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Mittwoch, 27. März 2013

"Widerspruch zwecklos - oder wie man eine polnische Mutter überlebt"

Wahnsinnig witzig: "Widerspruch zwecklos - oder wie man eine polnische Mutter überlebt"!

Emmy Abrahamson, übersetzt von Anu Stoner
Widerspruch zwecklos – oder wie man eine polnische Mutter überlebt
978-3-423-62548-7
dtv (Reihe Hanser) Verlag
Alter: 12+

Die fünfzehnjährige Alicja hat das zweifelhafte Vergnügen, eine polnische Mutter zu haben. Die diskutiert die Pickelprobleme ihrer Tochter nicht nur mit ihren vielen polnischen Schwestern, sondern auch mit sämtlichen Kollegen. Außerdem kocht sie ungenießbares Essen aus größtenteils abgelaufenen Zutaten und sammelt nutzloses, kaputtes Zeug, das sicher irgendein polnischer Verwandter irgendwann einmal reparieren kann. Alicjas Sommerferien werden außerdem durch die polnische Verwandtschaft verkompliziert, die bei ihr zuhause einfällt, der kettenrauchenden Sylwia, die in Schweden eine Stelle als Putzfrau sucht (und den 3. Ehemann) und außerdem noch die nervige dreizehnjährige Tochter Celestyna im Schlepptau hat. Gemeinsam mit den beiden erlebt Alicja unvergessliche Momente, dazu gehört auch ein peinlicher Auftritt beim Besuch des Papstes in Schweden. Dass sich Alicja ausgerechnet in Ola Olsson, den Schwarm ihrer besten Freundin Natalie verliebt, ist schon problematisch, da hilft es wenig, dass Celestyna den armen Ola als Stalkerin belästigt. Das führt leider zunächst dazu, dass Alicja unter Verdacht gerät, verhaftet wird und schließlich beim Psychologen landet. Inzwischen schleppt Mutter zwei illegale Handwerker aus Polen an, die Küche und Bad renovieren sollen, was leider auch nicht ohne, für Alicja ziemlich peinliche, Komplikationen abläuft. Sie tut dennoch ihr Bestes, um den Herren von der Stromgesellschaft klarzumachen, dass sie selbst es war, die versehentlich die Leitung angebohrt hat. Als dann Natalie von Alicjas Beziehung zu Ola erfährt, kündigt sie Alicja die Freundschaft. Der absolute Höhepunkt des Sommers ist jedoch Sylwias Hochzeit, die in selbstverständlich im Garten von Alicjas Familie gefeiert wird. Dazu gehören nicht nur 84 Flaschen geschmuggelter Wodka, sondern auch jede Menge Essen und noch mehr polnische Verwandte. Natürlich eskaliert das Fest total und Alicja ist mit den Nerven am Ende. Sie würde alles dafür geben, eine normale, schwedische Mutter zu haben – oder vielleicht doch nicht?
Das absolut total witzigste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe! Ich habe wirklich Tränen gelacht. Ich war gerade zu Besuch bei meinen Eltern und habe sie mit meinem Lachen vom Schlafen abgehalten. Bin ja ein nachtaktiver Leser und es war schon nach zwei Uhr, als meine Mutter ins Zimmer kam, und mir sagte, ich solle entweder still sein oder was anderes lesen. Am nächsten Tag sagte dann mein Bruder, ich würde beim Lachen wiehern, wie ein Pferd. Charmant, oder? Also das Buch ist jedenfalls genial! Ich höre es mir gerade noch mal als Hörbuch an und lache mich wieder halb tot dabei. Wer also dringend mal wieder einen ordentlichen Lachanfall gebrauchen kann, dem kann ich Buch und Hörbuch nur wärmstens empfehlen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Glits"

Ein unbekanntes Wesen: "Glits"!

Robert Wolfe, übersetzt von Thorsten Nötger
Glits
978-3-522-20173-5
Thienemann Verlag
Alter: 12+

Was ist eigentlich ein Glits? Der Glits ist ein fremdes Wesen mit unbekannter Herkunft. Er ist seltsam durchsichtig und gibt Geräusche von sich, die entfernt an Walgesänge erinnern und für die meisten Menschen unverständlich sind. Die Polizei greift den Glits in einem Park auf und übergibt ihn dem Geheimdienst, der ihn verhören soll. Doch wie verhört man jemanden, dessen Sprache man nicht verstehen kann. Sämtliche Versuche zur Kommunikation scheitern. Sie veröffentlichen schließlich einen Teil der Geräusche und tarnen es als Rätsel. Tatsächlich meldet sich eine Hand voll Jugendlicher, die alle als Lösung das Satzfragment „Kann ich eine Bleistift“ angeben. Ein Zufall? Zu den Jugendlichen gehören auch der Außenseiter Jay und die aggressive Rachel. Jay baut den „Bleistiftsatz“, den er eher unbewusst wahrgenommen hat, in einen Songtext ein und weiß nicht so recht, was er davon halten soll, dass sich der Geheimdienst plötzlich für ihn interessiert. Als sie und die anderen dem Glits zum ersten Mal persönlich begegnen, sind sie fasziniert. Der Glits verändert die Menschen. Der Geheimdienst sieht in ihm jedoch eine Bedrohung und plant, ihn umzubringen. Jay und Rachel können das nicht zulassen und fliehen mit ihm. Dabei kommt es zu merkwürdigen Ereignissen. Jay läuft durch unendliche Gänge, die gar nicht wirklich zu existieren scheinen und in denen die Zeit verrückt spielt. Wände tauchen auf und verschwinden, werden durchlässig, ein unberechenbares Labyrinth. Doch die Flucht gelingt, ein Toter bleibt zurück. Jay und Rachel kommen sich auf ihrer Reise immer näher, nur keiner der beiden will zugeben, wie sehr er den anderen mag. Inzwischen ist nicht nur der Geheimdienst hinter dem Glits her, auch die Presse hat Wind von der Sache bekommen und wittert die ganz große Story. Der Journalist Joris taucht auf und forscht nach. Woher kommt der Glits? Aus dem Meer, aus dem Wald, aus dem Weltraum? Vielleicht weiß das nicht mal der Glits selber. Ist das überhaupt wichtig? Wichtig ist, was der Glits aus den Menschen macht, die ihm begegnen, zum Beispiel mit Jay. Auch nachdem sich der Glits am Strand im Wasser aufgelöst hat, ist klar, dass sein Leben nie mehr das Selbe sein wird … .
Lustig, spannend, abgedreht, philosophisch? Der „Glits“ lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken. Das Cover ist grell, fällt auf, macht neugierig. So ging es auch mir. Die Story ist außergewöhnlich und ist sicher nicht was für jeden Leser. Manche werden nur den Kopf schütteln und es einfach nur merkwürdig finden, andere werden begeistert sein. Ich fand das Buch super, obwohl die Story etwas strange war. Nicht alle Rätsel werden bis zum Schluss geklärt, so dass vieles bleibt, worüber man nachdenken kann. Am besten findet Ihr einfach selbst raus, wie Ihr zum Glits steht.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Carbonel - König der Katzen"

Einfach magisch: "Carbonel - König der Katzen"!

Barbara Sleigh, übersetzt von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Carbonel – König der Katzen
978-3-473-36859-4
Ravensburger Verlag
Alter: 9+

Wäre Rosemary nicht auf den Markt gegangen, wäre das ganze Abenteuer nie passiert. Da ihre Mutter als Näherin nicht viel verdient, wollte Rosemary dort einen Besen kaufen, um mit Putzen etwas Geld dazuzuverdienen. Einen Besen bekommt sie dort auch, und was für einen. Zusätzlich erhält sie außerdem einen schwarzen Kater. Dieser Kater, Carbonel, ist der rechtmäßige Prinz der Katzen, der bis jetzt der Hexe Mrs. Tricky gehört hat. Nun ist er an Rosemary gebunden, bis sie es schafft, den Bann zu brechen und er endlich den Thron besteigen kann. Rosemary kann ihn verstehen, wann immer sie den Besen, der übrigens auch flugtauglich ist, trotz der fehlenden Reisigborsten, berührt. Außerdem muss er ihr gehorchen und zu ihr kommen, wenn sie ihn mit einem bestimmten Spruch ruft. Um Carbonel aus dieser Zwickmühle zu befreien, unternimmt Rosemary alles, um den Hut und den Zauberkessel der Hexe zu finden, den sie zum Aufheben des Zauberbanns braucht. Dabei hilft ihr ihr neuer Freund Lancelot, der sich aber lieber John nennt. Der Hut ist bei einer Truppe von Schauspielern gelandet, die nichts dagegen haben, ihn Rosemary für den Zauber zu leihen. Mit dem Kessel ist es schon schwieriger. Der ist jetzt Schirmständer in einem Café. Um an ihn ran zu kommen, müssen sich die Kinder ganz schön was einfallen lassen. So kommt es, dass ein Regenbogenzauber ausgesprochen wird und das wertvolle Geschirr aus dem Museum eine Reise macht. Am Ende haben Rosemary und John endlich alles, was sie brauchen, fehlt nur noch der stumme Zauber, den Mrs. Tricky damals aussprach. Den kennt nur die Hexe selbst. Doch wo sollen sie nur nach ihr suchen? Und freiwillig helfen wird sie ihnen wohl auch nicht. Die Zeit wird knapp, denn der Möchtegern-Katzenkönig Mietzelmutz behandelt sein Volk schlecht und ungerecht. Höchste Zeit, dass Carbonel an die Macht kommt. Werden sie es noch rechtzeitig schaffen, den Bann zu brechen?
In Deutschland noch weitgehend unbekannt, in England längst ein Klassiker! Erstmal erschien dieses tolle Buch im Jahr 1955 und fast jedes Kind in England kennt es. Mir war es bislang völlig unbekannt und ich freue mich, dass ich mich jetzt auch zu den Carbonel-Fans zählen kann. Die Geschichte ist spannend und steckt trotzdem voller Humor. Man merkt beim Lesen zwar deutlich, dass das Ganze in den 50er Jahren spielt, aber es wirkt kein bisschen verstaubt. Wer Hexerei mag, ist hier richtig, genau wie Katzenfans jeden Alters. Katzen als Buchhelden sind ja auch heute noch sehr gefragt, man denke nur an die „Warrior Cats“ und Co.. Die Fortsetzungen („The Kingdom of Carbonel“ und „Carbonel & Calidor“) sind bis jetzt leider noch nicht auf Deutsch erschienen. Bitte, bitte übersetzen! Noch weitere Fortsetzungen wird es leider nicht geben, da die Autorin bereits 1982 verstorben ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Breathe - Gefangen unter Glas"

Nimmt Dir die Luft zum Atmen: "Breathe - Gefangen unter Glas"!

Sarah Crossan, übersetzt von Birgit Niehaus
Breathe – Gefangen unter Glas
978-3-423-76069-0
dtv Junior Verlag
Alter: 13+

Der Menschheit ist buchstäblich die Luft ausgegangen. Sauerstoff ist Mangelware. Außerhalb der sicheren Kuppelstadt ist das Leben/Überleben unmöglich. So verbreitet es zumindest der Konzern „Breathe“, der das Monopol auf den Handel mit Sauerstoff hat. Doch auch in der Kuppel wird die Luft für manche Menschen dünn, zumindest für die Bürger zweiter Klasse, die sich keinen Premium-Sauerstoff leisten können. Verschwendung wird streng bestraft, unnötiges Rennen etc. soll nach Möglichkeit vermieden werden. Der reiche Quinn lebt ein angenehmes Leben, seine beste Freundin Bea hat jedoch Probleme. Ihre beruflichen Zukunftsaussichten sind schlecht, da sie nur Bürgerin zweiter Klasse ist. Außerdem wünscht sie sich nichts mehr, als dass Ben ihre Zuneigung endlich erwidert. Die beiden wollen einen Campingausflug außerhalb der Kuppel machen. Mit Zelt und Sauerstoffvorrat bepackt warten sie an der Grenze, als Rebellin Alina in ihr Leben rauscht. Die muss dringend die Stadt verlassen, da sie von der Regierung gejagt wird. Schließlich landen die drei im Ödland und treffen auf weitere Rebellen. Deren Hauptquartier ist ein altes Stadion voller Bäume. Richtige, echte Bäume! Quinn ist mehr als erstaunt und sein Weltbild gerät ins Wanken. Vernichtet „Breathe“ tatsächlich Bäume, wo sich doch die Natur gerade von einer Katastrophe erholt, nur um ihr Sauerstoffmonopol nicht zu gefährden? Einige der Rebellen leben draußen ohne Sauerstoffgeräte und behaupten, man könne lernen, mit weniger auszukommen. Allerdings würde „Breathe“ die Menschen in der Stadt so mit Sauerstoff überfüttern, dass es für diese Leute extrem schwierig werden würde. Zu viel Sauerstoff macht abhängig und kann wie eine Droge wirken. Doch nicht nur „Breathe“ bringt das Leben von Quinn, Bea und Alina durcheinander. Es lauern noch weitere Gefahren. Und dann ist da ja auch noch die Liebe … .
Geniale Dystopie! Da bleibt einem auch beim Lesen manchmal die Luft weg. Das Buch hat mich positiv überrascht. Zukunftsromane mit Kuppelstädten sind ja nicht gerade Mangelware, aber in „Breathe“ steckt eindeutig mehr drin. Ständig wird man aufs Neue überrascht. Die sympathischen Helden wachsen einem genauso ans Herz, wie die teilweise sehr skurrilen Nebenfiguren. Meine Lieblingsfigur ist Maude, eine ziemlich durchgeknallte, alte Lady. Natürlich darf auch die Liebesgeschichte nicht fehlen, die sich aber nicht unbedingt so entwickelt, wie man erwartet. Wann es eine Fortsetzung geben wird, kann ich leider noch nicht sagen. Geplant ist das Ganze als Trilogie, aber bis jetzt ist noch nicht mal auf Englisch der zweite Band angekündigt.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Shadow Falls Camp 2 - Erwacht im Morgengrauen"

Es geht spannend weiter: "Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen"!

CC Hunter, übersetzt von Tanja Hamer
Shadow Falls Camp 2 – Erwacht im Morgengrauen
978-3-8414-2128-9
Fischer Verlag
Alter: 14+

Kylies Abenteuer im Shadow Falls Camp geht weiter. Noch immer weiß sie nicht, was sie eigentlich ist. Noch immer ist sie hin und her gerissen zwischen Derek und Lucas. Und schon wieder sitzt ihr ein Geist mit merkwürdigen Warnungen im Nacken. Also alles beim Alten oder doch nicht? Kylie bemerkt Veränderungen an sich. Ihr Gehör wird besser und Blut schmeckt gar nicht schlecht. Ist sie ein Vampir? Sie wird schneller und stärker und sie erlebt einen plötzlichen Wachstumsschub, besonders bei der Körbchengröße. Ist sie ein Werwolf? Irgendwie passt nichts zusammen. Kylie beginnt zu traumwandeln und beschert damit versehentlich Lucas ein paar erotische Träume. Wie peinlich! Dabei ist sie doch so gut wie mit Derek zusammen. Der hilft ihr bei ihren Nachforschungen. Über einen Detektiv versucht sie, ihre Großeltern zu finden. Ihr verstorbener Vater war adoptiert und kann ihr auch nichts über ihre Gabe sagen. Auch sonst geht es im Camp drunter und drüber. Miranda muss sich zwischen Perry und Kevin entscheiden und verwandelt aus Versehen Kylies Kater Socke in ein Stinktier. Della macht sich Sorgen, dass sie in ihrer Verwandlungsphase zum Vampir vielleicht etwas Schreckliches getan hat. Zwei Mädchen in der Stadt werden von einem Vampir getötet. Eben jener Vampir überrascht Kylie in der Umkleidekabine. Was wollen die Vampire von ihr? Was hat der zahme Wolf im Wald zu bedeuten? Wen muss Kylie retten? Der Geist behauptet, wenn Kylie nichts tut, wird „sie“ sterben, doch wer ist mit „sie“ gemeint? Kylies Mutter taucht auf, kommt zu spät zum Besuchstag und sieht etwas, was sie nie hätte sehen sollen. Lucas kehrt zurück und leider auch Fredericka, die sofort mit Kylie aneinandergerät. Kylies kommt mit den Nachforschungen über ihre Herkunft nicht weiter. An Stelle von Antworten tauchen immer noch mehr Fragen auf. Derek meint zwar, es sei nicht wichtig, was Kylie ist, doch für sie spielt es eine große Rolle. Dann ist da noch der Geist, der Kylie etwas wirklich Wichtiges zu sagen hat. Sie kann zwar die besagte „sie“ retten, aber wer rettet Kylie? Sie gerät in die Fänge eines alten und mächtigen Vampirs. Verzweifelt ruft sie im Traum nach Lucas … .
Achtung, hoher Suchtfaktor! Shadow Falls Camp ist genau richtig für Serienjunkies. Mittlerweile ist auch schon der 3. Band erschienen „Entführt in der Dämmerung“. Ich weiß, ich hinke etwas hinterher, aber ich muss ja auch noch ein paar andere Sachen lesen, über die ich Euch dann berichten kann ;-). Werde aber auf jeden Fall den nächsten Band bald in Angriff nehmen. Die Leseprobe hinten im Buch hat mich schon wieder gepackt. Vom 4. Band habe ich leider noch kein Erscheinungsdatum. Ich will jetzt endlich wissen, was Kylie ist! Das ist ja die reinste Folter!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Das Haus am Abgrund"

Gruselig: "Das Haus am Abgrund"!

Susanne Gerdom
Das Haus am Abgrund
978-3-7607-8666-7
bloomoon Verlag
Alter: 14+

Der sechzehnjährige Adrian zieht mit seinem Vater und dessen Lebensgefährten ins alte Kutscherhaus von Heathcote Manor. Dieses alte Herrenhaus hat eine schaurige Ausstrahlung und ist im nahe gelegenen Dorf als Spukhaus berühmt. Doch liegt auf dem Haus tatsächlich ein Fluch? Adrian spürt irgendetwas Dunkles, aber er weiß nicht, ob es real ist. Aufgrund eines Gehirntumors hat er sowieso ständig Halluzinationen. Die Gestalten, die er sieht, nennt er Lar (die sind gut) und Lemuren (das sind die Bösen). Zu diesen Gestalten gehören der japanische Lehrmeister Roshi, die ausgeflippte Jeannie, der fiese Joker und der „Bestatter“ Moriarty. Dazu kommt noch der Schmerzaffe, der auf seiner Schulter sitzt und in seinem Hirn wühlt. Adrian weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Als er die gleichaltrige November kennenlernt, ist er fasziniert und verliebt sich in sie. Nach und nach erkennt er, wie das Schicksal von November und auch seines mit dem Haus verknüpft ist. Er sammelt alle Informationen, die er über das Haus bekommen kann und geht dabei große Risiken ein. Außerdem gerät er mit Jamie, dem Anführer der Dorfjugend aneinander. Adrian und seine „Väter“ sind im Dorf nicht gerade beliebt, werden als „der Spast und die Schwuchteln“ beschimpft. Nur November hält zu ihm. Ihre Großmutter gibt ihm weitere Hinweise auf die Geheimnisse des Hauses. Bald ergibt sich aus all diesen Fragmenten ein Ganzes: Der Erbauer von Heathcote Manor opferte seine Tochter, die November hieß, einer teuflischen Gestalt namens Cenn Crúach. Sie musste als Braut mit ihm gehen, dafür genossen Haus und Dorf Wohlstand und Frieden. In jeder Generation wird eine November geboren und immer muss sie Cenn Crúachs Braut werden. Adrian kann nicht zulassen, dass das auch seiner November passiert. Er erkennt, dass es außerdem in jeder Generation einen Adrian gab, der versuchte, November zu retten. Bis jetzt hatte er jedoch noch nie Erfolg. Wird Adrian es dieses Mal schaffen?
Also stellenweise hat mich das Buch einfach nur verwirrt. Adrian ist zwar ein sympathischer Held, aber sein Gehirn ist schon halb im Jenseits. Er hat einfach so viele Halluzinationen, dass man gar nicht mehr weiß, was jetzt real ist. Teilweise wird aus seiner Sicht erzählt, teilweise aus der von November. Nur, dass ab und zu auch eine der früheren Novembers erzählt (Tagebuch) und in dem Haus weiß man dann gar nicht mehr, mit welcher November man es jetzt zu tun hat. Spannend ist es auf jeden Fall und für jede Menge überraschende Wendungen ist auch gesorgt. Außerdem gibt es eine Liebesgeschichte, die sich über Generationen zieht. Adrian + November 4 ever! Wem es also nicht ausmacht, ab und zu nicht so ganz durchzublicken und immer mal wieder verwirrt ein paar Seiten zurückzublättern, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Lee Raven - Im Bann des magischen Buches"

Mehr als nur ein Buch: "Lee Raven - Im Bann des magischen Buches"!

