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Mittwoch, 12. Juni 2013

"Schweigt still die Nacht"

Teuflischer Tausch: "Schweigt still die Nacht"!

Brenna Yovanoff, übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Schweigt still die Nacht
978-3-407-74388-6
Beltz Verlag (Gulliver Taschenbuch)
Alter: 14+

Habt Ihr schon mal etwas von „Wechselbälgern“ gehört? Nein, ich meine nicht diese Formwandler aus „Star Trek“, sondern diese alte Legende, nach der dämonische Wesen aus der Unterwelt menschliche Babys stehlen und im Austausch ihre eigenen in die Wiege legen. Wirklich nur eine Legende? In der sonst so idyllischen, amerikanischen Kleinstadt Gentry ist es viel mehr als das. Alle sieben Jahre verschwindet ein Kind und wird durch einen Wechselbalg ersetzt. Diese leben jedoch meist nicht lange, sterben innerhalb kurzer Zeit. Die Leute in Gentry verdrängen diese Ereignisse, tun alles, um die heile Fassade aufrecht zu erhalten und reden sich ein, dass alles normal sei. Der vierzehnjährige Malcolm Doyle, genannt Mackie, ist nicht normal. Er ist anders als die anderen Schüler auf seiner Highschool, anders als die übrigen Mitglieder seiner Familie, anders als alle anderen Menschen. Seine Familie ist eine richtige Bilderbuchfamilie. Der Vater ist ein angesehener Mann und Pfarrer der Gemeinde. Die Mutter arbeitet als Krankenschwester und Mackies ältere Schwester Emma studiert fleißig an der Uni. Doch Mackie ist irgendwie seltsam. Er leidet unter merkwürdigen Krankheiten, wie einer schweren Eisenallergie (das Berühren von Eisen erzeugt bei ihm grausame Schmerzen) und geht niemals mit seiner Familie in die Kirche oder betritt anderweitig geweihten Boden. Ein Teenager, der gegen seinen Pfarrer-Vater rebelliert? Seine Freunde, besonders sein bester Kumpel Roswell, akzeptieren Mackie einfach so, wie er ist. Auch von seiner Familie wird er geliebt, vor allem von Emma, zu der er ein besonders enges Verhältnis hat. Er versucht einfach, ein normales Leben zu leben. Nur seine Mitschülerin Tate ahnt etwas und löchert ihn mit Fragen. Die sonst eher unauffällige Tate hat in der Schule durch den Tod ihrer kleinen Schwester eine traurige Berühmtheit erlangt. Doch Tate ist fest davon überzeugt, dass Natalie noch lebt. Das, was da gestorben ist, war nicht ihre Schwester. Sie bittet Mackie um Hilfe, Mackie, den Wechselbalg. Denn auch er wurde vor vierzehn Jahren vertauscht und ist kein Mensch. So ungewöhnlich lange wie er hat jedoch noch kein Wechselbalg gelebt. Mackie begibt sich auf der Suche nach Natalie in die Unterwelt unter Gentry und trifft auf die „Morrigan“ und andere dämonische Kreaturen. Gehört auch er in diese Welt? Lebt Natalie noch und kann er sie befreien? Die „Morrigan“ macht ihn ein Angebot. Mackie muss sich entscheiden … .
Ein verdammt gutes, spannendes, wenn auch etwas düstereres Buch, das man am besten in einer stürmischen Nacht unter der Bettdecke liest. Wer es schaurig mag, der ist hier genau richtig. Das alte Cover fand ich übrigens viel besser. Darauf war ein altmodischer Kinderwagen in düsterer Landschaft zu sehen, über dem Messer und Scheren baumelten. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten, die gebundene Ausgabe zu verkaufen, da die meisten Kunden durch dieses „scheußliche“ Bild abgeschreckt wurden. Da gab es dann Reaktionen wie: „Du lieber Gott, das kann ich doch nicht an meinen lieben Enkel verschenken! Haben Sie nicht was Netteres?“ ;-). Da half auch das Argument nichts, dass das Eisen das Kind im Wagen doch nur schützen soll. Letztendlich landete dann ein Großteil der Exemplare in der Remi (Für Nicht-Buchhändler: Bücher, die sich innerhalb eines Jahres nicht verkaufen und an den Verlag zurückgeschickt „remittiert“ werden, um Platz für Neue zu schaffen). Schade, vielleicht habe ich mit der Taschenbuchausgabe mehr Glück, denn dieses Buch ist wirklich toll!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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