren. Manchmal musste ich aber auch lachen, über den Blödsinn, den die Nonnen da so von sich geben. Wusstet Ihr, dass Selbstbefriedigung das Gehirn austrocknet und man außerdem einen krummen Rücken davon bekommt? ;-)! Die Geschichte rund um Emma, die mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, der ersten Liebe und familiären Problemen zu kämpfen hat, hat mich dennoch beeindruckt und ist wirklich toll erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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