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Mittwoch, 26. Juni 2013

"No place, no home"

Der neue Morton Rhue: "No place, no home"!

Morton Rhue, übersetzt von Katarina Ganslandt
No Place, no Home
978-3-473-40100-0
Ravensburger Verlag
Alter: 14+

Dan Halprin wusste zwar von den finanziellen Problemen seiner Eltern, aber nicht, wie schlimm es wirklich ist. Zunächst wurden Handyverträge und Kabelfernsehen gekündigt und ansonsten gespart, wo es nur möglich war. Doch jetzt können sie nirgens mehr sparen und alle Reserven sind aufgebraucht. Das Haus wird zwangsversteigert und die Familie kommt fürs Erste in der Villa von Onkel Ron und Tante Julie unter. Leider sind beide Eltern schon länger arbeitslos. Die Mutter hat wegen der Finanzkrise ihren Job verloren und findet einfach keine neue Stelle als Portfoliomanagerin. Der Vater hat bei einem Sportprojekt für Ghetto-Kids gearbeitet, das die Stadt aus Kostengründen eingestellt hat. Onkel Ron hält ihn jedoch für einen Blindgänger, der nicht arbeiten will und auch nie richtig gearbeitet hat. Schon bald kommt es deshalb bei dem Zusammenleben unter einem Dach zu heftigen Streits und schließlich muss Dans Familie ausziehen. Doch wo geht man hin, wenn man alles verloren hat? Die Antwort lauter: Dignityville! Dignityville ist eine Zeltstadt im Park, in der arme und obdachlose Menschen leben. Auch Dans Mitschülerin Meg lebt dort. Ihr Vater hat Krebs und nicht mehr lange zu leben. Ihre Mutter und ihr älterer Bruder arbeiten, um die Behandlung und die Medikamente zu bezahlen. Da bleibt nichts mehr zum Leben übrig. Viel Leute aus Dignityville haben Jobs, nur dass die so schlecht bezahlt werden, dass es kaum zum Leben reicht. Dignityville ist vielen Leuten ein Dorn im Auge, vor allem dem Vater von Dans Freundin Talia, der nur an Grundstückspreise und Profit denkt und Dignityville als Schandfleck der Stadt betrachtet. Als Dans Eltern ihm eröffnen, dass er mit ihnen in Zukunft dort leben wird, ist Dan schockiert. In der Schule erzählt er niemandem davon, erst recht nicht seiner Freundin. Nur Meg weiß Bescheid, da sie jetzt praktisch Nachbarn sind, doch in der Schule haben sie kaum Kontakt. Irgendwie sickert es aber doch durch, dass der Star des Baseballteams jetzt obdachlos ist. In der Cafeteria bekommt er größere Portionen, Gratis-Frühstück, Freifahrten im Bus, einen zusätzlichen Spind für seine Habseligkeiten etc. . Einige Schüler grenzen sich von ihm ab, Talia reagiert eher peinlich berührt als verständnisvoll und einige sind auf einmal auf dem Wohltätigkeitstrip und wollen ihm den kompletten Schulball finanzieren. Seine Eltern leben sich im Gegensatz zu Dan ganz gut in Dignityville ein. Seine Mutter startet ein Gemüsegarten-Projekt und sein Vater organisiert eine Demo. Obwohl das schon seltsam ist, da sein Vater vor kurzem noch total depressiv war und sich einfach zu gar nichts aufraffen konnte. Dan sieht alles nur als Zwischenlösung, denn bald wird er aufs College gehen. Doch was wird dann aus seine Eltern und in welches Zuhause wird er in den Ferien heimkehren? Dann wird Megs Bruder vor dem Restaurant, in dem er arbeitet, zusammengeschlagen und liegt nun im Koma. Die total überlastete Polizei unternimmt nichts, um die Täter zu finden. Angeblich steckt eine Gang dahinter. Dan steht Meg in ihrer Not zur Seite und verbringt viel Zeit mit ihr. Talia ist eifersüchtig. Zum Glück weiß sie nicht, dass Dan Meg geküsst hat. Talias Vater ist dagegen, dass sie weiterhin mit Dan Umgang hat. Doch warum ist Talias Vater plötzlich mit Dans Vater unterwegs? Als, während alle auf der Demo sind, ein Anschlag auf Dignityville verübt wird, beschleicht Dan ein böser Verdacht. Hat sein Vater damit zu tun? Warum tut er so etwas? War er auch in den Überfall auf Megs Bruder verwickelt?
Einfach genial, der neue Morton Rhue! Armut, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit sind auch in Deutschland ein Thema, obwohl es hier keine Zeltstädte, wie Dignityville, gibt. Der soziale Abstieg, die Verzweiflung, die Reaktionen der Mitmenschen, das alles hat Morton Rhue hier sehr lebendig beschrieben. Dieses Buch lässt keinen Leser kalt und macht auf jeden Fall nachdenklich.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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