Zizou Corder, übersetzt von Sophie Zeitz
Lee Raven – Im Bann des magischen Buches
978-3-423-62475-6
dtv Verlag
Alter: 11+

Das Jahr 2046: Der fünfzehnjährige Straßenjunge Lee Raven schlägt sich in London als Taschendieb durchs Leben. Der Diebstahl eines ganz besonderen Buches aus dem Antiquariat von Mister Maggs bringt ihn in große Gefahr. Warum er ein Buch gestohlen hat? Es hat sich eben so ergeben. Und jetzt kommt das Beste: Lee Raven kann noch nicht einmal lesen! Bei seiner Beute handelt es sich jedoch wie gesagt nicht um ein normales Buch. Es ist Jahrtausende alt und wird für jeden Leser zu genau dem Buch, das er am meisten begehrt und das er mehr als alles andere braucht. Bei seinem letzten Besitzer, einem Franzosen, der übrigens ermordet wurde, nahm es die Gestalt von Shakespeares Tagebuch an und jetzt bei Lee wird es zu - einem Garfield-Comic! Das war das einzige Buch, das Lee je etwas bedeutet hat. Seine Mutter hat ihm immer daraus vorgelesen, bis sein Vater es vernichtete. In seinem Versteck in der Kanalisation beschäftigt sich Lee näher mit dem „Comic“. Nun bemerkt das Buch, dass sein neuester Besitzer ein Analphabet ist und beschließt, auf andere Weise mit ihm zu kommunizieren. Es spricht! Es erzählt Lee, dass es alle Geschichten kennt, die je geschrieben wurden. Lee kann es kaum fassen. Mittlerweile ist er auf der Flucht vor der Polizei und es gibt noch jemanden, der hinter dem Buch her ist. Die hinterhältige, eiskalte Kinderbuchautorin Nigella Lurch, mit der Lee schon einmal wegen eines Diebstahls aneinandergeraten ist. Eigentlich ist sie nicht wirklich Autorin. Alles, was sie je veröffentlicht hat, waren Plagiate. Sie hat es auf das Buch abgesehen, um es für ihre Zwecke zu missbrauchen und Geschichten daraus zu stehlen. Das kann Lee nicht zulassen. Doch nicht nur das Buch ist in Gefahr, sondern auch Lees Leben. Nicht nur die brutalen Bodyguards der fiesen Nigella sind hinter ihm her. Lee hat jedoch Janaki, die Mitarbeiterin des Antiquars Maggs auf seiner Seite. Kann er ihr vertrauen? Auf dem überfluteten Gelände eines ehemaligen Vergnügungsparks, im Küstengebiet, das als „Flutland“ bezeichnet wird, wird schließlich über Lees Schicksal und über das des Buches entschieden … .
Ich liebe Bücher, in denen Bücher die Hauptrolle spielen. Ist wahrscheinlich eine Berufskrankheit ;-). Alle, denen es genauso geht, sollten unbedingt dieses Buch gelesen haben. Es ist zwar nicht mehr neu, aber das macht ja nix. Weil es so schön war, habe ich es zusätzlich auch noch mal als Hörbuch gehört. Ganz toll gelesen von Rainer Strecker!
Leider gab es nie eine Fortsetzung, und es ist auch keine in Sicht. Schade! Das würde ich mich echt freuen, wenn da noch mal eine käme.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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Mittwoch, 20. März 2013

"In dieser ganz besonderen Nacht"

Glaubst du an Geister?: "In dieser ganz beonderen Nacht"!

Nicole C. Vosseler
In dieser ganz besonderen Nacht
978-3-570-15534-9
cbj Verlag
Alter: 12+

Nachdem Ambers Mutter an Krebs gestorben ist, ist nichts mehr so, wie es war. Amber muss Deutschland verlassen und nach San Francisco ziehen, zu einem Vater, den sie bisher kaum kannte, da er ihre Mutter verlassen hat, als Amber noch ein Baby war. Die neue Stadt, die neue Highschool, die Trauer um ihre „Mam“ und dann auch noch der fremde Vater ... . Amber fühlt sich verloren. Als sie auf dem Nachhauseweg überfallen wird, flüchtet sie in ein verlassenes Haus. Ohne zu wissen warum, kehrt sie dorthin fast jeden Tag zurück. Warum fühlt sie sich in dem leeren Haus nur so geborgen? Doch das Haus ist alles andere als leer. Als Amber dessen Bewohner Nathaniel kennenlernt, ahnt sie noch nicht, dass er anders ist. Denn Nathaniel ist ein Geist! Er ist seit über 130 Jahren tot. Amber zweifelt an ihrem Verstand und sucht die Psychologin Dr. Katz auf, die ihr aber nicht helfen kann. Sie überwindet den ersten Schock und verliebt sich in Nathaniel. Er ist auch nicht der einzige Geist, den sie sehen kann, allerdings sind nicht alle so lieb und nett wie ihr Nathaniel. Es gibt einen unheimlichen Geisterjungen an Ambers Schule und bei einer Tour nach Alcatraz wird sie dort von fiesen Geistern schikaniert. Nach und nach erkennt Amber, dass auch sie mit ihrer Gabe nicht allein ist. Auch Matt Chang, der Footballspieler Shane und Gothic-Girl Abby können Geister sehen. Alle haben entweder einen lieben Menschen verloren, eine schwere Krankheit überlebt oder ähnliches. Auch mit dabei in der Gruppe ist Wahrsagerin Holly, eine gute Freundin von Matt, die jedoch keine Geister sieht. Amber ist richtig glücklich mit ihren neuen Freunden und natürlich mit Nathaniel. Sie verbringen einen fast perfekten Sommer. Wenn er nachts bei ihr ist, wird sie nicht mehr von den Alpträumen gequält, die sie seit dem Tod ihrer Mutter hat. Allerdings ist ihre Beziehung auch nicht gerade einfach, da sie nie richtig mit ihm zusammen sein kann. Richtig berühren und küssen kann man einen Geist eben nicht. Es gibt jedoch eine Nacht im Jahr, in der das möglich wäre – an Halloween. Doch dann läuft alles irgendwie schief. Amber küsst Shane. Ist ihre Beziehung zu Nathaniel jetzt für immer zerstört? Sollen sie es an Halloween dennoch wagen? Ja, sie tun es. Amber und Nathaniel schlafen in dieser ganz besonderen Nacht miteinander. Ihre Energien vermischen sich. Danach ist nichts mehr, wie es wahr. Amber gleitet aus Zeit und Raum und erlebt Szenen aus der Vergangenheit. Dabei erfährt sie einiges über ihren Liebsten, an das er selbst sich schon lange nicht mehr erinnern konnte, vor allem viel negatives. Nathaniel wird unterdessen von schrecklichen Schmerzen gequält. Was haben die beiden da nur getan?
Eine richtig schöne, romanische Geistergeschichte und nicht halb so kitschig, wie der Klappentext vermuten lässt. Hier steckt viel mehr drin als einfach nur die Story „Mädchen liebt Geist“. Ambers Verlust, ihre Trauer und ihre Gefühle sind ein wesentlicher Teil des Buches. Ich war echt „begeistert“ von diesem Buch ;-). Man kann so richtig in die Geschichte eintauchen und bekommt selbst Lust, mal nach San Francisco zu reisen, so faszinierend ist alles beschrieben. Das Ende der Story hat mich dann wirklich überrascht. Nach einer Fortsetzung sieht es übrigens eher nicht aus.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Night School 2 - Der den Zweifel sät"

