Powered By Blogger

Mittwoch, 17. April 2013

"Die Scanner"

Zukunft ohne Bücher?: "Die Scanner"!

Robert M. Sonntag
Die Scanner
978-3-596-85537-7
Fischer Kinder und Jugendbuchverlag
Alter: 12+

Das Jahr 2035: Kaum jemand liest noch gedruckte Bücher. Wozu auch? Selbst e-books gelten als „prähistorisch“, seit man alle Informationen überall und jederzeit und kostenlos im Ultranetz abrufen kann. Außerdem ist es sowieso bequemer, sich mit dem Animator Filme anzuschauen oder sogar im Kino virtuell mitzuspielen, als sich mit Texten abzumühen. Über die Mobril hat man Kontakt zu Freunden und Premiumfreunden in sozialen Netzwerken und Zugang zum gesamten Ultranetz. Man trifft sich in virtuellen Parks und ernährt sich von künstlichen Nahrungsmitteln, die mit Aromen angereichert werden. Je nach Status lebt man in der A-, B- oder C-Zone und wenn man dann mal alt ist, bekommt man „Nador“, das einen satt und glücklich (oder stoned und träge) macht und vegetiert so in einem Pflegeheim bis zum Tod vor sich hin. Oh schöne neue Welt! Tatsächlich gibt es aber noch ein paar Sonderlinge, die Bücher lesen. Die Aufgabe des Scanners und „Buchagenten“ Rob ist es, diesen Leuten ihre Bücher abzukaufen und bei der Scan AG abzugeben. Dort wird alles eingescannt, damit es im Ultranetz frei für alle Menschen zur Verfügung steht (und dabei natürlich kräftig gekürzt und rezensiert). Die Printausgaben werden danach vernichtet. Für Rob und seinen besten Freund Jojo ist das einfach nur ein Job. Bücher interessieren ihn nicht, er hat noch nie eins gelesen. Sein Weltbild bekommt jedoch gewaltige Risse als er Arne Bergmann, dem Anführer der Büchergilde, begegnet. Was der über den Konzern, das Ultranetz und die Scan AG behauptet, kann er einfach nicht glauben. Immer tiefer wird er in die Welt dieser sogenannten Terroristen hineingezogen und verliebt sich sogar in eine von ihnen – Fanni. Die Büchergilde streitet ab, etwas mit den E-Bombenanschlägen zu tun zu haben, die seit kurzem die Zonen in Angst versetzen. Sie behaupten, der Konzern stecke dahinten, um den Leuten Angst vor Terroristen zu machen und teure Sicherheitsupgrades für die Mobrils zu verkaufen, die jeder E-Bombenexplosion standhalten. Rob ist hin und hergerissen, ob er der Büchergilde helfen oder sie für ein immenses Kopfgeld verraten soll. Was sie behaupten, klingt so unglaubwürdig. Dieses ganze altmodische Gequatsche über Bücher, Buchhändler, Autoren und Verlage und, dass Buchagenten früher Verlage für Autoren gesucht haben, statt Bücher zu scannen und zu vernichten. Er ahnt nicht, dass er allein durch seinen Kontakt mit ihnen bereits auf der Abschussliste des Konzerns steht. Nachdem erst sein Abteilungsleiter und dann sein bester Freund Jojo unter merkwürdigen Umständen ums Leben kommen, wird ihm klar: Er ist der nächste! Kann er dem Konzern entkommen?
Willkommen in meinem Alptraum! Ich sehe mich schon im Jahr 2035 in einer Welt ohne Bücher, natürlich arbeitslos, irgendwo in der C-Zone, berauscht von Nador, mehr tot als lebendig. Hilfe! Leute, lest Bücher! Kauft Bücher! Lasst es nicht so enden! Dieses Buch kann einem (nicht nur, wenn man Buchhändlerin ist) echt Angst machen. Allerdings ist es wirklich toll geschrieben, total spannend, wenn auch etwas zu dünn für meinen Geschmack (unter 200 Seiten). Beeindruckt hat es mich aber trotzdem sehr. Jeder, der Bücher liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen! Es lohnt sich!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen