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Mittwoch, 1. Mai 2013

"Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken"

Mord im Ferienlager: "Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken"

Deborah Ellis, übersetzt von Franka Reinhart
Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken
978-3-570-40175-0
cbj Verlag
Alter: 12+

Die achtjährige, rotzfreche Göre Stephanie treibt die beiden Sommercamp-Betreuerinnen Jess und Casey zur Weißglut. Die Kleine nervt, klaut und verschwindet dauernd von der Gruppe. Doch jetzt ist Stephanie tot. Ermordet! Unter Mordverdacht gerät Casey, bei der Stephanies blutiges T-Shirt gefunden wurde und die ein paar bissige Bemerkungen in die Richtung „Ich könnte die Kleine umbringen“ gemacht hat. Casey wird verhaftet und Jess versteht die Welt nicht mehr. Casey ist ihre beste Freundin und ganz bestimmt keine Mörderin. Doch fast alle Einwohner der Kleinstadt Galloway scheinen sie für schuldig zu halten. Für die meisten ihrer Mitschüler war sie sowieso schon immer ein Freak, mit ihrer Leidenschaft für Entomologie. Seit der Grundschule hat sie den Spitznamen „Gottesanbeterin“. Jess wird von Casey immer „Libelle“ genannt. Jess teilt Caseys Interesse an Insekten nicht, ist sogar manchmal echt genervt, wegen jedem blöden Käfer stehengelassen zu werden, aber sie sind trotzdem beste Freundinnen. Sind sie das wirklich? Warum hält Jess dann nicht zu Casey, sondern hört auf das, was die anderen sagen? Das letzte Schuljahr beginnt und Jess darf plötzlich mit der coolen Clique abhängen. Die reden nur schlecht von Casey und Jess merkt nicht, dass sie sie nur ausnutzen, um mehr Infos über die „Mörderin“ zu bekommen. Casey schreibt Jess aus dem Gefängnis Briefe, doch die antwortet nicht. Zuhause bei Jess läuft auch nicht alles gut. Ihre Mutter ist psychisch krank und macht damit Jess das Leben schwer. Jess vernachlässigt die Schule und das Lauftraining. Dabei braucht sie doch das Sportstipendium, um aufs College gehen zu können. Sie will Sportlehrerin werden - na ja, nicht wirklich. Eigentlich will sie nur raus aus Galloway. Die Situation in der sonst so beschaulichen Kleinstadt spitzt sich immer mehr zu. Das Haus von Caseys Eltern wird mit Farbe beschmiert, die Rollstuhlrampe (die ihr Vater braucht) von der Kirche entfernt, alle meiden die Familie, bis auf Jess Mutter, die sie in ihrer manischen Phase mit Unmengen von Muffins und mehr oder weniger nützlichem Krempel versorgt. Eine Lehrerin, die zu Casey hält, wird verhaftet. Die Gerüchteküche kocht auf Hochtouren, denn auch diese Lehrerin war schon immer „seltsam“. Als es dann endlich zur Gerichtsverhandlung kommt, sind alle angespannt. Jess kann ihrer Freundin nicht in die Augen sehen. Dann bringt ein Gerichtsdiener eine Nachricht in den Saal: Der wahre Mörder wurde gefasst!
Beste Freundinnen für immer und ewig! Heißt das nicht auch „in guten wie in schlechten Zeiten“? Ich würde zu meiner besten Freundin halten, wenn sie unter Mordverdacht stünde. Aber das sagt sich so leicht. Ich kann schon auch irgendwie verstehen, warum Jess sich so manipulieren lässt. Dass der Mord eine regelrechte Hexenjagd auslöst, ist schon krass. Plötzlich wenden sich alle von Casey ab, die ja sowieso schon eine Außenseiterin war. Erzählt wird die ganze Geschichte von Jess, die den Leser in einem drittklassigen Highway-Restaurant „begrüßt“ und ihre Geschichte erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Stellen, in denen aus Jess „Camp-Tagebuch“ zitiert wird oder Briefe von Casey abgedruckt sind. Das macht dieses eher dünne Buch zu etwas Besonderem. Außerdem geht es hier weniger um den Mord, wie in anderen Krimis, sondern eher um die Folgen für die Freundschaft der beiden Hauptfiguren und die Gefühle und Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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