Es geht spannend weiter: "Night School 2 - Der den Zweifel sät"!

C.J. Daugherty, übersetzt von Alex Henrici und Peter Klöss
Night School 2 – Der den Zweifel sät
978-3-7891-3328-2
Oetinger Verlag
Alter: 13+

Nach einer heftigen Verfolgungsjagd in den Ferien ist Allie wieder zurück im Elite-Internat Cimmeria. Dort sind die Renovierungsarbeiten nach der Katastrophe im letzten Schuljahr in vollem Gange und auch Allie packt kräftig mit an. Nach und nach trudeln all ihre Freunde ein und der Unterricht beginnt. In diesem Schuljahr darf auch sie an der speziellen Night School teilnehmen. Dort lernt sie nicht nur die Selbstverteidigungstechniken (und lernt dabei das dreizehnjährige, etwas nervige Powergirl Zoe kennen), die sie bald dringend brauchen wird, sondern noch weitaus mehr. Wie sicher ist sie überhaupt auf Cimmeria? Rektorin Isabelle warnt sie vor einer Gefahr. Es befindet sich ein Verräter in der Schule, der für Nathaniel arbeitet. Allie bekommt einen Brief von ihrem verschollenen Bruder Christopher, in dem er sie um ein Treffen bittet. Kann sie ihm trauen, wo er es doch war, der das Feuer in der Schule gelegt hat? Wem kann sie überhaupt noch vertrauen? Zu alldem kommt noch Allies Gefühlschaos. Eigentlich ist sie ja mit Carter zusammen, doch er erdrückt sie fast mit seiner Zuneigung und traut ihr gar nichts zu, so zumindest sieht das Allie. Dann gibt es ja auch noch Sylvain, zu dem sie sich auch hingezogen fühlt, obwohl sie das eigentlich gar nicht will. Einerseits hat er sie fast vergewaltigt, andererseits hat er ihr beim Feuer das Leben gerettet. Er steht ihr beim heimlichen Treffen mit Christopher zur Seite und versucht, sie vor Gabe zu beschützen, der plötzlich auftaucht, wobei er einiges an blauen Flecken abbekommt. Zusätzlich zu Liebe, Verrat und Verschwörung steht auch noch das erste Treffen von Allie und ihrer Großmutter Lucinda, Weltbankchefin und eine der mächtigsten Frauen überhaupt, an. Beim Winterball sollen sie sich endlich kennenlernen. Vorher sorgt die Neuigkeit, wer Allies Großmutter ist aber schon gewaltig für Wirbel. Beim Winterball kommt es zu einem Sicherheitsleck. Allie, Zoe und die anderen Schüler der Night School müssen auf Patrouille. Dabei gerät Allie erneut in Lebensgefahr … .
Her mit dem nächsten Band!!! Night School ist die reinste Folter. Da habe ich mich gerade wieder zurechtgefunden (der 1. Band ist ja schon etwas her), bin total gefesselt, und dann ist auch schon wieder Schluss. Band 3 „Denn Wahrheit musst Du suchen“ kommt dann im Herbst und für die Bände 4 „Um der Hoffnung willen“ und 5 „Und Gewissheit wirst Du haben“ habe ich leider noch kein Datum. Dass ein Buch, das ganz ohne Fantasyelemente auskommt, dermaßen spannend sein kann, das kommt in letzter Zeit nicht oft vor. Hier braucht es aber auch keine Vampire und Co. (obwohl manche vielleicht bei dem Titel so etwas vermuten), Night School ist auch so absolut super! Wer die Reihe noch gar nicht kennt, sollte aber unbedingt mit dem 1. Band anfangen. Aber Vorsicht! Night School macht süchtig!!!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Dance of Shadows - Tanz der Dämonen"

Tanze um Dein Leben: "Dance of Shadows - Tanz der Dämonen"!

Yelena Black, übersetzt von Edigna Hackelsberger und Larissa Rabe
Dance of Shadows
978-3-7607-9914-8
Bloomoon Verlag (gehört zu ars edition)
Alter: 14+

Vanessa träumt vom Tanzen. Noch mehr träumt sie aber davon, endlich ihre verschollene Schwester Margaret wiederzufinden. Als sie an der New Yorker Ballettakademie angenommen wird, steigen ihre Chancen, dass diese Träume erfüllt werden. Auch Margaret besuchte diese Ballettakademie, bevor sie vor drei Jahren plötzlich spurlos verschwand. Das Training ist hart, aber Vanessa findet schnell Freunde und verguckt sich in den attraktiven Tänzer Zep. Zwischendurch forscht sie weiter in Sachen Margaret nach. Stimmt es, dass ihre Schwester ein Tagebuch geführt hat? Es könnte vieles klären, ist jedoch, genau wie Margaret, unauffindbar. Seltsam ist, wie viele Mädchen im Laufe der letzten Jahre von der Akademie verschwunden sind. Konnten sie wirklich alle dem Leistungsdruck nicht standhalten und sind einfach abgehauen? Alle hatten den schwierigen Solopart im „Feuervogel“, auch Margaret. Als Vanessas Freundin Elly plötzlich verschwindet, scheint es keinen Zusammenhang mit dem Verschwinden der anderen Mädchen zu geben. Elly passt nicht ins Muster. Immer wieder gerät Vanessa mit Justin, der Zweitbesetzung von Zep, aneinander. Sie kann Justin nicht ausstehen. Was will er eigentlich von ihr, und was haben seine merkwürdigen Warnungen zu bedeuten? Vanessas Leben wird ganz schön durcheinander gewirbelt, als sie die Hauptrolle in der diesjährigen Aufführung des „Feuervogels“ bekommt. Die älteren Schülerinnen platzen vor Neid, Choreograph Josef kennt beim Training keine Gnade, aber wenigstens ist sie oft mit Zep zusammen, der die männliche Hauptrolle, die des Prinzen, bekommen hat. Auch privat funkt es zwischen ihr und Zep und sie schwebt auf Wolke sieben, obwohl sie vom Training total fertig ist. Immer wieder proben sie den „Danse du feu“, der üblicherweise nicht zu dem Stück gehört, weil er sehr kompliziert ist und die meisten daran scheitern. Im Proberaum, in dem sich merkwürdige Aschespuren und Silhouetten an den Wänden befinden, hat Vanessa immer wieder seltsame Erlebnisse. Sie sieht Dinge und hört Stimmen. Das ist ihr auch schon früher passiert, wenn sie beim Tanzen so richtig aus sich raus gegangen ist. Hat es etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun? Vanessa und ihre Freunde machen eine unglaubliche Entdeckung. Josef plant durch den „Danse du Feu“ einen mächtigen Dämon zu beschwören. Nach etlichen Fehlversuchen, soll es jetzt, mit Vanessa als Medium, endlich klappen. Was soll Vanessa nun tun? Wer kann ihr helfen? Josef ist nicht der Einzige, der finstere Pläne hat. Es gibt noch jemanden in Vanessas Nähe, der einiges zu verbergen hat, und zwar nichts Gutes. Dieser Jemand verschleppt Vanessa in den Probenraum. Und Vanessa tanzt … !
Ballett meets Fantasy! Geht es anfangs noch ganz realistisch zu, so entwickelt sich die Story gegen Ende doch stark ins Fantastische. Ich habe schon ewig kein Ballettbuch mehr gelesen, obwohl ich da eine Zeit lang ganz verrückt danach war und echt alles zu diesem Thema verschlungen habe. Als ich klein war, wollte ich unbedingt Ballerina werden. Tja, jetzt bin ich Buchhändlerin. War schon ganz lustig damals. Ich war mindestens einen Kopf größer, als die anderen und außerdem die einzige Elfjährige mit BH und Schuhgröße 42 ;-). Das Buch ist jedenfalls toll, obwohl am Ende noch so ein paar Sachen ungeklärt bleiben. Das schreit nach einer Fortsetzung.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Meine wahre erfundene Welt"

Jeden Tag 1000 Wörter: "Meine wahre erfundene Welt"!

Kaat Vrancken, übersetzt von Kristina Kreuzer
Meine wahre erfundene Welt
978-3-8415-0163-9
Oetinger Taschenbuch Verlag
Alter: 12+

Für ein Schulprojekt muss die sechzehnjährige Charlie jeden Tag 1000 Wörter schreiben. Während die anderen aus der Klasse die fantastischsten Geschichten ausdenken, hat Charlie keine Ahnung, worüber sie schreiben soll. Ihre Lehrerin gibt Ihr täglich neue Tipps und so beginnt Charlie, einfach über das zu schreiben, was ihr vertraut ist: ihr Leben. Obwohl es so nicht geplant war, wird aus dem Schreibprojekt eher ein Tagebuchprojekt. Zum Glück passiert in Charlies Leben gerade relativ viel, so dass sie fast jeden Tag auf die 1000 Wörter kommt, oder zumindest auf 7000 Wörter die Woche, da kann sie sich auch an manchen Tagen eine kleine Schreibblockade leisten. Hauptsache, das Gesamtergebnis stimmt. Und was passiert so in Charlies Leben? Das Tollste, was ihr passiert, ist Orhan. Orhan, der Cousin ihrer besten Freundin Ayşe. Orhan, der Traumprinz, der Gott aus der Dönerbude, der Mann mit den schönsten Augen der ganzen Welt. Charlie ist hin und weg. Sie liebt Orhan über alles und freut sich, dass er das auch tut, dass er sie als erwachsene Frau sieht und nicht als kleines Mädchen. Immerhin ist Orhan schon sechsundzwanzig. Zunächst schwebt sie im siebten Himmel, aber dann benimmt sich Orhan immer seltsamer. Ständig will er über sie bestimmen, sie kontrollieren, schnüffelt sogar in den SMS auf ihrem Handy und will unbedingt das Password für ihren Mail-Account. Das wird Charlie langsam unheimlich. Mit dem Schreibprojekt läuft es auch nicht mehr so toll. Sie weiß nicht, worüber sie noch schreiben soll, außer über Orhan. Über ihre depressive Mutter, die von Tag zu Tag dünner wird, so dass schon Charlies Jeans an ihr schlottern? Über ihren peinlichen Vater, der in seinem Alter unbedingt noch Motorradfahren lernen will? Über ihre Freundinnen, die sie kaum noch sieht? Zumindest das wird sich bald ändern. Die Mädchen wollen alle zusammen zum Afro-Latino-Festival fahren. Musik, Camping, Spaß! Doch dann will Orhan auf einmal mit … . Bekommt Charlie ihr chaotisches Leben in den Griff? Wird ihr Buch ein Happy End bekommen?
Schreiben ist harte Arbeit. Das weiß jeder, der es mal versucht hat. Das Leben schreibt die besten Geschichten, das erkennt auch Charlie. Mal ist alles zum Lachen und mal zum Weinen. Ihre Geschichte kommt realistisch rüber, obwohl Charlie manchmal etwas naiv wirkt. Ich habe mich mehr als nur einmal gefragt, wann sie endlich diesen Orhan in die Wüste schickt. Klar, Liebe macht manchmal blöd und blind … . Eigentlich stehe ich nicht so auf diese typischen Mädchenbücher voller Herzschmerz, aber das hier hat mir gut gefallen. Es dreht sich ja auch nicht alles nur um Herzschmerz. Die Idee, diese Story als Teil eines fiktiven Schreibwettbewerbs zu erzählen, fand ich klasse. Typische Tagebuch-Romane gibt es schon so viele, und dieser Rahmen ist mal ein bisschen was Anderes.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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"Ein Elefant für die Prinzessin"

Eigentlich wollte sie ja einen Hund: "Ein Elefant für die Prinzessin"!

Linda Groeneveld, übersetzt von Rolf Erdorf
Ein Elefant für die Prinzessin
978-3-8369-5462-4
Gerstenberg Verlag
Alter: 8+

Das Leben als kleine Prinzessin ist nicht immer rosarot. Ihr Papa, der König ist zwar groß und stark und erzählt die allerschönsten Gute-Nacht-Geschichten der Welt, ist aber leider den größten Teil des Tages beschäftigt. Deshalb wünscht sich die Prinzessin einen Hund. Hunde müssen nicht regieren, und so ein Hund hätte den ganzen Tag Zeit für sie, denn immer nur mit den 234 Lakaien im Schloss Verstecken oder Tee-trinken zu spielen, ist auf Dauer auch langweilig. Seit der König mit der Baroness verlobt ist, hat er sogar noch weniger Zeit, und die Prinzessin findet diese Baroness so richtig blöd. Sie ist zwar hübsch, aber streng, hat immerzu Atembeklemmungen und findet, dass Hunde schlecht für die Gesundheit sind. Eines Tages kommt eine Gruppe orientalisch aussehender Männer, die eine riesige Kiste dabei haben, zum Schloss. Leider versteht keiner ihre Sprache oder kann den mitgebrachten Brief lesen, aber das Geschenk soll wohl für die Prinzessin sein. In der Kiste befindet sich ein Elefant. So ein blödes Geschenk, denkt die Prinzessin, die noch immer von einem Hund träumt. Nach und nach hat sie aber dann doch noch viel Spaß mit ihrem neuen Spielgefährten. Sie bringt ihm Kunststücke bei und spielt den ganzen Tag mit ihm. Dass der Elefant so viel Dreck und Chaos im Schloss macht, gefällt der Baroness jedoch gar nicht, außerdem ist ihr das Trompeten des Elefanten zu laut. Die Launen der Baroness treiben die Dienerschaft zur Verzweiflung und die Prinzessin würde alles tun, damit die nervtötende Dame wieder verschwindet, nur leider sind ihre Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. Alles ändert sich jedoch, als der Leibarzt der Baroness den Brief der orientalische Gäste übersetzt hat. Dadurch wird ein großes Missverständnis aufgedeckt. Es erklärt auch, warum die Gäste noch immer vor dem Schloss kampieren. Der Elefant war kein Geschenk, sondern eher ein Tauschobjekt. Dafür sollte die Baroness die Frau des reichen und mächtigen Sultans werden. Alle sind überrascht. Wird die Hochzeit mit dem König in letzter Minute platzen? Verlässt die Baroness das Schloss, gelockt vom Reichtum des Sultans? Hat der König jetzt endlich wieder mehr Zeit für seine Tochter? Darf der Elefant bleiben? Oder bekommt die Prinzessin doch noch einen Hund?
Eine tolle Geschichte mit herrlich witzigen Illustrationen! Wie der Elefant und die Prinzessin die unbeliebte Baroness ärgern, ist sehr lustig. Ich habe mich beim Lesen großartig amüsiert. Die Baroness war auch mir unsympathisch und ich konnte die Verzweiflung der kleinen Heldin gut verstehen. Obwohl die Geschichte in einem unbekannten Phantasie-Königreich spielt, gibt es doch Bezüge zur Realität, denn nicht nur gestresste Könige haben manchmal zu wenig Zeit für ihre Kinder, und fiese Stiefmütter sind auch in unserer Zeit noch nicht ausgestorben. Trotzdem handelt es sich hier nicht um eine Problemgeschichte. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen oder vorzulesen.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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